Frag den Förster: Harvester und Mountainbiker

Danke für das kurze Interview. Als reiner Waldautobahn-Fahrer betrifft mich das Thema mit (illegalen) Trails im Wald kaum, ich würde mir nur wünschen, dass nach dem Forrester noch eine Walze über die Wege fährt 😅. So ist es schade, wenn ein Forrester bei Schlamm einmal über den Weg fährt und diesen dann für mehrere Monate selbst mit dem MTB unfahrbar macht, weil der Weg erst zu einer reinen Schlammpiste ohne Reifenhalt und danach zu einer knochenerschütternden Buckelpiste aushärtet.
 
Super Statemant!
Ich finde alle Argumente richtig und sehe es genau so!
Rücksichtslose, ignorante und egoistische MTB-Biker sollten sich fragen ob ihnen wirklich alles egal ist ausser ihren Drängen!
Die Natur hat genau dieses Verhalten nicht verdient und gehört deshalb auch geschützt.

Meine Frage dazu:
Wie kann man unterstützen dass dieses Thema mehr Akzeptanz gewinnt?
 
Super Statemant!
Ich finde alle Argumente richtig und sehe es genau so!
Rücksichtslose, ignorante und egoistische MTB-Biker sollten sich fragen ob ihnen wirklich alles egal ist ausser ihren Drängen!
Die Natur hat genau dieses Verhalten nicht verdient und gehört deshalb auch geschützt.

Meine Frage dazu:
Wie kann man unterstützen dass dieses Thema mehr Akzeptanz gewinnt?
Stimme dir zu! Deswegen fahre ich nur noch mit meiner Motocross im Wald das ich nicht als Mtb-Biker erkannt werde!
 
"Klar hinterlassen diese Maschinen Spuren, etwa verdichtete Böden auf den Maschinenwegen. Doch diese sind zeitlich und räumlich begrenzt."

Dem kann ich in "meinem Wald" leider überhaupt nicht zustimmen! Hier bei mir sind noch die erheblichen Spuren von den Arbeiten im Winter 2023/2024 (!) ganz klar erkennbar. In Form von völlig zerstörten Böden und sehr tiefen Spurrillen. Und nachdem es an besagten Stellen scheinbar nichts mehr zu holen gab wurde das einfach so gelassen.
 
Ziemliches schöngerede der Spuren der Harvester. Da werden riesige Schneisen in Wald gezogen über ziemlich viel Fläche. Immer wieder an neuen stellen. Da kann man einfach nicht mehr wirklich gegen Radfahrer argumentieren. Die tiefe dieser Spuren, die Breite, die Masse an Harvestereinsätzen.. vorzugsweise wenn der Boden aufgeweicht ist...das lässt mich als Radfahrer ziemlich ratlos zurück. Die meisten wissen wohl die Natur zu schätzen und finden es geuskig wie die Wälder aussehen. Der Biker ist einfach aktuell nicht das Problem
 
Zitat:" MTB-Nutzung querfeldein würde hingegen unter Umständen flächendeckend und dauerhaft wirken – ein Unterschied in der Dimension. Die Störung durch Trails umfasst mehr Fläche als nur den halben Meter breiten Trail, da die Präsenz des Menschen von den Tieren des Waldes auch auf große Entfernungen wahrgenommen werden kann."

Ich finde gut, wenn man solche Aussagen mit unabhängigen Beweisen/Studien untermauert.
Die Tiere in Mittelhessen unterliegen zwar einem anderen Forstgesetz, aber ich wette, es stört sie nicht weiter ihren natürlichen Verhaltensweisen zu folgen.
Der Forst hier, wie wohl auch andernorts, hat jedenfalls festgestellt, dass ein Trail die Tiere nach kurzer Gewöhnung eben gar nicht stört. Sie lernen schnell, ob eine Gefahr von etwas ausgeht.
Dagegen boten kleinere Bauwerke willkommenen Unterschlupf für kleinere Tiere.
Die nicht bikeparkgleiche Frequentierung und Einhaltung von Ruhezeiten vorausgesetzt.

Und was in der Bevölkerung und Politik für ein Unsinn auf Niveau "Die klauen unsere Jobs" erzählt wird schaudert einen nur noch.

Nach dem feuchten Jahr und den genannten, teils vom Forst/Mensch, gemachten Problemen, sieht es in Teilen nicht mehr wie Wald aus. Der Wald gleicht einem großen, gepflügten Matschacker, weit weg von aller Natur.

Die Verhältnismäßigkeit den schwarzen Peter Freizeitwaldnutzern in die Schuhe zu schieben ist nicht mehr gegeben. Der Forst hat über Jahrzehnte versagt. Es wird Zeit umzudenken und gemeinsam Sinnvolles zu schaffen. In Teilen Deutschlands hat das schon begonnen. Es beginnt zwischen den Ohren. :bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
"Klar hinterlassen diese Maschinen Spuren, etwa verdichtete Böden auf den Maschinenwegen. Doch diese sind zeitlich und räumlich begrenzt."

Dem kann ich in "meinem Wald" leider überhaupt nicht zustimmen! Hier bei mir sind noch die erheblichen Spuren von den Arbeiten im Winter 2023/2024 (!) ganz klar erkennbar. In Form von völlig zerstörten Böden und sehr tiefen Spurrillen. Und nachdem es an besagten Stellen scheinbar nichts mehr zu holen gab wurde das einfach so gelassen.
Vergiss die schönen Regenbogen glitzernden Pfützen in den Spuren vom Harvester nicht! Das ATF Getriebeöl muss schon erwähnt werden.

Die Aussagen vom Förster implementieren irgendwie ein Greenwashing Bild... Der Staatsforst ist in Bayern zum Geldverdienen da.
 
Finde ich eine sehr dünne Argumentation.
Klar sind die Einsätze zeitlich begrenzt, aber die Schäden bleiben und sind um ein vielfaches größer als dass, was selbst die gesammten biker aus einem ballungsraum jemals verursachen könnten.

Die Störung durch Trails umfasst mehr Fläche als nur den halben Meter breiten Trail, da die Präsenz des Menschen von den Tieren des Waldes auch auf große Entfernungen wahrgenommen werden kann.
Das stimmt theoretisch natürlich schon. allerdings sind fast alle MTB gebiete die ich kenne in zivilisatorisch relativ erschlossenen gebieten. Dort sind Straßen und Forstwege mit anderen waldnutzern.
da ist die frage was stört mehr: ein paar radfahrer oder die 100m vom trail entfernte Bundesstraße?

Irgendwie habe ich den Eindruck hier wird etwas gegen Strohmänner argumentiert. Denn ich kenne niemanden der für ungehindertes querfeldein fahren ist oder der hemmungsloses bauen von trails befürwortet.
 
Vor allem."zeitlich begrenzt"?! Über wie viele Jahre denn?
alle ab jetzt bis die Erde endlich explodiert...
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MTB-Nutzung querfeldein würde hingegen unter Umständen flächendeckend und dauerhaft wirken – ein Unterschied in der Dimension. Die Störung durch Trails umfasst mehr Fläche als nur den halben Meter breiten Trail, da die Präsenz des Menschen von den Tieren des Waldes auch auf große Entfernungen wahrgenommen werden kann.
Wie sieh das mit “Trail-bells” aus? Gibt es da Belege, dass die Tiere dadurch frühzeitig gewarnt werden und sich langsam entfernen können? Anstatt aufgeschreckt zu werden und dan hastig zu flüchten?

Wenn die helfen sollte, und jeder hätte so eine am Lenker lacht zwar die Stylepolizei darüber, es wär aber vielleicht ein Weg in die richtige Richtung.
 
Vor über einem halben Jahr sind hier im Wald bei einem Sturm 2 große Buchen umgestürzt und lagen quer über einen schmalen, wenn auch wenig begangenen Weg. Wann wurden sie entfernt? Vor ca. 2 Wochen, nachdem der Boden gerade wieder getaut war. Und dann wurden sie ungefähr 300 m über einen stark frequentierten Weg auf eine Wiese gezogen. Dort wurden schon öfters in den letzten Jahren Baumstämme zwischengelagert. Aber ausgerechnet diese Naturwiese war für meine Frau ein Eldorado für alle möglichen Wildkräuter zum Sammeln. Das ist jetzt durch die häufige Lagerung nicht mehr der Fall. Jetzt erzähl mir noch mal jemand, wer hier die Natur mehr schädigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn ein guter Holzrücker mit seinem Gefährt arbeitet, ist es für die Vegetation und Boden kein Problem,
denn dieser bleibt mit der Maschine auf dem vorgesehenen Weg,
und der Vollernter legt das abgestreifte/abgetrennte Kronenholz als Schutzpolster zum Überfahren auf den Rückeweg durch den Bestand.

so die gelehrte Theorie :D :P
 
Vor 3 Jahren hat ein Harvester bei uns im nahegelegenen Wald aus einem 1m Wanderpfad eine 4m Breite Waldautobahn mit teils tiefen Furchen unpassierbar gemacht.
Seitdem ist nichts passiert. Gar nichts.
Der Havester ist rein, hat alle 20m (!) einen Rückepfad in den Wald geschlagen, das verwertbare Holz rausgezogen und fertig.
Das wars. Mir soll keiner kommen mit "Die MTBer schädigen die Waldwege" oder auch nur irgend was in Relation setzen. Ich sehe seit mehreren Jahren genau das Gegenteil.
Das einzige Argument was ich gelten lassen würde ist das viele auch nach der Dämmerung Abends mit 500cd den Wald beim biken ausleuchten und das Wild stören. Habe ich auch schon zuhauf gesehen.
 
Wie sieh das mit “Trail-bells” aus? Gibt es da Belege, dass die Tiere dadurch frühzeitig gewarnt werden und sich langsam entfernen können? Anstatt aufgeschreckt zu werden und dan hastig zu flüchten?

Wenn die helfen sollte, und jeder hätte so eine am Lenker lacht zwar die Stylepolizei darüber, es wär aber vielleicht ein Weg in die richtige Richtung.
Die Trailbell ist für Wanderer. Dafür find ich sie genial.
Das Wild nimmt dich sowieso lange bevor du bei ihm bist war. Ist es an Biker gewöhnt, bleibt es einfach liegen. Auch 1m neben der Strecke im Gebüsch.
 
MTBler werden schon hunderte Meter entfernt vom Wild wahrgenommen,
Wanderer können viel näher ans Wild heran (wenn sie die Klappe halten und den Hund unter Kontrolle haben) und dieses "überraschen"

dieses Überraschen/Wecken lößt Stress und vermehrten Energieverbrauch aus.

allerdings ist es beim Großwild weniger ein Problem,
es schadet eher dem Kleinvieh ohne Reserve im Körper.

Jäger erzählen es gern anders ;)
 
Vor allem."zeitlich begrenzt"?! Über wie viele Jahre denn?
Um mal die Simpsons zu bemühen:

„Und um Mutter Erde zu schonen, enthält jedes Exemplar einen gewissen Prozentsatz an recyceltem Papier.“
„Und wie viel Prozent sind das?“
„0. 0 ist auch ein Prozentsatz.“

So kommt mir das nämlich vor. Ich kenne hier Rückegassen, die nach gut 10 Jahren noch als solche erkennbar sind. Ist halt auch eine zeitliche Begrenzung. Bei einer wurden damals noch Schilder aufgehängt, auf denen stand, dass sie danach wieder renaturiert werden (vermutlich um Kritikern gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen). Es ist niemals etwas passiert.
 
Vorab: ich bin 100% für Naturschutz, aber:

Vor einer Weile gab es im TV einen interessanten Bericht wie in manchen Teilen noch Holz mit Pferden gerückt wird (in anderen Kontinenten: Elefanten)... Finde ich super und dann hätte ich als Biker eher ein schlechtes Gewissen.
Wenn man das machen würde könnte ich die Beschwerden der Förster über die Biker ja akzeptieren, aber wenn ich mit meinen Reifchen permanent über/durch völlig zerstörte teils >50cm tiefe Waldwegpfützen fahre - die wie oben geschrieben wie ein Regenbogen schillern - bekomme ich Brechreiz!!!!

Und es geht ja noch weiter - der Jäger der mit dem Geländewagen im Wald (auf Waldwegen) neben mir anhält (während ich unseren Hund an der Leine habe) und sich beschwert ich würde das Wild stören!!!!

Oder Treibjagden bei denen ~20 Porsche der Jäger am Waldrand stehen und 2 Sprinter für das geschossene Wild - man will sich das Auto ja nicht versauen!
Und ja - das ist kein Witz das habe ich bei uns schon X mal gesehen.

Und - welcher Mountainbiker fährt wild durch den Wald? wenn dann sind es doch Trails die Großteils mehr von Wanderern als von Bikern gemacht werden.

Oft wird geschrien die Kinder sitzen nur noch vor dem Computer und gehen nicht mehr raus... Ich will mir das gar nicht vorstellen welches Geschrei es gäbe wenn heute meine Kinder im Wald (wie ich vor knapp ;-) 100 Jahren) eine Höhle oder ein Baumhaus bauen würden.

Hat jemand eine Papiertüte zum reinatmen für mich?

In meinen Augen gibt es nichts besseres für ein Umweltbewusstsein (und das daraus erfolgende Bedürfnis diese zu schützen) gerade für Kinder wenn man eben genau den Kontakt mit der Natur mehr ermöglicht, und damit meine ich nicht verdreckte Barfußpfade neben der Großstadt.

Offtopic: mein Vater sagte immer "wie in alten Gedichten, im Wald da sind die Räuber - heut zu Tage kann man IM Wald 2km weit sehen... da versteckt sich kein Räuber mehr)
Und unser Förster in Rente berichtete mir von Holzfällaktionen welche 10 Jahre geplant und genehmigt wurden, dann kam ein Sturm, 40% der Bäume kippte um, trotzdem wurde kurz danach noch die Freigegebene Menge der Bäume gefällt.... dem entsprechend sehr Sonnig unser Wald hier...
 
Zuletzt bearbeitet:
"Doch diese sind zeitlich und räumlich begrenzt."

Jo, wir kennen es alle: 50cm tiefe Furchen, 3m breit, mit riesen "Löchern" vom Profil der Maschinenreifen die sich innerhalb weniger Wochen von alleine wieder "legen"

Also so eine dubiose Aussage hört man auch selten....

Bei mir hier gibts von dieser Gerätschaft "gezogenen Wege" die selbst nach 5 Jahren absolut unbefahrbar sind - aber sicher "zeitlich begrenzt" ist relativ......50 Jahre bedeutet auch "nicht dauerhhaft"....

Ich finds jo nicht schlimm wenn Waldbesitzer den eigenen Wald nutzen, von mir aus auch zerstören - jeder soll mit seinem Besitz tun was er will....diese Form des schönredens ist aber schon fast peinlich
 
Bei dem Thema finde ich es immer sehr fragwürdig, wenn mit dem Schutz des Wildes argumentiert wird. Für mich ist das verlogen. Seit 2000 wird in Deutschland wieder der Wolf angesiedelt und der hat auf den Wildbestand einen viel größeren (gewollten!) Einfluss als wohl jeder Mountainbiker. Allein um meinen Wohnort herum haben sich in den vergangenen fünf Jahren im Umkreis von 10km drei Wolfsrudel angesiedelt. Den Wölfen ist es egal, ob sie Tag oder Nacht jagen, ob gerade Brut- und Setzzeit ist oder was auch immer. Dieser Effekt des natürlichen Feindes auf das restliche Wild ist gewollt, denn der Wolf steht unter besonderem Schutz. Aber der Mountainbiker ist dann der Böse im Wald und stresst das Wild?

Am Ende ist es meiner Wahrnehmung nach eher so, dass der Mountainbiker einfach ein Störfaktor für das „Geschäft“ der Forsten ist. Trails mit den Spuren der Harvester zu vergleichen kann ich nicht ernst nehmen. Wieviele KM Trails kommen zusammen und wieviele KM an Harvesterspuren, die alle 20m durch den Wald laufen und dann auch immer in Doppelspur vorkommen?
 
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