Es gibt da noch einen weiteren Aspekt, der es nicht einfacher macht. Wir haben hier z.B. zwei gebaute Strecken genehmigt bekommen. Eine Voraussetzung ist aber, dass nur Vereinsmitglieder die Strecken befahren dürfen. Wenn sich hier jemand auf die Nase legt, sind das komischerweise fast immer Leute, die nicht im Verein Mitglied sind. Die Stadt, in diesem Falle Waldeigentümer, will nicht selbst in Verantwortung treten. Würde sie das tun, dürfte Jeder auf den Trails fahren. Wir können nicht jeden zwingen, Mitglied zu werden, genausowenig wie wir Nichtmitglieder davon abhalten können, die Trails zu nutzen. Um unsere Sache zu stärken kann ich aber nur Jedem empfehlen Mitglied in einem Verein zu werden. Im DFB sind etwa 7,1 Millionen Mitglieder. Wenn die DIMB über ihre Partnervereine ebenso viele Mitglieder hätte, könnten wir mit einer ganz anderen Stimme sprechen. Für Fußballvereine wird seit fast 100 Jahren in jedem Dorf ein Sportplatz gebaut. Da muss man auch nicht zwangsläufig Mitglied in einem Verein sein, um nach der Schule auf dem Platz kicken zu dürfen. Wenn wir so ein städtisches Engagement auch wollen, müssen wir für die Verantwortlichen positiv sichtbar werden. Positiv im Sinne von Vereinsarbeit mit Jugendförderung. Je mehr Mountainbiker im Wald fahren, desto größer ist die Erfordernis für eigene Wege im Wald, um die Nutzergruppen zu trennen. Diese Trennung zu erreichen geht nur über positive Besetzung bei den Verantwortlichen nach dem Motto: Seht her, wir sind (z.B.) 500 Mitglieder und möchten gerne naturverträgliche Wege schaffen, die es uns ermöglichen unseren Sport ohne Störung anderer Waldnutzer auszuüben.
Derzeit sind wir leider eher negativ besetzt, weil es ständig Medienberichte über illegale Strecken im Wald gibt und Ärger zwischen Mountainbikern und Wanderern. Da hilft es nicht, wenn wir uns einreden, das sind nur ein paar Idioten die uns in Misskredit bringen, oder der Wald sieht nach einer Woche Holzfällarbeiten mit Harvester schlimmer aus, als nach 10 Jahren illegal gebauter Wege. Der Wald ist zu 98% nichts als eine Plantage mit möglichst schnell wachsenden Bäumen. Die existierenden Wege sind meist Wirtschaftswege und noch ein paar Pfade, die von Wandervereinen angelegt wurden, als Wandern vor 120 Jahren der neuste große Scheiß war. Jetzt müssen wir uns organisieren, wenn wir ähnliches erreichen wollen.