Moin Michael,
Ich hoffe, hier darf ich auch als Mann mal ein Thread eröffnen,
klar darf Mann
Ich selbst bin 1.84 m groß und wiege 68 kg und bin bislang von allen Federgabel bzgl. der Performance - insbesondere dem Ansprechverhalten - mehr als enttäuscht.
Du bist zwar für deine Größe leicht, aber absolut gesehen ist 68kg keine Gewichtsregion, die besonders viele Probleme mit den Federelementen verursachen sollte. Hier sind einige Personen unterwegs, die locker 10kg weniger auf die Waage bringen. Bei 5x kg oder drunter fängt es dann an problematisch zu werden, aber auch das bekommt man hin
Vielmehr bekomme ich allerdings den Eindruck, dass es garnicht so sehr am Leichtgewicht liegt, sondern dass bei der genannten Auswahl an Federgabeln einfach Anspruch und Budget nicht ganz zusammen passen. Das sind doch alles eher einfachere und/oder ältere Modelle:
In meinen Rädern waren
- Rock Shox Reba SL Dual
- Fox Evolution 32 Float 29 RL
- Rock Shox Recon Silver TK Solo Air
- Rock Shox Recon Gold Solo Air
- Rock Shox TK 30 Gold
verbaut und nichts hat mich wirklich überzeugt.
Da gibt es mittlerweile wesentlich besseres, was dann auch in allen Aspekten (Ansprechverhalten, Dämpfung, Luftfederkennlinie...) besser performt.
Gerade DualPosition ist nicht unbedingt für eine besonders schöne Kennlinie und tolles Ansprechverhalten berühmt. Auch die
Rockshox SoloAir Feder, und die älteren Fox Gabeln haben sich da nicht mit Ruhm bekleckert. Das geht aber allen Leuten so, etwas leichteren natürlich umso mehr, aber das "Grundproblem" bleibt.
Dünneres Gabelöl funktioniert überhaupt nicht in den günstigen
Rockshox Dämpfungen, die sind so billig gemacht, dass sie genau nur mit der Ölsorte funktionieren, für die sie ausgelegt sind (been there, done that
)
Es ist nun halt leider so, dass dir kein Hersteller in der preisgünstigen Klasse eine Federgabel mit absoluter Top-Performance verkaufen wird... dann gäbe es ja keinen Grund mehr, das teurere Modell zu kaufen. Wenn du dich in der Preisklasse einer RS Gold oder gar Silber bewegst, dann musst du einfach mit gewissen Einbußen hinsichtlich der Performance rechnen. Das wird sich dann auch nicht großartig ändern, wenn du aufs Neue eine günstige ältere Gabel kaufst. Zumal du bei Gebrauchtkäufen alter Modelle ja auch immer noch das Risiko hast, dass das Zeug nicht gut gepflegt ist und allein aufgrund seines Gebraucht-Zustands nicht mehr so toll funktioniert.
Ich sehe also die Wahl, dass du entweder deine Ansprüche an die Räder anpasst, die du dir leisten möchtest. Oder mal mehr Geld in die Hand nimmst und dir was aktuelles aus der Top-Kategorie zulegst, das eher deinen Ansprüchen genügen könnte.
Wenn du allerdings weiterhin günstige/ältere Federgabeln und auch Fahrräder aus dem Gebrauchtmarkt durchprobierst und dabei hohe Ansprüche hast, dann sehe ich die Gefahr, dass du weder zufrieden wirst noch auf einen grünen Zweig kommst.
Du hast nicht geschrieben, was du mit deinem Rad so fährst, außer dass es eine 100mm Gabel haben sollte.
100mm Federweg ist eher der Race/Touren-Bereich. Generell kann man sagen, dass es umso schwieriger ist ein Federelement perfekt abzustimmen, je weniger Federweg es hat. Schließlich muss man damit ja einen Kompromiss treffen aus Ansprechverhalten und Federn, aber zu schnell den Federweg verbrauchen und durchschlagen soll es dann auch nicht, und bis dahin hat man bei 100mm recht wenig Spielraum. Diese "Klasse" an Federgabeln ist also immer ein wenig straffer. Und da es leicht und/oder günstig sein soll, sind meistens auch die sonstigen Innereien nicht besonders elaboriert ausgeführt oder minimalistisch auf Leichtbau getrimmt, was der Performance der Dämpfung auch nicht gerade hilft.
Ein weiteres Thema ist die meist geringe Steifigkeit bei 32mm Standrohren. Ja, das merkt man auch als leichter Mensch, und das resultierende Verkanten hilft der Feder-Performance auch nicht weiter.
Wenn es dir ganz speziell auf Komfort der Federelemente ankommt, dann könnntest du dir überlegen, mit dem angedachten neuen Rad mal eine "Klasse" höher im Fedeweg zu gehen. Im Bereich von 120-140mm Federweg sind erstens die Federelemente schon deutlich leichter abzustimmen und zweitens bekommst du da auch aufwendiger gefertigte Sachen, an die im Zweifel auch ein Suspension-Tuner dran geht, wenn der Werkszustand immer noch nicht zufriedenstellend sein sollte.
Pike Debonair Ultimate, um mal ein Beispiel zu nennen.