Alpine Erfahrung

was soll den der Schmarrn, wenn einer mehrmals über die Alpen will, wird laut deinem Tipp der Ersatz Reifenbestand unnötig vermehrt. :ka: Ich habe bereits mit einem Satz mehrere AX ohne Platten geschafft :aetsch:
Risikoeinschätzung ist subjektiv, und der Fahrstil und die Strecken sind unterschiedlich. Meine Reifen halten keine Saison. Mehrere AX wären undenkbar. Aus Deiner Sicht Schmarrn, aus meiner Sicht nach fast 10 Jahren AX Realität.
 
Wieviele Taschen nimmst du da mit? Ein paar Notriegel lass ich noch durchgehen aber 2kg Extrafutter ist zuviel des Guten. krieg ich gar nicht alles unter.
Wenn ich weiß, dass unterwegs gar nichts kommt, dann nehm ich vom Frühstück noch was mit und futtere das nebenbei.
Eine Mittagseinkehr versuche ich in der Regel zu vermeiden, das macht nur müde, dauert zu lange und bringt mich aus dem Tritt.
Ich habe einen Deuter Trans Alpine mit 30 Litern. Gewicht zu Beginn der Tour: 9 KG. Am Ende 7. :)

Ich beneide - ehrlich gesagt - jeden, der nicht so viel Futter mit sich herumschleppen muss. Mich nervt das total, aber mit weniger komme ich echt in Schwierigkeiten.
 
Ich habe einen Deuter Trans Alpine mit 30 Litern. Gewicht zu Beginn der Tour: 9 KG. Am Ende 7. :)
Ich beneide - ehrlich gesagt - jeden, der nicht so viel Futter mit sich herumschleppen muss. Mich nervt das total, aber mit weniger komme ich echt in Schwierigkeiten.

Kann man trainieren ;-)
Hab früher auch immer darauf geachtet, dass es mittags eine Einkehrmöglichkeit gibt. Irgendwann merkte ich wie kontraproduktiv stundenlange Mittagspausen mit reichlich Essen eigentlich sind...
 
Risikoeinschätzung ist subjektiv, und der Fahrstil und die Strecken sind unterschiedlich. Meine Reifen halten keine Saison. Mehrere AX wären undenkbar. Aus Deiner Sicht Schmarrn, aus meiner Sicht nach fast 10 Jahren AX Realität.

Vielleicht habe ich was falsch gemacht?
Ich bin letztes Jahr auch 4x über den Alpenhauptkamm gefahren, daher stehe ich zu meiner Aussage.

Mittlerweile geht's komplett am Thema vorbei, ich denke dieser Thread kann oder sollte dicht gemacht werden.
 
Ich muss auch mal was erzählen. Ich denke es passt hier am besten rein.

Neulich in den Dolomiten. Wir fahren so den Berg hoch. Irgend ein rumpliger Karrenweg in steil. Kommt und eine Dame auf ihrer neuen Hibike Carbon Feile entgegen und hält uns an. Sie braucht ein Inbus, damit sie ihren losen Sattel fest schrauben kann. Hatten wir natürlich dabei und man hilft ja gerne. Angeblich hätte der Bikehändler, bei dem sie das Rad gerade zur Inspektion hatte den Sattel nicht richtig fest geschraubt. Der stand auf halb Acht. Da die werte Frau ohne Helm unterwegs war, habe ich ihr empfohlen doch einen das nächste mal zu tragen. Sie erwiederte, dass sie keinen braucht, da sie ja nicht so schnell fahren würde. Ich dachte mir nur <loriot>Ach was?</loriot>. Da ich ja durchaus Technik affin bin, wunderte ich mich über das dicke Blatt ihrer 1x11 Schaltung, um dann mein Blick an der losen Steckachse vorn einrasten zu lassen. Die Achse hatte sich schon weit über die Hälfte selbst raus geschraubt und es hätte nicht mehr lange gedauert, bis das Vorderrad von alleine davon getrollt wäre. Letztendlich habe ich ihr die Achse fest gemacht, da die Eigentümerin des Rades damit so ihre Probleme hatte. Die Hinterradachse war nicht ganz so locker, aber auch bedenklich lose. Zum Abschied meinte ich zu ihr, dass dies einige Meter unten einen schweren Sturz gegeben hätte und das dazu noch ohne Helm. Wir haben danach schnell das Weite gesucht. Man kann ja nie wissen welche Schrauben noch an dem Rad lose sind.
 
Nette Geschichte.
Carbon Rad, aber Sattel ohne Schnellspanner? Wo gibt es denn diese Kombi zu kaufen?
Bei der Ahnungslosen würde ich auch keinen Schnellspanner montieren, denn die hat bestimmt noch nie etwas von Drehmoment und Carbon gehört... Gruselig, die Story. Helm schützt auch nicht nur vor eigenen Fehlern, sondern auch vor Materialversagen. In ihrem Falle würde ich mir aber über beides Sorgen machen.

Da war mehr als nur eine Schraube locker.
 
Helm schützt auch nicht nur vor eigenen Fehlern, sondern auch vor Materialversagen. In ihrem Falle würde ich mir aber über beides Sorgen machen.
Ich dagegen würde mir mehr Sorgen machen um die vielen, die allen Fakten zum Trotz so völlig blindlings an Fahrradhelme glauben.
Besser ist, davon auszugehen, dass diese Sorte Leichthelm überhaupt gar nichts hilft - sh. auch Ergebnisse der amtlichen Studie Kanada 2013.
Was hilft, ist massvolles Tempo, unablässige Aufmerksamkeit und sehr vorsichtige Einschätzung der möglichen Risiken.
 
Kann roliK nur bestätigen. Gerade erst erlebt, wie der Bikekollege in ner schnellen Kurve weggerutscht ist und mit dem Kopf (mit Helm) auf nem Stein aufgeschlagen ist. Zum Glück nur leichte Gehirnerschütterung. Im Vergleich dazu ne Anfängerin beim Skaten im Stand nach hinten auf den Kopf geflogen (kein Helm an) und ne heftig blutende Platzwunde davongetragen. Ergebnis: Nie wieder skaten.

Also ich habe keine Probleme damit, wenn jemand meint, daß er keinen Helm braucht (mal abgesehen von Eltern, die selber ohne Helm fahren, aber ihren Kindern erzählen, wie wichtig der ist). Aber es wäre echt toll, wenn solche Helmverweigerer dann wenigstens den Mund halten würden. Schliesslich übernehmen sie ja auch keine Verantwortung, wenn ihnen jemand glaubt, sich daran hält und ohne fährt und dann doch Schaden davon trägt.
 
Ich würde sagen ein helm ist Risiko Minimierung. In bestimmten Fällen kann er durchaus helfen, schaden tut er ja mal nicht wenn man ihn aufm Kopf hat.

Beim Snowboarden hat mir mein Helm auch schon gute Dienste geleistet.
Mit nem Skifahrer zusammen im Bügellift hoch, oben macht der nen aufstand um aus dem Bügel zu kommen und trifft mein Board. Das verkantet umd ich hau mich rücklings auf den Betonharten Schnee. Schön mit Hinterkopf aufgeschlagen, Schädelbrummen inklusive.
Genauso fahr ich mit Rückenprotektor, ist schon was anderes wenn einen mal auf den Rücken wirft umd man so ein Teil an hat.
 
Das Grundproblem der Helmdiskussion jedoch ist, dass bei mehr vermeintlicher Sicherheit durch Helme, Protektoren, etc. auch eine Risikokompensation stattfinden kann. Bedeutet, dass die Leute einfach durch ein erhöhtes Sicherheitsgefühl riskanter fahren und dadurch den gewonnenen Vorteil wieder wettmachen.

Bei mir ist das auf alle Fälle so, ich fahre anders, wenn ich Protektoren trage. Allerdings ist das bei mir auch eine bewusste Entscheidung, denn dadurch habe ich ebenfalls mehr Spaß; darum geht es mir in erster Linie. Das Gesamtrisiko bleibt gleich, der Spaßfaktor ist jedoch entscheidend höher.

Muss jedem einfach bewusst sein. Entmündigung hilft nicht, ich halte nichts von Vorschriften und Gesetzen diesbezüglich, solange man den Schaden nur persönlich trägt und andere nicht beeinträchtigt.
 
Ist bei mir nicht so. Ich fahre mit T-Shirt und Helm Motorrad genauso wie mit Lederkombi, Stiefel, Helm. Handschuhen umd Rückenprotector.

Da ich beim Biken und boarden immer mein Gerümpel trage ändert sich da nix.
Nur das ich aufm Rad fahren wenn bei bestimmten Touren oder Aktionen die eine höheres verletzungsrisiko mit sich bringen halt mehr anziehe (Knie, Ellenbogen, Rückenprotector und FF liegen Zuhause). Meine Risiko Bereitschaft ist deshalb aber nicht höher wie sonst auch.
 
Hat aber alles nur recht wenig mit "alpiner Erfahrung" zu tun.
Stimmt. Stattdessen noch ein paar Worte zu den gutgemeinten Ratschlägen bei Blitzschlag, die im Ernsfall auf geradezu zynische Weise nutzlos wirken können.

Episode am Col des Encombres, verganges Jahr.
Harmloser Schotterstrecken-Pass, gerade recht zum Einstieg in eine längere Tour. Regen ist für den Nachmittag angekündigt, und nicht weit vor der Passhöhe zeigen sich dann auch, etwas vorzeitig, die Wolken. Bald wird das Anlegen der Regenkleidung sinnvoll.
Nach Erreichen der hügeligen Hochfläche hat sich das Ganze stark verdichtet und mutiert nun zu einem heftigen Gewitter mit Blitzen im Abstand von weniger als 10 Sekunden. Die Temperatur ist stark gefallen. Es ist schwierig, mit den nassen Händen in die Handschuhe zu kommen.
Nicht lang, und der Graupel hat eine Höhe von etwa 6 cm erreicht. Das Gewitter wirkt endlos gross, die Sicht reduziert sich auf kurze Distanzen.

Zur Wahl steht nun, entsprechend Standard-Ratschlag die hier nirgends vorhandenen Geländemulden aufzusuchen und (kauernd, aber immer noch als Hochpunkte im Gelände) auf den Erfrierungstod unter Graupelmassen zu warten. Oder aufs Glück zu vertrauen und durch die Blitze der Piste zu folgen. Hierfür haben wir uns entschieden: schnell vollends drüber.
Leider verläuft die Piste bereichsweise genau auf + entlang einem schwach ausgebildeten Grat, wie sich herausstellt. Ausweichen durchs Gelände erweist sich als Falle - es verlangsamt das Tempo dramatisch. Nach endlos erscheinender Zeit (und einem Verfahrer dank Schnellentscheidung ohne Blick aufs GPS) endlich die Schneefallgrenze erreicht. Dort hat sich dann, nach >1 Stunde, auch das Gewitter wieder beruhigt, es regnet einigermassen normal.

Wie hätte die prekäre Situation vermieden werden können?
a) unten umdrehen, weil wie angekündigt, Regen aufzieht - im Hochgebirge kann das hässlich werden (haben die Wanderer-Senioren gemacht)
b) runter vom Berg - schneller Rückzug in eine tiefergelegene Zone die mehr Deckung bietet
c) Wetterentwicklung unterwegs [immer wieder mal] online checken

Taktik a) erscheint mir übertrieben vorsichtig
Taktik b) im Nachhinein die sicherste Option, sie hätte aber wohl zu einer grossräumigen Umplanung des Tourverlaufs geführt wg. von unten nicht mehr sicher einschätzbarer "Schneelage". Das verspürt man und scheut es doch sehr.
Taktik c) war mangels Netz nicht möglich; Online-Wetter nach dem Frühstück war die letzte Gelegenheit

Fazit #1: überfordernde Situationen kommen immer mal vor; am blödesten sind die, in die man sich Schritt für Schritt selbst reinarbeitet
Fazit #2: eine vorab aufgestellte Prioritätenliste wäre nützlich - für mich erscheint das Risiko vom Blitz erschlagen zu werden seitdem nicht mehr an vorderster Stelle. Die Taktik "Blitze ignorieren, raus aus Matsch und Kälte" hat ein paar Tage später auf der Maira-Stura-Hochebene nochmal funktioniert.
 
Wie hätte die prekäre Situation vermieden werden können?...
Was soll man dir auf deine Geschichte eigentlich antworten?
Wenn dir Taktik a) "übertrieben vorsichtig" erscheint, dann sagt mir das, dass du dir nicht wirklich helfen lassen willst.
Du wirst auch künftig immer so entscheiden, wie es DIR richtig erscheint und du wirst Ratschläge anderer immer ignorieren.
Das ist okay, aber dann frag nicht andere, was sie davon halten.
 
Hört sich ein bisschen so an wie 2 mal über eine tiefrote Ampel gefahren und beim 3ten mal vom LKW abgeräumt :p
Falscher Vergleich - so passt es besser: du fährst auf die rote Ampel zu, und der LKW hinter dir kann offensichtlich nicht mehr anhalten. Du darfst dich zwischen zwei existenziellen Gefahren entscheiden.
 
Deine Variante a) passt nicht in deinen Vergleich. Euch war es halt wert euer Leben zu riskieren um die Tour nicht umplanen zu müssen. Jeder setzt seine Prios. Bei euren kann man nur hoffen, dass ihr Vollwaisen ohne eigene Familie seid. Dann muss wenigstens keiner um euch trauern.
 
Spätestens beim ersten Anzeichen des Gewitters wäre Umdrehen angesagt. Gewitter an einem sicheren Ort aussitzen. Weiter auf noch mehr exponiertes Gelände zu gehen wäre mir zu risikoreich. Vor allem kanntet ihr nicht das was vor euch lag; den Rückweg aber sehr wohl.
 
Deine Variante a) passt nicht in deinen Vergleich.
Der Vergleich bezieht sich auf die Möglichkeiten, die oben auf der Hochfläche verbleiben, nachdem der Regen plötzlich zum Gewitter wird: die üblichen Blitzschlag-Ratschläge sind in dem Moment ein schlechter Witz.
Und ja, ich halte es für vollkommen vertretbar, bei den vorhergesagten Wetterbedingungen (nachmittags eine Regenphase, Temperatur oben irgendwas unter 10°C) auf einer Schotterpiste über einen Pass zu fahren, auch wenn sich die angekündigten Wolken früher zeigen.

Spätestens beim ersten Anzeichen des Gewitters wäre Umdrehen angesagt. Gewitter an einem sicheren Ort aussitzen. Weiter auf noch mehr exponiertes Gelände zu gehen wäre mir zu risikoreich. Vor allem kanntet ihr nicht das was vor euch lag; den Rückweg aber sehr wohl.
Den Rückweg über die Hochebene kannten wir, und haben versucht anhand der OSM-Karte eine Entscheidung zu treffen. Vorwärts schien nicht schlimmer und nicht weiter als rückwärts - weit und breit keine Deckung. Dass es vorwärts unbekannte und via Karte nicht erkennbare Geländeverhältnisse mit besonders fieser Streckenführung gab, ist dann auch ein dickes Problem geworden.
Das Blitzschlag-vs-Kälte-Dilemma aber, das gab es bei beiden Richtungen.
 
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