Wenn Shuttlen nicht erwünscht ist, dann muss man es halt verbieten. Solange, wie es nicht verboten ist, ist es eben erlaubt. Einer wird es immer tun und andere ziehen zwangsläufig nach, weil sie sonst natürlich benachteiligt sind.
Verbote, die man nicht effektiv kontrollieren kann, nützen wenig. Auf der öffentlichen Strasse zum Altissimo war das Verbot nicht voll kontrollierbar. Deshalb gab es eine Entscheidung vor dem Rennen. Bitte dazu die Verlinkung s.o. lesen. Bei anderen Rennen bleibt Shutteln verboten. Oder ist über Lifte geregelt.
Solange, wie es nicht verboten ist, ist es eben erlaubt.
Diese Denke haben viele, aber sie ist eben nicht korrekt und kurzsichtig.
Das hat beim Doping schon in die Sackgasse geführt. Man muss nicht jedes Mittel benennen. Leistungssteigernde Mittel und nicht medizinisch indizierte, verschriebene Medikamente und Drogen sind verboten. Selbst wenn sie noch nicht erfunden sind. Abkürzen ist verboten. Die Strecke ist einzuhalten. Muss man jede Kurve innen markieren? Vor allem in solchem Gelände oder reicht es die Einhaltung der Strecke (in meinem Sinne als Endurofahrer der WEG) als Auflage zu machen. Strecke ist beim DH alles zwischen den Bändern, im Enduro wo man nicht flächendeckend durchtapen kann, beschränkt sich Strecke aber auch mal auf den Weg bis zu seiner Grenze, nicht Wiese, nicht die Böschung in einem SwitchBack Zwickl. Wir können nicht auf Dauer Wege befahren im Rahmen von Rennen, die kein Bikepark sind, ohne das zu akzeptieren. Das ist ein Lernprozess vor allem für die DH Fahrer. Aber wenn man mitdenkt, ist doch klar, nach einem Rennen sollten keine neuen Wege entstanden sein. Oder wenn Busstops da sind im Training und im Rennen ist das Band kaputt, dann ist der Bus Stop trotzdem zu fahren. Für Barel und Antje Kramer, für die es um was geht, ist das selbstverständlich. Für andere nicht. Was meint ihr wie viele und welche Fahrer uns am Ende an den Stages auf solche Details hinweisen? Der Dialog ist wichtig.
Schwarzfahren führt nicht immer zu sofort Strafe, illegal ist es aber immer. Wie beim Fußball ist die Spielleitung berechtigt auch mal Vorteil zu geben und das Spiel laufen zu lassen. Auch kann man bei Tatsachenentscheidungen nicht mehr die Zeit zurückdrehen. Beim Fußball gibt es manchmal Rot und manchmal geht es durch. Rote Karten bzw. DSQs sind aber zu erwarten, wenn wir klare Nachweise erbringen können.
Wir diskutieren viel. Ermahnen, Erklären. Arbeiten auf. Hören Vorwurfe. Auch unberechtigte. Fahrer haben sich gewundert, das andere vor ihnen im Ziel waren, die sie schon überholt hatten. Aber es klärte sich auf. Wir konnten an den Zeiten sehen, die Überholung fand statt, als die Überholten schon zur 5. Stage fuhren und die Überholenden erst zur 4. - das waren die Tücken der dreifachen Durchfahrt...
Im Moment gibt es noch eher gelbe Karten, die nicht jeder Mitbekommt. Harte Strafen wie Disqualifikationen oder in den Top Ten eingreifende Zeitkorrekturen (Penalties) müssen wasserdicht sein. Sie werden kommen, in Riva war es fast soweit. Aber wenn dann alle für den gleichen Befund gleich bestrafen. Da war unser Anspruch an die Nachweisbarkeit aber nicht erfüllbar. Ein Eingriff ins Ergebnis darf keine neuen Ungerechtigkeiten schaffen.
Müssen wir unsere Regeln 2013 mit Juristen ins Englische übersetzen? Leichte Abweichungen in der Interpretation sollten nicht entstehen, bisher haben wir kein Geld dafür verplempert. Seid sicher, wir lernen dazu. Der Fair Play Check in war im Rennen eine gute Sache. Im Training wäre das nicht umsetzbar gewesen. (Wer kann alle Fahrzeuge stoppen und hereinsehen und herausfinden, wer Teilnehmer ist oder Festivalgast?)
Natürlich ist ein Profi regelmäßig fitter als ein Amateur.
Im Endurosport hätte der Amateur allerdings selbst bei gleichem Leistungsstand keine Chance.
Das kann ich nicht bestätigen. Viele, die hier pauschal als Profis angesehen werden, gehen normal arbeiten (z.B. Norco Enduro Team) und nicht wenige waren am Gardasee auch nur einen Tag auf den Strecken. Die Liste der Fahrer, die hochgetreten sind, auch aus den Reihen der Profis, ist länger als viele Denken, die nur hier lesen und nicht vor Ort waren.
Amateure, die Angehörige am Berg hatten mit Wasser oder die Werkzeug von den Teams benutzen durften, gibt es auch. Wasser + Essen von aussen und einen Mund zu fragen, dass ist auch auf ganz normalen Endurotouren gang und gäbe. Ich würde sogar, wenn ich Canyonkunde wäre, darauf bestehen, bei denen im Mobil auch mal Platz nehmen zu dürfen, wenn ich dort die Pros sitzen sehe und grade abkacke, ich bin sicher, die würden mich nicht abweisen
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Auch Amateure haben geshuttlet. Ob fünf Fahrten mehr am Ende so viel gebracht haben? Mir zumindest sicher nicht, ich hätte meine Kraft verplempert. Weder hätte ich mir alles effektiv einprägen können (haben auch die Profis nicht - Ben Cruze und Duncan Riffle (der alles hochgetreten ist) im Gespräch "sobald ich versucht habe meine erinnerung an den kurs zu nutzen kam ich den Bändern gefährlich nahe, wenn ich mich von den erinnerungen frei gemacht habe, war ich viel besser unterwegs"
Es geht im Training auf so einer Strecke nicht um Linien, sondern um Erfahrung mit dem Terrain, dem Boden, um die Kenntnis von Gefahrenstellen. Um den Respekt, der einen die Distanz ahnen läßt und die Entscheidung bringt, Risiko in den Stages bringt nix, nur Ankommen zählt.
Reifenwechseln oder so ist sicher nicht Enduro, war aber hier kein siegentscheidendes Thema. Ein Fahrer hatte einen Raddefekt und in einer Stage bereits viel Zeit verloren. Er hat z.B. nachgefragt und wir haben ihm gestattet, zum beenden des Rennens, Laufrad und Schaltwerk zu wechseln. Kulanz. Er hat keinem Punkte weggenommen.
ÜBRIGENS Peinlich ist, wenn man der ernsteste Typ am Berg ist und dann doch nicht gewinnt, oder? In diesem Rennen hat der freie Kopf gesiegt. Besser gleich drei davon. Diese Botschaft wird noch durchdringen.
Desweiteren sei darauf verwiesen, dass es bei der Serie selbst keine Preisgelder gibt, die einen Lebensunterhalt sichern. Im Gegenteil. Auch die wenigsten Teams können die Fahrer voll anstellen bzw. die Sponsoren ein nennenswerten Gehaltsanteil zahlen. Die Umstände, unter denen z.B. die Barnes Geschwister wochenlang Campieren dürften nicht jedem erstrebenswert erscheinen.
Einige Fahrer haben jedoch noch nicht erkannt, dass viele Sponsoren sehr wohl Fair Play bei ihren Fahrern sehen wollen und Fahrer, die ständig im Gerede sind, keine Zukunft haben.
Ich denke man sollte viel mehr die positiven Beispiele betonen. Nicolas Lau z.B. - der hat sein nötiges Zeug im Rucksack gehabt und hat bewusst auf die Linie oberhalb des Anliegers beim Prolog verzichtet (hatte glaube ich auch da den Rucksack auf) und ist aufs Podium gefahren.
Ich bitte die Fahrer die Regeln besser zu kennen. Z.B. die Frage der Einwände. Wir gehen gern berechtigten Hinweisen nach. In den Regeln fordern wir eine bestimmte Form ein, damit die Einwände solide formuliert und präzise sind - nämlich die SCHRIFTFORM. Und damit meine ich nicht hinterher hier im Forum ;-). Julia Hofmann hätte da ihre Fair Play Aktion beim Sturz von Caro Gehrig vortragen können, im Reglement gibt es dazu einen Punkt. "
Die Fahrer sind aufgefordert, sich in Notsituationen gegenseitig Hilfe zu leisten. Die Jury kann bei nachgewiesenem auf Hilfeleistung basiertem Zeitverlust Zeitkorrekturen vornehmen. Bei nachweislich unterlassener Hilfeleistung wird der Teilnehmer disqualifiziert.
" Nur, erlangten wir zu spät Kenntnis davon. Ihr Verlust war wohl eher gering, vermutlich dennoch einen Platz kostend. Der verlorene Platz wird aber durch gewachsenen Respekt belohnt. Klingt nach einem schlechten Deal, ist aber auf Dauer wirksamer. Wichtige Leute bekommen so was mit. Der Charakter der Fahrer wir immer wichtiger.