Mit geht diese ganze Schönrednerei allmählich auf den Senkel!
Wenn ich ein Rad kaufe, dass 2000 Euro kostet und das als MOUNTAINBIKE (das vergessen irgendwie viele) auf den Einsatz im härteren Gelände ausgerichtet ist, kann ich erwarten, dass es diesen Anforderungen in jeglicher Hinsicht gewachsen ist. Dazu gehört unbedingt auch Stabilität â nicht nur beim Fahren (STW-blabla). Ein Rahmen, der sturzbedingte Kräfte bis zu einem gewissen Grad nicht aushält, verfehlt meines Erachtens die Zielsetzung bei einem MTB.
Leider werde immer mehr High-Tech-Rahmen anstatt auf Funktionalität im gedachten Einsatzgebiet schonungslos auf Gewicht getrimmt. Dies ist sicher nicht nur bei Canyon so. Was mich aber ärgert ist die Reaktion der Leute hier. Wenn das Rad bloà auf den Waldboden kipptâ¦natürlich kann Canyon nichts für den Wind, aber ich kann doch ein Produkt so herstellen, dass es zumindest solchen banalen Beanspruchungen gewachsen ist. âBremshebel lockern damit nichts passiertâ??? Klar, ist ja nicht so wichtig, dass die
Bremsen fest am Lenker arretiert sindâ¦Die nächste Aussage: âdumm gelaufenâ. Natürlich ist es dumm gelaufen, sonst wäre ja nichts passiert. Aber gerade wenn es einmal dumm gelaufen ist, sollte die Qualität des Produktes dies ausgleichen und einen gröÃeren Schaden verhindern. Dafür zahle ich ja schlieÃlich auch.
Leichtigkeit UND Stabilität machen für mich die Qualität und den Entwicklungsstand eines Rahmens aus, wobei die Leichtigkeit nur immer so weit gehen sollte, wie es die Stabilität zulässt.
Und kommt mir jetzt bitte nicht wieder mit Stahlrahmen. Auch Alu-Rahmen können so gebaut werden, dass sie deutlich mehr aushalten als ein Aufschlagen auf dem Waldboden nachdem das Rad umgekippt ist oder einen einfachen Stürzt. Ich fahre seit über 10 Jahren mein Hardtail aus Alu der so verschrienen Marke âRed Bullâ. Damit bin ich wer weià wie oft gestürzt oder mir ist das Rad umgefallen. Dellen habe ich deswegen nicht. Es geht also auch anders. Mir ist es lieber der Rahmen hat ein paar hundert Gramm mehr, als ich muss ständig irgendwelche Beschädigungen fürchten. Die Superduperultraleichtbaurahmen sollen von mir aus die Profis fahren, die die Rahmen hinterher geschmissen bekommen. Meiner soll jedenfalls wieder 10 Jahre halten.
Und der vielfach gezogene Vergleich mit einem Auto hinkt an mehreren Ecken:
- wie schon von tschobi geschrieben wirken da ganz andere Kräfte
- bei einem Auto muss man nicht davon ausgehen, dass der Benutzer gegen Gegenstände fährt. Bei einem MOUNTAINBIKE dagegen, mit dem man bestimmungsgemäà auf wurzeligen oder felsigen Trails unterwegs ist, gehört der ein oder andere einfache Sturz unvermeidlich zum Einsatzgebiet dazu.
- Die anfällige Autokarosserie ist AuÃenhülle und nicht tragender Kern wie ein Fahrrad-Rahmen.
- Beim Auto ist die Tatsache, dass sich die Karosserie leicht verformt auch sicherheitstechnisch bedingt (Knautschzone)