Ich nehme an, dass die Abschusszahlen genau dafür festgelegt werden, damit eben Verbissschäden in Grenzen gehalten werden. Vielleicht gibt es auch noch andere Gründe.
Komplexes Thema, nur kurz. Und ich kann nur für das Alpenvorland sprechen.
Wenn wir die Monokulturen umbauen wollen, dann sollte der Verbiss gering sein. Das schafft man (aka LRA) indem man Abschusszahlen festlegt. Dass der Staat der größte Waldeigentümer ist, und Geld verdienen will/muss kommt noch dazu. Generell gilt (bei uns) Wald vor Wild.
Es gäbe noch andere Möglichkeiten in den Wildbestand einzugreifen, z.B. Fütterungen verbieten. Dazu muss man aber wissen, dass gerade das Rotwild früher aus den Bergen in die Flussauen gezogen ist um dort zu überwintern, was es heute nicht mehr macht/kann. Heute hättest du dann entweder massiven Verbiss und/oder va. Jungtiere die dann im Winter im Schnee steckend jämmerlich verhungern. Da möchte ich wissen was los ist wenn das einer filmt, und auf YouTube stellt. Da wird dann wieder auf die Jäger eingedroschen.
Wildfleisch ist ein Markt, bei dem viel Geld zu verdienen ist und deswegen wird auch fleißig zugefüttert und damit der Bestand künstlich hochgehalten.
Sorry, aber das ist absoluter Schwachsinn. Meinen Wald hab ich an eine Firma aus dem Alpenvorland verpachtet. Auch andere Bauern hier in der Nachbarschaft. Insgesamt hat die Jagd etwa 2.500 Hektar. Kosten tut das Ganze dieser Firma einen niedrigen sechsstelligen Betrag pro Jahr. Abschießen dürfen sie dafür, jährlich schwankend etwa 25-30 Rehe, selbe Zahl ca. Rotwild, und ein paar Gämsen. Wegen Fleisch macht das keiner. Die machen das als Hobby, und weil sie im Geld schwimmen.
Für Fleisch machst ein Wildgatter irgendwo am Flachland und sperrst ein paar Dutzend Tiere ein. Da machst in einer Woche mehr Umsatz wie mit einer 100TEUR-Jagd im Jahr.
Und den Abschuss musst du anhand der Trophäen belegen. Machst du das nicht, zieht das Amt ein paar Leute mit Jagdprüfung zusammen, und setzt eine Drückjagd durch. Da wird dann auf alles geschossen was sich bewegt. Nix mehr mit Alter-, Geschlechtsverhältnis oder sowas.
Noch zum Wolf:
Ich war auch lange dafür dass man den wieder ansiedelt. Bis vor 10 Jahren oder so einer da war. Ich hab mit eigenen Augen gesehen, was der anrichtet nachdem er über den Elektrozaun in eine Schafherde springt. Blutbad ist eine treffende Beschreibung. Jetzt kann man die Herden besser schützen. Das kostet Geld, und wird eh schon von Schäfern gemacht, die das in der Regel aus Passion machen.
Wir alle, die gerne in den Alpen radeln haben dadurch freie Almen usw.
Wenn man den Wolf wieder ansiedelt, wird das möglicherweise zurückgehen. Dann muss man das evtl. wieder staatlich regeln, um die Kulturlandschaft Alm zu erhalten.
Davon ab wäre mir persönlich nicht wohl, wenn meine Kinder hier durch die Wälder laufen, Lager bauen, usw. wenn ein Rudel Wölfe unterwegs wäre. Aber das ist mein Problem.
Das war jetzt kurz, und auch nicht wirklich stringent geschrieben, ich hab leider nicht so viel Zeit.
Aber ich will damit sagen, dass das alles nicht so leicht ist. Irgendwas zu fordern, oder den schwarzen Peter zuschieben aber schon. Vor allem oft aus der völligen Ahnungslosigkeit heraus.
Nochmal, ich lad jeden gerne Mal hier zu mir ein. Geh ma ne Runde radeln. Schauen wir beim lokalen Berufsjäger vorbei. Besuchen wir ein paar Almerer. Danach kann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.