The European Divide Mountainbike Route (EDMBR)

Registriert
17. Januar 2015
Reaktionspunkte
57
Hallo Leute,

ich möchte Euch ein Projekt vorstellen und um Unterstützung bitten.

Kurzversion:
Die EDMBR soll eine Bikepacking-Route nach dem Vorbild der Great Divide Mountain Bike Route werden und über 4000 – 5000 km und nicht mehr als 80000 Höhenmeter quer durch Europa verlaufen. Im Vordergrund soll es um das Naturerlebnis, das Bereisen großartiger Landschaft, das Übernachten in der Wildnis gehen; eben alles was das Bikepacking ausmacht. Einige Routenvorschläge habe ich schon erarbeitet, aber es soll kein Solo-Projekt bleiben, weshalb ich hier um Meinungen, Diskussionen, Vorschläge und Mitarbeit bitte.

Langversion:
Die Great Divide Mountain Bike Route (GDMBR) verläuft durch Kanada und die USA entlang der kontinentalen Wasserscheide in den Rocky Mountains bis zur mexikanischen Grenze. Sie hat ungefähr 4500 km Länge und 60000 Höhenmeter. Nach meiner Schätzung fahren einige hundert oder tausend Leute pro Jahr die gesamte Strecke (through-ride) und viele andere fahren nur einzelne Etappen. Mit der "Tour Divide" findet auf diese Strecke das bisher längste Mountainbike-Selbstversorger-Rennen statt, bei dem aktuell der Rekord bei 15 Tagen und 16 Stunden liegt. Dieses Rennen und der besondere Geist der Strecke – die Verbundenheit der (wenigen) Biker untereinander, die Orte und Landmarken entlang der Strecke, die schon fast Kultstatus besitzen, und die Herausforderungen der Wildnis heben die Route aus vielen Möglichkeiten der Durchquerungen des Kontinents hervor und machen sie zu etwas einzigartigem.

Ich bin die Great Divide im Sommer 2013 gefahren und in Gesprächen mit Mitfahrern der GST 2014 stellten wir uns die Frage, ob eine solche Route auch in Europa denkbar wäre. Europa hat eine oder mehrere kontinentale Wasserscheiden, deren Verlauf ich mit Unterstützung eines Experten hinreichend genau ermitteln konnte. Europa hat auch großartige Landschaften und verfügt über ein gewisses Bewusstsein und Infrastruktur für Fernwanderungen und -radwege. Echte Wildnis, also beispielsweise Strecken von 200 km ohne Lebensmittelversorgung, findet man in Westeuropa leider nicht mehr (siehe dazu http://www.eea.europa.eu/data-and-m...lity-index/wilderness-quality-index-in-europe).

Mein erster Versuch ergab eine Route, die möglichst nahe an der Europäischen Hauptwasserscheide liegt. Von West nach Ost beginnt diese in der Nähe von Gibraltar, durchzieht die Pyrenäen, die Alpen, Schwäbische Alp, den Bayerische Wald, das Riesengebirge usw. und endet nach der Durchquerung Weißrusslands irgendwo im Baltikum. Dieser erste Versuch der Route hatte 6500 km Länge und über 150000 Höhenmeter. Jeder weitere Version entfernte sich weiter von der Wasserscheide. Die aktuelle 4. Version hat 4200 km und ca. 80000 Höhenmeter. Mit einer "Divide Route" hat das Ergebnis nur noch wenig zu tun, aber ein passender Name findet sich noch.

In Europa eine durchgängige Offroad-Strecke zu finden, die sich nicht verzettelt, ist ungleich schwerer, als auf anderen Kontinenten. Fast jedes Tal hat schon eine Straße, jeder Pass mit einer gnädigen Steigung ist schon asphaltiert. Deshalb kommen am Ende zwangsläufig mehr Höhenmeter zusammen. Und weil es in den Mittelgebirgen schon genug Höhenmeter gibt, habe ich bewusst die Alpen ausgelassen. In den Alpen gibt es eh schon reichlich Touren.

Bei meiner Recherche mit Google Earth und anderen Karten habe ich mir auch oft die Fotos der Gegend angeschaut und war beeindruckt über die großartigen Landschaften, die es bei uns gibt. Gerade in Spanien gibt es Canyons, Felslandschaften, Wälder und Schotterpisten reichlich. Bis jetzt ist die Route nur ein Planspiel am Computer, aber irgendwann will ich sie mal fahren, über 6 Wochen vielleicht.

In Spanien haben sich vor etlichen Jahren Leute zusammengetan und die Transandalus (http://www.transandalus.org/index.php?lang=en) entworfen. Eine solche Zusammenarbeit würde ich mir auch für die EDMBR wünschen. Dabei verfolge ich keinerlei kommerzielles Interesse.

Unter http://edmbr.voidpointer.de habe ich die wichtigsten Sachen zusammengeschrieben. Vielleicht habt Ihr Lust, Euch zu beteiligen. Gern können wir das Konzept und die Route im Ganzen und im Detail diskutieren und verbessern und irgendwann zusammen fahren. Fangen wir mit den 1600 km durch Deutschland an, die vielleicht schon in dieser Saison fertig sind.

Schon jetzt Danke für Eure Meinung, Achim.
 
Großartige Idee, Achim!

Ich denke, es gibt allein hier in Deutschland wirklich viele Biker, die diesen Traum im Kopf haben.
Wenn es gelingt, ein Paar davon unter einen Hut zu bringen, kann das Ganze Wirklichkeit werden.
Ich hatte eigentlich schon beschlossen, im nächsten Jahr die Strecken der 1000 Miles CZ und der GST als sommerliches Urlaubsvergnügen zu kombinieren, kann mir aber auch gut vorstellen, einen Teil deiner Route zu testen und zu tracken.
Die Arbeit an dem Cherusker 500 Projekt hat gezeigt, dass es ohne "real-tracking" nicht geht. Karte und Wirklichkeit sind zu oft zu unterschiedlich ;)
 
Super Idee und an sich ein tolles Projekt.

Ich sehe die Probleme genau an der gleichen Stelle: durch Europa per MTB und dann das wichtigste Gebirge Europas (Alpen) und die grösste Wildnis Europas (Skanden) auslassen. Dabei ist das Bergrad ja dafür geschaffen…
Was Deiner Meinung nach im Vordergrund stehen soll empfinde ich genau gleich, nur fehlt mir da noch der Aspekt des Bikes. Des MTBs und somit die Berge.

Aus meiner Sicht hat die skizzierte Route nichts mit dem verfolgen der Europäischen Wasserscheide zu tun, sieht vielmehr nach einer Route eines Wohnwagen-Touristen aus, der vom Norden DE nach Spanien in die Ferien und dabei die belgischen Austobahnen meiden will. Genau so Europäisch wäre m.E. eine Route vom Atlantik durch die Pyreneen und dann grob der roten Route des Via-Alpina (http://www.via-alpina.org/) folgend mit dem Unterschied, dass es über viele Wasserscheiden geht, in die Berge rein und drüber und damit voller grossartiger Landschaft ist und zudem eine grössere Herausforderung ist. Die Alpen sind krass zugebaut verglichen mit (bereits) Schottland, Nordskandinavien und sogar das sehr überschaubare Island, aber ich bin sicher, dass man dort mehr Wildnis findet als auf der unter http://edmbr.voidpointer.de skizzierten Route.

Also mehr Qualität. Quantität kann man dann gut auf 20 Tage für einen durchschnittlich fitten Ultrabiker zuschneiden.

Falls diese Europaroute im groben so bleiben sollte könnte ich zum Jura was beitragen. Von Basel nach Genf (ausgerichtet für diese Richtung, nicht umgekehrt), 320 km, keine schotterlastige GTJ sondern etwas das ein MTB-Herz auf der Suche nach schönen single tracks höher schlagen lässt und für dessen Lage erstaunlich abenteuerlich ausfällt.

Ich bin dieses Jahr von April-Oktober zu Fuss unterwegs, aber würde dennoch gerne zum Projekt beitragen (bin Alpenbewohner), auch wenn es nicht auf einer von mir favourisierten Route führt.

So oder so - viel Erfolg! :daumen:
 
So, nachdem ich die "Wohnwagen-Kritik" verdaut habe, sage ich schon mal danke für die Rückmeldungen.

Und natürlich ist die Frage berechtigt, warum die Route durch Europa geht, aber die Alpen auslässt. Version 4 hat als höchsten Punkt einen 2500-Meter-Pass in den Pyrenäen - die Alpen können da mehr. In Version 2 hatte ich Teile der Schweizer Nationalen Bikeroute #1/2 drin, die es bei 700 km auf 21000 Höhenmeter brachte. Das ist mit 30 m/km doppelt so viel wie die eigentliche Zielsetzung.

Die Motivation für ein gemäßigtes Profil war u.a. folgende: die Zeit für Touren über viele Wochen haben nur wenige Berufstätige. Viele denken erst an eine Ferntour, wenn sie mit 55 oder 60 in Frührente sind (und sich nicht für die Harley entscheiden ;) ). In Amerika sind einige von solchen Frührentnern unterwegs, meistens mit Fully und 40kg-Anhänger. Die kannst Du nicht über den Schrofenpass schicken. Aber gut, wir sind nicht Amerika und man kann es auch nicht für alle recht machen.

Aus früheren Rückmeldungen habe ich mitgenommen, dass definierte Start- und Endpunkte zur Identifikation der Route wichtig sind. Daher der Coast-to-Coast-Ansatz. Eine Verlängerung nach Skandinavien wäre damit immer noch möglich.

Also ich versuche erst mal ein paar Stimmungen aufzufangen und sie mit meinen Ansätzen abzugleichen. Weiterhin mache ich mir Gedanken, wie man online eine Zusammenarbeit unterstützen könnte. Meine bisherigen Tools reichen vermutlich nicht. Als ersten Schritt habe ich eine Mailgruppe eröffnet: [email protected] (bzw. https://groups.google.com/forum/#!forum/edmbr). Falls Ihr schon konkrete GPX-Tracks habt, würde ich diese gern sammeln. Tracks, die nur am Rechner entstanden sind, müssen natürlich auch getestet werden, das ist klar. Aber ich fürchte, dass erst noch die grobe Richtung bestimmt werden muss.

Viele Grüße, Achim.
 
Ich hab leider nur die Zeit für nen kurzen Blick gehabt, weil mein Flieger nach Myanmar sozusagen schon bereit steht.

Hast du mal geguckt, ob in der groben Fahrtrichtung ein Paar Fernwanderwege zur Verfügung stehen?
Was ich bisher "erfahren" habe, dürften viele davon ziemlich exakt deinen Grundvorstellungen entsprechen. Beispielsweise ist der E1 in Norddeutschland echt ganz schön zu fahren. Südlich soll er vom Profil her ruppiger werden, aber in die Richtung bin ich noch nicht über's Sauerland hinaus ;)
Dafür bin ich vorletztes Jahr in Südfrankreich viel auf dem Jakobswegenetz unterwegs gewesen. Allerdings weiter westlich als deine Route (in der Gegend zwischen St. Etienne und Cahors). Zum großen Teil genau, was du beschreibst.
Von den Wasserscheiden würde ich mich verabschieden, glaube ich. Das ist hier in Europa deutlich "differenzierter" als in den USA (wie so vieles ;)).
Ich glaube, zur Mobilisierung von Mitstreitern bist du in den MTB-Foren schon ganz gut aufgehoben.
 
Ich mag die Idee.
Die Route an sich finde ich ein bissl wenig repräsentativ mit größtenteils nur westeuropäischen Ländern wie Spanien/Frankreich/Deutschland. Man könnte doch ab dem Vogtland oder Elbsandstein grob in die Route der 1000miles.cz einbiegen und das nach hinten raus beliebig durch die Karpaten verlängern.. kurz durch die Ukraine, dann Rumänien/Transsylvanien und bspw. als Ziel Schwarzes Meer.
Vom Wildnisfaktor top, aber auf jedenfall auch Pionierarbeit, schon klar..

http://opentopomap.org/#map=6/47.554/16.282
 
Ich finde die Idee sehr schön aber ich glaube man sollte sich ein bischen von der Idee der Wasserscheide verabschieden.
Dies funktioniert in den USA sehr gut, aber dafür ist Europa zu dicht besiedelt.
Es gibt doch in Europa viele Weitwanderwege, die die schönsten Landschaften verbinden.
Warum kann man darauf nicht zurück greifen und einige Landschaftliche Highlights einbinden?

Der Anspruch der Great Divide kommt doch aus den Höhenmetern und nicht unbedingt aus den technischen Passagen der Trails, oder?
 
Um mit der Antwort auf den letzten Satz zu beginnen - der Anspruch der Great Divide kommt meines Erachtens aus dem Höhenprofil (Indiana Pass 3600 Meter), der Abgeschiedenheit und dem Klima (verschneite Pässe, starke Temperaturschwankungen, Witterung). Richtige Singletrails gibt es auf der offiziellen Route nur wenige. Die Tour Divide Racer, die täglich 180 km oder mehr fahren, sind aber über den Mangel an Trails sicher nicht böse.

In Zentraleuropa gibt es keine sehr abgeschiedenen Gebiete und auch das Klima ist milder, also müsste man hier etwas entgegensetzen. Das könnten z.B. mehr Höhenmeter und mehr Trails sein, aber nicht um jeden Preis. Um es mal mit der Grenzsteintrophy zu vergleichen. Die hält sich bewußt abseits der Zivilisation, ist ne coole Bikepackingtour, aber vom Untergrund her ziemlich extrem. Die EDMBR soll keine Konkurrenz zur GST sein, sondern mehr den Bikepacking-Mainstream ansprechen, sofern es den überhaupt gibt.

Wie gesagt, von der Wasserscheide sind wir schon ziemlich weit weg. Ein anderer Name oder ein anderes Motto sind willkommen. Von mir aus European Trans Mountain oder so. Eine Mindestlänge von 4000 km sollte sie aber haben.

In Version 3 der Route hatte ich große Abschnitte der 1000-Miles "reinkopiert". Als ich mich damit näher beschäftigt und die Teilnehmerberichte gelesen hatte, wurde ich skeptisch. Daher in Version 4 der neue Startpunkt auf Rügen und die ersten 500 km Flachland zum Warmlaufen. Ist aber auch nur ein Vorschlag.

Über die Jakobswege habe ich auch schon nachgedacht. Wie sind denn da so die Bedingungen? Sind da Massen von Pilgern unterwegs? Schon in Frankreich oder erst in Spanien? Und ist es wirklich schon so kommerzialisiert, wie man teilweise liest? (Siehe auch: http://francistapon.com/Travels/Spain-Trails/10-Reasons-Why-El-Camino-Santiago-Sucks).

Ich halte Spanien schon für einen wichtigen Bestandteil dieses Vorhabens. Dort gibt es auch viele Mountainbiker, die vielleicht an dem Projekt mitarbeiten würden. Das (trockene) Klima wäre auch passend. Dann wäre nur noch Frankreich zu "überbrücken". Je mehr Länder, um so komplexer wird es, weil man ja idealerweise Scouts vor Ort braucht.

Ich frage mal so:
Wie viele von Euch würde sich denn 4 Wochen und mehr Zeit nehmen, um eine solche Tour zu fahren?
Welche Kriterien wären Euch wichtig? Sollten die Alpen dabei sein? Wenn ja, welche Route?
Welche Länder / Landschaften wären geeignet (Schottland, Nordskandinavien, Karpaten wurden z.B. genannt)?
Sollte die Route überhaupt durch Deutschland gehen, wenn ja, welche Variante / welcher Korridor wäre geeignet?

Viele Grüße, Achim.
 
Sehr schönes Projekt Achim, bin mal gespannt was aus dieser Pionier Arbeit wird. Das richtige für Leute die Distanz mögen,
zügig zu fahren und trotzdem zu genießen. Nix für Trailhungrige oder gar Reiseradler, die werden, wenn Sie denn mal 3-4 Wochen
am Stück haben, die mit Sicherheit anders nutzen.
Wenn ich da an die Frust Abschnitte der GST denke, ich meine diese 5 Stunden / 30 km Klopper, sowas gehört da nicht rein,
aber sagtest du ja schon.
Oder diese Kilometer Fressen auf elendig langen Gravelroads ala Divide ist mit Sicherheit auch nicht jedermanns Sache.
Wird man mit Sicherheit nicht immer vermeiden können, alles Streckenmäßige dazwischen find ich optimal.
Hauptsache kein oder kaum Asphalt!

Der Tip mit den Fernwanderwegen und Caminos ist schonmal klasse, ich kenne Teile des E1(gesamt Nordkap-Sizilien :eek:) und Jakobswege in Deutschland, teilweise wunderschön zu fahren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Europäische_Fernwanderwege

http://www.deutsche-jakobswege.de/wege-uebersicht.html

Ist bestimmt was dabei zum einbauen. Ist glaub ich auch nicht viel los auf diesen Wegen, teilweise
im Osten auch noch nicht richtig erkundet, wenn man sich reinliest.

Das man den Jakobsweg in Spanien seit Hape Kerkeling meiden sollte, brauch ich wohl nicht mehr zu sagen.
Aber der Camino del Norte (etwas 800 km an der Nordküste lang) soll sehr schön und nicht überlaufen sein.

Aber es gilt ja erstmal die grundsätzliche Marschroute festzulegen. Richtung Gibraltar ist bestimmt
"mainstreamiger" und logistisch keine große Heraussforderung. Alles Richtung Südost Äagis / Schwarzes Meer
wäre für mich jedenfalls eine ganz andere Hausnummer.
 
E1, E2 und E4 kombinieren... das wäre doch was. Ich könnte im wohl anfangs Mai und ca. Mitte Juni jeweils 500 - 1000 km rek'en gehen. Südliches Massif Central und Vogesen wären hoch im Kurs.
Name? Etwas wie 'Trans Central Europe' oder 'Central Europe Traverse' oder 'Heart of Europe Tour' 'The Heart Trail' vielleicht? Trail oder Tour frei mit Trophy ersetzen... Trophy klingt geil.
 
Ein kurzes Update.

Anfang September habe ich den Abschnitt von Kap Arkona bis zum Dreiländereck (Start der GST) befahren. Die Tour ist unter http://www.outdooractive.com/de/mountainbike/ruegen/bike-crossing-germany-part-1/105337342/ veröffentlicht. Die Route hatte ich bis Basel vorbereitet, aber in 8 Tagen leider nicht geschafft. Die ersten 500 km haben zwar nur wenige Berge, sind aber vom Untergrund her schon anstrengend (Sand, Schotter, Wurzeln, Kopfsteinpflaster). Große Teile führen durch Wald, was nach ein paar Tagen auch schon mal nervt (die mentale Stärke fordert ;) ). Highlights waren für mich die Heidelandschaften auf ehemaligen Truppenübungsplätzen, Lost Places wie Hangars und Bunker, einige Trails und die vielen Badeseen.

Jetzt bin ich mir noch nicht sicher, was aus der vorbereiteten Strecke werden soll. Möglicherweise könnten man das im Sommer 2016 als Bikepacking-Trophy ansetzen. Grand Depart an einem Freitag oder Samstag am Kap Arkona, 1600 km (1000 Meilen!) und 25000 Hm bis Basel, mit der Option um 400 km und 8000 Hm bis Genf zu verlängern. Wäre das ein Ansatz?

Wie ich las, plant exto für 2017 auch eine Deutschlandquerung, für die wir schon ein paar Erfahrungen sammeln könnten...

Viele Grüße, Achim.
 
Hey Achim,
leider sehe ich (GST14 ;-) ) erst jetzt zum ersten mal deine tolle Idee fuer das Projekt, werde es aber weiter verfolgen.
Ich fand die GST toll, fahre aber ungern die (fast) gleichen Strecken mehrmals, von daher waer ich 2016 bis Basel dabei :)

Genereller Kommentar:
Europa bietet bereits viel Auswahl an Wander-Touren, welche auch ganz bewusst schön geführt sind. Wenn man diese so viel wie moeglich einbaut, ist zumindest sichergestellt, dass die Strecke sowohl geschützt als auch gewartet wird. (Nach dem Sturm "Ela" hier in NRW vor 1,5Jahren sind immer noch viele kleine Waldwege unpassierbar und werden wohl nie mehr geraumt. Offiziele Fernwege haben den Vorteil der Prioritaet..)
Richtet man sich danach, gibts auch eine Beschilderung/Markierung und es muss nicht staendig "aufs Navi" geschaut werden.
Bzgl. Wildniss: Das sehe ich unproblematisch, denn selbst hier in NRW waeren viele Wege gut geeignet, obwohl das Ballungszentrum nicht fern ist. (Rothaarsteig, Herrmansweg...).

Viele Gruesse,
Matthes
 
Zuletzt bearbeitet:
Das "Konzept Fernwanderwege" hat sich beim Cherusker 500, glaube ich, ganz gut bewährt. E11, E1, Hermannsweg...
Im Allgemeinen haben sich die Initiatoren bei der Streckenführung was gedacht ;)
 
Stimmt schon, deklarierte Wanderwege haben den Vorteil, dass sie gepflegt sind. Problematisch finde ich, wenn sie den "Flow" zu sehr bremsen, also sich durch viele Ortschaften verästeln oder zu viele Kletterpassagen enthalten. Auf dem befahrenen Abschnitt war der E3 gut geeignet, weiter im Norden habe ich nur regionale Wanderwege als passend vorgefunden. Auf dem Südabschnitt ist unter anderem die "Bike X-ing Schwäbische Alb" verkürzt mit eingebaut - das könnte ein Highlight werden.

@Matthes77, Deine Zusage ist dankend registriert. Über Facebook gibt es schon 2,5 Zusagen. Damit wäre für mich die kritische Masse erreicht. Das Startdatum ist noch offen, die Tendenz geht in Richtung Anfang Juli. Du kannst noch Wünsche einbringen...

Viele Grüße, Achim.
 
Ein Event für 2-4 Leute???

Achim hat es gerade erst mal kund getan, und schon seine persönliche kritische Masse erreicht. Ich denke(ernsthaft) darüber nach,
und kann mir vorstellen das dies auch andere machen, du auch Siggi ;) ? Meist wandert so was durch die Forenlandschaft, und diese Trophy hat auch Potential ausländische Mitfahrer neugierig zu machen.
Schau mal Exto's C500, ruckzuck war da eine muntere Schar zusammen.
 
Ich hab noch mal eine Frage:
Wird das vom Boden/ Wegbeschaffenheit her eine MTB Veranstaltung oder kann man auch mit einem Crosser oder Reiserad teilnehmen?
 
Hi Awatron,

ich habe gerade nach einer Tour Divide Alternative in Europa gegoogelt (weil ich von der Tour Divide begeistert bin aber in den nächsten Jahren nicht die Zeit finden werde, mal kurz einen Monat frei zu nehmen und mitzufahren) und bin so auf diesen thread gestoßen. Finde Deine Idee großartig und würde mich gerne an dem Projekt beteiligen. Muss mir mal überlegen, was ich am Besten beitragen kann.

Meine ersten Gedanken sind:
  • Fernwanderwege halte auch ich für eine großartige Idee. Ich selber bin erst vor kurzem auf den Gedanken gekommen, Fernwanderwege zum Radfahren zweckzuentfremden, nachdem ich das hier gelesen habe: http://www.bikepacking.com/routes/cycling-the-gr5-belgian-ardennes/ . Bin selber vor kurzem ca. 80 km auf der GR579 von Brüssel Richtung Liege gefahren, und das war genauso abenteuerlich, schön und romantisch, wie ich es mir gewünscht habe. Es war auch erstaunlich ruhig und einsam und einmal musst ich mein Rad über einen umgestürzten Baumstamm heben - echtes Tour Divide feeling!
  • Für die Streckenführung würde ich auf abwechslungsreich, einsam, abenteuerlich, viele europäische Länder setzen. Den Wasserscheiden-Gedanken halte ich dagegen auch nicht so wichtig.
  • Was Höhenmeter, Fahrbarkeit, Schwierigkeit angeht: Bei Höhenmeter würde ich kein Limit sehen, wohl aber bei Untergrundqualität: Die Strecke sollte auch ohne Fully zu bewältigen sein, also mit MTB-Hardteil und auch unfederten Rädern mit MTB-Bereifung (also so echten bikepacking-Rädern wie dem Salso Fargo, auf dem die Tour Divide schon mehrfach gewonnen wurde), denn sonst lässt sich schon nicht ausreichend Gepäck mit so eine lange Selbstversorgungs-Strecke mitnehmen.
  • Vielleicht sollten wir überlegen, ob wir nicht ein Äquivalent zur Adventure Cycling Association - vermutlich einen Verein - gründen wollen (die die Great Divide MBR und viele andere Strecken in den USA "aufgestellt" hat). Denn so ein großes Projekt braucht vielleicht einen institutionellen Rahmen, der es einem ermöglicht, auch Sponsoren zu finden, die Verantwortung/Arbeitsteilung zu institutionalisieren, und einen seriöseren Anstrich bei möglichen Behördenkontakten (ich denke zB daran, dass eine Nutzung öffentlicher Wege zur Veranstaltung von Rennen nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist; außerdem wäre es ja vielleicht auch schön, Ansprechpartner bei Behörden zu finden, die einen über Sperrungen/Änderungen der Wege informieren, es wäre zB blöd, wenn plötzlich "Radfahren verboten"-Schilder auf der Strecke stehen).
Wie ist denn der Fortschritt mit dem Projekt seit November?
 
Da würde ich gern mal kritisch einhaken:

Gerade bei der Tour Divide wird deutlich, wie die Nachteile eines hohen Organisations- und Bekanntheitsgrades aussehen können. Dort ist die "kritische Masse" bei Weitem überschritten. Bei huntert Startern und mehr bekommen mittlerweile die Nationalparkverantwortlichen kalte Füße, die Logistik in den kleinen Orten wird schwierig usw.

Außerdem geht der ursprüngliche Gedanke eines unkomplizierten Events unter gleichgesinnten so ein bisschen flöten. Nicht umsonst ist das Ursprungsevent schon seit Jahren tot und auch bei der TD selbst ist Matt, der Initiator inzwischen nicht mehr maßgeblich engagiert. Ich selbst hab auch irgendwie nicht so'n gutes Gefühl, wenn ein Teil des Starterfeldes aus Vollprofis wie Jay Petervary oder Juliana Buring besteht und Firmen wie z.B. Salsa die große Flagge wehen lassen.

In einem bestimmten Rahmen kann wirklich JEDER so ein Event auf die Beine stellen. Klar, das macht Arbeit -wie z.B. Achim hier sicher voll bestätigen wird- , aber auch unheimlich Spaß. Unt wenn der Organisationsaufwand sich dann darin erschöpft, ein Stück Rasen, ein Paar Kisten Bier und n bisschen Feuerholz für den "Abend davor" zu besorgen, macht das einfach nur Spaß.

Trau dich einfach: Track deine Strecke, besorg das besagte Bier und schon gibt's ne neue Veranstaltung ;) Dafür brauchts keine ACA. Die haben übrigens mit der Tour Divide nichts zu tun. Die haben halt die Great Divide Mountain Bike Route erstellt, aber wie du schon erkannt hast: Wir haben hier in Europa ein Top-Wanderwege-Netz, um das uns der Rest der Welt beneidet. Lasst uns was draus machen ;)
 
Wie ist denn der Fortschritt mit dem Projekt seit November?

Ich weiß, dass Facebook für viele hier im Forum ein rotes Tuch ist, aber falls Du einen Facebook Account haben solltest könntest Du dort der Gruppe 'Bikepacking Trans Germany 2016' beitreten. Dort wird regelmäßig über die neuesten Entwicklungen berichtet. Achim hat inzwischen auch eine Webseite eingerichtet: http://btg.voidpointer.de/en/index.html

Im ersten Wurf wird das Unternehmen auf Deutschland beschränkt. Die Route geht von Basel nach Kap Arkona. Grand Depart ist am 03.07. Bisher haben sich 9 Teilnehmer gemeldet. Achim hat die Strecke zwischen Dreiländereck gescoutet und auch die ersten Kilometer ab Basel, Mirko den Abschnitt in der Alb. Ich habe vor, Ende April die Lücke zwischen Alb und Dreiländereck zu schließen.

Weitere Mitstreiter sind jederzeit gerne willkommen, gerade wenn es um Routenplanung und Scouting geht. Es gibt auch schon Kontakte in die Schweiz, um den nächsten Streckenabschnitt zu planen. Die Grundidee einer Trans-Europa-Tour wird also weiter verfolgt.

Was die mögliche Kommerzialisierung angeht, ist den Worten von @exto nichts mehr hinzuzufügen. Und ein organisiertes Event soll das eigentlich auch nicht werden. Für uns als Divide-Veteranen war die Grundidee, dass das so sein soll, wie die Tour Divide oder das Great Divide Mountainbike Race früher einmal war.
 
Hallo,

ich habe mir mal vor einer Weile einen Stand der Great Divide Variante heruntergeladen und festgestellt, dass diverse Varianten mitten durch den Nationalpark Sächsische Schweiz gehen. Das gibt Streß und ist hier bei uns ein echtes Nogo, bis auf die offiziellen Strecken. Eine Variante ging mehr durch den sog. "Schluckenauer Zipfel" einschließlich Na Tokáni | Balzhütte, die sah ganz brauchbar aus.

Die Strecke vom Event kann ich jetzt nicht so nachvollziehen, gibts da nen Track?

Hier läßt sich auch gut planen.

Vielleicht nochmal prüfen und gerne auch an mich wenden (PN), wenn Details unklar sind.

ride on!
tanztee
 
Guten Abend an die Runde,

und Entschuldigung, dass ich manchmal erst nach ein paar Tagen antworte - bin im Wochenendstress oder bekomme manchmal keine Benachrichtigung vom Forum.

Zum Stand des Vorhabens wurde ja schon einiges gesagt. Dieses Jahr gibt es erstmal ein "Spin-Off" in Form der Bikepacking Trans Germany. Das heisst, die ersten 2000 km von der Ostsee bis durch die Schweiz stehen relativ gut da. Für mich hängt von dem Event, meinem persönlichen Eindruck und den Rückmeldungen der Teilnehmer ab, ob es Sinn hat weiterzumachen und in welcher Form. Ein Teilnehmer möchte nächstes Jahr oder 2018 die gesamte Strecke vom Südzipfel Spaniens bis an die Ostsee fahren - das bringt mich in Zugzwang. Über die Interessens-Gruppe in Facebook habe ich "Kontakte" zu einigen Leuten aus dem Ausland - vor allem aus Italien - geknüpft, so dass ich mir sogar vorstellen kann, über diese Leute eine Verlängerung der Strecke nicht nach Spanien sondern Italien zu bekommen. Am Ende sollten halt nur einige grundlegende Kriterien erfüllt sein. Das wären z.B. ein maximaler Zeitbedarf von 4-6 Wochen (für Normalos wie mich), möglichst wenig Asphalt, möglichst viel Wildnis und Abenteuer.

Mein ursprünglichen Ansatz, das Vorhaben wie ein Open-Source-Projekt zu gestalten (an dem jeder gleichgroße Stücke zuarbeiten kann), scheint so nicht zu funktionieren. Was gut funktioniert ist, wenn einer eine Strecke oder zumindest einen groben Korridor vorgibt und sich Leute finden, die das dann scouten und Verbesserungsvorschläge melden. So würde ich auch weitermachen, bis die gesamte Strecke halbwegs steht. Nur wird das für das Ausland bald schwieriger, weil da die Kontakte fehlen oder zumindest schwieriger herzustellen sind. Vielleicht fehlt für die gemeinschaftliche Planung auch noch die richtige Software, wie z.B. ein interaktives Portal, wo Leute Streckenabschnitte hochladen und miteinander kombinieren können. Oder ist das schon wieder zu theoretisch?

Der Vergleich bzw. Hinweis auf die ACA war insofern schon wertvoll, obwohl das nicht mein Ding wäre, so eine Organisation aufzuziehen. Zumal wir ja in Deutschland schon ein paar Fahrradverbände haben. Auch hier würde ich gern die Eindrücke der Bikepacking Trans Germany abwarten und dann ggf. mal unverbindlich Kontakt zum DIMB oder zur Not auch ADFC aufnehmen - vielleicht kommt da ja was zurück.

Die ACA betreut ja auch eine ganze Menge von Trails und Strecken. Als Äquivalent könnte es also vielleicht ein ganzes Langstrecken-Netzwerk in Europa geben. Aber wer pflegt und betreut das und gibt es sowas wie zu viele Strecken? Und es ist auch ein Unterschied, ob man eine Strecke hochoffiziell kennzeichnet und dazu mglw. mit den Landbesitzern etc. reden muss oder mal eben guerillamäßig einen Track ins Netz stellt.

Das bringt mich zum Thema Nationalpark und Verboten. Klar wollen wir die Fahrer nur über legale Strecken schicken. Es sollen aber auch möglichst wenige langweilige (Ufer-)Radwege dabei sein. In der Sächsischen Schweiz ist leider ziemlich viel von den landschaftlich attraktiven Strecken verboten, aber das werden wir akzeptieren. Da ich gerade in der Gegend bin, will ich mir morgen mal das Sebnitztal anschauen und hoffe, dass es fahrbar, dabei interessant und trotzdem legal ist. Auch der angesprochene Zipfel durch Tschechien soll nochmal unter die Lupe genommen werden. Den angebotenen Kontakt werde ich gern nutzen; PN kommt möglicherweise nächste Woche.

So, ich hoffe, Ihr konntet dem ganzen einen Sinn entnehmen ;-) Wir bleiben an dem Thema dran, aber es wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern...

Viele Grüße, Achim.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten