Waldweg Keplerpfad Silberhütte nach Floß total zerstört

Ich verstehe das Problem nicht ganz. Das sieht nach einem ganz normalen Rückeweg aus, der vermutlich mehrere Jahre nicht mehr nennenswert befahren wurde, da keine Holzernte erfolgte. Wenn bei feuchter Witterung dreimal ein Rückeschlepper mit entsprechender Stammholzauflage drüber fährt, dann fehlt die obere Grasnarbe. Das wächst aber sehr schnell wieder nach. Wenn man deinen Eingangspost liest, meint man hier ist eine Kompanie Panzer durch gefahren. Jetzt lasst mal die unter Naturschutzbehörde da wo sie ist. Die hat in dem Fall gar nichts als Handhabe. Ganz normale geregelte Waldwirtschaft. Alle wollen nachhaltiges Holz aus heimischer Waldwirtschaft, kurze Wege, Beton durch Holz substituieren, aber Holz soll dann bitte doch nicht geerntet werden. Ja, ich bin Mountainbiker und Waldbesitzer! Bitte denkt daran, die Wege die wir alle nutzen, werden überwiegend von Walbesitzern und Genossenschaften gebaut.
das Bild entstand nach der Wiederherstellung des Weges, vor einem halben Jahr sah das noch ganz anders aus.
 
Ich verstehe das Problem nicht ganz. Das sieht nach einem ganz normalen Rückeweg aus, der vermutlich mehrere Jahre nicht mehr nennenswert befahren wurde, da keine Holzernte erfolgte. Wenn bei feuchter Witterung dreimal ein Rückeschlepper mit entsprechender Stammholzauflage drüber fährt, dann fehlt die obere Grasnarbe. Das wächst aber sehr schnell wieder nach. Wenn man deinen Eingangspost liest, meint man hier ist eine Kompanie Panzer durch gefahren. Jetzt lasst mal die unter Naturschutzbehörde da wo sie ist. Die hat in dem Fall gar nichts als Handhabe. Ganz normale geregelte Waldwirtschaft. Alle wollen nachhaltiges Holz aus heimischer Waldwirtschaft, kurze Wege, Beton durch Holz substituieren, aber Holz soll dann bitte doch nicht geerntet werden. Ja, ich bin Mountainbiker und Waldbesitzer! Bitte denkt daran, die Wege die wir alle nutzen, werden überwiegend von Walbesitzern und Genossenschaften gebaut.

Das Bayrische Waldgesetz soll, wie im Artikel 1 nachgelesen werden kann, u.a.
"die Erholung der Bevölkerung im Wald zu ermöglichen und die Erholungsmöglichkeit zu verbessern,
die biologische Vielfalt des Waldes zu erhalten und erforderlichenfalls zu erhöhen,
...
einen Ausgleich zwischen den Belangen der Allgemeinheit und der Waldbesitzer herbeizuführen."

Aus diesem Grunde regelt dieses Gesetz:
Art. 9
Erhaltung des Waldes
(1) Jede Handlung, durch welche die Produktionskraft des Waldbodens vernichtet oder wesentlich geschwächt oder durch welche der Waldboden beseitigt wird (Waldzerstörung), ist verboten.

Art. 14
Bewirtschaftung des Waldes
(1) Der Wald ist im Rahmen der Zweckbestimmung dieses Gesetzes sachgemäß zu bewirtschaften und vor Schäden zu bewahren. Hierzu sind insbesondere
...
die Wälder bedarfsgerecht und naturschonend zu erschließen,
der Waldboden und die Waldbestände bei der Waldbewirtschaftung pfleglich zu behandeln.



Noch Fragen?
 
Du kennst den Unterschied zwischen Waldboden und Weg/Rückegassen?
Man kann leider nicht alles mit dem Helikopter rausholen.

Du zitierst "zu erschließen". Überlege Mal kurz, was das heißt. Kleiner Hint: Rückegassen anlegen und diese benutzen.
 
Frage an die Waldbesitzer (@RitcheyP650 ) in der Runde:

warum werden Rückegassen oft genau dort angelegt, wo ein schmaler, markierter Wanderweg verläuft, bzw. warum fahren die schweren Maschinen oft genau über diese Wanderwege in den Wald? Und zerstören in dem Prozess den Wanderweg, bzw. machen aus ihn eine Rückegasse, die, wenn da nicht gerade Heerscharen von Wanderern und Bikern entlang fahren, nach einiger Zeit so aussieht:

WildeOberpfalz4.jpg


Oder so (jeweils vorher-nachher):

Wegezerstörung3a.jpg


Wegezerstörung3b.jpg



Wegezerstörung1a.jpg


Wegezerstörung1b.jpg



Wegezerstörung2a.jpg


Wegezerstörung2b.jpg


Fallbeispiele aus der Oberpfalz/Fränkischen Schweiz.

Ich könnte das nach Extremereignissen nachvollziehen -- z.B. wenn Sturmschäden schnell beseitigt werden müssen, um Schädlingsbefall vorzubeugen, geht es nicht anders (in Oberbayern schon öfters nach Föhnstürmen gesehen) -- aber so ist es einfach nur mutwillige Zerstörung touristischer Infrastruktur, die Rückegasse könnte ja 50m links oder rechts des Wanderweges verlaufen.

Eigentlich müssten die Wanderervereine (FSV, FAV, FGV) dagegen Sturm laufen, warum sie das nicht tun, ist mir ein Rätsel, es wird ja das vernichtet, was sie in jahrelanger Arbeit erschaffen und gepflegt haben.
 

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    Wegezerstörung3a.jpg
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Da würde ich sagen, wurde der Weg evtl. in eine Rückegasse gelegt, weil die da war?
Kann aber auch andersrum sein. Als Grund würde ich generell sagen, warum 2 Meter neben einer vorhandenen Schneiße eine zusätzliche machen?
Dass der Weg nach den Arbeiten nicht wieder (einigermaßen) hergerichtet wird, steht dann auf einem anderen Blatt und sollte auch beim Förster angemahnt werden.
 
Dann schreib das doch gleich so 🙄

Ändert aber nix an meiner Aussage:

Als Grund würde ich generell sagen, warum 2 Meter neben einer vorhandenen Schneiße eine zusätzliche machen?
Dass der Weg nach den Arbeiten nicht wieder (einigermaßen) hergerichtet wird, steht dann auf einem anderen Blatt und sollte auch beim Förster angemahnt werden.
 
wie ich schon geschrieben habe, die Rückegasse oder Weg, beides wenig oder gar nicht befestigt, werden bei intakten Wäldern ohne unvorhergesehene Kalamitäten oft 5 oder 8 Jahre gar nicht benutzt und befahren. Dann wird wieder mal geerntet und befahren. In den 8 Jahren wächst alles zu, bis auf die Wanderspur. Du kannst dir sicher sein, Waldwirtschaft wird schon länger als MTB betrieben.
Btw, der Wald ist für alle da, jeder findet seine Nutzung. Bitte aber nicht vergessen, jeder qm Wald gehört jemandem und der hat oft ein ganz anderes Interesse und Herangehensweise an sein Eigentum als so mancher Nutzer. Auf den gezeigten Bildern mag vielleicht einigen etwas nicht gefallen, es ist aber alles rechtmäsig und schadet dem Wald ganz sicher nicht nachhaltig. Auch müssen sich die Waldbesitzer für ihr Tun nicht ständig erklären.
Einfach mit dem Bike durchfahren, dran freuen, mal mehr mal weniger Herausforderung, aber dann ist auch mal gut!
 
Einfach mit dem Bike durchfahren
Das würde ich gerne sehen, wie du auf dem ehemaligen Pfad auf dem Foto 1 und 3 "einfach mal durchfährst", die Vegetation war im ersten Fall höher als ich und im zweiten Fall das lange Grass recht dicht und der Boden mit liegengelassenen Ästen übersät. Von den Fällen, wo die erstandene Vegetation nach einem Kahlschlag aus mannshohen Brombeeren oder Brennesseln besteht.

Bitte aber nicht vergessen, jeder qm Wald gehört jemandem und der hat oft ein ganz anderes Interesse und Herangehensweise an sein Eigentum als so mancher Nutzer.
Verstehe ich das richtig: ein Waldbesitzer braucht keine Rücksicht auf bestehende touristische Infrastruktur und die Natur zu nehmen und darf sich ohne weiteres wie die sprichwörtliche Axt im Walde benehmen?

Das würde so Einiges erklären. :rolleyes:

Allerdings hab' ich das bayerische Waldgesetz doch etwas anders verstanden.
 
Durch meine Wälder laufen ca 5km Wege, welche ausnahmslos von meinem Großvater, Vater und mir gebaut und gepflegt wurden und dies komplett aus eigener Kasse. Da kann jeder laufen oder Bike fahren, Reiten nicht so gerne. Einige Abschnitte sind auch gekennzeichnet und touristisch ausgeschildert, gefragt wurden wir dazu in keinem einzigen Fall. Stört mich jetzt auch nicht weiter. Vorschriften zu meinen Wegen akzeptiere ich aber auch nicht! In der Regel räume ich nach der Ernte den Weg wieder, macht ja auch Sinn. Kann aber durchaus ein paar Wochen dauern.

Wenn der von dir geschilderte Weg für ein paar Monate schlecht befahrbar ist, dann fahr einfach wo anders. Das ist doch gerade das Salz in der Suppe, die Abwechslung... Da reg ich mich als Biker gar nicht lange auf.
 
Eigentlich müssten die Wanderervereine (FSV, FAV, FGV) dagegen Sturm laufen, warum sie das nicht tun, ist mir ein Rätsel, es wird ja das vernichtet, was sie in jahrelanger Arbeit erschaffen und gepflegt haben.

Gute Frage...könnte mich wirklich nicht daran erinnern, dass das in den letzten Jahren ein Thema bei den Wegemeistertagungen war. Vielleicht, weil man hier ziemlich machtlos ist?

Klar, im Gesetz steht natürlich, dass kein Schaden angerichtet werden soll, aber ich vermute, dass es hier einen großen Spielraum gibt.
Ein Arbeitskollege und Waldbesitzer sagte mir mal, dass er vom Förster zusammengeschissen worden ist, als er mit seinem kleinen Bulldog einen Weg befahren wollte, der etwas matschig war. Auf seine Nachfrage, warum das beim Staatsforst keine Rolle spiele (weil dort einige Wege quasi umgepflügt wurden), wurde ihm nur geantwortet "das steht hier nicht zur Debatte" . Sprich, der Staatsforst hat mehr oder weniger Narrenfreiheit. Für die privaten Waldbesitzer kommt es dann wohl auf den zuständigen Förster drauf an, was so alles geduldet wird bzw. wie der Waldbesitzer eben selber tickt.

Und Wanderverbände? Die haben das mehr oder weniger hinzunehmen und sollen wohl froh sein, dass sie geduldet werden.
Übrigens, nach "Art. 28 Benutzung von Wegen; Markierungen" müssen zwar Eigentümer vor Anbringung von Markierungen benachrichtigt werden, aber ich könnte mir vorstellen, dass es oft in Form von einer Bekanntmachung im Gemeindeblatt oder dergleichen geschieht und nicht jeder Besitzer explizit angeschrieben wird. Kann ich aber nicht sagen, wie das die verschiedenen Gemeinden/Städte handhaben. Geduldet müssen die Markierungen so eh werden.

Ich vermute, dass es eben drauf ankommt, wer den Wald bewirtschaftet....manche achten etwas auf die (Wander-) Wege, andere scheißen sich nix drum. Erst am WE gesehen, dass ein Waldbauer einen Baum erst oberhalb der Wandermarkierung abgeschnitten hat. Da weiß man dann auch gleich, dass dieser schon darauf achtet, was er da macht. Kenne aber leider auch negative Beispiele, wo ein Weg dann kaum noch befahrbar ist. Leider weiß man es halt nicht vorher, in welchen Zustand ein Weg ist und deshalb ist es auch nicht immer gleich so einfach, eine Alternative zu finden. Um den Heimatort rum geht es ja, wenn man weiß, wo gerade gearbeitet wird. Kommt man in weiter entlegene Regionen, wird es eben schwieriger. Hinzu kommt noch, dass man selbst daheim oft nur wenige naturnahe Wege hat. Wenn dann gerade diese wenigen auch noch "zerstört" werden, ist es einfach ärgerlich. Von dem her finde ich so ein Spruch "fahr einfach wo anders" nicht immer für zielführend, wenn auch aus Sicht eines Waldbesitzers nachvollziehbar.
 
Für Wald in Privatbesitz zuständig ist ein Förster, welcher bei einem Amt für Ernährung, Landwirtschaft & Forsten, AELF angestellt ist.
Der Bayrische Staatsforst (BaySF, ein Wirtschaftsunternehmen des Bayrischen Staates in der Rechtsform Anstalt des Öffentlichen Rechts) ist zuständig für den Waldbesitz des Freistaates Bayern.

Der BaySF hat als Wirtschaftsunternehmen die Rolle des Traktorfahrers, welcher im obigen Beispiel von einem AELF-Förster zurechtgewiesen wurde. Gleichzeitig ist er seine eigene Forstaufsichtsbehörde. Daraus ist die beklagte "Narrenfreiheit" erklärbar und man kann verstehen, warum der AELF-Förster nicht das Tun des BaySF diskutieren wollte.
 
BaySf und privater Waldbesitzer sind rechtlich gleichgestellt. Die hoheitliche Aufsicht z.B. über die Einhaltung des Waldgesetzes übernimmt gegenüber beiden Eigentümern der Förster des AELF
 
Ja weil es so Fakt ist. Was interpretierst du anders?
Förster ist ein Beruf, sagt aber nix über die Rechte und Pflichten des jeweiligen aus. Bei der BaySf sind es Angestellte, beim AELF sind Beamte. Ein BaySf Förster hat mir Privatwaldbesitzer gar nix zu sagen.

Ich glaube das Thema kann man jetzt dann gut sein lassen.
 
MIr war wichtig, die Sache aus Sicht des Waldbesitzers und -bewirtschafters aufzuzeigen.
Dass das nicht immer alles Toll für einen Aussenstehenden der Materie ist, kann ich mir vorstellen.
Bedenkt bitte auch, jeder von uns braucht Holz direkt oder indirekt. Ich war schon in Wäldern in der Schweiz, Skandinavien, Rumänien und der Ukraine, sind teilweise EU Länder mit den gleichen Vorgaben, die Umsetzung der Bewirtschaftung klafft aber weit auseinander.
Die Bewirtschaftung der deutschen Wälder in Bezug auf Nachhaltigkeit (wurde bei uns vor 300 Jahren erstmalig definiert) und Naturverträglichkeit ist weltweit der höchste Standard. Auch wenn es manchen wohl nie weit genug geht! Ähnliches gilt für die Schweiz und Frankreich. FAkt ist auch, unsere Wälder sind seit mehreren Jahrhunderten Nutzwälder, also keine Urwälder mehr. Die BaySf und verantwortungsbewusste Privatwaldbesitzer versuchen in der Bewirtschaftung möglichst nahe an der Natur zu bleiben und weiter zu entwickeln. Hier tut sich die letzten 10 Jahre enorm viel. Ein sogenannter Plenterwald wird hier angestrebt und ist auch noch lange nicht erreicht. Veränderungen im Wald brauchen aber Jahrzehnte oder noch länger.
Jeder Waldbesitzer der rechnen kann kommt zur naturgemäßen Waldbewirtschaftung.

Osteuropa und vor allem auch die Ukraine sind ein trauriges Beispiel, wie die letzten 15 Jahre die letzten Urwälder in Europa platt gemacht wurden. Korruption in Rumänien und vor allem Ukraine ein großes Problem. Und die EU schaut in Osteuropa einfach zu. Ukrainische Buchenurwälder, ich hab sie noch bestaunen dürfen!
 
Ja weil es so Fakt ist. Was interpretierst du anders?
Förster ist ein Beruf, sagt aber nix über die Rechte und Pflichten des jeweiligen aus. Bei der BaySf sind es Angestellte, beim AELF sind Beamte. Ein BaySf Förster hat mir Privatwaldbesitzer gar nix zu sagen.

Ich glaube das Thema kann man jetzt dann gut sein lassen.
Was für ein Fakt soll was denn sein?

AELF-Förster sind keine "Beamten".
"Beamter" ist ein Dienstverhältnis und sagt nichts über Befugnisse aus.
Du machst ein Sammelsurium von Mischmasch auf.
Auf so einer Basis argumentiere ich nicht weiter.
Du liegst aber total falsch.
 
@RitcheyP650
Ich finde es sehr interessant, die Sichtweise eines Privatwaldbesitzers präsentiert zu bekommen.

Allerdings hab' ich immer noch keine Antwort auf die Frage
warum werden Rückegassen oft genau dort angelegt, wo ein schmaler, markierter Wanderweg verläuft, bzw. warum fahren die schweren Maschinen oft genau über diese Wanderwege in den Wald?

Danke im Voraus!
 
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