Wie racetauglich ist ein Fatbike?

Wie racetauglich ist ein Fatbike ?


  • Umfrageteilnehmer
    104
Der ultimative Racetest meines Fatty ist erfolgt: die Salzkammergut Trophy A Distanz!

Lustige Anekdote von der Rennstrecke:
Als ich den Startanstieg bei Bad Goisern nach 2:50h das 2te Mal erklomm, schallte es von einem kleinen Knirpse auf einem Anwohnerbalkons: "Guck mal, der mit den dicken Reifen ist wieder da!" - da musste ich irgendwie schmunzeln :cool: - trotz des gerade einsetzenden Dauerregen!

Auch wenn mich das Fatty unterwegs 2x übern Lenker abgeworfen hatte - bis auf ein paar kleine Kratzer am Knie und Helm sowie einem verstellten Lenker ist dabei aber nix passiert! Wieder etwas nachjustieren und es konnte weiter gehen.

Im Allgemeinen muss ich jedoch sagen, dass die HüDüs auf den Schlammabfahrten doch recht "aufgeschwommen" sind und mir immer ordentlich Dreck auf die Brille gezaubert hatten. Sodass ich während der 7-8h Regen zu Beginn des Rennens ganz schön mir "Sichtproblemen" zu kämpfen hatte. Auch auf den schnellen Schotterabfahrten muss man gehörig aufpassen nicht die Ideallinie zu verlassen, um mit den fetten Reifen nicht auf dem Rollsplitt auf zu schwimmen (wobei das in gewisser Weise auch für normale MTBs gilt) - was ja dann auch prompt auf dem Weg runter von der Blaa-Alm mit einer Landung im Graben quittiert wurde.

In meiner "Gewichtsklasse" war ich aber über den Zusatz an Grip durch die Breitreifen auf den schmierigen Steinen des Dachstein Gebirges nicht böse. Gerade und insbesondere in den Schotteranstiegen war es dadurch völlig egal, wo ich mit dem Rad gefahren bin, ich hatte nie Reifendurchdreher. Dank dem Fatty hab ich es auch geschafft alle Schotter Serpentinen am Salzberg hoch zu fahren (16-20%, nach ca. 160km Strecke). Lediglich auf der Schlammwiese (25%???) war dann kein Vorankommen mehr möglich und das Hinterrad hatte dort im kleinsten Gang schön durchgedreht. Die 30% Asphalt weiter oben am Salzberg hab ich mir dann aufgrund der Vorbelastung durch die vorherigen 5000 hm mir auch mal geschenkt und nicht weiter probiert zu fahren! Geht vielleicht mit dem Fatty auch vom Grip her, das gilt es dann mal nächstes Jahr bei besserem Wetter auszuprobieren!

1663101-uii5tzh0hjgk-img_2253-original.jpg

So sieht ein glücklicher Fatbike-Finisher von der A Strecke im Salzkammergut aus ...

1663102-u31r8e7vei5l-p1200877-original.jpg

... und so das Bike!

Ach, ja und so sehen die 1 Woche alten Bremsbeläge nach der Schlammtortur auf der 211 km Strecke aus:
1663104-2j6sktrolhwh-p1200922_vorn-original.jpg

Vorne ...

1663103-770efs161631-p1200921_hinten-original.jpg

und hinten!

Ab der Flachetappe um KM 140 haben diese für gehörigen Schleifsound und Rollwiderstand gesorgt - und dabei hatte ich noch 3 lange Abfahrten vor mir! o_O
Am nächsten Tag ist mir dann auch erst einmal richtig aufgefallen, wie schwerfällig sich die Laufräder dank der schleifenden Federbügel liefen :eek: - ist schon Wahnsinn was man für Kräfte noch mobilisieren kann, wenn das Timeout von hinten langsam "drückt". ;)
Na mal sehen wie lange die Bremsscheiben jetzt noch mitmachen! :i2:

Wie ich vorhin auch in der BestOf Gallery (Bild 32/120) feststellen durfte, war ich (A376) doch nicht der Einzige mit Fatbike auf der A Strecke.
Mit Startnummer A744 ist noch ein Italiener auf die Distanz gegangen, wurde aber bei KM 145 vom Timeout ausgesiebt!

Edith sagt noch: trotz des Fatbikes bin ich aber auch nicht alle Downhillstrecken runter gefahren - das "heil" ankommen hat da mehr gezählt als das verbissen "runterrollen" über die Schlammwurzeln von der Hütteneckalm (2x Downhill + die letzte verblockte Abfahrt vor km 130 nach Weißenbach) - mit den Nates als "Sicherheit" wäre ich vielleicht auch etwas mutiger gewesen, allerdings hätten die zu 95% auf der restlichen Strecke nur "Rollwiderstandsnachteile" gehabt.

Edith hat auch noch was zu sagen: Eh wieder (wie von allen möglichen Leuten im SKG Fragen kommen): Beim Bike Check wurde das Fatty fahrfertig (aber ohne den Schlamm und das vordere Schutzblech) mit 13,82 kg verwogen. Mit an Bord waren 2x Schwalbe 13F (ich bin mal davon ausgegangen, das keiner der Racer im zweifel nen passenden Schlauch für mich da bei hat, den ich erbetteln könnte) + Pumpe + Werkzeugköfferchen. Ebenso hatte ich vor dem Rennen noch den hinteren Schwalbe 13F gegen einen Conti FR (ca. 300g) getauscht, da der Schwalbe 2 Tage hintereinander im Urlaub nen Platten hatte und ich da eher keine Risiko im Rennen eingehen wollte - da ich keine weiteren platten hatte war das wohl auch eine recht gute Entscheidung so, ebenso wie die 0,8 bar hinten!
 
Zuletzt bearbeitet:
@
titzy,

Respekt! Du hast ja ganz schön einen an der Waffel, die lange Strecke mit dem Gerät,
ich kenn die A Distanz nur als Herausforderung mit nem 140mm Fully, damals auch 9h im Regen :)

Du warst das doch auch letztens mit dem Fatty zur MAd East wa?
schönes Ding!
 
Super gemacht! Ich bin auch der A strecke gefahren und habe dich in der nähe von Perneck überholt.
Das müsste dann ja auch so kurz nach meinem letzten unfreiwilligen Abstieg vom Rad gewesen sein, als es auch wieder etwas mehr angefangen hat zu regnen. ;)

@
titzy,

Respekt! Du hast ja ganz schön einen an der Waffel, die lange Strecke mit dem Gerät,
ich kenn die A Distanz nur als Herausforderung mit nem 140mm Fully, damals auch 9h im Regen :)

Du warst das doch auch letztens mit dem Fatty zur MAd East wa?
schönes Ding!

Hehe, ja die Idee ist schon recht verrückt, das gebe ich zu!
Ursprünglich kam die mir auch letzten Winter, als ich die ersten km auf dem Fatbike saß.
Da mir die SKGT A Strecke letztes Jahr mit dem normalen HT zu einfach vor kam (bzw ich zu "schnell" war) hab ich mir gedacht: erhöhst du mal den Schwierigkeitsgrad, wenn es der Veranstalter schon nicht macht. ;)
Seitdem wurde das Bike halt Stückchenweise immer etwas mehr auf Race getrimmt.
Zur Einstimmung auf die Trophy hab ich mir dann auch gesagt sämtliche Rennen im Jahr 2014 auch als Vorbereitung mit dem Fatty zu fahren. Auch sonst komm ich fast nicht mehr von dem Rad runter, ist halt ein richtig tolles Konditionstrainingsrad!

@Wbs_70 genau, nach der Samstagsetappe von der Mad East hatten wir ja noch im Ziel gequatscht. Den "Mad Sonntag" hatte ich mir dann aber geschenkt, um Material und Motivation zu schonen, nachdem der Samstag schon so dreckig war auf den letzten 15 km + ich die 2 Wochenenden zuvor schon immer bei dem Schmuddelwetter um die 10-15 Grad unterwegs war.

Nächstes Event wird bei mir der EBM in Seiffen werden, mal schauen wie es so dort läuft, aber ich denk mal die Top100 auf der Langen Runde sind etwas ambitioniert - mal schauen.
 
Habe den Thread hier gerade entdeckt...
Mein Fatbike habe ich auch mal Racetauglich getrimmt. Aber eher auf eine ungewöhnliche Art :)
Das war diesen Sonntag beim IM Germany nach ca. 170km in Bad Vilbel. War sauanstrengend aber trotzdem immer wieder
schön, ab und an ein paar Athleten auf ihren High-End TT-Bikes zu überholen. Mit 6:18:37h war ich, trotz der sehr dürftigen Vorbereitung,
ganz zufrieden :)
Anhang anzeigen 304333
he super,

wir haben dich im rennen gesehen.

wir haben den verpflegungspunkt in friedberg gemacht


beim ersten mal hat mir keiner geglaubt, das einer mit einem fatbike mitfährt:cool::cool: (da warst du in einem größerern pulk)

beim zweiten mal standen alle mit offenen mündern da. ( Radclub in Wöllstadt, einige IM finallisten :daumen:)

super deine leistung und der einzige der in dem riesigen fahrrad hittec auffiel....:daumen::daumen:
 
Wie racetauglich ist ein Fatbike?

Das ist die Frage die ich mir schon lange stelle. Deswegen wird es zu diesem Thema einen Dauertest geben, den ich fahren werde. In den nächsten Monaten werde ich an einigen Rennen, vom 24h Solo über Marathons, Enduro CTFs bis zu einem Orientierungsrennen teilnehmen und darüber im Newsbereich berichten. Parallel zu diesen Veröffentlichungen, wird dieser Thread das ganze begleiten.
Ich werde hier nicht den Dauertestergebnissen vorgreifen, aber die Diskussion aktiv begleiten.
Gestern war es soweit und ich konnte mein Testrad in Empfang nehmen, ein Rose Tusker 2 in Serienausstattung, das bis zum ersten Tests am Nürburgring und in Duisburg noch einige Modifikationen über sich ergehen lassen muss, um meinen Vorlieben zu entsprechen.
Jetzt heißt es, vertraut zu werden mit dem Elefanten und sich noch ein wenig vorzubereiten auf das Kommende.

P1060751.jpg


Euch einen schönen Sonntag, Think Pink - eure Muschi
 

Anhänge

  • P1060751.jpg
    P1060751.jpg
    215,1 KB · Aufrufe: 70
Zuletzt bearbeitet:
Das finde ich mal interessant. Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass fast alle Bikes racetauglich sind. Mit den meisten wird man aber kaum vorne mitfahren können. Ans Ziel kommt man aber sicherlich. :)
 
Da hast du wohl recht. Interessant wird der Vergleich sein zu einem "normalen" Racefully wie ich es gewöhnlich fahre, oder wie im Fall des Vulkanbike Marathons zu meinem Singlespeed, mit dem ich dort letztes Jahr unterwegs war
 
"Renntauglich" und dann auch wieder nur als solches sind, meiner Meinung nach, die ungefederten (!), leicht gebauten Carbonvarianten.
Dabei ist wichtig zu sagen dass ich dabei Wettkämpfe in einer eigenen Klasse "Fatbike" meine. Andernfalls ist es sinnfrei.
 
Kleines Rechenbeispiel bei Kreuzotter ( http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm):

15 Prozent Steigung.
160 Watt Leistung.

Fahrrad 13kg = 4.2km/h
Fahrrad 16kg = 4.1km/h

Wenn die Geo passt und "racig" ist, denke ich, kannst auch mit nem Fatbike "Spaß" haben.

Oder anders formuliert das Rad taugt nicht als Entschuldigung falls es nicht läuft. :D
 
Ich finde das Speci S-Works kann man schon direkt so hernehmen,
ein Canyon Dude 9 SL auch, so eine Bluto darf schon dran sein.

Denke der Nachteil zu 29ern hält sich mit guten Reifen wirklich in Grenzen.
Bergab kann man ja meist wieder was aufholen.
 
Rule #70 //The purpose of competing is to win.

Würde man mit einem Bike wegen irgendwelcher Nachteile nicht gewinnen, obwohl man den gleichen Kraft- und Fahrtechnikeinsatz einbringt wie der Sieger, ist das Bike nicht renntauglich.

End of.

Sinnvoller als der angestrebte Test wäre daher, wenn der gleiche Fahrer die gleiche renntypische Strecke mit verschiedenen Bikes fährt, davon eines ein Fatty. Oder besser noch mehrere Fahrer auf verschiedenen Streckenprofilen. Mit Wattmessung natürlich. Liegt das Fatty dann im Schnitt gleichauf oder vorne, kann man es wohl als renntauglich bezeichnen.

Alles andere wäre wohl nur eine typische Marketinggag-Aktion. Bin dennoch auf das Ergebnis gespannt. Vielleicht gewinnt Muschi ja alle Rennen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Im speziellen Fall ist Marios Ego 100%ig dick genug, um mit einem Dicken erfolgreich Rennen zu bestreiten. Darauf könnt ihr Geld wetten.:)
;)
 
:winken:

...In den nächsten Monaten werde ich an einigen Rennen, vom 24h Solo über Marathons, Enduro CTFs bis zu einem Orientierungsrennen teilnehmen und darüber im Newsbereich berichten...

Na Du hast Nerven - nicht wegen der Rennen, sondern wegen der darauf folgenden Kommentare im Newsbereich ;) .

Obwohl nicht nur wegen fehlender Ausdauer überhaupt nicht mein Bereich, find ich die Idee absolut klasse! Ist eh erstaunlich, was alles mit verschiedenen Rädern möglich ist - und wenn man an diverse Freeridevideos mit Rennrädern denkt, dann nicht nur mit Fatbikes.
Solche kurzen Abstecher in vermeintlich fremde Bereiche zeigen nicht nur die Vielseitigkeit der Bikes, sondern auch eine lebensbejaende Einstellung.

Unter Anderen fällt mir da spontan @F7 Uli ein, der auf diesem Gebiet Pionierarbeit leistet ;) ...

Uli.jpg



Objektiv betrachtet bin ich der Meinung, dass hier -wie oben geschrieben- vieles mit Leichtbau, Carbon und der Reifenwahl ( und Druck ) möglich ist.
Klar, der Sinn geht fast schon in Richtung Dämpferattrappe ( :p ) , aber für mich irgendwie vergleichbar mit diesen tollkühnen Freigeistern, die beschliessen mit dem Rasentraktor um die Welt zu fahren usw.

:daumen:
 

Anhänge

  • Uli.jpg
    Uli.jpg
    114,9 KB · Aufrufe: 38
Rule #70 //The purpose of competing is to win.

Würde man mit einem Bike wegen irgendwelcher Nachteile nicht gewinnen, obwohl man den gleichen Kraft- und Fahrtechnikeinsatz einbringt wie der Sieger, ist das Bike nicht rennrauglich.

End of.

Sinnvoller als der angestrebte Test wäre daher, wenn der gleiche Fahrer die gleiche renntypische Strecke mit verschiedenen Bikes fährt, davon eines ein Fatty. Oder besser noch mehrere Fahrer auf verschiedenen Streckenprofilen. Mit Wattmessung natürlich. Liegt das Fatty dann im Schnitt gleichauf oder vorne, kann man es wohl als renntauglich bezeichnen.

Alles andere wäre wohl nur eine typische Marketinggag-Aktion. Bin dennoch auf das Ergebnis gespannt. Vielleicht gewinnt Muschi ja alle Rennen ;)

Also ich pflege keine Rennen zu gewinnen, da meine Beine wissen wie alt sie sind.
Aber mit dem Vergleich hast du recht! Darum gehe ich am Ring beim 24h 8er Team sowohl mit dem Scalpel wie auch mit dem Tusker an den Start. Das 24h Rennen in Duisburg bin ich letztes Jahr Solo mit einem Scalpel gefahren und unter die Top5 gelandet. Da sollte man einen Vergleich ziehen können, auch wenn die Streckenverhältnisse anders sein sollten. Ganz gespannt bin ich auf die Mittelstrecke in Daun beim Vulkanbike Marathon, den ich letztes Jahr Singlespeed mit einer Platzierung in Mittelfeld beendet habe.
So spröde Dinge wie Wattmessung und Zahlenakrobatik rund um das Thema sind mir fremd. Da gibt es in der Redaktion geeignetere Tester als mich. Bei der Art und Weise, wie wir entschieden haben an das Thema heran zu gehen, geht es in erster Linie um das feeling und die Emotionen. Die geben am Ende auch den Ausschlag, ob man mit so einem Rad an den Start geht oder nicht. Ich für mich gehe nie in ein Rennen um eine Kaffeefahrt zu machen. Meine Devise ist Fulllllllllllgazzzzzzz, gestorben wird später. Genauso und nicht anders läuft es und wird am Ende darüber entscheiden ob Fatbikes für mich eine Option im Rennen sein werden. Aus den gewonnenen Rückschlüssen muss dann jeder seine eigenen Erkenntnisse ziehen.
 
@muschi:
Mario, das Thema gab es hier schon mal. Ich habe den älteren Thread in deinen eingepflegt wegen der Umfrage und der höheren Aktualität.

Viel Spaß beim Testen, bin gespannt! :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten