Ok, nicht ganz so flüssig.. eher etwas zäh..
Harz? Angeblich arbeitet der Gute doch inzwischen mit Prepregs?
Mir sind die Hintergründe nicht bekannt die am Anfang von MCFK stehen [...]
Mir aber, jedenfalls was erste Versuche mit Stützen angeht. Da konnt man gar nicht genug Hände über dem Kopf zusammschlagen. Und ganz kurze Zeit später gab es die Stützen dann zu kaufen.
Ich hoffe doch sehr, dass sich das inzwischen etwas geändert hat, der Anfang aber war sowas von extrem unprofessionell, dass die Meinung von "Fachleuten" über MCFK doch nachhaltig gelitten hat. Nicht ganz zu unrecht wie gesagt. Know-How-Klau habe ich da noch gar nicht mit einbezogen.
Zum Ingenieursmäßigen: Ich beschäftige mich jetzt seit 6 Jahren mit Faser-Kunststoff-Verbunden und studiere seit 3 Jahren Maschinenbau.
Nach in etwa 3 Jahren hatte ich ein Basiswissen über FKV und konnte mit der Erfahrung und über einigermaßen strukturiertes Try'n'Error einfache Teile in guter Qualität abliefern (Sattelklemmen, Sättel). Ich verschwiege auch nicht, dass meine Produkte im ersten Jahr meiner Zeit als Hersteller teilweise noch nicht so toll waren, wie ich sie rückblickend gerne gehabt hätte, und wie ich sie später auch anbieten konnte. Das kommt halt nicht von heute auf Morgen.
Trotzdem habe ich auch damals schon erkannt (und das ist keine große Leistung, das findet sich schon in Grundlagenliteratur), dass z.B. eine Sattelstütze auf absehbare Zeit für mich nicht so zu machen ist, dass sie konkurrenzfähig leicht (AX, Schmolke) ist, und ich gleichzeitig die Sicherheit gewährleisten kann.
Von daher bin ich auch rückblickend froh, zu dem Zeitpunkt keine sicherheitsrelevanten Bauteile verkauft zu haben. Vor dem Hintergrund von 3 Jahren Maschinenbaustudium, auch bezüglich FKV, kann ich nämlich sagen, dass das heftig fahrlässig gewesen wäre.
Eine sehr leichte Sattelstütze ist nicht so einfach ordentlich zu berechnen. Habe ich neulich erst gemacht, und habe nur einen Teil der notwendigen Nachweise geführt, war nur eine Vorauslegung.
Schmolke macht im Grunde auch hauptsächlich Try'n'Error bei den Stützen, auf dem eigenen Prüfstand.
Naja, und zu dem gleichen Zeitpunkt, zu dem ich gegen eine Stütze entschieden habe, mit ein paar Jahren Know-How-Vorsprung ggü. MCFK, hat er eine Stütze gebracht, bei der die unmittelbaren Vorbereitungen noch ziemlich grauslig waren. Das macht echt einen schlechten Eindruck.
Insgesamt, und das ist jetzt unabhängig von MCFK, ist die Radbranche ein absoluter Sauhaufen, Ahnung hat kaum einer, machen tun alle was, aber unkoordiniert, mit wenig Verantwortungsgefühl (woher soll man auch wissen, was man zu tun hat, wenn man es nie gelernt hat?).
Und gerade bei FKV-Teile ist das ein großes Problem, ich zitiere mal Prof. Schürmann aus seinem Buch:
Ganz allgemein geht von den Faser-Kunststoff-Verbunden eine besondere Faszination aus. Dies ist sicherlich zum einen darin begründet, dass sie aufgrund ihrer Anwendung in Luft- und Raumfahrt als 2high-Tech"-Werkstoffe gelten. Dem Konstrukteur gestatten sie extemen, nahezu wartungsfreien Leichtbau bei beliebiger Formgebung. Darüber hinaus sind Prototypen rasch mit einfachen, preisgünstigen Fertigungsmitteln handwerklich erstellbar.
In diesen Attributen liegen jedoch Gefahren: So trauen es sich - ob der möglichkeit mit einfachsten Mitteln handwerklich zu arbeiten - auch Nichtfachleute zu, Strukturbauteile zu entwicklen. Häufiges Resultat ist ein vorzeitiges Versagen der Bauteile. Das Ansehen und das Vertrauen in die Faserverbundwerkstoffe wird damit geschädigt.
Und da ist nix mehr dazu zu sagen, MCFK ist kein Fachmann, und eine Sattelstütze und ein Lenker sind Strukturbauteile. Eine gesunde Skepsis ist keinem zu verübeln.