Kein MTB-Urlaub wegen Deutscher Bahn?

Die leichtesten und mehrfach verwendbaren Taschen kommen von Bach.
Andererseits ist der Mehdorn nun futsch und damit der Weg frei die europäischen Vorgaben zur Fahrradmitnahme im Fernverkehr umzusetzen.
Bis dahin gilt: Einpacken oder Nachtzug.
Grundsätzlich vergessen bei der Debatte Auto vs Bahn wird, das der Zustand jetzt keineswegs sachlich begründet ist, sondern durch politische Entscheidungen viel Geld in den Autoverkehr und wenig in die Bahn zu investieren.
 
Eben nicht (immer), und die Bahn mit ihrem Umweltrechner , wo man Bahn, Flugzeug und Auto vergleichen kann, hat mir vorgerechnet, daß mein Auto besetzt mit 4 Personen eine Strecke von 650km deutlich umweltfreundlicher absolviert als die Bahn selber.
In der Theorie vielleicht, in der Praxis nicht. Ist dabei genau andersrum wie bei der Kostenrechnung, wo man den "Soda-Effekt" zu berücksichtigen hat. Das Auto ist so(wieso) da, also braucht man nur die variablen Kosten berücksichtigen. Der Zug fährt sowieso und braucht daher auch unbesetzt ne Menge Energie, der variable Zuschlag wegen Beladung mit Menschen ist dagegen ziemlich klein - daher ist es bei weitem umweltfreundlicher, mit der Bahn zu fahren, und wenn man das Auto noch so vollstopft.

ciao Christian
 
In der Theorie vielleicht, in der Praxis nicht. Ist dabei genau andersrum wie bei der Kostenrechnung, wo man den "Soda-Effekt" zu berücksichtigen hat. Das Auto ist so(wieso) da, also braucht man nur die variablen Kosten berücksichtigen. Der Zug fährt sowieso und braucht daher auch unbesetzt ne Menge Energie, der variable Zuschlag wegen Beladung mit Menschen ist dagegen ziemlich klein - daher ist es bei weitem umweltfreundlicher, mit der Bahn zu fahren, und wenn man das Auto noch so vollstopft.

ciao Christian

du hälst es also für umweltfreundlicher mit der bahn zu fahren weil die per se viel co2 verbrauchen, auch wenn niemand drin sitzt? super idee :rolleyes:

ich muss jeden tag knappe 120km zug fahren und ich mag es nicht. wenn mir danach ist woanders rad zu fahren dann nehme ich ein auto. wann ich wo mit welchem gepäck hinfahre kann ich mir dann selbst aussuchen und wenn mir danach ist laut zu furzen kann ich das auch noch tun :love:. da ich meine kleinen ausflüge eher spontan begehe und nicht auf diese seltsam beschränkten sparpreiskontingente zurückgreifen kann ist die bahn auch noch regelmäßig 2 bis 3 mal so teuer wie ich allein in meinem auto.

gute fahrt
 
du hälst es also für umweltfreundlicher mit der bahn zu fahren weil die per se viel co2 verbrauchen, auch wenn niemand drin sitzt? super idee :rolleyes:
Ist halt so. Der Umstieg auf Autos würde sich nur dann lohnen, wenn die Züge, sofern wirklich relativ leer, eingestellt werden und dann alle mit gut besetzten Autos fahren. Solange es nur drum geht, ob ein Auto mehr fährt oder ein paar Leute mehr im Zug, mit Betrachtung nur der Differenz des Zug-Verbrauchs, hat das Auto keine Chance.

Daß insbesondere bei schlechten Verbindungen Zugfahren ziemlich sinnbefreit ist, ist auch klar. Bei guten Verbindungen kommts auf die Stauanfälligkeit an, ob der Zug nicht doch ziemlich konkurrenzfähig ist - ich bin mal aus dem Tegernseer Tal heimgeradelt und über eineinhalb Stunden immer an demselben Auto vorbeigekommen - so bescheiden kann gar kein Fahrplan sein, daß da der Zug nicht schneller wäre... :D

Manchmal fahre ich auch nur deshalb Zug, weil ich streßfrei heim möchte, da ist mir die gute halbe Stunde mehr wurscht. Meistens fahre ich mit dem Auto, im Sommer auch gern mit dem Rad, auch wenns einfach 60km sind.

ciao Christian
 
Der Zug fährt sowieso und braucht daher auch unbesetzt ne Menge Energie, der variable Zuschlag wegen Beladung mit Menschen ist dagegen ziemlich klein - daher ist es bei weitem umweltfreundlicher, mit der Bahn zu fahren, und wenn man das Auto noch so vollstopft.

ciao Christian

Das ist natürlich richtig. Allerdings versucht die Bahn ja auch mit "Frübucher-Rabatten" usw. darauf hinzuarbeiten, vorher zumindest ungefähr zu wissen, wieviel Leute wohl mitfahren werden. Dementsprechend wird die Länge des Zuges geplant (hoffe ich zumindest).

Hab da auch noch ein extremes Beispiel: Bekannter (mittlerweile Rentner) fährt manchmal am Wochenende einen ausgewachsenen Linienbus quer durch die Pampa. Die Anzahl der Fahrgäste bewegt sich i.d.R. zwischen 0 und 3, im absoluten Extremfall 5 Personen. Trotzdem schaukelt er seit Jahren mit seinem Riesenungetüm auf der Landstraße rum, behindert den Individualverkehr ;) und verbringt nen ruhigen Nachmittag auf dem Lande...
CO²-Bilanz: Absolut verheerend. Ein kleiner Sprinter oder VW-Bus würde absolut ausreichen...
Für mich sind die öffentlichen Verkehrsmittel außerhalb der Großstadt komplett gescheitert. Klar, in Hamburg komme ich mit der S-Bahn und Co. doppelt so schnell und nicht mal halb so teuer vom einen Ende der Stadt zum anderen als mit dem ÖPNV in unserer 40.000 Einwohner-Stadt. Aber im Fernverkehr ist das einzige Argument für die Bahn, daß man nicht selber fahren muss...
 
Ein paar Zahlen für Interessierte: http://www.bus-und-bahn-im-griff.de/interessantes/energieverbrauch_bus_bahn.html

Ich finde die Diskussion Bahn vs PKW müßig, denn wer das Verkehrsmittel X benutzen will, der tut das auch und dreht sich (je nach Gewissensberuhigungsbedürfnis) die Fakten entsprechend hin. Ich habe es längst aufgegeben, irgendjemanden überzeugen zu wollen. Dass wir noch immer deutlich ressourcenintensiver leben, als was dauerhaft möglich ist, ist unbestreitbar und scheint vielen auch bekannt, nur schafft es offenbar kaum jemand, das in sein praktisches Leben umzusetzen...

Ich fürchte, dazu wird sich weder der BUND noch der ADFC zufriedenstellend äußern.
Dass da mehr kommt als ein paar warme Worte, glaube ich auch nicht. Den ADFC habe ich eher deshalb erwähnt, weil dort (a) eine gewisse Expertise vorhanden ist (selbst die Bahn verweist in Sachen kostenloser Radmitnahme im Nahverkehr auf den ADFC ... auch so eine Kuriosität) und (b), wenn man etwas erreichen will, dann doch bestimmt leichter über eine solche Organisation, als wenn man den E-Mail-Don-Quichotte gibt :-)

Betrachten wir die Sache doch auch mal von der anderen Seite. Egal, ob BUND oder Bahn: wer die Mail auf den Schirm bekommt, kann doch nix entscheiden. Vielleicht weiß er noch nicht mal, an wen er die Info weiterleiten soll. Oder er zuckt mit den Schultern und sagt, tja, das Problem diskutieren wir seit Jahren.

Nehmen wir trotzdem mal an, es gäbe ein abgrenzbares Gremium bei der Bahn, das über die Zug-/Wagenumlaufpläne der nächsten Fahrplanperiode entscheidet, und eine solche Mail würde auf dem Tisch dieses Gremiums landen. Dann liegen da neben Beschwerden über zu wenig Radmmitnahmemöglichkeiten vielleicht auch Beschwerden über Behinderungen durch Radfahrer, sicherlich aber Unmengen von Beschwerden über zu viele und zu lange Aufenthalte sowie Verspätungen. Was haben Radfahrer mit Verspätungen zu tun? Radfahrer stehen gern am falschen Ende des Bahnsteigs; Radfahrer verladen Räder mit riesigen Packtaschen drauf, um sich dann in der Tür zu verkeilen; Radfahrer klammern sich lieber ans eigene Bike, anstatt sich gegenseitig beim Ein- oder Ausladen zu helfen; Radfahrer stehen wie angewurzelt vor überfüllten Radabteilen, anstatt ihr Glück noch an der nächsten Tür zu versuchen... so jedenfalls die Wahrnehmung der Bahn. Wenn ein IC(E)-Halt in Durchgangsbahnhöfen nun maximal 1-2 Minuten dauern soll, folgt daraus ziemlich klar: die Radmitnahme im Fernverkehr soll unattraktiv bleiben.

Wer hier etwas ändern will, muss schon relativ harte Zahlen vorlegen, die zeigen, dass sich das Kundeninteresse verschoben hat und es für die Bahn nunmehr einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil bedeutet, mehr Radmitnahmemöglichkeiten im ÖPFV anzubieten.

Im Nahverkehr ist die Lage nicht ganz so düster. Die Beschaffung von 24 "Radwandershuttles" der Baureihe 650.3xx in den letzten Jahren ist doch eine begrüßenswerte Entwicklung, viele Verkehrsverbünde machen die Radmitnahme kostenfrei, und warum sollte etwa der Verkehrsverbund Stuttgart so viel in einen Radroutenplaner investieren, wenn er nicht hoffen würde, damit neue Kunden zu erschließen?
 
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