Ampels Loco Loop ll
Die Nacht im Zelt war okay, aber die ganze Nacht durch bellten die Hunde im Tal. Kaum hatte einer aufgehört, war schon der nächste da und „provozierte“ die anderen, die sich das natürlich nicht gefallen ließen. Aufgrund akuter Lustlosigkeit zog sich das Frühstück und Zusammenpacken bis gegen 09:30 Uhr und die Sonne kam schon wieder über den Berg.
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Ich folgte weiter dem Drecksweg.
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Als ich wieder auf eine Straße kam, ging es nach rechts, weiter bergauf. Meine Beine wollten einfach nicht. Nach einem Kilometer navigierte mich Komoot auf einen steilen Schotterweg. Obwohl ich erst kurz unterwegs war, sagten Kopf und Körper NEIN. Ich schaute auf die Karte und entschied mich dafür, die Straße in die andere Richtung ein paar Kilometer zurück zu fahren und dann die Landstraße zu nehmen. An der Auffahrt zur Landstraße machte ich kurz Pause und da kam ein Radfahrer auf einem Klapp Ebike die Straße herunter. Er gesellte sich zu mir in den Schatten und wir kamen ins Gespräch. Seine Geschichte erinnerte mich ein bisschen an den Film „Ziemlich beste Freunde“ Er kommt aus Belgien und arbeitet als Pfleger für einen autistischen Mann. Dieser wollte unbedingt nach Andalusien und dort einige Berge besteigen. Da sich niemand aus der Familie des Mannes die Begleitung zutraute, hat er alles organisiert und die Beiden sind einfach los. Er zeigte mir Bilder, wo die beiden unterwegs waren.Wow. Später kam dann auch noch seine Begleitung den Berg runter und wir machten ein paar Fotos zusammen. Eine sehr eindrucksvolle Geschichte und zwei tolle Menschen. Unsere Wege trennten sich dann und ich machte mich auf dem Weg zum Anstieg.
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Nach vielen Pausen kam ich dann oben an und fand im nächsten Ort eine kleine Bar um mich zu stärken. Obwohl die Motivation, trotz der Pause, gleich null war, rollte ich weiter. Die Straßen und Wege waren von Feldern gesäumt und boten kaum Schatten. Die Mittagssonne brannte gnadenlos.
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Irgendwann erreichte ich einen kleinen Ort und plante die letzte Etappe nach Granada. Über Booking besorgte ich mir eine Übernachtungsmöglichkeit. Es waren noch ca. 30 Kilometer. Keine Ahnung, wie ich das schaffen sollte. Komoot führte mich entlang der Autobahn. Ich war aber schon so platt, dass ich gar nicht mitbekam, dass der Weg
neben der Autobahn verlief. So fuhr ich einen Abschnitt
auf der Autobahn auf den Standstreifen. Erst als mich ein paar LKW anhupten, bemerkte ich meinem Fauxpas. Da war es mir aber auch egal, ob ich es in die Verkehrsnachrichten schaffe. An der nächsten Ausfahrt fuhr ich ab. Dann fand ich den richtigen Weg und auf dem Zahnfleisch kauend kam ich in Granada an. In der Nacht plagten mich Hitzekrämpfe und ich entschied mich, einen Ruhetag einzulegen. Leider gab es für den nächsten Tag kein Zimmer mehr im Hostal, so dass ich mir ein paar Strassen weiter ein anderes Hostal suchen musste. In der Apotheke besorgte ich mir dann Unmengen von diesem Elektrolyt Pulver und füllte meinem Akku wieder auf. Mich erreichten tagsüber einige aufmunternde Nachrichten von der Familie und Freunden. Das tat richtig gut und die Laune stieg wieder.