Armer Kerl...
Was hast Du denn dann den ganzen Tag gemacht?
Weihnachtsfeiermäßig würd ich privat auch vorziehen.
Beste Genessungswünsche aus Neu-Isenburg
Du glaubst doch nicht etwa, am Strand gelegen?
Habe mich am ersten Tour-Tag natürlich mit nach oben Shutteln lassen!

Meine Motivation konnte die Schmerzen noch irgendwie im Zaum halten.

Doch gleich nach den ersten Kilometern dachte ich, ich sterbe... Nach der, nicht sonderlich steilen, Pista de los Lomos am Westhang, tat ich meine Aufgabe kund. Ich konnte nicht mehr, hätte schreien können und hoffte mich bergab auf der Straße rollend bis Purto Naos auf dem
Sattel halten zu können. Hatte mir Vorort eine gute Karte besorgt und meinen Freund
Garmin dabei. Der Guide meinte, ich solle wenigstens noch auf der Straße bis zum Kamm mitkommen. Ich fragte, ob es nach Süden (Richtung Heimat) geht. Er meinte erstmal nach Norden. Bin dann mit nach oben gekeult. Ging auf der Straße einigermaßen. War oben dann aber kaum noch was von mir da. Habe mich verabschiedet, noch ein paar Bilder gemacht, umgedreht und den Berg runter gerollt. Hatte mir oben zwar meine trockenen Klamotten angezogen, aber erstmal trotzdem tierisch gefroren. In der Höhe war es außerhalb der Sonne doch deutlich kühler! Den ersten Abzweig, denn ich eventuell nehmen wollte, fand ich nicht. Nach 875Hm bergab fand ich ein sonniges Plätzchen und wollte mich in der Sonne aufwärmen und mit dem Rest meines Proviantes stärken. Ich saß eine ganze Weile, konnte auf der Karte nicht direkt meine Position feststellen und holte mehr aus Langeweile meinen Freund
Garmin heraus. Ärgerte mich dann total, dass das Gerät wohl auf La Palma nicht funktioniert.

Habe in den Einstellungen gesucht, ob ich irgendwas umstellen muß, habe das Teil fünf- bis zehnmal gedreht und es zeigte immer noch alles verkehrt herum an...

Ich habe danach bestimmt noch 20min gebraucht um akzeptieren, dass ich auf der falschen Seite vom Kamm herunter gefahren bin!!! ---------- Weiß nicht, wo ich die Kraft herholte um nochmal in Richtung Kamm zu starten, jedenfalls fuhr ich Straße später nur noch in Serpentinen mit vielen Pausen hoch. Lange Pausen ging nicht mehr, da naßgeschwitzt und kalt. Schaffte es tatsächlich noch vor Sonnenuntergang!

Mittlerweile war es noch kälter und ich hatte keine Klamotten mehr zum Wechseln. Nach dem Downhill hätte mich auch eine Lungenentzündung nicht gewundert! Holte mir aber nicht mal den Anflug einer Erkältung.

War erstmal eine einsame Straße. Die zwei Autos, auf die ich auffuhr, hielten brav rechts und winkten mich vorbei.

Schlafen konnte ich an dem Tag trotz der Schmerzen gut.
