Offener Brief zum Anti-Dopingkontrollsystem und der Kritik der Fumic-Brüder daran

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uff, so viel rumgeblubbere...

my 2 c -

1) jeder, der mit kontrollen konfrontiert wurde, weiss, dass es ziemlich nervig sein kann. zum einen sind die kontrolleure sehr arrogant und betrachten jeden sportler als pillenfresser und zum anderen sind die bestimmungen in der tat nicht ohne. dabei fangen die kontrollen teilweise im D-Kader der Jugend an, während einige A-Kader Athleten mehrere wochen keine proben abgeben müssen...

2) jetzt mal medizinisch gesprochen - man könnte die kontrollen umstrukturieren und funktionstests der organe (also sprich Herz, Lunge, Leber, Nieren, Blut) durchführen und da könnte man viel genauer erkennen was los ist - ein Hb von 51 ist eben sehr unwahrscheinlich, genauso wie asthmasprays bei einem Lungenvolumen von >6 Litern. Die logische Konsequenz in meinen Augen wäre feste Grenzen einzuführen, wer darüber kommt kann halt kein Leistungssport betreiben. Ist zumindest dem Gesundheitsaspekt am nächsten. Die Urin- und Blutschamanerei ist alleine durch den Trnsport, unterschiedliche Labore, Geräte und Reagenzien und und und anfechtbar (deswegen häufig die 2. und 3. Probe)

3) Ich finde es gut, dass es leute gibt die sich gegen das systen wehren. die methoden mögen umstritten sein, allerdings wird von ganz wenigen eingesehen dass die Institutionen wie WADA absolute Entscheidungsmacht haben. Wenn das "Machtwort" gesprochen ist wars das meistens...Wie schon richtig bemerkt wurde sind sehr sehr sehr viele Funktionäre sehr sehr sehr weit vom Sprot-Alltag entfernt. Logisch, dass die Richtlinien bezogen auf die Athleten häufig auf mangelndes Verständnis stoßen...

4) Was ist der Sinn und zweck dieser Kontrollen? full ack @ jugendkontrollen - das ist das segment wo die kids wirklich nicht wissen was sie tun und sehr häufig von den eltern, trainern oder idolen gelenkt werden. aber 99% der pros, die dopen, wissen genau was sie tun und mit welchen konsequenzen die zu kämpfen haben. und ich rede nicht von 1-2 jahressprerren sondern von bereits erwähnten geschädigten Lebern, Nieren, Herz, Lunge etc. und ich kann wetten dass es immer welche geben wird, die es versuchen und damit durchkommen werden.
 
Vielleicht machen die das ja schon, aber EBEN nicht in der Öffentlichkeit, bevor ein Urteil feststeht!
du meinst also, daß parallel zu der parade durch dorfpostillen und einschlägige internetforen derzeit irgendwo eine geheime gerichtsverhandlung stattfindet?
 
Also auch mal meinen Senf dazu :

Hier git es , soweit ich das Rauslesen kann 4 Parteien die sich halt 50/50 distanzieren oder für Aufenthaltskontrollen aussprechen :

"Ich habe mit dem was ich an Geld für den Sport ausgebe ein Stück an den Persöhnlichkeitsrechten des Sportlers erworben , also erwarte ich auch das wenn ich als nächstes ein Canyon kaufe die dafür alles tun was ich will"

"Ich hätte schließlich auch nichts zu verbergen , Ich kaufe joghurt im Glas , zahle meine Steuern immer rechtmässig , Spende auch immer im Büro und hab 3 Patenschaften für alles mögliche übernommen ... ich bin naürlich auch Klassenpflegschaftsvorsitzende von meinem Sohn ...Ausserdem erwarte ich Sicherheit zu jeder Zeit , selbst wenn ich im Stadtparkklo bin das das so überwacht wird das nach der Reinigung auch garantiert kein Keim je mein Leben bedrohen dürfte..."

"Orwell lässt grüßen , die gefahr des missbrauches der Persöhnlichkeitsrechte ist so groß das ich mich nicht einmal auf meinem Eingezäunten und Videoüberwachten Grundstück sicher fühle, denn die Illuminaten sind überall"

"Ich will mich doch nicht bei allem was ich tue beobachten lassen , weder ob ich als Sextourist nach Thailand fahre , auf nem Rockkonzert/Rave beim Pogen so ziemlich alles an Drogen durchprobiere was angeboten wird und wenn ich mal in Versuchung komme an Leistungssteigernden Mitteln u testen ist das halt so... "

Nun , ich bin wohl auch eher ein Fumic Sympatisant und halte es für irsinnig für einen Sport mir in meine Persönlichkeitsrechte eingreifen zu lassen . Gut man muss dazu sagen ich bin kein Freund von Idolen , spreche sicher meine Anerkennung für Sportliche Leistungen aus , aber für mich bricht keine Welt zusammen wenn jemand beim Doping erwischt wird oder nach dem Sport tod umkippt wg. Dopingmissbrauch .

Mir gefällt auch nicht die Doppelmoral die dahintersteht , hier wird laut geschrien das sich gefälligst jeder zu überwachen lassen hat , selbst wenn dies vielleicht schon unbemerkt geschiet , aber bei Lidl und konsorten ist selbiges ein absolutes unding .

Jeder Mensch fordert gerne und viel wenns ihn selbst nicht betrifft , das liegt leider in der Natur der Sache ... Und wieder andere nutzen die ganze Diskussion als wunderbares Profilierungssprungbrett (Like Hr. äh ... Frau Spitz , ich denke mal die gute würde ohne probs auch Privataufnamen aus ihren Heimischen gefilden zulassen um sich "noch sauberer" zu präsentieren" ... jaja , Mdme kauft auch Joghurt im Glas ...)

zum Thema "Beruf und Persönlichkeitsrechte" , hier gibt es einen Broterwerb der auf reiner Freizeitbeschäftigung basiert , d.h. ich verurteile genauso Massenschlägereien bei Fussballspielen oder die Veruntreuung von Millionengeldern im Ballsport , aber nicht weil ich irgendeine affinität für den Sport habe , sondern weil ichs einfach beängstigend finde das bei diesem Brot und Spiele konzept so eine Massendynamik und so ein unglaubliches Finanzielles Potenzial entstanden ist obwohl es sich um eine Profane Freizeitbeschäftigung handelt . Daher hab ich nicht mal ansatzweise ein Interesse an Fussball und Co.
In bereichen wo es z.b. um die öffentliche Sicherheit geht (bspw. Bundeswehr) finde ich es noch legitim meinen Lebenswandel oder Aufenthaltsort darzulegen (habe damals selber mit Leben können mittzuteilen wann und wo ich erreichbar bin , allerdings auch nur bis zu einem gewissen Grad) . Für meinen Job den ich seit jahren ausübe ist es aber absolut unerheblich ob mein Chef weiß das ich im Puff bin , Speedboot fahre , oder aber am Liebsten Tischdecken @ home Häkele.
Und für einige Lapidare Sportveranstaltungen sehe ich das genauso.

Ganz nebenbei kann man das gedankenspiel doch noch weiter ausdehnen , so z.b. könnten doch die Fumics ihre Kontendaten darlegen , am besten öffentlich , schließlich vertraue ich keiner Privatenkontrollinstanz , und nebenbei isses doch interessant wofür die beiden ihr Geld noch so ausgeben auch wenns dann im endeffekt doch nicht für Doping ist , also bitte öffentlich machen incl. Krankengeschichte und natürlich auch das whereaboutsystem.

"ah schau mal an , der Verdient so und so viel , kann sich Urlaub in der Karibik leisten und Hämmoriden hatte der auch schon mal"

Ich will in keinem Bereich meines Lebens Gläsern werden und erwarte das auch von keinem Anderem Menschen ...

just my 2 cents ...
 
was hält denn die pro-fumic- (bzw. kontra-whereabout-) -fraktion davon, dass sich 37 Mountainbiker (rund 80% des deutschen CC-kaders) nun doch auf diese art geäussert haben?
 
Wenn sich Deine Bronchien asthmabedingt verkrampfen, dann geht auch mit 7l Lungenvolumen ohne Spray nicht mehr viel, das kannst Du mir glauben.

das ist ja richtig, allerdings hat der Kader der Radfahrer einen derartigen ß-Mimetika-verbrauch im Monat dass man damit eine große Kresiklinik locker für 5 Jahre betreiben kann. Ohne frage, es gibt auch asthmatiker etc etc etc, aber es wird mir keiner glaubhaft machen dass damit nicht geschindludert wird
 
was hält denn die pro-fumic- (bzw. kontra-whereabout-) -fraktion davon, dass sich 37 Mountainbiker (rund 80% des deutschen CC-kaders) nun doch auf diese art geäussert haben?

Tjo , die kaufen halt alle Joghurt im Glas ... gegen systeme stellen sich nur wenige und nich die Masse , es sei denn die BildZeitung äussert sich dagegen auch Kritisch , dann werden sich auch 80% dagegen stellen ...

Aber ist nicht das erste mal in der Geschichte das eine Minderheit sich gegen etwas äussert ... und vielleich doch Recht hat ...

Würde mich aber auch nicht wundern wenn der Brief von der Spitz ausgeht (hat denk ich ihr Freund geschrieben is ja der "schwächere" wie SIe immer so gerne betont , genauso wie DH Sport nur ne Modeerscheinung ohne anspruch ist) ... zumindest ist Sie für mich nicht die einzige Repräsentantin des Sports , wenn auch sicher eine der Lautesten ...

oder anders ausgedrückt , die Menschen folgen immer dem der am Lautesten Ruft ...

gegenfrage :


wer sind eigentlich die anderen 20% ;)
 
Grundrechtseingriffe bedürfen einer gesetzlichen Ermächtigung. Da die Nada keine Behörde ist, scheidet eine gesetzliche Rechtfertigung schon mal aus. Die Nada kann ausschließlich auf eine vermeintliche Freiwilligkeit der Sportler bauen. Faktisch stellt diese Freiwilligkeit aber für die Sportler einen Zwang dar, da der Verband bei fehlender Freiwilligkeit (sprich keiner vorbehaltlosen Zusammenarbeit) Sperren, also Berufsverbote ausspricht.
Dieser Umstand macht das ganze juristisch sehr zweifelhaft.
Klar und gut geschrieben, Danke. Das Problem fü mich als juristischen Laien ist aber das erste Wort Deiner Ausführungen. Welche Grundrechte werden denn konkret durch die NADA beschnitten? In einer anderen Diskussion musste ich lernen, dass die sog. "Persönlichkeitsrechte" keineswegs feststehen, sondern je nach Einzelfall definiert werden. Welchen Ansatzpunkt für die Fumics siehst Du hier?

Irgendwie scheint es hier zwei Fraktionen mit unvereinbarer Herangehensweise zu geben. Die einen gehen das Ganze strikt nach rechtsstaatlichen Prinzipien an und wenn man damit dem Sport nicht helfen kann, dann muss man das akzeptieren. Die anderen folgen ehe der Linie "der Zweck heiligt die Mittel". Ich kann beide verstehen und neige gefühlsmäßig eher zur zweiten. Global betrachtet kann ich das aber dann wieder nicht gutheißen. Schwierig. Wäre ein gutes Thema fürs Deutsch-Abi...
 
was hält denn die pro-fumic- (bzw. kontra-whereabout-) -fraktion davon, dass sich 37 Mountainbiker (rund 80% des deutschen CC-kaders) nun doch auf diese art geäussert haben?
Naja, wie wir uns unserer Vergangenheit wissen, taugt die numerische Legitimation nicht immer zur Beurteilung ihrer moralischen. Ich hoffe mal, dass das nicht in Richtung Godwin ausgelegt wird...
 
was hält denn die pro-fumic- (bzw. kontra-whereabout-) -fraktion davon, dass sich 37 Mountainbiker (rund 80% des deutschen CC-kaders) nun doch auf diese art geäussert haben?

es ist löblich das auch von ihnen mal stellung bezogen wurde. für mich bleibt die frage offen, ob die unterschrift unter rücksichtnahme des möglichen missbrauches getroffen wurde oder ob man damit auch nur wieder die sponsoren zufrieden stellen wollte.

Welche Grundrechte werden denn konkret durch die NADA beschnitten?

recht auf privatsphäre

wenn eine nichtstaatliche organisation 365 tage im jahr deinen aufenthaltsort kennt, dann kann man meines erachtens nicht mehr davon ausgehen, dass eine privatsphäre vorhanden ist.
 
also wenn ich mir vorstelle, ich bin als kaderathlet gegen doping und gegen juristische kniffe - ich würde den brief auch unterschreiben,
denn: welche möglichkeit, sich von den fumics zu distanzieren, gibt's denn noch?
 
recht auf privatsphäre

Das ist kein Grundrecht! Oder steht das irgendwo im Grundgesetz?

Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung:

Betroffen ist hier in erster Linie Art. 12 Abs. 1 Satz 1 GG. Schon mal gelesen, was in Art. 12 Abs.1 Satz 2 GG steht?
Und wenn ich die Anti-Dopingregeln als Vereinssatzung i.S.d. § 25 BGB ansehe, dann schätze ich, ist der Grundrechtseingriff sogar legitimiert.

Aber: Das war jetzt mal kurz aus dem Stegreif, wenn sich jemand besser auskennt, dann wäre ich für eine methodisch sauberere Darstellung dankbar.

Grüße
 
Noch was: Welche Alternative zu Whereabouts gibt es denn, wenn man unangemeldete Trainingskontrollen sicherstellen will? Und daß die notwendig sind, um einen sauberen Sport zu gewährleisten, zeiht nach der Affäre um Michael Rasmussen wohl keiner mehr in Zweifel,oder?
 
...
recht auf privatsphäre

wenn eine nichtstaatliche organisation 365 tage im jahr deinen aufenthaltsort kennt, dann kann man meines erachtens nicht mehr davon ausgehen, dass eine privatsphäre vorhanden ist.
Ich kann solche Meinungen überhaupt nicht mehr verstehen.

Im Radsport/Leistungssport wird gelogen und betrogen, daß die Schwarte kracht (einschließlich eidesstattlicher Versicherungen, die nicht mal das Papier wert sind, auf dem sie abgegeben wurden) - und dann wollen manche immer nocht "Privatsphäre":..

Kein Mensch möchte diesen gesamten Mist ("Leistungssport") - in dem derjenige gewinnt, der besser/unauffälliger dopt - noch mit ansehen.
 
mal etwas aus wikipedia, was ich unter menschrechte gefunden habe:

Freiheit von willkürlichen Eingriffen in die Privatsphäre (Wohnung, Briefgeheimnis etc.)

dazu kann man duchaus auch das verfolgen von bewegungen dazuzählen.


man sollte irgendwo die verhältnissmäßigkeit nicht außer acht lassen. hier geht es um sport und um ein paar hanseln die unbedingt damit im mittelpunkt stehen wollen indem sie ihn öffentlich austragen. doping an sich ist nicht das problem, sondern die gesellschaft in der wir leben, die glaubt es muss immer einen besten geben, den man dann in den himmel loben und allen anderen vorzeigen kann. der ehrgeiz des menschen scheint nicht dazu geschaffen zu sein, mit "niederlagen" zu leben. deswegen greift er zu mitteln, die ihn vielleicht in eine bessere position zu anderen bringt.
 
mal etwas aus wikipedia, was ich unter menschrechte gefunden habe:

Freiheit von willkürlichen Eingriffen in die Privatsphäre (Wohnung, Briefgeheimnis etc.)
das zitat aus wikipeda bezieht sich auf freiheitsrechte,
und darunter steht dann:

"Die Privatsphäre einer Person bezeichnet den Bereich, der nicht öffentlich ist, in dem nicht im Auftrag eines Unternehmens, Behörde oder ähnliches gehandelt wird, sondern der nur die eigene Person angeht.
Der Schutz der Privatsphäre ist im deutschen Grundgesetz aus einer Untergruppe des allgemeinen Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 iVm Art. 1 Abs. 1) abzuleiten. Das besondere Persönlichkeitsrecht dient dem Schutz eines abgeschirmten Bereichs persönlicher Entfaltung. Dem Menschen soll dadurch ein räumlicher Bereich verbleiben, in dem er sich frei und ungezwungen verhalten kann, ohne befürchten zu müssen, dass Dritte von seinem Verhalten Kenntnis erlangen oder ihn sogar beobachten bzw. abhören können. Durch die Unverletzlichkeit der Wohnung (Art. 13 GG) und durch das Post- und Fernmeldegeheimnis (Art. 10 GG) wird der Schutzbereich konkretisiert."

damit ist nicht das gemeint, was du reininterpretierst.
 
damit ist nicht das gemeint, was du reininterpretierst.

die definition soll den bürger aber auch vor dem obersten kontrollorgan, dem vater staat, schützen. wie wir nun aber schon festgestellt haben, gehört die nada nicht dazu. somit kann ich mir durchaus vorstellen, das für die nada weitere einschränkungen gelten.
 
die definition soll den bürger aber auch vor dem obersten kontrollorgan, dem vater staat, schützen. wie wir nun aber schon festgestellt haben, gehört die nada nicht dazu. somit kann ich mir durchaus vorstellen, das für die nada weitere einschränkungen gelten.
Deine Argumentaiton geht fehl, es sei denn, Du meinst, dass Sport (hier: Leistungssport) nicht öffentlich sei.
 
oder umgekehrt bestimmte einschränkungen genau deswegen wegfallen ("...in dem nicht im Auftrag eines Unternehmens, Behörde oder ähnliches gehandelt wird").
 
irgendwelche usermeinungen, ob nun die nadaregeln grundrechte auf unverfassungsmäßige art und weise einschränken, sind vollkommen irrelevant und in den allermeisten fällen - so auch bei mir - laienhaft.
das kann nur von einem gericht entscheiden werden, und solange nicht mal ein verfahren angestrengt wird (von fumic oder sonstwem), ist alle aufregung darum nur lärm.
 
irgendwelche usermeinungen, ob nun die nadaregeln grundrechte auf unverfassungsmäßige art und weise einschränken, sind vollkommen irrelevant und in den allermeisten fällen - so auch bei mir - laienhaft.
das kann nur von einem gericht entscheiden werden, und solange nicht mal ein verfahren angestrengt wird (von fumic oder sonstwem), ist alle aufregung darum nur lärm.

O.K. ich bin jetzt nur am Rande mit Sportrecht beschäftigt und Verfassungsrecht habe ich das letzte Mal an der Uni gehört aber mal soviel: Ich gehe mal davon aus, daß die Anti-Doping-Regeln des BDR von einem demokratisch legitimierten Gremium (Hauptversammlung, Vorstand o.ä.) aufgestellt worden sind und sie dürften auch verfassungsgemäß sein, die Koalitionsfreiheit ist nämlich auch ein Grundrecht.
Momentan zumindest habe ich auch noch nicht gehört, daß es Zweifel daran gibt, ob die hier maßgeblichen Regeln auch ordnungsgemäß zustande gekommen sind.
In einem Verfahren wird also zu klären sein, ob die hier streitige Regelung zu den Whereabouts auch verhältnismäßig, d.h. geeignet, erforderlich und angemessen zur Erreichung des beabsichtigten Zwecks ist. Und es wird schwer sein, hier eine Unverhältnismäßigkeit zu begründen. Die Frage der Verhältnismäßigkeit stellt sich aber eigentlich nur im Verfassungsgerichtlichen Verfahren und das kommt erst dann, wenn der Rechtweg ausgeschöpft ist. Es sei denn, ein vorinstanzliches Gericht zieht die Verfassungsmäßigkeit in Zweifel und legt diese Frage dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vor.

Ich denke, die Fumics gehen rechtlich gegen ihre Sperre vor. Das weitere Verfahren wird aus meiner Sicht so aussehen:
Sportgericht: Sperre bestätigt
Landgericht: -einstweilige Verfügung: mangels Dringlichkeit abgewiesen/Hauptsacheverfahren: abgewiesen
OLG: abgewiesen
BGH: s.OLG
BVerfG: nicht zur Entscheidung angenommen
EuGH: ???
Verfahrensdauer: 5-8 Jahre
Ich kann das Vorgehen der beiden auch aus juristischer Sicht nicht nachvollziehen.
Grüße
 
Klar und gut geschrieben, Danke. Das Problem fü mich als juristischen Laien ist aber das erste Wort Deiner Ausführungen. Welche Grundrechte werden denn konkret durch die NADA beschnitten? In einer anderen Diskussion musste ich lernen, dass die sog. "Persönlichkeitsrechte" keineswegs feststehen, sondern je nach Einzelfall definiert werden. Welchen Ansatzpunkt für die Fumics siehst Du hier?

Also mal vorweg: Ich bin kein Jurist, deshalb eignen sich meine Ausführungen nicht als Gutachten...

Ums mal differenziert zu betrachten: Grundsätzlich beziehen sich die verfassungsmäßig garantierten Grundrechte auf das Verhältnis Bürger - Staat. Da die Nada oder Wada aber keine staatliche Institution ist, liegt im formellen Sinne gar kein Grundrechtseingriff vor, insbesondere vor dem Hintergrund der vermeintlichen (oder auch tatsächlichen) Freiwilligkeit der Sportler die entsprechenden Bestimmungen umzusetzen.

Die andere Seite ist die Betrachtung der tatsächlichen Auswirkungen der Nada-Kompetenzen. Wie bereits beschrieben, stellt es für die Sportler, die nicht mit den Bestimmungen einverstanden sind, faktisch einen Zwang dar. Sie werden mit einem Berufsverbot belegt wenn sich nicht kooperieren.
Vor diesem Hintergrund kann man einen mittelbaren Grundrechtseingriff durchaus bejahen. Aber Recht ist ja bekanntlich immer Auslegungssache...

Um mal endlich konkret auf deine Frage zu kommen:
Das Ausfüllen der Whereabouts oder allgemein die Bekanntmachung des Aufenthaltsortes ist eine Weitergabe persönlicher Daten.
Aus Art. 2 Abs. 1 GG (allg. Persönlichkeitsrechte) ergibt sich das "Recht auf informationelle Selbstbestimmung". D.h. das Recht des einzelnen selber zu entscheiden wann und innerhalb welcher Grenzen persönliche Lebenssachverhalte offenbart werden.

Die Kontrollen an sich tangieren nocht das Recht auf Privats-, bzw. Intimsphäre (ergibt sich ebenfalls aus Art. 2I).

Das ist natürlich sehr theoretisch, aber die Fumic' berufen sich ja darauf und ich persönlich stimme ihnen zu.
Letztlich muss natürlich jeder selber entscheiden welchen Stellenwert seine Persönlichkeitsrechte für ihn haben.
Es ist ja durchaus legitim solche Einschränkungen hinzunehmen, wie die entsprechenden Sportler das in ihrem offenen Brief dokumentiert haben.
Das muss letztlich jeder für sich entscheiden - ich persönlich stehen auf dem Standpunkt der Fumic-Brüder und würde das nicht hinnehmen wollen.

Ach ja: Das Recht auf freie Berufswahl und -ausübung ergibt sich aus Art. 12.
Genug der Klugschei$erei...
 
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