Steilpassagen-Einstieg - drei verschiedene Varianten :)

Ist ja auch normal, die Bremse nicht ganz auf zu machen. Ist ja idR auch richtig, aber hier nicht. Und - man sollte das Radl vorn was lupfen bevor man unten einschlägt; eigentlich eine instinktive Bewegung bei sowas, aber fehlt hier. Also nichtmal die Bewegung im Ansatz (klar kann man das Radl aus der gezeigten Position nicht mehr lupfen, da ist es zu spät).
 
Um die Diskussion mal auf was tatsächlich interessantes zu lenken...
was ist hier falsch gelaufen?

http://mtbn.ws/v16jj

Wenn man das Video mal kurz vor der Einfahrt ins Steile anhält und sich die Position aufm Rad anguckt, dann würde ich fast vermuten, ursprünglich falsch gelaufen ist die Beratung im Bikeshop. Das Radl schaut einfach arg groß/lang aus. Sie macht sich ja schon so flach und lang wie möglich, trotzdem hat sie schon im (relativ) flachen Stück vor der Felsplatte eigentlich keine Möglichkeit relaxed zentral aufm Rad zu stehen. Darauf würde ich auch schieben, dass sie letztendlich ziemlich statisch die Kante runterdropst. Wo soll sie denn auch noch hin, wachsen wird sie in der Sekunde der Einfahrt auch nicht mehr.
Eigentlich hätte sie nur in der Einfahrt akzentuiert ganz nach vorne gehen können und den Bobbes hoch nehmen. Um möglichst viel Platz zu gewinnen das Rad unter sich herzuschieben während das VR die Kante runter läuft. Und dann halt VR Bremse auf. Würde mal vermuten, dann hätte sie es gestanden.
 
Hier ab 8:54 noch eine weitere Möglichkeit das zu machen:

Bei 10:40 machen sie es dann auch vor.

Musst mal in den Videos von Remi Metailler gucken, der führt das an den kanadischen Rockslabs des öfteren in Perfektion vor, scheint fast seine Lieblings-Technik zu sein. Er macht/erklärt das sinnvoller als die beiden im Video. Der Stoppie bis quasi Stillstand vor der Kante von den beiden GMBN Jungs ist halt eine Challenge und riskant, so wie es der Remi vorführt (knapp in der Einfahrt mit Bodylanguage leicht das HR anheben) ist es eine hilfreiche Technik um eleganter über eine Kante zu kommen.
Schaut super aus, das ganze auszuführen ist aber ... 🤯. Also ich finds (in der Remi Variante, die andere käme mir nicht in den Sinn) zumindest sauschwer, und schaff das bisher nur an einer Mini-Felsplatte daheim, die ich eh auswendig kenne. Der Vorteil liegt auf der Hand, es kickt dir das Hinterrad nicht hinterher, und wenn es klappt fühlt es sich auch richtig smooth an. Aber das Timing ist bös schwer. Wenn dir das Hinterrad zu hoch kommt überschlägt's dich, wenn du zu viel vorne bremst überschlägt's dich, wenn dir das Hinterrad zu früh auf die Kante wieder runter kommt, kickt es dich erst recht. Ich werd's weiter üben, aber meine go-to-Technik wird es vermutlich in diesem Leben nicht mehr.
 
Eigentlich hätte sie nur in der Einfahrt akzentuiert ganz nach vorne gehen können und den Bobbes hoch nehmen. Um möglichst viel Platz zu gewinnen das Rad unter sich herzuschieben während das VR die Kante runter läuft. Und dann halt VR Bremse auf. Würde mal vermuten, dann hätte sie es gestanden.
Ehrlich, wer von euch könnte diese Stelle fahren? Ich traue sie mir nicht zu.
 
Wenn man das Video mal kurz vor der Einfahrt ins Steile anhält und sich die Position aufm Rad anguckt, dann würde ich fast vermuten, ursprünglich falsch gelaufen ist die Beratung im Bikeshop. Das Radl schaut einfach arg groß/lang aus.
Ich find wenn man sich die anderen Videos von ihr anschaut, dann scheint sie mit dem Rad doch ganz gut klarzukommen.
 
Ehrlich, wer von euch könnte diese Stelle fahren? Ich traue sie mir nicht zu.
Ich mir definitiv auch nicht, dafür ist mir die Stufe noch zu lang - aber ich arbeite dran. 8-)
Aber man kann ja trotzdem drüber diskutieren, was andere falsch oder richtig machen und daraus lernen. Finde ich immer sehr hilfreich und ist definitiv kein drüber lustig machen, sondern konstruktive Kritik.

Hatte mal selber einen Abstieg über den Lenker, bei dem die leicht gezogene VR-Bremse an einer Wurzel letztlich den entscheidenen Kick gegeben hat. Seitdem merke ich mir das.
 
Aber man kann ja trotzdem drüber diskutieren, was andere falsch oder richtig machen und daraus lernen. Finde ich immer sehr hilfreich und ist definitiv kein drüber lustig machen, sondern konstruktive Kritik.
Ich wollte das nicht abwürgen.
Wenn Tipps gegeben werden kommt das schenll so rüber, als wenn man es selber fahren könnte. Und das hat mich interessiert, weil dieses Beispiel schon sehr herausfordernd aussieht.

1. der doch heftige Kick ins HR
2. der Einschlag war ja doch durchaus heftig, dafür dass sie sehr langsam gestartet ist. Ich glaube übrigens, dass sie mittig die VR-Bremse aufgemacht hatte, als sie spürte, dass das HR abgehoben ist. War ja nicht OTB, sonder eher seitlich weg.
 
Ich wollte das nicht abwürgen.
Wenn Tipps gegeben werden kommt das schenll so rüber, als wenn man es selber fahren könnte. Und das hat mich interessiert, weil dieses Beispiel schon sehr herausfordernd aussieht.

1. der doch heftige Kick ins HR
2. der Einschlag war ja doch durchaus heftig, dafür dass sie sehr langsam gestartet ist. Ich glaube übrigens, dass sie mittig die VR-Bremse aufgemacht hatte, als sie spürte, dass das HR abgehoben ist. War ja nicht OTB, sonder eher seitlich weg.
Ich würde das ja auch nicht fahren. Aber könnte es sein dass sie in der Anfahrt schon zu tief war?
Sie sitzt ja schon fast auf dem Hinterreifen. So hat sie keine Möglichkeit den Drehimpuls abzufangen, denn tiefer oder weiter nach hinten kann sie nicht.
 
Problem ist hier evtl die Anfahrt.
Wenn ich drüber nachdenke - an steilen rollbaren Kanten stehe ich auch eher hoch, um mich im Moment des Überfahrens der Kante nach hinten unten bewegen zu können.
 
Ich find wenn man sich die anderen Videos von ihr anschaut, dann scheint sie mit dem Rad doch ganz gut klarzukommen.
Welche anderen Videos?

Das Radl schaut einfach arg groß/lang aus. Sie macht sich ja schon so flach und lang wie möglich, trotzdem hat sie schon im (relativ) flachen Stück vor der Felsplatte eigentlich keine Möglichkeit relaxed zentral aufm Rad zu stehen.
Ich glaube nicht, dass es am Rad bzw. dessen Größe lag. Sie fährt zwar relativ kompetent das Gleichgewicht haltend an die Kante ran, aber sie hat ihren Hintern schon sehr weit hinter dem Sattel. Typische Angsthaltung, weil so steil kann es an der Stelle eigentlich noch gar nicht sein. Sie hätte irgendwo mehr über dem Sattel bleiben müssen, sprich Oberkörper vor anstatt zurück. Sie fällt runter mit gestreckten Armen und kann den Lenker nicht mehr stabilisieren.
Da sind wir übrigens wieder in der Diskussion bezüglich "leichte Hände, schwere Füße". Wenn es so extrem steil ist, darf man nicht hinten bleiben! Da muss man einen gewissen Druck auf dem Lenker haben um die Kompression zu überstehen.

Ich muss noch anmerken, dass ich durchaus Respekt vor dem Mut der Dame im Video habe. Mich würde es an der Stelle sicher auch in der Spitze kitzeln. Aber deswegen macht mans doch. So ein Grasbuckel zum gemütlich Abrollen wie im Ausgangsvideo kickt höchstens noch, wenn man das mit einem gänzlich dafür ungeeigneten Fahrrad unternimmt, also einem Gravelbike zum Beispiel.
 
Glaube da kommen mehrere Punkte zusammen. Aber ja, in der Anfahrt ist sie sehr weit unten und man merkt das Zögern vor der Kante.
Man sieht aber auch unten im Übergang, als sie es eigentlich schon überstanden hat, dass ihr im Knick die Arme einknicken und der Oberkörper zum Lenker runter sackt. Da wo sie eigentlich das VR anlupfen müsste, hat sie also maximalen Druck und null Kontrolle. Dann dreht es den Lenker leicht und das VR schmiert weg. Sie steigt also gar nicht voll über den Lenker ab, sondern mehr so seitlich.
Screenshot (19).png
 
Als nicht ellenlang geratener Mensch ist es manchmal halt ein schmaler Grat auf der Vorderradbremse. Sobald es dich aufstellt, kannst einfach viel weniger über Schwerpunktverlagerung wegschieben als jemand mit 20cm längeren Gliedmaßen...

fels.jpg

(uraltes Foto)

Wir hatten an der Stelle geübt, wirklich hoch und weit vorne stehend in die Kante reinzufahren und dann langsam abzulassen. An der Einfahrt lag's nicht würde ich behaupten. Nur einen Ticken zu lang die Vorderradbremse gekniffen, schwups einen Meter im Nosewheelie weitergefahren, trotz reflexartigem Lösen der Bremse.
 
Puh. Irgendwie macht man das doch alles ganz instinktiv. Genau erklären könnte ich das nicht. Stelle es mir auch schwer vor für nen Anfänger zig Bewegungsabläufe im Kopf zu haben und es dann noch gleichzeitig auszuführen. Vielleicht auch nur mein Problem. Zumindest kann ich es meiner Freundin nicht beibringen.
Ich steh immer nur unten und schreie „ mach die scheiß Bremse auf“. 😂
 
Da wo sie eigentlich das VR anlupfen müsste, hat sie also maximalen Druck und null Kontrolle. Dann dreht es den Lenker leicht und das VR schmiert weg. Sie steigt also gar nicht voll über den Lenker ab, sondern mehr so seitlich.
Ich meine, das kann man rollen mit einem entsprechenden Rad. Das machen offenbar auch viele, handelt es sich doch um ein Trail-Feature. Die Gute überstehts ja sogar noch fast trotz freiem Fall und zu steiler Lage im Raum wegen dem abgehobenem Hinterrad. Hätte sie genug Kraft auf den Lenker wirken können, hätte sie den Aufschlag vielleicht sogar noch überstehen können.
 
Ist ja auch normal, die Bremse nicht ganz auf zu machen.
Ernsthaft?
Natürlich macht man komplett auf, wie immer, wenn man nicht bremst.
Und dann rollt man da runter, wie die anderen, die ohne Sturz da runter sind, auch.

Das ist technisch genauso schwierig, wie einen Double springen, wenn man Tables kann.

Es findet komplett im Kopf statt. Aber das Vorderrad abbremsen, macht das griplose Hinterrad schneller. Dann noch aufmachen kann klappen oder wie hier eben nicht.
 
Remy Metaillier ist 1,70m groß.

Ich versteh die Aussage nicht?

Ich glaube nicht, dass es am Rad bzw. dessen Größe lag. Sie fährt zwar relativ kompetent das Gleichgewicht haltend an die Kante ran, aber sie hat ihren Hintern schon sehr weit hinter dem Sattel. Typische Angsthaltung, weil so steil kann es an der Stelle eigentlich noch gar nicht sein. Sie hätte irgendwo mehr über dem Sattel bleiben müssen, sprich Oberkörper vor anstatt zurück. Sie fällt runter mit gestreckten Armen und kann den Lenker nicht mehr stabilisieren.
Da sind wir übrigens wieder in der Diskussion bezüglich "leichte Hände, schwere Füße". Wenn es so extrem steil ist, darf man nicht hinten bleiben! Da muss man einen gewissen Druck auf dem Lenker haben um die Kompression zu überstehen.

Wir sind uns eigentlich ja einig, was sie hätte hypothetisch anders machen können um es zu stehen. Trotzdem behaupte ich, ein längerer Mensch auf demselben Rad, oder sie auf einem kürzeren, hätte das ganau so wie sie es reingefahren ist einfach gestanden, weil es dann gereicht hätte das Hinterrad nicht so weit hochkommen zu lassen. Sie ist ja nicht otb, da haben ein paar cm gefehlt, dann hätte sie es evtl noch abfangen können.
Gestreckte Arme oder typische Angsthaltung sehe ich da allerdings nicht. Wenn du das Video mal kurz vor Einfahrt anhältst siehst du, dass sie die Arme angewinkelt hat und eigentlich genügend Druck am Vorderrad hat. Sonst hätte sie da auch garnicht so langsam ohne rutschen ranfahren können.
Ja, direkt an der Einfahrt hätte sie imho weiter vor und weiter hoch gemusst, sind wir uns einig. Aber eher um Platz zu generieren das Rad so weit wie möglich reinzuschieben, nicht wegen Druck am Lenker, den hat sie eigentlich eh schon.
 
sorry scylla, sie ist schon extrem tief und hecklastig zur kante hin, viel bewegungsspielraum hast da nimmer und so einen impact kannst nicht aus der körperposition heraus halten, egal wie groß du bist, also ich könnts nicht mit meinen gigantischen 1,74, da klappst einfach zam.
 
Puh. Irgendwie macht man das doch alles ganz instinktiv. Genau erklären könnte ich das nicht. Stelle es mir auch schwer vor für nen Anfänger zig Bewegungsabläufe im Kopf zu haben und es dann noch gleichzeitig auszuführen. Vielleicht auch nur mein Problem. Zumindest kann ich es meiner Freundin nicht beibringen.
Ich steh immer nur unten und schreie „ mach die scheiß Bremse auf“. 😂
...und da kommt die Aufgabe eines guten Trainers ins Spiel, der das Gesamtproblem in Einzelthemen auflösen, dafür Übungsreihen anbieten kann und systematisch zum Erfolg führen kann. Sehr gute (talentierte) Sportler haben genau Dein beschriebenes Problem, Sie Wissen oft nicht, wie was geht, sondern machen einfach.
 
Ich versteh die Aussage nicht?
Seine Extremitäten sind auch nicht besonders lang. Sein Rad im Verhältnis auch nicht kleiner als im Video. Kleiner sein macht es sicher nicht einfacher, aber halt auch nicht unmöglich. Das Rad von ihr ist nicht so riesig, sie ist nur von Anfang an schon komplett hinten. Und da ist der Knackpunkt: an der Kante muss man hoch stehen und man muss sich mit dem Körper vornüber trauen. Das hat sie sich nicht getraut, wofür das Rad aber wenig kann.
 
...und da kommt die Aufgabe eines guten Trainers ins Spiel, der das Gesamtproblem in Einzelthemen auflösen, dafür Übungsreihen anbieten kann und systematisch zum Erfolg führen kann. Sehr gute (talentierte) Sportler haben genau Dein beschriebenes Problem, Sie Wissen oft nicht, wie was geht, sondern machen einfach.
Das Schlimme daran ist das sie es eigentlich kann. Der Kopf spielt einfach nicht mit.Auf meinem Hometrail ist sie das Steilstück einmal gefahren weil sie zu spät gebremst hat und es kein zurück mehr gab.😂 Sah auch alles super aus. Trotzdem ging es den nächsten Tag nicht mehr. Und ja, ich bin mit Sicherheit kein guter Trainer oder Erklärer. Allein schon weil es für mich selbstverständlich ist den Bewegungsablauf auszuführen ohne das ich mir jemals Gedanken drüber gemacht hätte.
Generell wäre ein techniktraining sicher nicht für sie verkehrt.
 
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