Wurde im
Vlog vom 07.06. schon bestätigt
Wenn man eine Kette mit Hohlpins verwendet, dann kann man die Oberflächenspannung des Wachses visuell einschätzen. Wenn das wachs, so dickflüssig ist, das es nicht aus dem Hohlpin herausläuft, dann halte ich es für unrealistisch, das es aus dem Spalt Pin und Lasche herausläuft. Denn der Lochdurchmesser im Hohlpin ist viel größer als die Lücke zwischen Pin und Lasche, warum sollte es dort herauslaufen, wenn das Wachs es nicht schafft aus den größeren Löschern herauszulaufen?
Ist das so erklärt, nachvollziehbar?
Klar streckt es die Haltbarkeit minimal, wenn sehr viel Wachs an den Laschen nicht herunterläuft, denn das klebt die Kette so weit zu, dass Dreck und Wasser weniger Chance haben den Weg in die Zwischenräume der Kette zu finden. Ich schätze Silca so ehrlich ein, dass die ihre höhere Visitätsempfehlung des Wachsbades nicht aus Finanzellen gründen angeben, sondern dass es doch einen minimalen Effekt hat.
Bei anderen Herstellern hätte ich gesagt "Die haben einfach nicht getestet, ob es wirklich länger hält, sondern nur gewogen, bei welcher Temperatur das meiste Wachs kleben bleibt ohne zu verklumpen"
Doch wenn das vielleicht so 3% länger hält, dann reicht das Silca schon, das so zu empfehlen - die lehnen schließlich auch ab, ihr Kettenöl mit Aromen zu strecken, damit es angenehme riecht so wie viele anderen Hersteller, denn dann wäre ja 0.1% weniger Schmierstoff drin war Silcas Begründung.
Aber Vorsicht - nicht alle Wachsmischungen erlauben 100°C, bei manchen könnten Zusätze drin sein, die sich bei zu hoher Temperatur in ihren Eigenschaften permanent verändern.
Je härter das Wachs, desto mehr Temperatur verträgt es. Zumindest bei den Skiwachsen braucht man deutlich mehr Temperatur bei den harten Mischungen um die weich zu bekommen und die Silca Tabelle folgt auch dem Trend härter gleich heißer. Und solange es keine Negativen Effekte hat das Silca Basiswachs für den Stripchip auf 125°C zu bringen, ist jede Temperatur unter 115° sicher.
Eine Endurancechip oder Speedchip Mischung würde ich nicht so heiß machen, so ein spezialpot wäre mir ohne die Bestätigung vom Hersteller das es nicht weh tut zu teuer um den wegen etwas Mengeneinsparung zu versauen.
Warum 115°C statt 125°C? Die Schreiben an ihre 125°C ein Zeitlimit Empfehlung, es könnte sein das Wachs in der Zeit eher nur so 120°C oder weniger hat weil die Energie permanent fürs Verflüssigen verwendet wird anstatt für den Temperaturanstieg - das macht die Temperaturdifferenz vom Topfwand Thermometer zum Wachs größer. Ob wir da von 0.1°C oder 1-5°C sprechen kann jemand, der sich Thermodynamic auskennt ausrechnen. Ich gehe auf die Sichere Seite und verdoppel den extremsten Fall einfach und nehme 115°C als freigebendes Limit an.
Bei 115°C ist das Basiswachs allerdings schon zu flüssig, da fängt es an aus den Hohlpins raus zu laufen. Es bleibt zwar drin stehen, aber es bilden sich schon Dellen geformt von der Oberflächenspannung. Und die 20° Kalte Luft sorgt dafür, das es außen sofort abkühlt, daher wir es drinnen flüssiger als außen sein - daher hab ich noch mal 15°C abgezogen um das auch zu kompensieren.
Also nehmt den Wert nicht absolut, das ist von Wachs zu Wachs unterschiedlich und selbst der Topf könnte je nachdem wo das Thermometer misst und ob der Topf eine Kompensation für den Temperaturabfall beim Materialübergang einprogrammiert hat oder nicht. Oder ob das Wachs von einer mit Chainstripper Flüssigkeit gereinigten Kette minimal verunreinigt wurde.
Wenn man es nicht in einem Testlauf visuell überwacht, würde ich
niemanden empfehlen über 90°C zu gehen, da sind einfach zu viele Faktoren im Spiel.
Außerdem gibts die umständliche Variante das in der Tüte im Wasserbad zu machen. Da hat man garkeine Temperatur - da wird man bestimmt auch eher so auf der heißen Seite sein besonders weil es auch die Kurzform der Erklärung ohne Zeitangaben gibt, bei der nur gesagt wird, die Tüte in heißes Wasser zu stellen.
Macht das Bloß nicht, ein unwissender Freund von mir ist unabhängig von mir auf den Wachszug aufgesprungen und hat das so gemacht. Natürlich ist die Tüte unten aufgegangen - bestimmt weil der Wassertopfboden heißer als das Wasser war. Die Tüte war dann leer

Aber das Beste ist, der hat die leere Tüte bei Amazon reklamiert und das Geld zurückbekommen.
Warum spreche ich von Verunreinigung durch gereinigte Ketten? Die Entfetter holen gefühlt nur 95% Fett raus und ich verwende nur etwa 200g Wachs im Topf. Nach 2 Ketten ist das Wachs deutlich weicher geworden beim Brechen. Ich dachte ich bilde mir das ein oder die Lufttemperatur ist vielleicht 2°C anders gewesen. Hab dann also 150g neues Wachs in den zweiten Topf geworfen und ein A/B Test gemacht und der hat bestätigt, dass die 200g Wachs schon von 2 Ketten verunreinigt wurde da das neue Wachs wiederholt getestet deutlich härter war und die Kette sich viel schwieriger hat brechen lassen.