Kann man. Ist aber ungünstig. Ich kann nur empfehlen, die Bremsbeläge zu entfernen und die Bremse von der Aufnahme zu schrauben. Dann kann das Rad drin bleiben und man werkeln und ferkeln, ohne dass es eine negative Auswirkung hat. Einen passenden Abstandshalter zu finden ist kein Hexenwerk.muß man eigentlich beim entlüften/befüllen immer die Bremsklötze ausbauen, oder kann man da nicht das komplette Rad eingebaut lassen? Denn so würde halt die Bremsscheibe den Sperrklotz von Shimano ersetzen.
Das Hauptproblem beim Entlüften sind die Luftblasen und zwar nicht die großen, wie sie beim Befüllen einer Spritze auftreten, sondern die kleinen, die durch Undichtigkeiten ins System gelangen können. Blasen steigen mit einer Geschwindigkeit proportional zu r^2 auf. Also halb so groß nur noch ein viertel so schnell! Und sollte die Bremsleitung, die teilweise fast waagerecht verläuft irgendwo auch nur eine leichte Biegung nach unten machen, bleiben die Blasen dort hängen.
Also nicht nur die Leitung beklopfen, sondern immer durch Biegen Heben und Drücken dafür sorgen, dass dabei das nächste Stück höher verläuft als das beklopfte.
Die Shimano-Bremse befülle ich dabei von unten nach oben. Dazu verwende ich eine Spritze mit einem kurzen relativ steifen Stutzen aus einem alten Aquariumschlauch:
Wenn man in den Vorratsbehälter Öl einfüllt, dient die Spritze ohne Kolben als Auffangbehälter:
Hier ist die Bremse noch am Rad befestigt. Ich wollte sie nicht extra wegen des Fotos abschrauben. Abgeschraubt hängt sie nach unten und die Spritze seht fast senkrecht.
Zuvor sollte sie schon zur Hälfte gefüllt sein. Treten Luftblasen aus der System in die Spritze aus, sind sie oben mit der Restluft verbunden. Dann den Kolben aufsetzen und das Öl hineindrücken, bis der Vorratsbehälter gut gefüllt ist. Es sollte dabei immer Öl in der Spritze bleiben.
Die Spritze in der Auffüllposition das Systems. Natürlich muss im Gegensatz zum gezeigten Bild immer Öl in der Spritze bleiben.
Jetzt eifrig die Bremse bedienen. Dann treten die kleine Blasen an der Nut des Kolbens aus. Man erkennt es daran, dass die Flüssigkeit dort milchig auszusehen beginnt.
Jetzt kann man den Entlüftungsstutzen an der Bremse schließen, die Spritze entfernen, aus dem Vorratsbehälter wieder auffüllen (aber nicht von dort, wo die Luftblasen waren/sind!) und die Prozedur wiederholen. Das System wird also ständig von unten nach oben durchspült.
Der Schlauchstutzen bleibt beim Umsetzen der Spritze am Bremssystem.
Dabei sieht man auch, ob das Öl, das den Vorratsbehälter auffüllt eine andere Färbung hat und somit nicht weiter verwendet werden sollte.
Es kann sein, dass trotz zahlreicher Bewegungen des Bremshebels, die Bremse noch nicht richtig hart packt. Nach der Ruckelei der ersten Fahrt ist sie dann aber richtig gut.
Wenn bei der ganzen Sache einige Tropfen daneben laufen, dienen sie als Schmierung der Bremszylinder. Die sollten gleich auf Gängigkeit geprüft und bewegt werden.
Die Bremsscheiben und die Beläge sind ja in Sicherheit.
Vielleicht kann jemand etwas mit dieser Beschreibung anfangen. Mir verhilft das ganze ohne viel Beutelgefummel zu einer zuverlässig gleichmäßig arbeitenden Bremse.