Die besten Ketten-Schmiermittel laut ZFC-Test

Ist euch schon mal aufgefallen, das man bei Tropfwachs viel mehr falsch machen kann als bei Heißwachs und Öl?
  • wenn Tropfwachs keine 8 Stunden Zeit zum Trocknen hat: solange das Wachs noch in der Trägerflüssigkeit gelöst ist, schiebt es das bei dem Druck anders als bei Öl in der Kette einfach weg, sodass man direkt Metall auf Metall fährt.
  • Es wird zu wenig Tropfwachs genommen: anders als beim Öl wandert das Wachs nicht während der Tour zum Pin. Wenn man beim Auftragen so wenig nimmt, wie man es vom Ölen gewohnt ist, dann reicht das nicht, um bis zum Pin zu kommen. Und wenn das Tropfwachs einmal trocken ist, wandert das nicht mehr weiter und bleibt dort, wo es getrocknet ist.
  • Kette wird beim Auftragen zu wenig bewegt: Kapillarwirkung alleine reicht scheinbar nicht, um das Wachs bis in die Ketteninnere zu transportieren. Beim Öl fällt das Problem nicht auf, weil es dann eben bei der Tour langsam überall hin wandert.
Die 3 Probleme gibts beim Heißwachs nicht, da ist das Wachs direkt überall und die Kette ist nach dem Wachsbad nach kurzem Abkühlen sofort einsatzbereit.

Also, selbst wenn jemand den Schritt "Kette Vorbereiten" mit einer Wachskette vom Händler überspringt, dann geht das mit dem Tropfwachs bei den meisten direkt schief, weil da meiner Meinung nach Aufklärung fehlt. Selbst wenn man akribisch die Verpackungsbeilage liest, was keiner macht, alle 3 Probleme sind da nicht aufgeführt. Oft wird bei der Anwendungsbeschreibung nur 1-2 von 3 Punkten thematisiert.

Es mag nicht jedem bewusst sein, daher hab ich es mal aufgemalt. Die roten Linien auf der linken Seite sind die Stellen, die in der Kette reiben und verschleißen.
Anhang anzeigen 2125852
Wenn man zu wenig schmiert, wie in Gelb aufgezeichnet, dann bekommt der Pin keinen Schmierstoff ab. Zumindest bei Tropfwachs kommt dann keiner an, Öle finden ihren Weg dann irgendwann während der Bewegung. Die Kapillarwirkung reicht da wahrscheinlich nicht, wenn bei einer falsch gewachsten Kette nach 3-4 Stunden Schluss ist mit der Schmierwirkung ist, denn da ist doch sicher auch Abrieb und vielleicht sogar Dreck drin.

Damit das mit dem Tropfwachs was wird, muss man schon so schmieren, dass das Tropfwachs den blauen Weg nimmt und das ist, wie man sieht, ein sehr langer und verwinkelter Weg, weswegen Menge und Bewegung beim Auftragen meiner Meinung nach enorm wichtig sind. Zumindest meiner Beobachtung nach bringt das einen Unterschied von 3 vs 10 Stunden Schmierwirkung.

Und noch was, was meint ihr, welche der beiden roten Linien auf der Linken seite ist wichtiger? Die von den Rollen oder die vom Pin: Die vom Pin ist die wichtigste Verschleißstelle, denn diese Abnutzung addiert sich mit jedem Kettenglied, was dann über die Kettenlänge dazu führt, dass die Abstände größer werden. Das ist natürlich ausgerechnet die Stelle wo der Schmierstoff am schlechtesten hinkommt, daher merkt man das so massiv im Kettenverschleiß, wenn man den Abstand der Kettenglieder misst.

So sieht eine verschlissene Kette aus: Neu oben, verschlissen unten drunter. Den Roller hab ich hier in dem Bild nicht verschließen lassen, weil der dünner werdende Rollen eher irrelevant ist, beim Ritzel ist es viel relevanter, wenn sich bei 5 greifenden Gliedern die 5 abgenutzten Pins die Abstände addieren statt die Roller, welche ihren Abstand nicht aufaddieren.
Anhang anzeigen 2125783

Wenn ihr euch mal ein richtig abgenutztes Ketten-schloss anschaut, dann seht ihr auch die 2 Kerben von den beiden Innenlaschen. Die winzige Lücke zwischen den zwei Kerben ist der Bereich, wo der Schmierstoff durch kriechen muss, um zum Pin zu kommen. Daher beim Tropfwachsen länger rückwärts kurbeln und mehr Schmierstoff.

Ich drehe da so lange, bis ich zwischen Innen und Außenlasche Schmierstoff austreten sehe:

Anhang anzeigen 2126040 @softcake hat da sogar ein Bild für uns um das zu veranschaulichen

Wenn es dort so zu sehen ist, dann weiß ich, dass es durch die Kette am Pin entlang bis zur Außenlasche gekrochen ist. Beim hin und her biegen sieht man es dann deutlicher. Verlassen kann man sich auf diese Optische Bestätigung aber nicht zu 100%, denn wenn man viel Aufträgt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das man statt nur den Roller auch die Lücke zwischen Innen und Außenlasche trifft und dann sieht es natürlich auch so aus, als käme der Schmierstoff zwischen Innen und Außenlasche herausgekrochen. Daher ungewiss, ob das wirklich ein sinnvoller Tipp ist, hab ich auch bisher nirgendwo davon gelesen.
Wichtiger ist aber zu verstehen, was an einer Kette verschließt und warum das Tropfwachs anders als Öl und Heißwachs funktioniert.
Wenn die Kette sauber ist, dann wandert das Tropfwachs automatisch mit der Kapillarwirkung da raus (wenn man genug aufgetragen hat).

Wenn jemand über zu kurze Wachshaltbarkeiten klagt (2-4 Stunden) nutze ich das auch gern als Bestägung. Wir haben festgestellt dass bei unzureichend Vorbereiteten Neuketten an der Stelle auch nicht raus kommt wenn beim Entfetten mit den falschen Chemikalien oder unzureichend Bewegung der Pin noch mit Fett abgedichtet ist.

Gibt noch ein Grund warum ich bei jeder Schmierung darauf warte bis da Schmierstoff zwischen Innen und Außenlasche herauskommt: wenn die Kette innen drin richtig dreckig ist, dann beobachte ich das es beim Schmieren nicht mehr aus dem Zwischenraum Innen-/Außenlasche herauskommt. Auch wenn ich das so Objektiv wegen unterschiedlicher Bedingen nicht bewerten kann, ist das für dann der Punkt, wo ich die Kette reinige - was bei Wachs ja super easy ist. Einfach in ein Gurkenglas werfen und heißes Wasser draufkippen. Da kein Öl drin ist, löst sich alles im heißen Wasser auf und die Kette ist nur mit Wasser so sauber, als hätte man die mit harter Chemie gereinigt.
Das Reinigen hat man beim Heißwachs natürlich umsonst, da ist jeder Wurf ins Heißwachs eine Tiefenreinigung. Klar das beim Heißwachsen Testergebnisse mit Dreck extrem gut ausfallen, ist ja quasi eine Kettenreinigung bei jeder Schmierung.
Bei Öl wird es dann sogar dramatisch, 1000km ohne einen tropfen Seifenwasser ist natürlich auch der schlimmst anzunehmende Fall, das lässt dann für Außeneinsatz ungeeignete Schmierstoffe noch viel schlechter dastehen und betont dann im Ergebnis umso mehr, welche Mittel gut und schlecht für dreckige Bedingungen geeignet sind.
Super Beitrag, sollte ganz oben angepinnt werden 👍🏻
 

Anzeige

Re: Die besten Ketten-Schmiermittel laut ZFC-Test
Ich nutze Flowerpower und kann das von @Falco Geschriebene bestaetigen:
Moeglichst lange einwirken lassen ist wichtig - vielleicht keine 24h, aber das haengt auch von der Temperatur ab.
Die besten Ergebnisse habe ich, wenn ich die Ketten vor dem Nachwachsen abwische und dann ein paar Mal durch ein leicht nasses Microfasertuch laufen lasse. Man sieht dann richtig, dass das FP besser einzieht.
Bei einer trockenen Kette bleiben erstmal die Tropfen oben drauf und werden kleiner, wenn man die Kette durchkurbelt. Wenn die Kette leicht feucht ist, zieht das FP gleich rein.
 
Gibt es eigentlich bei den Flüssigwachsen Unterschiede bezüglich der empfohlenen Zeiten zum trocknen? Grade wenn man mehrere Tage hintereinander fahren möchte und nachwachsen muss... Man kommt spät am Nachmittag nach Hause und am nächsten morgen geht es wieder los... 12 Stunden oder mehr sind dann ja nicht immer möglich.
 
Gibt es eigentlich bei den Flüssigwachsen Unterschiede bezüglich der empfohlenen Zeiten zum trocknen? Grade wenn man mehrere Tage hintereinander fahren möchte und nachwachsen muss... Man kommt spät am Nachmittag nach Hause und am nächsten morgen geht es wieder los... 12 Stunden oder mehr sind dann ja nicht immer möglich.
kommt auch auf das Wachs an. Ich meine das Tru-Tension Allweather Lube hat nur ein paar Minuten angegeben. Hat bei einer Mehrtagestour auch ganz gut funktioniert bei mir. Andere waren aber auch ok, trotz Angabe von x Stunden Trocknungszeit.

Ich mache aber auch grundsätzlich keine Wissenschaft aus dem Wachsen.
Neue Ketten werden grob abgewischt, kommen einmal in Waschbenzin über Nacht, dann wieder abgewischt und dann wird massig Flüssigwachs draufgegeben.

Bei trockenen Bedingungen hält das schon 250km, bei nassen/schlammigen Bedingungen vielleicht 50-60km.

Bei 1-Tages-Touren schmiere ich da nicht extra nach, bei Mehrtagestouren muss es ab und an doch mal sein. Hat bis jetzt soweit auch funktioniert. Verschleißrekorde werde ich sicher nicht aufstellen, aber es funktioniert für mich min. genauso gut wie Öl (hatte vielleicht bis jetzt auch nur schlechtes Öl) und es ist eben im Gegensatz zu Öl sehr sauber und vor allem lässt sich der Dreck einfach abwaschen.

Ich würde der Aussage weiter oben auch widersprechen, dass man beim Flüssigwachsen viel verkehrt machen kann, eher würde der Teilaussage zustimmen "viel hilft viel", also nicht sparsam sein mit dem Flüssigwachs 😉
 
Danke dir, das bestätigt auch meine Beobachtung das Menge am wichtigsten ist aber am Ende irgendwie doch alles besser als die meisten Ölprodukte ist.
Vor allem wenn man vom Öl kommend Jahrelang trainiert hat so wenig wie möglich zu verwenden und dabei ja keinen Tropfen auf den Boden kommen zu lassen.
Massiv drauf machen ist eine gute Formulierung, auch wenn das immer noch nur verschwinden wenig pro Kettenglied ist, fühlt sich das im Vergleich zur Ölmenge wirklich massiv an.

Mit viel falsch machen meinte ich eigentlich das es mit flüssigwachs am schwierigsten ist die maximale Produktleistung zu erreichen. (schwierig im Sinne von Anzahl der Stolperfallen auf dem Weg zum Peak)
Absolut keine Frage das jede noch so unvorteilhafte Tropfwachsverwendung besser abschneidet als die Schleifpasten die so machncher Hersteller als Kettenschmierstoff anbietet.

Hab die https://www.mtb-news.de/forum/t/die-besten-ketten-schmiermittel-laut-zfc-test.968684/post-19847015 Einleitung umformuliert um das Missverständnis auch zu lösen.
War unklug von mir die aus psychologischer Sicht problematische Formulierung "falsch machen" zu verwenden, das führt viel zu häufig dazu das der Kopf Versucht das anders als gemeint zu interpretieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Christoph Strasser nimmt Dry Fluid zum nachwachsen. Der macht Pausen von maximal 4h beim Transcontinental Race. Das scheint ein sehr flüchtiges Lösungsmittel zu haben und soll zu Wachs passen. Darauf würde ich achten.
Für mich ist das was für Öl.

In der Sonne ist eine Kette sehr schnell zumindest aussen trocken. Ganz banal: ein Trockenschmiermittel verdreckt wenn es noch nass ist.

Wer Wachs nur nimmt damit es sauber ist braucht sich um mehr wenig Gedanken zu machen.

Wenn da 8-24h steht ist wahrscheinlich genau das gemeint. Wen warm reichen 8h. Das reicht mir. In meiner feuchten und kalten Garage sieht es im Winter nicht so gut aus.

Für ein "Trainingslager" (also feste Unterkunft) nehme ich eine 2. Kette mit.
 
Ich finde es krass wie viel härter Heißwachs ist. Hab meine Ersatzketten nachm entfetten und trocknen immer eine Runde mit Flower Power geschmiert, damit es keinen Flugrost im Lager gibt.
Die Tropfwachskette ist am nächsten Tag schon etwas fest, aber das ist im Vergleich zum Heißwachs garnichts. Mit einer Silca Heißwachs Kette kannst du jemanden erschlagen :D

Hab mir ein Tool zum Kette brechen gebaut weil das echt nicht mehr lustig ist wie stark die glieder festgeklebt sind.
 

Anhänge

  • IMG-20250303-WA0005.jpeg
    IMG-20250303-WA0005.jpeg
    675,6 KB · Aufrufe: 202
Ich gehe beim Heißwachs sogar bis 90°C (sofern das Produkt damit kein Problem hat) da ich es garnicht einsehe das bei jeder Wachsung 5g von dem Wachs an der Kette kleben bleibt und beim kurbeln unterwegs rausfällt.
Ist natürlich irrelevant wenig, wenn man keine für sich selber funktionierende Lösung für Kettenschloss Wiederverwendung findet, denn das kostet viel mehr als die Wachsung.

Hab beim ersten mal nachgewogen was da tatsächlich aus dem Pot verschwindet:
Waren 3g bei meiner Kettenlänge mit 90°C nach dem abtropfen.
Holpins leeren bringt nichts, Wachs hat eine geringe Dichte, da stecken nur 0,3g in den Hohlpins drin und das fällt beim Fahren nicht raus, ist also nicht verloren.

Das was an innen und außenlaschen klebt geht aber verloren durch Schräglauf wird das von Kassette und Kettenblatt abgekratzt.
Relevanter finde ich aber die optischen Nachteile: ist nicht schön das da Wachs an den außenlaschen klebt. Das auf der Seite Fahrrichtung links wird mit der Zeit von der Kassette abgekratzt, aber Fahrrichtung rechts hinterlässt dunkle Wachsnasen wenn man da mit dem Microfaser Tuch über die Kette wischt. Klebt dummerweise so fest am Metall das es sich beim durchs Tuch ziehen nicht wegwischen lässt sondern wie ein Radiergummi allen Dreck aus dem Tuch von der Kette aufsammeln und drüber wischen die Wachsnasen dunkler macht.

Gibt bestimmt einige hier die nicht wegen Haltbarkeit sondern wegen Optik auf Wachs gewechselt sind, wie macht ihr das?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hake mal an in dieser Diskussion - Hoffentlich der richtige.

Hab seid ca 1/2 Jahr das Flower Power entdeckt.
War begeistert von der laufruhe und das es weniger dreck gibt als bei Squirt.

Leider muss ich aber feststellen das die Laufleistung sehr enttäuschend ist bei FP.
An mein MTB habe ich jetzt ne XT Kette (12spd) und der zeigt bei 1500km 0.5%.

An mein Gravelbike mit Deore Kette (12spd) ist es bei 1100km bereits soweit.

Das MTB hat eine Übersetzung von 32 auf 10-51. Das Gravel 40 auf 10-51.

Ich wasche das Rad nach jeder nassen Fahrt gut, und trockne die Kette ab. Erst danach kommt neuer Wachs. Vielleicht nicht haargenau 1 Tropfen pro Rollchen, aber auch nicht übertrieben viel.

Bei mein MTB hatte ich vorher Squirt eBike drauf, und hab damit 2150km geschafft und hatte dann 0.5% Allerdings auch die untere Ritzel vom Kassette durch.

Ich weiß nicht was ihr davon halt... aber ich finde das alles Gravierend schnell.

Wie bekomme ich mehr Leben aus meinem Antrieb ohne jeder 500km Ketten zu wechseln?

Ich muss übrigens dazu sagen das ich ca 103kg wiege (jetzt 100) und nicht langsam fahre.
 
Mein Freund hatte ähnliche Probleme, Kette wurde deutlich schneller laut als bei mir und hatte auch schneller Wiederstand als bei mir.

Bei ihm war die Kettenvorbereitung mist, denn als er den "kommt das Wachs überhaupt am Pin an" test gemacht hatte, kam da nichts an der Seite raus und daraufhin habe ich ihn vorgeschlagen einen Reset zu machen. Dieser hat dann öliges Wasser hervorgebracht - das war dann die erste Problemursache.
Nachdem die Kette mit einem funktionierendem entfetter wirklich bereit war, hat er das noch mal beobachtet. Doch auch danach kam immer noch nichts an den Seiten heraus.
Das führte uns zum zweiten Problem, wenn man die Mindestmenge unterschreitet, dann kommt es nicht im Pin an.

Das muss jetzt nicht unbedingt zu deinen Problemen passen, da du mit Squirt erfolgreicher unterwegs warst und du keine Kettengeräuche bemängelst.
Dennoch war mir die eine Konfrontation mit diesen Fallstricken Grund genug dazu einige Stunden Zeit für eine Zusammenfassung zu investieren: https://www.mtb-news.de/forum/t/die...l-laut-zfc-test.968684/page-116#post-19847015

Bei nur 1500km Laufleistung würde ich eher eine Runde Heißwachs vorschlagen, da kann deutlich weniger schief gehen. Das geht zur not auch ohne Pot im Wasserbad oder für 5-10€ ein gebrauchten Wachswärmer besorgen wenn man sich vor den Einstiegskosten scheut. Das schlimmst was passiern kann ist das Wasser oder Öl ins Wachs kommt, was dir die Performance versaut aber damit sicher immer noch besser läuft als nur 1500km unter hoher Last. Das kaputte Wachs kann man oft mit einem Strip Chip retten nur den Wassereinfluss wirst du nicht los.

Ich fand es vor allem spannend wie hartnäckig das Werksfett ist, denn die ganzen schmierungen mit FP haben das nicht rauswaschen können. So schnell wie seine Kette laut wurde würde uns es nicht wundern wenn das nie wirklich bis zum Pin gekommen ist.

Wenn die Kette Ölfrei ist und das mit dem Wachs funktioniert hat, dann ist das heiße Wasser milchig weiß. Und wenn sich dreck in die Kette trotz Wachs eingearbeitet hat, dann wird es grau. Und wenn man garkein Reset nach einer Regentour macht, dann wird es auch gern mal Dunkelgrau.

Aber nie sieht es so ölig bunt und dunkel wie auf den Bildern hier aus
 

Anhänge

  • IMG-20250312-WA0006.jpg
    IMG-20250312-WA0006.jpg
    520,2 KB · Aufrufe: 99
  • IMG-20250312-WA0002.jpg
    IMG-20250312-WA0002.jpg
    257,8 KB · Aufrufe: 124
Zuletzt bearbeitet:
Also erstmal danke für dein ausführliche Antwort.

Ich reinige meine Ketten meistens wie folgt;
Erst kommt die Kette ein paar Stunden in ein Glas Benzin, dann wird die Kette abgespült.
Danach geht sie im Ultraschall mit ein starke Konzentrat St Marc. (Ist ein fettlöser)
Die Kette wird danach getrocknet, und dann montiert.
Dann kommt die erste Schicht Wachs drauf. Erst Stunden danach manchmal sogar ein Tag später der 2. Schicht.

Wenn Flowerpower empfindlicher ist als Squier dann ist es halt nicht der richtige Wachs für mich.
Ein heißwachs kann ich auch noch machen. Ein slowcooker dafür besitze ich bereits da ich schon mal ein Experiment mit eigen gemachte Wachs laut OZ cycle Rezept gemacht habe.

Da aber meine offroad bikes 12 Gang haben, ist es mir zu teuer beim jeden öffnen ein neues kettenschloss zu benutzen. - Oder macht ihr es einfach?

Ein connex Kette könnte ich auch noch versuchen, aber die sind schon ziemlich teuer.

In Sachen heißwachs, gibt es da ein preiswertere Alternative zu Silca der empfehlenswert ist?
 
Ist leider noch etwas früh, die Ergebnisse meines ersten Heißwachs-Test (nur Heißwachs! kein Nachwachsen mit Drip-Wachs!!!) seit diesem Winter zusammenzufassen; warte halt noch auf das Erreichen der Verschleißgrenze;-)

Vorab aber auch mal was von mir zum mehrfachen Öffnen der Kettenschlösser:

Meine Erfahrung nach 5 Jahren (8 Kassetten/24 Ketten) mit immer drei Ketten und Rotation
bisher bei Öl: ca. alle 200km/4000hm/1,5-2Wochen;
bei Wachs seit diesen Winter: von ca. alle 15km/300hm/täglich bis max. 150km/3000hm/ca. 1-1,5Wochen
und SRAM-12fach-eagle-Kettenschlössern (Ketten GX-eagle oder X01-eagle)

Mit ordentlicher Kettenschlosszange und ein wenig Konzentration kann man die Kettenschlösser ZIG-fach öffnen und schließen. Insgesamt hatte ich bisher 3 von 24 Kettenschlössern, die ich austauschen mußte. Das waren aber immer Antriebe, die ich nicht nur bis zur Verschleißgrenze lt. Kettenlehre gefahren bin, sondern asolange, bis Schaltperformance gegen 0 ging, sprich auf 118 Kettengliedern, waren die alten Ketten fast 2,5 Kettengliedlängen länger als die Neuen!
Aus meiner Sicht ist also weniger die Häufigkeit des Kettenschlossgebrauchs entscheidend als vielmehr der normale Verschleiß durch die Nutzungsdauer im geschlossenen Zustand.

Nur als konkretes Beispiel: Meine Kette Nr.2 im aktuellen Turnus hat diesen Winter die meisten Matsch-/Regenfahrten durchlitten und mußte häufig bereits nach einer Tour gewechselt werden. Aktuell hat sie ca. 700km/14000hm hinter sich und ihr Kettenschloss mußte bisher 12mal geöffnet werden.
Alle Schlösser schließen mittlerweile etwas leichter, aber noch sind die Bolzen fest...

Nebenbei: Mir sind auch schon einige Ketten gerissen, auf dem Trail bisher immer ungefähr so unangenehm, wie wenn an der steilsten Stelle des Uphills, die Zahnscheiben durchrutschen:-(, aber ein Kettenschloss ist mir noch nie beim Fahren kaputt gegangen. Wenn die Bolzen nicht mehr fest sind, merkt man das bereits beim Öffnen bzw. aller-, allerspätestens beim erneuten Schließen!

Natürlich nur meine Meinung und Erfahrung und mir ist klar, dass keine Werkstatt und kein Händler das so sagen würden/sollten/dürfen...

Cheers...
 
Danke dir. Das bestätigt auch so ungefähr wie ein Kumpel von mir fährt, und er ist ungefähr so schwer wie ich, und wahrscheinlich noch was mehr Kraft in die Beine.
Er holt aus seine Sram GX zwischen 10 und 15tkm raus, quasi bis alles nicht mehr schalten will.

Ich hab selbst immer brav bei 0.5% getauscht, und fühle mich schon veräppelt von den Fahrrad Industrie.
Gerade weil oft die unteren Ritzel bei 0.5% immerhin auch durch waren.

Ketten in Rotation zu fahren habe ich auch ne Zeit lang gemacht, aber damals noch mit Öl und die Ketten haben maximal 1200km geschafft .
 
Mein Verdacht ist: 100,000% Entfetten der Kette ist verdammt schwer bis unmöglich.
Eine unsichtbare Ölschicht kann verhindern, daß sich Wachs mit dem Metall verbindet. (Wie beim Lackieren auch)
Flüssigwachs (Lösungsmittel Wasser) ist dann zum Scheitern verurteilt.
Bei Heisswachs werden verbliebene Öl-Reste aufgelöst. Sie kontaminieren dann zwar das Wachsbad - was wegen der mini-Menge folgenlos bleibt.
Obwohl ich danach nur noch Flower Power benutze kommen meine Ketten einmal ins Heisswachs.
 
Sehe ich wie Jurgen, perfect sauber ist super schwierig, ich starte einfach mit Silca Heißwachs für 35€ die 500g und mach danach mit FP weiter. Denn egal wie sehr die Vorbereitung oder die erste Flüssigwachsschmierung schiefgeht, wenn man mit Heißwachs startet nach dem Reset, dann ist das alles egal, weil da nichts schiefgehen kann.
Im schlimmsten Fall wird das Silca Wachs weicher, wenn zu viel Ölreste im Heißwachs aus der Kette raus in den Pot wandert.

Ich glaube Silca Heißwachs ist sogar billiger als FP, denn in 500ml sind ja keine 100% Wachs drin. Brauchst bestimmt 750 bis 1000ml Flüssigwachs um mit den 35€ Silca Heißwachs vergleichen zu können.

Aber meist ist auch zu wenig Flüssigwachs in Verwendung.

Mal so zum Vergleich, eine zu dünne Schicht Flüssigwachs lässt grade mal 1-2g aus der Flasche verschwinden. Bei Heißwachs verschwindet bei jeder Schmierung 3g aus dem Pot. Würde mich nicht wundern, wenn man 5-7ml Flüssigwachs braucht, um 3g trockenes Wachs auf der Kette zurückzulassen.
Das wäre überspitzt dargestellt eine halbe Flasche von der Squirt Probemenge.

Flüssigwachs sparen geht halt völlig schief, weil das nicht ankommt wenns zu wenig ist.
Wir wissen nicht, warum es bei dir schiefgeht, aber Squirt hat bei der geringen Stundenleistung unter Last genauso wie FP versagt.

Mein FP kaufe ich übrigens bei den Nachbarn in CZ für 28€ je 500ml, ist so immer noch teurer als Silca Heißwachs, aber man spart Kettenschlösser da die irgendwann bei zu häufiger Wiederverwendung auseinander fallen.

Angenommen Ölreste waren nicht das Problem, dann wäre die zu geringe Flüssigwachsmenge mein nächst bester Tipp
chainparts3.jpg
Zu wenig Wachs sieht dann aus wie die Gelbe Linie: Kette sieht gewachst aus, aber dort wo der Verschleiß welcher zur Kettenlängung führt stattfindet (Rote Linie) ist gar kein Schmierstoff angekommen. Da gehts es natürlich super schnell bis die 0,5 mehr Länge hat.

Aber den meisten fällt das garnicht auf weil diese unzureichende schmierung immer noch die klassischen Ölverlierer unter den Schmierstoffen schlägt :D
Daher keine Wissenschaft drauf machen, auch wenns scheiße läuft hält es länger als mit schlecht geeignetem Öl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Nitroverdünner-ist-so-schön-billig-Fraktion,

Ich habe mal einen recht bekannten Fahrrad-Youtuber dabei erwischt, wie er nach dem entfetten die Verdünnung in den Ausguß seiner Küchenspüle kippte (=Umweltstraftat).

Wo kippt ihr denn so euer Nitro nach „Gebrauch“ hin, wenn ich mal fragen darf?

War rhetorisch, ich weiß schon wo es landet …🙄
 
Hallo liebe Nitroverdünner-ist-so-schön-billig-Fraktion,

Ich habe mal einen recht bekannten Fahrrad-Youtuber dabei erwischt, wie er nach dem entfetten die Verdünnung in den Ausguß seiner Küchenspüle kippte (=Umweltstraftat).

Wo kippt ihr denn so euer Nitro nach „Gebrauch“ hin, wenn ich mal fragen darf?

War rhetorisch, ich weiß schon wo es landet …🙄
Was soll diese unterstellende Rhetorik? Ich kann Dir sagen, wo meine Verdünnung landete, als ich noch welche benutzte. So wie Du fragst, hast Du aber ohnehin eine vorgefertigte Meinung, und kein echtes Interesse daran.
 
Er holt aus seine Sram GX zwischen 10 und 15tkm raus, quasi bis alles nicht mehr schalten will.

Ich hab selbst immer brav bei 0.5% getauscht, und fühle mich schon veräppelt von den Fahrrad Industrie.
Gerade weil oft die unteren Ritzel bei 0.5% immerhin auch durch waren.
Je nachdem wie viel Kettenumschlingung man hat, kann man ewig weiter fahren bis es springt.
Wenn ich Ketten rotiere, komme ich bis zu 3% ohne Probleme bei Vollast. Hab aber auch ungewöhnlich viel Umschlingung mit einem kleinen Kettenblatt und unerlaubter Schaltwerksstellung. Solange die Schaltperformance passt, sehe ich es gar nicht ein, das so weit von meiner Kassette weg zuschrauben und haufenweise Umschlingung zu verlieren.
Da die Kette länger wird, muss ich das Schaltwerk auch immer wieder nachrücken. Wenn die Kette bei 1,5% springt, dann weiß ich schon, das ich vergessen habe das Schaltwerk nachzustellen (dauert ja eine Weile bis die Kette so durch ist, daher macht man das so selten und vergisst es). Schaltrolle so nah wie möglich an die Kassette, sodass Gang 2 zu 1 grade noch geht mit und ohne SAG und schon läuft die 2,5% Kette locker bis 3,0 oder sogar bis über 3.5% wenn es mehrere sind und Kassette und Ritzel zur langen Kette passen.

Wenn du deine 1500km Kette 6-7 mal fährst, kommst du auch auf die 10.000km :)

Musst nur entschieden wie viel dir dein Antrieb wert ist, ob du das dann mit 3 Ketten machst um auf 30.000km bis zum Antriebswechsel zu kommen oder ob es für dich ok ist den schon nach 10.000 wegzuwerfen.

Ok, ich muss Vollast noch mal Spezifizieren, ich meine Volllast auf dem 1 bis 4. Gang
Wenn das 10er Ritzel zu oft gefahren wird, dann haste natürlich verloren, das ist ja 4 mal schneller runter als die größen Gänge weil da 4 mal weniger zähne sind)
Aber in den schnellen Gängen fahre ich nie Volllast, totale Energieverschwendung für mein Tourenprofil. Fährst ja alles in den Wind, anstatt mehr Trailspaß pro Tag mit Höhenmetern zu sammeln.

Funfakt: High Pivot hat so wenig Kettenumschlingung, dass bei manchen Modelle selbst mit Brandneuen Antrieb die Kette über das 10er-Ritzel drüber springt bei Vollast :D
Kenn da eine Lustige Story aus dem Bikeladen weil ein Kunde bei einem brandneuen Bike genau das bemängelt hat. Verschiedene Gruppen und SRAM und Shimano durchprobiert, hat alles nichts gebracht, da musste ich so lachen.
Ich fahre die Kassetten von meinen High Pivot Freunden, weil die nur höchstens 10% vom Material fahren können bis es bei denen nicht mehr funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück