@
Baitman
Ich habe mittlerweile die zweite Uhr mit Optischem Sensor zur Pulsmessung am Handgelenk. Generell funktioniert die Technik relativ gut, hat aber schon so ihre "Tücken" / Einschränkungen. Am Ergometer bei relativ gleichförmiger Belastung habe ich festgestellt, dass hier die HF auf verschiedenen Geräten unterschiedlicher Hersteller (Polar, TomTom,
Garmin) mit Brustgurt oder optischem Sensor nahezu identisch ist, die Abweichungen lagen immer im Bereich weniger Schläge.
Beim Laufen ist das Ergebnis der optischen Sensoren bei milden und warmen Temperaturen auch gut, solange man keine (sehr) kurzen Intervalle trainiert. Das wurde ja hier schon genannt: Der Puls am Handgelenk hinkt etwas hinterher, do daß ein schneller Pulsanstieg erst verzögert angezeigt wird. Wenn nun genauso schnell wieder eine ruhige Phase einsetzt, werden dadurch die Spitzen in der Belastung "abgeschnitten" und das Ergebnis verfälscht. Bei kalten Temperaturen sieht es dann aber bereits ganz anders aus. Kühlt die Haut aus, so ziehen sich die Blutgefäße zusammen, und das kann die Messung mit dem optischem Sensor völlig verfälschen. Da werden schonmal 30 Schläge zu wenig angezeigt, und das ist dann zur Trainingssteuerung unbrauchbar und ärgerlich. Dem kann man natürlich begegnen indem man die Uhr unter der Jacke trägt, nach Gefühl trainiert und sich anschließend zuhause die Auwertung anguckt. Für erfahrene Sportler bei langen Einheiten auch o.k. Aber wenn Du während des Trainings auf den Puls achten willst nicht der Bringer.
Eine weitere Schwäche der optischen Sensoren ist, dass sie nicht funktionieren, wenn die Unterarmmuskulatur stark angespannt ist. Beim Krafttraining im Fitnessstudio wird das Ergebnis also eher unbrauchbar sein (kann ich Dir allerdings nicht aus eigener Erfahrung berichten, ich geh nicht ins Studio). Allerdings ist es bei mir so, dass gerade beim Biken an Anstiegen genau dieses Problem auftritt. Wenn es mit richtig Schmackes einen Anstieg hochgeht, sind halt auch die Unterarme durch den Zug am Lenker angespannt, und der Puls den die Uhr anzeigt ist deutlich zu niedrig.
Daher benutze ich tatsächlich mittlerweile wieder beides. Beim ruhigen Lauftrainig gerne nur die Uhr am Handgelenk. Bei Intervalleinheiten meist mit Brustgurt (Aber auch, weil meiner noch einen Beschleunigungssensor für mehr Laufdaten integriert hat), und zum MTB fahren immer den Brustgurt, weil hier leider mit dem optischen Sensor ein ziemlicher Mist rauskommt.
Daher würde ich Dir (rein für's MTB Fahren) leider nicht unbedingt zu dieser Technik raten.
Zumindest solltest Du in Erwägung ziehen ein Modell zu verwenden, bei dem beides geht (das geht bei
Garmin z.B eh fast bei alle Modellen mit optischem Sensor, wenn ich nicht irre)
Ich würde die Technik nicht als unausgereift bezeichnen. Für viele Arten von Trainingsaktivitäten reicht sie völlig aus und liefert sehr gute, vom Brustgurt kaum abweichende Ergebnisse. Aber es gibt bestimmte Einschränkungen, die sollte man eben kennen und beachten.
Ich hatte übrigens bisher eine Polar GPX3 ausschließlich mit Gurt, dann eine TomTom Adventurer ausschließlich mit optischem Sensor, und derzeit eine
Garmin Fenix 3HR mit optischem Sensor und dem HRS Run Gurt. Dass
Garmin Brustgurte nichts taugen (hat hier jemand behauptet) kann ich so nicht stehen lassen, meiner trägt sich und funktioniert bislang hervorragend.
Gruß, Ralf