legal biken - auch in Österreich (war: Der Wahnsinn in Niederösterreich)

zielführend ist momentan nur eines - entweder in Deutschland bleiben oder schnellstmöglich Austria durchqueren und entspannt in Italien, Slowenien, Frankreich oder wo auch immer seinen MTB-Urlaub zu verbringen👍
Fred kann zu...
Das ist ja dann eine Win-Win-Win-Win-Situation. Italien, Slowenien, Frankreich sind die Gewinner und Österreich ganz besonders.

Schönen Urlaub und nicht auf die Autobahnvignette vergessen beim Durchqueren.
 
Eins muss man halt auch sagen ganz allgemein: wenn Wanderwege frei gegeben würden, sollte man Strava abdrehen. Ich habe auch im Ballungsraum am Wanderwege kein Problem, weil ich am Rand stehen bleibe und die Leute grüße, vielleicht paar Worte wechsel und dann weiterfahre. Wenn ich halt mit Fullface anrauche, den Leuten über die Zehen fahre und dann noch schimpf das im Weg sind, wirds halt nicht ganz so gut funktionieren. Bei shared trails ists halt ähnlich, überhaupt wenn sich nach paar Wochen die Strava Lines (aka Abschneider) bilden.

So habens sichs die Leute halt in Italia selber kaputt gemacht.
 
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Eins muss man halt auch sagen ganz allgemein: wenn Wanderwege frei gegeben würden, sollte man Strava abdrehen. Ich habe auch im Ballungsraum am Wanderwege kein Problem, weil ich am Rand stehen bleibe und die Leute grüße, vielleicht paar Worte wechsel und dann weiterfahre. Wenn ich halt mit Fullface anrauche, den Leuten über die Zehen fahre und dann noch schimpf das im Weg sind, wirds halt nicht ganz so gut funktionieren. Bei shared trails ists halt ähnlich, überhaupt wenn sich nach paar Wochen die Strava Lines (aka Abschneider) bilden.

Auch wenn du das jetzt nicht hören willst: Das hat nichts mit dem Thema hier zu tun und auch nicht mit Strava, welches man so nebenbei ebensowenig abdrehen kann wie so ganz allgemein alle Forst- und Wanderwege freigeben.

Das von dir angesprochene hat mit der Entwicklung des Mountainbikens zu tun. Die jüngere Generation interessiert sich immer weniger für Marathon-Renen auf Forststraßen, dafür mehr für Enduro-Rennen. Seit es den Enduro-World-Cup gibt werden auch immer mehr entsprechende Bikes dieser Kategorie produziert und verkauft.

Ich habe die Ursache dieses Verhaltens vor 10 Jahren ebenso wie du diesem App zugeordnet, aber erlebe sehr viele Biker, welche ohne Strava illegal Strecken bauen, bestehende Wanderwege verändern und/oder mit/ohne Schutzausrüstung runterheizen.

Gerade für diese Gruppe von Bikern macht es Sinn entsprechende Strecken anzulegen. Wenn es die gibt, dann haben die eh keinen Bock einen Shared-Trail mit Spitzkehren zu fahren. Weiters würde es mehr helfen eine Trail-Etikette zu entwickeln und dieser jungen Generation auf richtige Weise näherzubringen als etwas zu verbieten ("abzudrehen").
 
Priblem dabei , wie soll das umgesetzt werden....18-43 jahre jung .....massig adrenalin ........da bleibt einfach mal die vernunft weg......Das brauchts dann Bodycam u. ev. Kennzeichen das will niemand............also lieber den ball flach halten und gut ist......manche sachen brauchen einfach eine geschlossene arena aka ghetto....anders gehts nicht ...zumindest für mich nicht vorstellbar , so schön es auch wär, vielleicht ......
Beweist das gegenteil und ich bin happy , wobei es für mich nicht viel ändern würde 🤫😅
 
Auch wenn du das jetzt nicht hören willst: Das hat nichts mit dem Thema hier zu tun und auch nicht mit Strava, welches man so nebenbei ebensowenig abdrehen kann wie so ganz allgemein alle Forst- und Wanderwege freigeben.

Das von dir angesprochene hat mit der Entwicklung des Mountainbikens zu tun. Die jüngere Generation interessiert sich immer weniger für Marathon-Renen auf Forststraßen, dafür mehr für Enduro-Rennen. Seit es den Enduro-World-Cup gibt werden auch immer mehr entsprechende Bikes dieser Kategorie produziert und verkauft.

Ich habe die Ursache dieses Verhaltens vor 10 Jahren ebenso wie du diesem App zugeordnet, aber erlebe sehr viele Biker, welche ohne Strava illegal Strecken bauen, bestehende Wanderwege verändern und/oder mit/ohne Schutzausrüstung runterheizen.

Gerade für diese Gruppe von Bikern macht es Sinn entsprechende Strecken anzulegen. Wenn es die gibt, dann haben die eh keinen Bock einen Shared-Trail mit Spitzkehren zu fahren. Weiters würde es mehr helfen eine Trail-Etikette zu entwickeln und dieser jungen Generation auf richtige Weise näherzubringen als etwas zu verbieten ("abzudrehen").
Mmmhhh... Guter Punkt abdrehen ist vielleicht hart gesagt. Aber auf die allgemeine Massenerleuchtung werden wir auch nicht hoffen können.
Aber du siehst es in Italien: ohne Hirn (netter gesagt Trailetikette) wirds abgedreht nicht aufgedreht. Und wo eine Stravalinie ist, findet sich ein freak der dort runter wetzt. Wenns noch halbwegs fahrbar ist bleibts dann nicht bei einem. Da hilft auch kein Ghetto 20min entfernt. Strava zeigt halt leider Strecken, die man sonst nicht finden würde.
Alleine bei uns da im Wienerwald kenn ich aber genug Dodeln, die selbst im Trailpark jetzt fahren müssen (Wintersperre), wo alles neu hergerichtet ist. Da muss man schon froh sein das es leidensfähige Leute gibt, die sich da irgendwie noch engagieren.

Und ich kenne beide Seiten, es gibt halt Wanderwege wo alle zusammenkommen und ich bin dann schon hypervorsichtig wenn ich mit meinem Kind mal dort gehe, wo ich selber fahre und die halt die wilden Shredderheinis auch gern fahren. Aber soll ich jetzt einen sonnigen Wanderweg auslassen, weils paar Freaks gibt?

Aber auch im uphill gibt's die Schlauberger (ganz normaler Weg, kein Xc-Rennen). Meine Frau wird geschimpft weil die Kinder gespielt haben - einmal kurz nicht zirückgeschaut - und da Herr Profi seinen Kom verloren hat weil er 0.5 Sekunden abbremsen musste.
Strava hat halt das SpaßMTB zu einem Pseudowettbewerb für viele gemacht.

Ah ja Göttweig muss ich endlich auch mal besuchen, nehm ich mir schon lang vor. Aber hatte ja auch jetzt paar Jahre Fahrause.
 
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Da sind nun schon sehr viele gute Beiträge und Argumente in den Thread eingeflossen.

Ich versuche nun - ganz eigennützig und subjektiv - die mich (ich denke nicht nur ;-) ) betreffenden "Probleme" der hier vorgetragenen Lösungsversuche darzustellen, um meine bisherigen und folgenden Beiträge zu "rechtfertigen" (mir wurde ja mangelnde Konstruktivität nachgesagt).

Eingangs sei erwähnt, dass die Ausgangslage für jegliche Vereinbarungslösung in AT rechtlich und auch gesellschaftlich eine andere ist als in DE, F, IT oder CH. In AT ist das Fahren mit Fahrrädern abseits öffentlicher Straßen (Gemeinde- und Landesstraßen) grundsätzlich verboten. Das sehe ich als den größten Gamechanger.
Den "ebenbürtigen" Naturnutzern (im Vergleich zu anderen wie Wanderern, Tourengehern etc) und "erlaubten" Gästen in den anderen Ländern stehen in AT "Bittsteller" vor "berechtigten" Interessenten.

Das kann und wird nach sich ziehen:

  • Insellösungen (es wird niemals überall ausreichend Strecken geben, v.a. in infrastrukturschwachen, bevölkerungsarmen Regionen)
  • Verweisargument: "habst je eh schon so viel Strecken" - wurde mir schon vor 20 Jahren vorgetragen auf einem Wanderweg - der nächste erlaubte Trail war damals in einem Bikepark, 70km entfernt. Dieses Totschlagargument wird mit steigender Anzahl an "legalen Lösungen" immer zielführender.
  • Verweisargument, die Zweite: Problem des "illegalen" Fahrens in der Nähe erlaubter Trails kann zum Ende des Konsens führen. Frage: sind die Schafe wirklich schwarz, bloß weil sie illegal fahren, weil ihnen die gebauten trails eben nicht zusagen? Sind die Schafe wirklich schwarz, weil sie dort schon seit 30 Jahren fahren und werden sie schwärzer, weil nebenan ein moderner Trail gebaut wird? (Ich vergleich das mit Pistengehen im Schigebiet, das auf ein Tourenareal gebaut wird)
  • Fahrverhalten: durch eigens angelegte Trails steigt der Anteil "aggressiver" (aus der Sicht anderer Naturnutzer) Fahrer, was auf bislang tolerierten Trails zu weiteren Problemem führen kann. Wurde hier schon vorgetragen.
  • Zunahme von Kfz-Verkehr: Weil es eben niemals ein befriedigendes flächendeckendes Angebot geben wird, das oben angeführte Verweisargument zu verminderter Toleranz (Bauern, Jäger, etc) führt, werden jene, die nicht das Glück haben, "bikeläufig" (also im Sinne von fußläufig) legal biken zu können, mit dem Auto anreisen. Die Anreise mit der Bahn ist so eine Sache (Platzmangel, reservieren, zusätzlich tlw gar nicht wenig zahlen) - für einen spontanen Ride tut sich das kein werktätiger Mensch mit Auto an. Folglich wird eine an sich halbwegs umweltverträgliche Sportart ins Gegenteil verkehrt.
  • Paywall: vertragliche Lösungen kosten, Erschließung und Erhaltung ebenso. Das ist kein Vorwurf, bitte. Aber es wird darauf hinauslaufen, manchmal springt eine Gemeinde ein, dann ist ein Verein eben so gut aufgestellt und idealistisch, dass es ohne Entgelt geht, oder beides - in meiner halbwegsen Nähe zb Bruck, Knittelfeld, von mir aus auch Graz und vor allem in SLO (wo ja die Rechtslage außer auf den Forststraßen unserer sehr nahe steht).


Dennoch begrüße ich die immer mehr entstehenden Trails, fahre diese mit Genuß und Dankbarkeit. Seit meine Tochter mitfährt, leiste ich mir auch die Gravity Card.
Aber - und das ist die Crux - meine "Abenteuer" auf gschissen schweren Bergwegen möcht ich dennoch nicht aufgeben... Ebensowenig die gemütliche Steirerkasjause mit Bier bei der Alten auf der Alm, wo nie und nimmer eine Vertragslösung denkbar ist, weil Hochwohlgeboren das nicht will.
Für mich ist Biken halt mehr als Ballern auf gebauten Trails, vielleicht weil ich alle Facetten des Berg"sports" liebe und betreibe.

Die smarteste, aber gewiss unwahrscheinliche Lösung wäre folgende - einfach der umgekehrte Zugang:

Komplette Legalisierung der Befahrung von Forststraßen und Wanderwegen mit Ausschlussmöglichkeiten durch die Eigentümer/Wegehalter. Diese soll mit Behörden und Interessenten (Gemeinde, TV, alpine Vereine, Naturschutz, Jagd und eben Biker - also eh!) ausgehandelt werden in Kombination mit vertraglichen Lösungen für gebaute Trails.
Dabei kann und muss auf die unterschiedlichen Interessen Bedacht genommen werden, dh es können und sollen ganze Zonen (wir müssen ja nicht wirklich überall hin! Wildschutz, Wanderer, neuralgische Forststraße, Hofdurchfahrten, Tierhaltung etc), einzelne Straßen und Wege ausgenommen werden können.
Die Haftungsfrage könnte mit einer personbezogenen Pflichthaftpflicht- und Pflichtunfallversicherung für das Fahren abseits öffentlicher Straßen im Sinne von Gemeinde- und Landesstraßen gelöst werden.

Das wird aber ein feuchter Traum bleiben, schließlich müssten dafür die Hälfte von 183 Menschen die Hand heben ;-)
 
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Da sind nun schon sehr viele gute Beiträge und Argumente in den Thread eingeflossen.

Ich versuche nun - ganz eigennützig und subjektiv - die mich (ich denke nicht nur ;-) ) betreffenden "Probleme" der hier vorgetragenen Lösungsversuche darzustellen, um meine bisherigen und folgenden Beiträge zu "rechtfertigen" (mir wurde ja mangelnde Konstruktivität nachgesagt).

Eingangs sei erwähnt, dass die Ausgangslage für jegliche Vereinbarungslösung in AT rechtlich und auch gesellschaftlich eine andere ist als in DE, F, IT oder CH. In AT ist das Fahren mit Fahrrädern abseits öffentlicher Straßen (Gemeinde- und Landesstraßen) grundsätzlich verboten. Das sehe ich als den größten Gamechanger.
Den "ebenbürtigen" Naturnutzern (im Vergleich zu anderen wie Wanderern, Tourengehern etc) und "erlaubten" Gästen in den anderen Ländern stehen in AT "Bittsteller" vor "berechtigten" Interessenten.

Das kann und wird nach sich ziehen:

  • Insellösungen (es wird niemals überall ausreichend Strecken geben, v.a. in infrastrukturschwachen, bevölkerungsarmen Regionen)
  • Verweisargument: "habst je eh schon so viel Strecken" - wurde mir schon vor 10 Jahren vorgetragen auf einem Wanderweg - der nächste erlaubte Trail war damals in einem Bikepark, 70km entfernt. Dieses Totschlagargument wird mit steigender Anzahl an "legalen Lösungen" immer zielführender.
  • Verweisargument, die Zweite: Problem des "illegalen" Fahrens in der Nähe erlaubter Trails kann zum Ende des Konsens führen. Frage: sind die Schafe wirklich schwarz, bloß weil sie illegal fahren, weil ihnen die gebauten trails eben nicht zusagen? Sind die Schafe wirklich schwarz, weil sie dort schon seit 30 Jahren fahren und werden sie schwärzer, weil nebenan ein moderner Trail gebaut wird? (Ich vergleich das mit Pistengehen im Schigebiet, das auf ein Tourenareal gebaut wird)
  • Fahrverhalten: durch eigens angelegte Trails steigt der Anteil "aggressiver" (aus der Sicht anderer Naturnutzer) Fahrer, was auf bislang tolerierten Trails zu weiteren Problemem führen kann. Wurde hier schon vorgetragen.
  • Zunahme von Kfz-Verkehr: Weil es eben niemals ein befriedigendes flächendeckendes Angebot geben wird, das oben angeführte Verweisargument zu verminderter Toleranz (Bauern, Jäger, etc) führt, werden jene, die nicht das Glück haben, "bikeläufig" (also im Sinne von fußläufig) legal biken zu können, mit dem Auto anreisen. Die Anreise mit der Bahn ist so eine Sache (Platzmangel, reservieren, zusätzlich tlw gar nicht wenig zahlen) - für einen spontanen Ride tut sich das kein werktätiger Mensch mit Auto an. Folglich wird eine an sich halbwegs umweltverträgliche Sportart ins Gegenteil verkehrt.
  • Paywall: vertragliche Lösungen kosten, Erschließung und Erhaltung ebenso. Das ist kein Vorwurf, bitte. Aber es wird darauf hinauslaufen, manchmal springt eine Gemeinde ein, dann ist ein Verein eben so gut aufgestellt und idealistisch, dass es ohne Entgelt geht, oder beides - in meiner halbwegsen Nähe zb Bruck, Knittelfeld, von mir aus auch Graz und vor allem in SLO (wo ja die Rechtslage außer auf den Forststraßen unserer sehr nahe steht).


Dennoch begrüße ich die immer mehr entstehenden Trails, fahre diese mit Genuß und Dankbarkeit. Seit meine Tochter mitfährt, leiste ich mir auch die Gravity Card.
Aber - und das ist die Crux - meine "Abenteuer" auf gschissen schweren Bergwegen möcht ich dennoch nicht aufgeben... Ebensowenig die gemütliche Steirerkasjause mit Bier bei der Alten auf der Alm, wo nie und nimmer eine Vertragslösung denkbar ist, weil Hochwohlgeboren das nicht will.
Für mich ist Biken halt mehr als Ballern auf gebauten Trails, vielleicht weil ich alle Facetten des Berg"sports" liebe und betreibe.

Die smarteste, aber gewiss unwahrscheinliche Lösung wäre folgende - einfach der umgekehrte Zugang:

Komplette Legalisierung der Befahrung von Forststraßen und Wanderwegen mit Ausschlussmöglichkeiten durch die Eigentümer/Wegehalter. Diese soll mit Behörden und Interessenten (Gemeinde, TV, alpine Vereine, Naturschutz, Jagd und eben Biker - also eh!) ausgehandelt werden in Kombination mit vertraglichen Lösungen für gebaute Trails.
Dabei kann und muss auf die unterschiedlichen Interessen Bedacht genommen werden, dh es können und sollen ganze Zonen (wir müssen ja nicht wirklich überall hin! Wildschutz, Wanderer, neuralgische Forststraße, Hofdurchfahrten, Tierhaltung etc), einzelne Straßen und Wege ausgenommen werden können.
Die Haftungsfrage könnte mit einer personbezogenen Pflichthaftpflicht- und Pflichtunfallversicherung für das Fahren abseits öffentlicher Straßen im Sinne von Gemeinde- und Landesstraßen gelöst werden.

Das wird aber ein feuchter Traum bleiben, schließlich müssten dafür die Hälfte von 183 Menschen die Hand heben ;-)
....besser kann man es nicht zusammenfassen, ich träume auf jeden fall mit dir mit:daumen:
 
zielführend ist momentan nur eines - entweder in Deutschland bleiben oder schnellstmöglich Austria durchqueren und entspannt in Italien, Slowenien, Frankreich oder wo auch immer seinen MTB-Urlaub zu verbringen👍
Fred kann zu...

Mit Slowenien wäre ich vorsichtig. Die Regelung sind laut Aussage vom Betreiber des Single Trail Park Jamica ähnlich besch...... wie in Österreich. Es wird allerdings nicht so mit Nachdruck durchgesetzt und kontrolliert.
 
Da sind nun schon sehr viele gute Beiträge und Argumente in den Thread eingeflossen.

Ich versuche nun - ganz eigennützig und subjektiv - die mich (ich denke nicht nur ;-) ) betreffenden "Probleme" der hier vorgetragenen Lösungsversuche darzustellen, um meine bisherigen und folgenden Beiträge zu "rechtfertigen" (mir wurde ja mangelnde Konstruktivität nachgesagt).

Eingangs sei erwähnt, dass die Ausgangslage für jegliche Vereinbarungslösung in AT rechtlich und auch gesellschaftlich eine andere ist als in DE, F, IT oder CH. In AT ist das Fahren mit Fahrrädern abseits öffentlicher Straßen (Gemeinde- und Landesstraßen) grundsätzlich verboten. Das sehe ich als den größten Gamechanger.
Den "ebenbürtigen" Naturnutzern (im Vergleich zu anderen wie Wanderern, Tourengehern etc) und "erlaubten" Gästen in den anderen Ländern stehen in AT "Bittsteller" vor "berechtigten" Interessenten.

Das kann und wird nach sich ziehen:

  • Insellösungen (es wird niemals überall ausreichend Strecken geben, v.a. in infrastrukturschwachen, bevölkerungsarmen Regionen)
  • Verweisargument: "habst je eh schon so viel Strecken" - wurde mir schon vor 20 Jahren vorgetragen auf einem Wanderweg - der nächste erlaubte Trail war damals in einem Bikepark, 70km entfernt. Dieses Totschlagargument wird mit steigender Anzahl an "legalen Lösungen" immer zielführender.
  • Verweisargument, die Zweite: Problem des "illegalen" Fahrens in der Nähe erlaubter Trails kann zum Ende des Konsens führen. Frage: sind die Schafe wirklich schwarz, bloß weil sie illegal fahren, weil ihnen die gebauten trails eben nicht zusagen? Sind die Schafe wirklich schwarz, weil sie dort schon seit 30 Jahren fahren und werden sie schwärzer, weil nebenan ein moderner Trail gebaut wird? (Ich vergleich das mit Pistengehen im Schigebiet, das auf ein Tourenareal gebaut wird)
  • Fahrverhalten: durch eigens angelegte Trails steigt der Anteil "aggressiver" (aus der Sicht anderer Naturnutzer) Fahrer, was auf bislang tolerierten Trails zu weiteren Problemem führen kann. Wurde hier schon vorgetragen.
  • Zunahme von Kfz-Verkehr: Weil es eben niemals ein befriedigendes flächendeckendes Angebot geben wird, das oben angeführte Verweisargument zu verminderter Toleranz (Bauern, Jäger, etc) führt, werden jene, die nicht das Glück haben, "bikeläufig" (also im Sinne von fußläufig) legal biken zu können, mit dem Auto anreisen. Die Anreise mit der Bahn ist so eine Sache (Platzmangel, reservieren, zusätzlich tlw gar nicht wenig zahlen) - für einen spontanen Ride tut sich das kein werktätiger Mensch mit Auto an. Folglich wird eine an sich halbwegs umweltverträgliche Sportart ins Gegenteil verkehrt.
  • Paywall: vertragliche Lösungen kosten, Erschließung und Erhaltung ebenso. Das ist kein Vorwurf, bitte. Aber es wird darauf hinauslaufen, manchmal springt eine Gemeinde ein, dann ist ein Verein eben so gut aufgestellt und idealistisch, dass es ohne Entgelt geht, oder beides - in meiner halbwegsen Nähe zb Bruck, Knittelfeld, von mir aus auch Graz und vor allem in SLO (wo ja die Rechtslage außer auf den Forststraßen unserer sehr nahe steht).


Dennoch begrüße ich die immer mehr entstehenden Trails, fahre diese mit Genuß und Dankbarkeit. Seit meine Tochter mitfährt, leiste ich mir auch die Gravity Card.
Aber - und das ist die Crux - meine "Abenteuer" auf gschissen schweren Bergwegen möcht ich dennoch nicht aufgeben... Ebensowenig die gemütliche Steirerkasjause mit Bier bei der Alten auf der Alm, wo nie und nimmer eine Vertragslösung denkbar ist, weil Hochwohlgeboren das nicht will.
Für mich ist Biken halt mehr als Ballern auf gebauten Trails, vielleicht weil ich alle Facetten des Berg"sports" liebe und betreibe.

Die smarteste, aber gewiss unwahrscheinliche Lösung wäre folgende - einfach der umgekehrte Zugang:

Komplette Legalisierung der Befahrung von Forststraßen und Wanderwegen mit Ausschlussmöglichkeiten durch die Eigentümer/Wegehalter. Diese soll mit Behörden und Interessenten (Gemeinde, TV, alpine Vereine, Naturschutz, Jagd und eben Biker - also eh!) ausgehandelt werden in Kombination mit vertraglichen Lösungen für gebaute Trails.
Dabei kann und muss auf die unterschiedlichen Interessen Bedacht genommen werden, dh es können und sollen ganze Zonen (wir müssen ja nicht wirklich überall hin! Wildschutz, Wanderer, neuralgische Forststraße, Hofdurchfahrten, Tierhaltung etc), einzelne Straßen und Wege ausgenommen werden können.
Die Haftungsfrage könnte mit einer personbezogenen Pflichthaftpflicht- und Pflichtunfallversicherung für das Fahren abseits öffentlicher Straßen im Sinne von Gemeinde- und Landesstraßen gelöst werden.

Das wird aber ein feuchter Traum bleiben, schließlich müssten dafür die Hälfte von 183 Menschen die Hand heben ;-)
Volle Zustimmung!👍

Persönlich - wie gesagt - darf ich mich nicht beschweren. War noch überall gedulded. Aber eben mit Rücksicht auf andere. Also es geht selbst im Raum Wien eh einiges und es gibt Trails die seit 20 Jahren bestehen, auch mit Bauten etc.

Es darf halt nichts passieren! Die private Unfallversicherung fragt halt eventuell bei Stürzen nach oder klagt. Genauso wird keiner eine Freude haben, wenn der Heli wöchentlich wen auf einem Trail zammglauben muss.
 
bin beeindruckt,
die vorraussichtlich kommende regierung hat das wort mountainbike im regierungsprogramm :)

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Den Dachsteinrundweg, der in dem Artikel promiment für MTB als "Herzstück der Region" empfohlen wird, bin ich zu 3/4 gefahren. Ich habe mich auf dem Gravel sehr wohl gefühlt und fände ein MTB fehl am Platze. Und an jeder Kreuzung, gab es Schilder: Entweder einen Wegweiser oder viel häufiger waren alle anderen Wege außer der Runde mit Verbotsschild gekennzeichnet.
 
Also es geht selbst im Raum Wien eh einiges und es gibt Trails die seit 20 Jahren bestehen, auch mit Bauten etc.

Es darf halt nichts passieren!

Ich glaube nicht, dass sich jemand verletzen will, wenn man seinen Sport ausübt. Aber passieren kann immer was, wenn man sich fern von der Couch im Wohnzimmer aufhält.

Und ich kenne Leute, die in Wien auf offiziellen sowie inoffiziellen Trails gestürzt sind und mit oder ohne Rettungswagen ins Krankenhaus mussten. Von den Fällen ist mir keine unangenehme rechtliche Auswirkung bekannt. Weder für den Verunfallten noch für den Grundeigentümer.

Das soll jetzt kein Aufruf für eine erhöhte Risikobereitschaft sein, aber bin gegen diese Panikmache.

Die private Unfallversicherung fragt halt eventuell bei Stürzen nach oder klagt.
Ist sowas wirklich schon einmal vorgekommen?

Wenn man zu einer Unfallambulanz muss und bei der Anmeldung Details zu dem Unfall niederschreibt, ist es IMHO nicht notwendig genaue Details zum Unfallort/-hergang auszufüllen.

Schreibt denn ernsthaft einer "beim illegalen Drop des Rollercoaster am Leoberg die Landung nicht erwischt" in den Anmeldebogen?

Ich schreib da entweder "beim Wandern gestürzt" oder "mit dem Rad auf der Asphaltstraße gestürzt". Und das hab ich mir nicht wegen der speziellen Rechtslage des Mountainbikens in Österreich angewöhnt, sondern weil ich mal in einer Kletterhalle eine Verletzung erlitten hatte und dann mit der Unfallversicherung rumstreiten musste, welcher Schwierigkeitsgrad dies war und ob ich mich bei einem Bewerb verletzt habe.

Bei schweren Verletzungen mit bleibenden Schäden und hohen, vielleicht sogar andauernden Kosten, ist das natürlich etwas anderes. Aber das Risiko ist hierfür IMHO beim Mountainbiken nicht höher als beim Schitourengehen, Trailrunning, Berglaufen, Klettern oder Wandern.
 
4 Mountainbiker wurden auf Unterlassung und 15 000 € verklagt, weil sie auf einer mehrere Meter breiten Forststraße unterwegs waren :confused:

hier der Link zum Beitrag in der Web-Version: http://www.noen.at/lokales/noe-uebe...l-um-Klage-gegen-Mountainbiker;art2315,512169

Außerdem wäre es super wenn so viele Leute wie möglich diese Initiative unterstützen könnten: [url]https://secure.avaaz.org/de/petition/Herbert_Schrittwieser_Straffreiheit_fuer_die_Mountainbiker_am_Muckenkogel/?tguAzeb[/URL]

Danke :)
Es müsste ein veraltetes Gesetz geändert werden,und dafür wird leider eine ÖVP niemals zustimmen.
 
Ich glaube nicht, dass sich jemand verletzen will, wenn man seinen Sport ausübt. Aber passieren kann immer was, wenn man sich fern von der Couch im Wohnzimmer aufhält.

Und ich kenne Leute, die in Wien auf offiziellen sowie inoffiziellen Trails gestürzt sind und mit oder ohne Rettungswagen ins Krankenhaus mussten. Von den Fällen ist mir keine unangenehme rechtliche Auswirkung bekannt. Weder für den Verunfallten noch für den Grundeigentümer.

Das soll jetzt kein Aufruf für eine erhöhte Risikobereitschaft sein, aber bin gegen diese Panikmache.




Wenn man zu einer Unfallambulanz muss und bei der Anmeldung Details zu dem Unfall niederschreibt, ist es IMHO nicht notwendig genaue Details zum Unfallort/-hergang auszufüllen.

Schreibt denn ernsthaft einer "beim illegalen Drop des Rollercoaster am Leoberg die Landung nicht erwischt" in den Anmeldebogen?

Ich schreib da entweder "beim Wandern gestürzt" oder "mit dem Rad auf der Asphaltstraße gestürzt". Und das hab ich mir nicht wegen der speziellen Rechtslage des Mountainbikens in Österreich angewöhnt, sondern weil ich mal in einer Kletterhalle eine Verletzung erlitten hatte und dann mit der Unfallversicherung rumstreiten musste, welcher Schwierigkeitsgrad dies war und ob ich mich bei einem Bewerb verletzt habe.

Bei schweren Verletzungen mit bleibenden Schäden und hohen, vielleicht sogar andauernden Kosten, ist das natürlich etwas anderes. Aber das Risiko ist hierfür IMHO beim Mountainbiken nicht höher als beim Schitourengehen, Trailrunning, Berglaufen, Klettern oder Wandern.
Du hast mich vielleicht falsch verstanden, aber mein Thema ist und bleibt "Hirn einschalten" und nicht Panikmache.

Im BP fahr 120% draußen im geduldeten Bereich halt 80%.
 
Kurze Kurskorrektur im Thread: Eure Unfallversicherung hat jetzt mit der Haftung des Wegehalters auf Grundlage der Wegehalterhaftung nix zu tun. Deshalb geht der Vorschlag von @zweiheimischer als Lösungsansatz etwas ins Leere.

Dass die Haftung des Wegehalters tatsächlich defakto in den letzen Jahrzehnten kaum Haftungsfälle hervorgebracht hat, macht die Diskussion darüber ohenhin obsolet. Da braucht es eigentlich nur noch Aufklärung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast mich vielleicht falsch verstanden, aber mein Thema ist und bleibt "Hirn einschalten" und nicht Panikmache.

Im BP fahr 120% draußen im geduldeten Bereich halt 80%.

Warum sollte man im Bikepark über sein Verhältnis fahren und Stürze in Kauf nehmen? Tut dort stürzen weniger weh?

Ich fahr weder im Bikepark noch auf Trails über meinem Limit. Das in einem Bikepark mehr Verletzungen passieren liegt an der höheren Frequenz von Besuchern sowie Strecken, welche höhere Geschwindigkeiten zulassen.

Net bös sein, aber mir kommt vor du redest von etwas, von dem du keine Ahnung hast und einfach nur ablehnst.

Und das Hirn einschalten sollte man sowieso immer. Egal ob beim Sport, verfassen von Beiträgen und sonstigen im Leben 😉
 
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