Tour de France

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19. August 2008
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Hallo,

habe da mal ein paar Fragen an die Rennrad Experten hier im Forum.
Bin seit Jahren begeisterter TV-Zuschauer der Tour de France, aber um deren Räder habe ich mich nie so gekümmert.

1. Gibt es bei den Standardrädern der Tour de France ein Gewichtslimit. Und sind die eigentlich alle aus Carbon oder gibt es noch einige aus Alu.

2. Gibt es bei den Zeitfahrrädern ein Gewichtslimit.

3. Warum werden die Zeitfahrräder nicht die ganzen 3 Wochen benutzt, wenn sie doch schneller sind.

4. Bei den Zeitfahrrädern ist mir aufgefallen, das sie zum Teil nur vorne eine Bremse haben, und die sogar unsichtbar in der Gabel eingelassen sind, glaube ich zumindest. Hinten habe ich bei manchen nichts gesehen, oder ist da auch irgendetwas im Rahmen eingelassen.


Gruss Ulli
 
1. Limit liegt bei 6,8kg. Leichter darfs nicht sein. Bei den Tour teams fahren mittlerweile alle Carbon.
2. Vermutlich auch die 6,8kg, sind aber im Normalfall ohnehin schwerer.
3. Vermutlich deshalb, weil die meisten Fahrer sogar ein Zeitfahren über 50km schon nur mit Rückenschmerzen überstehen.
4. Da sollte hinten auch eine Bremse sein. Öfter mal hinter/unter dem Tretlager montiert.
 
zu 3.
Die Zeitfahraufsätze bzw. Triathlonlenker sind nur für Zeitfahrwettwerbe zugelassen. Selbst so kleine Aufsätze wie die guten alten Spinaci sind laut UCI Reglement bei normalen Strassenrennen verboten. Der Grund ist wohl die zusätzliche Verletzungsgefahr bei Stürzen (?) und die schlechtere Manöverierfähigkeit mit dem Geweih.
Also selbst wenn Sie wollten dürfen Sie nicht.
 
Die Zeitfahrräder haben 2 Bremsen. Nur ist die hintere bei einigen hinter dem Tretlager montiert. Wegen der Aerodynamik. Oder doch eher, weil die Zeitfahrräder Technologieträger damit gut fürs Image einer Radmarke sind?

und die schlechtere Manöverierfähigkeit mit dem Geweih.
Vor allem die schlechte Manövrierfähigkeit auf dem Geweih.

Motorräder sind übrigens noch schneller, werden aber von den Teams trotzdem nicht bei der Tour eingesetzt. Ich nehme an, weil die keine Anlötteile für Flaschenhalter am Unterrohr haben.
 
Vor allem die schlechte Manövrierfähigkeit auf dem Geweih.

Motorräder sind übrigens noch schneller, werden aber von den Teams trotzdem nicht bei der Tour eingesetzt. Ich nehme an, weil die keine Anlötteile für Flaschenhalter am Unterrohr haben.

Aha, daher der Ausdruck von "auf die Hörner nehmen".

Motorräder werden übrigens bereits eingesetzt. Leider habe die Fahrer und Ihre Co-Piloten die Absicht des Wettbewerbes nicht erkannt. Sie fahren meist hinterher und versuchen diesen denkwürdigen Moment per Videokamera für die Ewigkeit festzuhalten. Und immer kurz vor dem Ziel biegen sie ab, anstatt am Kabel zu ziehen und mal Erster zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

und erstmal Danke für die Antworten.

Hätte gedacht, das die Zeitfahrräder leichter als die normalen Räder sind, wie auch immer.

Noch ne Frage: Warum baut man dann auf die Zeitfahrräder nicht einen normalen Rennlenker drauf...?
 
zu 3.
Die Zeitfahraufsätze bzw. Triathlonlenker sind nur für Zeitfahrwettwerbe zugelassen. Selbst so kleine Aufsätze wie die guten alten Spinaci sind laut UCI Reglement bei normalen Strassenrennen verboten. Der Grund ist wohl die zusätzliche Verletzungsgefahr bei Stürzen (?) und die schlechtere Manöverierfähigkeit mit dem Geweih.
Also selbst wenn Sie wollten dürfen Sie nicht.

Diese Regelung gibt es meines Wissens noch gar nicht so lange und wurde hauptsächlich wegen der erhöhten Sturzgefahr im Peloton (das Hauptfeld) durch ein Verhaken von Aufsätzen etc. implementiert.

Welches Team und Fahrer favorisiert ihr?

Mein Team ist CSC/Saxobank, sympathische Fahrer mit Potenzial (Schlecks, Cancellara, Voigt)

Einzelne Fahrer.. hmm, vermutlich Moncoutié.

Bin gespannt wie sich diese Tour entwickelt und hoffe, die Bergetappen live sehen zu können, insbesondere um zu sehen wie sich Euskaltel schlagen wird. :D
 
Ich nicht, wenn ich mir Leute ansehen will, die mit Medikamenten vollgestopft sind, besuche ich jemanden im Krankenhaus.
Grüße

Na deshalb schlägt mein Herz ja auch für Moncoutié, der glaubt an die Kraft der Homöopathie!

Ich bin der Überzeugung, dass es keinen Profisport gibt, in dem nicht gedopt wird. Vermutlich sind sogar Schachprofis auf Betablockern unterwegs, ist es verwunderlich? Kommerzieller Sport war und wird nie dopingfrei sein.
Moralisch habe ich damit kein Problem, nur sollte es transparent und für die Sportler risikoärmer ablaufen.
 
Diese Regelung gibt es meines Wissens noch gar nicht so lange und wurde hauptsächlich wegen der erhöhten Sturzgefahr im Peloton (das Hauptfeld) durch ein Verhaken von Aufsätzen etc. implementiert.

Nicht wg. verhaken sondern weil man in dieser Position sein Rad nicht sicher in einem grossen Fahrerfeld steuern kann.
 
oder die Profis gestern beim Mannschaftszeitfahren :rolleyes:

[ame="http://www.youtube.com/watch?v=WWU5eht_KLo"]YouTube - Tour de France 2009 - La chute des Bbox (Crash Bbox)[/ame]

[ame="http://www.youtube.com/watch?v=ys7v6X_vMEc"]YouTube - Tour de France 2009 - Stage 4 - Crash Jurgen Van den Broeck (Silence Lotto)[/ame]

[ame="http://www.youtube.com/watch?v=SxtzxM4fLoc"]YouTube - Crash Denis Menchov Tour de France 2009 Team Time Trial[/ame]
 
Die Argumentation dass die Aufsätze das fahren im Pulk gefährlich machen ist reiner UCI- Schwachsinn! Im Pulk fährt sowieso jeder mit den Händen auf den STI´s. Im Windschatten hat es keinen Vorteil (ausnahme Mannschaftszeitfahren) sich auf den aufleger zu lümmeln.


Prinzipiell ist es auch egal ob man versucht aus der Oberlenkerhaltung zum Bremsgriff zu greifen, oder von nem Aufsatz aus.

Die alten Säcke der UCI wollen schlicht und ergreifend dass die Rennräder möglichst so aussehen wie vor 40 Jahren. Quasi alles alte Styler;)

Deswegen wurden ja alle Weltrekorde annulliert, die auf modernen Zeitfahrmaschinen errungen wurden.
 
Hallo,

und erstmal Danke für die Antworten.

Hätte gedacht, das die Zeitfahrräder leichter als die normalen Räder sind, wie auch immer.

Noch ne Frage: Warum baut man dann auf die Zeitfahrräder nicht einen normalen Rennlenker drauf...?

Der Zeitfahrrahmen ist für die normale Rennradhaltung zu kurz, dass Steuerrohr zu niedrig und der Sitzwinkel zu steil.

Die aktuellen Rennräder von Look, Time usw. haben inzwischen auch "aerodynamische" Rohrsätze mit Standardgeometrie
 
Auf Grund dieses Vorfalles pflegen noch Generation von old school Rennradfahrern das Vorurteil, das "Biker" nicht g'scheit auf der Strasse fahren können.

[ame="http://www.youtube.com/watch?v=U2oQUC_5fw0"]YouTube - The "Chicken" Michael Rasmussen - Worst Time Trial ever[/ame]
 
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