Trans Bayerwald

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Keine Ahnung, ob das hier jemanden interessiert, Wort, Bild und Abenteuer a la stuntzi sind jedenfalls nicht zu erwarten. Ich probier's trotzdem mal...

War noch auf der Suche nach Trainingsmöglichkeiten für den Chiemgau-Kini, da lief mir die Trans Bayerwald über den Weg...
Nachdem ich ein Forstautobahnintermezzo erwarte hat das Mega kurzerhand Spielzeugreifen bekommen (nobby nic und race king).
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Erster Eindruck: die Wahl scheint zu passen, rollt gefühlt von selbst. Könnte allerdings auch daran liegen, dass die Höhenmeter ziemlich verteilt waren.
Tag1: Nordroute, Etappe 1 und 2, Passau - Wegscheid Waldkirchen.
Wer Trails bevorzugt sollte über Kellberg fahren. Ich folge hier der Originalroute auf Donauradweg und rauf ins Erlautal.
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Mittagessen. Die Forstautobahnintermezzovermutung bewahrheitet sich, gepaart mit viel Asphalt. Fühlt sich schon fast an wie die Rennradrunde nach Tschechien. Erwartbar, also nicht tragisch. Allerdings müssen Hauptstraßen um jeden Preis vermieden werden!!!einself111! Lieber zickzack und 50m auf der Haupstraße in die falsche Richtung, als 500m in die Richtige. Wenn's für nen Trail wäre, ok, aber so wirkt's übertrieben (aber der Weg ist ja das Ziel oder so)
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Kurzer Abstecher zum Aussichtsturm am Friedrichsberg. Ziemlich geradeaus liegt der Dreisessel, erster ernsthafter Anstieg morgen.
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Skischanze Rastbüchl in the middle of nowhere. Aber wohl die Hausschanze von Severin Freund.
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Nachdem das angekündigte Gewitter ausbleibt, noch ein Abstecher zum Aussichtsturm Oberfrauenwald. Kurz darauf wäre ich fast der Hauptstraßenvermeiderei zum Opfer gefallen. Bei langsam einsetzender Dunkelheit hatte ich fast schon beschlossen einfach geradeaus der Straße nach Waldkirchen zu folgen (war diesmal bei weitem keine Haupstraße). Wäre ein grober Fehler gewesen, hier finden sich doch tatsächlich Trails auf der Route. Superflowiger Waldboden und sogar der ein oder andere Kicker versüßt das Ganze. Gelungener Abschluss:daumen:
 
Bin Warmduscher... Pensionen/Hotels. Mit Schlafsack durch den Bayerwald hatte ich zu Studienzeiten mal vor, aber irgendwie ist nie was draus geworden. Jetzt bin ich zu komfortverliebt. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja noch.
 
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Regenpause, in der Hoffnung, dass es nachlässt. Würde momentan gerne noch auf Regenkleidung verzichten.
 
Hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass ich der route von trans-bayerwald.de folge. Scheint den Meisten aber sowieso klar zu sein :)
Tag 2: Waldkirchen - Mitterfirmiansreuth - Neuschönau.
Beginnt einigermaßen trailig, mal rauf, mal runter, mal auf und ab, immer flowig. Eigentlich bin ich der Meinung, dass Trails bergab gehen müssen (und das möglichst lange), aber das ist durchaus spaßig.
Bin dabei?

danke fürs berichten und die bilder! :daumen:

Wünsche Gutes Wetter !
Wetter ist heute eher grau, kann ich aber mit leben, insbesondere da eigentlich für den kompletten Tag Regen angekündigt ist.
Da hats auch schon jemand gemacht:
Deckt sich in etwa mit meinen Erwartungen und dem bisherigen Verlauf. Bei mir kommt allerdings dazu, dass ich von der Haustür weg starten konnte, sonst hätte ich's wohl nicht gemacht (und ich bin ruckzuck zurück, falls mich die Motivation verlässt). Nur die Gipfelsache kann ich nicht nachvollziehen. Gipfel gibt's im Bayerwald eigentlich genug, meist sind die auch markiert (Kreuz, Stein, Aussichtsturm,...). Klar, sind nicht die Alpen, hier ist nix über 1500hm. Allerdings scheint die Routenführung eher drumherum zu gehen. Friedrichsberg und Oberfrauenwald gestern lagen nicht auf dem Track, beide mit Aussichtsturm. Haidel heute wäre das gleiche Spiel gewesen, aber bei permanentem Donnergrollen will ich nicht zum höchsten Punkt der Umgebung werden...
Einsam... ja, aber gerade das mag ich, v.a. wenn ich alleine unterwegs bin. Da ist "die Welt da draußen" ganz weit weg.
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Morgenrast in aller Ruhe an gemütlichem Bachlauf. An den Hotspots wie Arber oder Dreisessel ist mir zuviel los.
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Eigentlich ein Oxymoron, hier passt's. Dee Anstieg ist eher sanft, die größten Ritzel bekommen selten Besuch von der Kette. Für die Qual ist man selbst verantwortlich. Wie der CCler, der wie von der Tarantel gestochen an mir vorbeischießt. Hut ab!
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Blick auf den Kammweg Richtung Dreiländereck. Dreisessel und Hochstein sind in Wolken gefangen, außerdem weht ein kühler Wind. Nix wie weg.
Irgenwann erwischt es mich doch (s.o.). Die Hoffnung auf nachlassenden Regen erfüllt sich zwar, allerdings erst, nachdem ich in Regenkleidung gestartet bin. Im weiteren Verlauf bleibt's feucht, mal mehr, mal weniger. Nie tragisch, trotzdem nervig. Am Abend lässt sich dann aber (fast) wieder die Sonne blicken
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Campingbesteck wie im von @JohSch verlinkten Bericht ist empfehlenswert... Sitze vor Salat und Tiramisu (um den Mindestbestellwert beim Pizzaservice vollzukriegen - alle Wirtshäuser hier haben heute Ruhetag) und bin noch am überlegen, wie ich das am Besten angehe :ka:
 
Tag 3: Neuschönau - Spiegelau - Zwieseler Waldhaus (mehr oder weniger) - Lam - Steinbühl?!

Nachdem ich gestern bereits in Neuschönau Quartier bezogen habe stehen für heute das Ende von Etappe 4, sowie 5 und 6 aus.
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Am Stausee Großarmschlag stehen noch ein paar Wolken am Himmel, die werden im Laufe des Tages jedoch weniger.
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Trails bergauf? Nicht mein Fall, dazu gleich mehr...
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Trinkwassersperre Frauenau. Ab hier hab ich weder Netz noch GPS. Der anschließende Auf- und Abstieg erfolgt nach offline Karte. Entscheide mich nach Ludwigsthal abzufahren und nach Handy-Neustart klappt's auch wieder mit GPS - zurück am Track. Allerdings nur für eine Weile. Das Arberland ist halbwegs bekanntes Gebiet, hier spare ich mir einen Kringel und ein paar Höhenmeter. Bergauf darf der Untergrund für mich gern komfortabel sein. Praktischerweise erfüllt sich das mit Asphalt mitten im Wald. Keine Ahnung in welchem Rahmen das Sträßchen gebaut wurde, sonderlich alt oder benutzt wirkt es nicht. Glatt wie ein Babypopo, kein einziger Riss - passt mir.
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Den Arber lasse ich rechts liegen (höhö Wortspiel). Die Route macht eigentlich einen kurzen Stich hoch und auf gleichem Weg retour. Nen Trail gäbe es zwar, ist aber häufig voll mit Wandersvolk und im Prinzip eine einzige große Treppe aus ehemaligen Eisenbahnschwellen. Irgendwas in meinem Unterbewusstsein drängt mich jedenfalls dazu mir die Höhenmeter zu sparen (was sich noch als vorteilhaft erweisen soll) und ich war sowieso erst vor ein paar Wochen oben.
Im weiteren Verlauf wird noch der Flowteil des Hochfalltrails eingebaut und anschließend nach einer Unterkunft gesucht... Booking.com hat nichts in Lam oder Lohberg :( Bodenmais würde gehen, wird aber mit check-in knapp. Alternative Steinbühl (zwischen bad kötzing und arnbruck). Check-in bis 23h, also was soll's, weiter im Text.
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Tatsächlich ein Trail auf der Route:daumen: und nichtmal von schlechten Eltern, für die Arbergegend recht flowig. Hatte überlegt hier abzuzweigen, aber das passt!
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Ich bin hier falsch:spinner:? Wenn ich mich nicht täusche, müsste der Turm auf dem Hügel hinten Teil von Sektor F sein....
Immerhin dürfte ich heute die 3000hm geknackt haben. Bin jetzt aber im falschen Tal. Noch unschlüssig, ob ich möglichst wieder zur Originalroute zurückkehre, Furth im Wald ignoriere und mir selbst eine passende Überbrückungsetappe suche oder irgendwas dazwischen... Mal schauen was der morgige Tag bringt.
 
Warum trails bergauf nicht dein fall? "Falsches" bike am start?

Alle Achtung für die 3k hm! erhol dich gut ?☺

Welche app hast du am handy laufen?
 
Erstmal gute Nachtruhe - hattest Du nicht im anderen Tal etwas reserviert?
Danke. Bin mir nicht sicher was du meinst, ich bin im "anderen Tal". Von Lam über Berggasthof Eck ins nächste Tal. Ca. 400hm, die müsste ich morgen zurück. Wobei die Entscheidung etwas später wieder in die Originalroute einzusteigen schon nahezu gefallen ist.
Warum trails bergauf nicht dein fall? "Falsches" bike am start?

Alle Achtung für die 3k hm! erhol dich gut ?☺

Welche app hast du am handy laufen?
Gibt sicher passendere Bikes als das Mega, aber imho ist der Unterschied nicht sooo riesig. Ich komme eher aus der Ecke "irgendwie rauf - Hauptsache gut runter". Anstiege machen schon auch Spass, aber mir reicht's wenn's steil ist, da muss der Untergrund nicht zur zusätzlichen Schwierigkeit werden :D. Verschiebt sich aber in letzter Zeit immer mehr von Abfahrt zu Auffahrt. Noch sind mir Abfahrten deutlich lieber, aber wer weiß, vielleicht freunde ich mich noch mit Trails bergauf an...

Danke, fühle mich noch erstaunlich gut, mal schauen wie das morgen aussieht.

ApeMap, ist ein Relikt aus meinen ersten Gehversuchen mit Handynavigation (auch wenn's nur Karte und Tracking ist). Mittlerweile gibt's sicher besseres. Komoot finde ich recht komfortabel, beim Tracking stört mich aber der Cloudzwang. Locus kann gefühlt alles, man muss sich aber ein wenig reinfrimeln (war mir bisher zu aufwendig).

Gut' Nacht
 
Außer dem Pfeil gibt's keine weiteren Hinweise auf einen Weg. Nach etwas wirrer Kraxelei stehe ich vor diesem Schild:
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Glücklicherweise ist schon August... Hilft mir aber nur bedingt weiter, meine Kletterfähigkeiten (insbesondere mit Rad) sind ausbaufähig.
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Tag 4: Steinbühl - Neukirchen am heiligen Blut - Furth im Wald (und mit dem Zug zurück nach Passau).
Hat ein wenig gedauert bis ich realisiert habe, wo ich hier eigentlich bin. Obwohl ich schonmal bei Dunkelheit am Eck war. Die letzten Kilometer mit Standard-STVO-Funzel am Lenker - nicht so geil. Auch wenn's diesmal nur Straße zum Quartier war, bin ich froh über bessere Beleuchtung (und dass ich sie überhaupt mitgenommen habe).
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Nachdem es dann Klick gemacht hat, ist die weitere Route schnell klar. Auf Straße zurück zur Originalroute ist keine Option, ich nehme den direkten Weg über den Kaitersberg (Höhenzug). Danach nochmal nach Lam zurück erscheint mir auch nicht vielsprechend, die Route verläuft in weitem Bogen um den Osser herum. Ein Abstecher auf diesen wäre eine interessante Option, passt mir aber nicht in den Zeitplan. Nach erfolgreicher Umgehung der Kletterpartie wird der Blick zum Osser (der Zacken rechts im Bild) frei, etwas links davon wäre die Route verlaufen.
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Obligatorisches Standardbild an der Steinbühler Gesenke. Im namensgebenden Ort habe ich genächtigt. Hat schon fast alpines Flair hier oben.
Die Abfahrt entpuppt sich als hübscher Trail irgendwo zwischen S0 und S1, ganz vereinzelt etwas gröber. Trocken ist's auch, so dass ich mir nichtmal meine übliche Reifenkombi herbeisehne. Als ich zum Grüßen den Blick zu einem Wanderer wende, übersehe ich rechterhand einen Ast. Der schnappt sich meinen Lenker und mein Knie küsst das Schalthebelgehäuse. Ergebnis: ein stumpfer, kleiner Schnitt. Macht erstmal keinen tragischen Eindruck, allerdings macht mir der Schleimbeutel ein wenig Sorgen (schlechte Erfahrungen). Bis Neukirchen a. h. Blut bin ich auf Asphaltstraßen als Zubringer zur Originalroute unterwegs und habe bei gemütlicher Fahrt reichlich Zeit zu überlegen ob oder wie es weitergeht. Werde jedenfalls heute nicht mehr weiter als Furth im Wald fahren. Klar könnte ich dort nächtigen und dann morgen je nach Lage entscheiden. Allerdings weiß ich nicht wie lange es dauert, bis Probleme offensichtlich werden und wenn's doch schon morgen früh ist, war die Nacht auch umsonst. Irgendwie passt das auch nur bedingt in den Plan, die gesamte Route in einer Woche zu fahren. Entscheide mich daher für die Heimreise. Das ist wiederum ein Vorteil der Trans-Bayerwald - in den Alpen wäre mir die Entscheidung deutlich schwerer gefallen. Meinen Hintern freut's sowieso, aber das ist 'ne andere Geschichte...
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Ab hier verläuft die Route in sanftem Auf und Ab mit den üblichen Kringeln und Kunst am Wegesrand. Den allerletzten spare ich mir (wird schon nicht das Highlight von Etappe 7 gewesen sein).
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Noch mehr Kunst - ich streiche die Flagge. Freut mich, dass der Bericht scheinbar doch auf ein wenig Interesse gestoßen ist. Ich hoffe ich kann ihn bald mit der Südroute fortsetzen.
 
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