Kann man heutzutage noch mit einem 26-Zoll-Enduro/Freeride/Downhill-Bike Spaß haben?

Registriert
18. Juni 2025
Reaktionspunkte
1
Erstmal ein bisschen zu meiner Vorgeschichte: Ich bin 2019 zuletzt aktiv auf Trails unterwegs gewesen und habe auch keine Bikeparks mehr besucht – der Grund war ein Unfall, nach dem ich erstmal komplett mit dem Biken aufgehört habe. Davor war ich allerdings viel im Deister, im Harz und in verschiedenen Bikeparks unterwegs. Gefahren bin ich ein Ghost FR Northshore (Modelljahr 2007), das ich etwa vier Jahre lang intensiv genutzt habe. Es hat mir richtig Spaß gemacht, vor allem bei Abfahrten – bergauf war mir schon damals eher egal. Ich bin gerne gesprungen, habe Tricks gemacht und mich immer eher in Richtung Freeride und Downhill orientiert.

Kürzlich hatte ich dann mit meinem Betrieb (ich bin gelernter Zweiradmechatroniker und arbeite in einer Fahrradwerkstatt) einen Ausflug nach Tschechien, nach Singltrek pod Smrkem. Dort durfte ich ein Santa Cruz Heckler SL 1 CC XX AXS RSV 2025 fahren – und was soll ich sagen: Das Feuer war wieder entfacht. Es hat einfach richtig Bock gemacht und mich wieder voll motiviert, mit dem Mountainbiken neu zu starten.
Trotzdem will ich jetzt erstmal langsam wieder einsteigen, um zu schauen, ob ich dauerhaft wieder am Ball bleibe. Und da kam mir der Gedanke: Früher waren 26-Zoll-Bikes mit guter Ausstattung ja absolut State of the Art – und mittlerweile bekommt man solche Bikes gebraucht oft schon für unter 1000 €. Daher meine Frage:

Kann man heute noch mit einem 26-Zoll-Enduro, Freeride- oder Downhill-Bike Spaß haben?

Lohnt sich das, oder ist das mittlerweile wirklich überholt?
Ich bin realistisch – ich weiß, dass moderne Bikes in vielen Punkten überlegen sind: Geometrie, Laufradgrößen, Federungskonzepte usw. Aber gleichzeitig bin ich auch überzeugt, dass der Fahrspaß nicht allein von der neuesten Technik abhängt. Vor allem nicht, wenn man einfach wieder reinkommen und nicht gleich mehrere Tausend Euro investieren will. Vielleicht habt ihr ja Tipps, worauf man beim Kauf achten sollte oder welche Modelle auch heute noch gut funktionieren. Es soll erstmal wieder ein solides Bike sein, mit dem man springen, ein bisschen ballern und einfach Spaß auf Trails haben kann – ohne gleich auf Race-Level unterwegs zu sein.

Ich freue mich über eure Meinungen, Erfahrungen oder Empfehlungen!
 
Erstmal ein bisschen zu meiner Vorgeschichte: Ich bin 2019 zuletzt aktiv auf Trails unterwegs gewesen und habe auch keine Bikeparks mehr besucht – der Grund war ein Unfall, nach dem ich erstmal komplett mit dem Biken aufgehört habe. Davor war ich allerdings viel im Deister, im Harz und in verschiedenen Bikeparks unterwegs. Gefahren bin ich ein Ghost FR Northshore (Modelljahr 2007), das ich etwa vier Jahre lang intensiv genutzt habe. Es hat mir richtig Spaß gemacht, vor allem bei Abfahrten – bergauf war mir schon damals eher egal. Ich bin gerne gesprungen, habe Tricks gemacht und mich immer eher in Richtung Freeride und Downhill orientiert.

Kürzlich hatte ich dann mit meinem Betrieb (ich bin gelernter Zweiradmechatroniker und arbeite in einer Fahrradwerkstatt) einen Ausflug nach Tschechien, nach Singltrek pod Smrkem. Dort durfte ich ein Santa Cruz Heckler SL 1 CC XX AXS RSV 2025 fahren – und was soll ich sagen: Das Feuer war wieder entfacht. Es hat einfach richtig Bock gemacht und mich wieder voll motiviert, mit dem Mountainbiken neu zu starten.
Trotzdem will ich jetzt erstmal langsam wieder einsteigen, um zu schauen, ob ich dauerhaft wieder am Ball bleibe. Und da kam mir der Gedanke: Früher waren 26-Zoll-Bikes mit guter Ausstattung ja absolut State of the Art – und mittlerweile bekommt man solche Bikes gebraucht oft schon für unter 1000 €. Daher meine Frage:

Kann man heute noch mit einem 26-Zoll-Enduro, Freeride- oder Downhill-Bike Spaß haben?

Lohnt sich das, oder ist das mittlerweile wirklich überholt?
Ich bin realistisch – ich weiß, dass moderne Bikes in vielen Punkten überlegen sind: Geometrie, Laufradgrößen, Federungskonzepte usw. Aber gleichzeitig bin ich auch überzeugt, dass der Fahrspaß nicht allein von der neuesten Technik abhängt. Vor allem nicht, wenn man einfach wieder reinkommen und nicht gleich mehrere Tausend Euro investieren will. Vielleicht habt ihr ja Tipps, worauf man beim Kauf achten sollte oder welche Modelle auch heute noch gut funktionieren. Es soll erstmal wieder ein solides Bike sein, mit dem man springen, ein bisschen ballern und einfach Spaß auf Trails haben kann – ohne gleich auf Race-Level unterwegs zu sein.

Ich freue mich über eure Meinungen, Erfahrungen oder Empfehlungen!
Die Laufradgröße ist nur für die Reifenauswahl relevant.
Für Spaß brauchst du ne gute Geo, einen Sorglos Antrieb und Fahrwerk.
Gute Geo bei 26" fällt mir z.B Knolly, Cove, Reichmann, Banshee, Nicolai ein. Geiler sind modernere Bikes aber auf jeden Fall, der Geo wegen.
Der Antrieb muss halt ne gute Dämpfung/Kupplung haben. Das gab es ende 10fach.
Fahrwerke gab es schon gute, das ist aber nicht auf die schnelle erklärt, da fast jede Marke auch Schrott im Portfolio hat und hatte.
Aber jetzt kommts: Die Dinger sind zu 95% zerfickt. Da steckst du schnell so viele Hunderter rein, dass du dir auch irgend eine Versenderramschbude im Doomssale für 2k kaufen kannst. Wenn du so fährst, dass der Rahmen das nicht mitmacht, kaufste dann nen Gescheiten und baust die Teile um. Tauscht, was kaputt ist gegen gutes Zeug.
Der Sport ist zwar im Einstieg günstiger geworden, bleibt aber ein Verschleißsport. Und Spaß kost.
Schön, dass du wieder gefallen dran gefunden hast. Viel Spaß!👍
 
Wenn du klein genug bist, und dir steile Lenkwinkel und hohe Sitzrohre nichts ausmachen, wirst du als Zweiradmechatroniker sicherlich auch mit den ganzen veralteten Standards zurechtkommen.

Was früher Spaß gemacht hat, kann ja heute nicht verkehrt sein? Es gibt extra dafür hier ein Oldtimer- und Youngtimer Forum.

Ich persönlich bin froh allen 26" und 27.5" Kram losgeworden zu sein, insbesondere wegen Sitzposition und Lenkwinkel. Aber auch weil die ganzen Teile heute nicht weiter verwendbar sind - Sattelstützen, Laufräder...

Es fährt sich so viel einfacher mit aktuellen DC/AM/EN Radls!
 
Klar kann man schon machen, ich fahre auch noch oft ein 26er Stumpjumper EVO mit 27,5er Gabel.
Nur kaufen würde ich es mir jetzt nicht mehr. Der Markt ist so am Boden, ich Versuche seit Ewigkeiten mein anderes Stumpjumper carbon comp 29 von 2018 zu verkaufen, das kauft selbst für 1200 keiner
 
Hi, schöner Ansatz. Aus meiner Erfahrung, mit mehreren reaktivieren 26" Enduros und auch aktuellen Bikes in Familien Fuhrpark, würde ich sagen, Fahrspaß kein Problem, günstig eher nicht. Zumindest nicht wenn du die Basis auch kaufen musst.
Folgende Dinge musste ich bei allen Reaktivierungen aktualisieren:
Bremse, ist elementar für Fahrspaß und muss funktionieren.
Antrieb, Umbau auf 1x10 oder 1x11 mit Führung, um ständige Abwürfe zu vermeiden. Reifen.
Dinge die ich meist nach kurzer Zeit zusätzlich nachgerüstet habe:
Längere Gabel, wegen flacherem Lenkwinkel fals keine Geometrieverstellung vorhanden.
Neues Cockpit, d.h. kürzerer Vorbau und breiterer Lenker ( Lenker würde ich bei einem gebrauchten Freerider sowieso tauschen).
Offset Buchsen am Dämpfer, für ein tieferes Tretlager, Ausgleich für die Längere Gabel. Wie schon weiter oben erwähnt, bist du dann Preislich nicht mehr weit von einem neuen Rad im Angebot.
Ein Kompromiss ist aus meiner Sicht ein gebrauchtes 27,5 MTB, max 10Jahre alt, schon mit 1Fach Antrieb und vernünftiger Bremse. Da ist die Geo meist auch schon halbwegs ok.
Viel Spaß beim Wiedereinstieg 🤙🏻
 
Spass bestimmt. Aber ich würd auch Richtung 27,5" BJ 2016 oder jünger suchen. Da waren die Geos schon moderner zb. Banshee Legend
 
Zuletzt bearbeitet:
Spaß wirst Du fraglos auch mit nem "alten" 26er haben.

Nur, wie hier bereits geschrieben, sind gut erhaltene 27,5er häufig für dasselbe Geld zu haben (zwischen 500 und 1.000 Ocken), und die sind zumeist schon wesentlich moderner und fahren entsprechend besser.

Ich selber fahr nen altes 26er, welches ich mit modernen Zeugs gepimpt habe. Wirtschaftlich gesehen ne mittlere Katastrophe, aber ich wollte es ja nicht anders.
 
Kann man heute noch mit einem 26-Zoll-Enduro, Freeride- oder Downhill-Bike Spaß haben?
Wenn du damals mit Spaß hattest, sehe ich keinen logischen Grund, weshalb das heute nicht mehr so sein sollte
Solange du den direkten vergleich zu einem aktuellen Rad nicht hast, wirst genau so Spaß haben.
Heutige Räder sind schon ne andere Hausnummer. Nicht nur wegen 29", aber auch was die Geometrie angeht
 
Die Laufradgröße ist nur für die Reifenauswahl relevant.
Für Spaß brauchst du ne gute Geo, einen Sorglos Antrieb und Fahrwerk.
Gute Geo bei 26" fällt mir z.B Knolly, Cove, Reichmann, Banshee, Nicolai ein. Geiler sind modernere Bikes aber auf jeden Fall, der Geo wegen.
Der Antrieb muss halt ne gute Dämpfung/Kupplung haben. Das gab es ende 10fach.
Fahrwerke gab es schon gute, das ist aber nicht auf die schnelle erklärt, da fast jede Marke auch Schrott im Portfolio hat und hatte.
Aber jetzt kommts: Die Dinger sind zu 95% zerfickt. Da steckst du schnell so viele Hunderter rein, dass du dir auch irgend eine Versenderramschbude im Doomssale für 2k kaufen kannst. Wenn du so fährst, dass der Rahmen das nicht mitmacht, kaufste dann nen Gescheiten und baust die Teile um. Tauscht, was kaputt ist gegen gutes Zeug.
Der Sport ist zwar im Einstieg günstiger geworden, bleibt aber ein Verschleißsport. Und Spaß kost.
Schön, dass du wieder gefallen dran gefunden hast. Viel Spaß!👍
Danke für deine Antwort.
Klar, 95 % sind Schrott – aber die restlichen 5 % machen halt richtig Bock, wenn man selbst Hand anlegt 😄
 
Wenn du klein genug bist, und dir steile Lenkwinkel und hohe Sitzrohre nichts ausmachen, wirst du als Zweiradmechatroniker sicherlich auch mit den ganzen veralteten Standards zurechtkommen.

Was früher Spaß gemacht hat, kann ja heute nicht verkehrt sein? Es gibt extra dafür hier ein Oldtimer- und Youngtimer Forum.

Ich persönlich bin froh allen 26" und 27.5" Kram losgeworden zu sein, insbesondere wegen Sitzposition und Lenkwinkel. Aber auch weil die ganzen Teile heute nicht weiter verwendbar sind - Sattelstützen, Laufräder...

Es fährt sich so viel einfacher mit aktuellen DC/AM/EN Radls!
Was heißt klein genug ? Ich bin circa 1,92cm groß.
die alten Standards kenne ich noch.
 
Hi, schöner Ansatz. Aus meiner Erfahrung, mit mehreren reaktivieren 26" Enduros und auch aktuellen Bikes in Familien Fuhrpark, würde ich sagen, Fahrspaß kein Problem, günstig eher nicht. Zumindest nicht wenn du die Basis auch kaufen musst.
Folgende Dinge musste ich bei allen Reaktivierungen aktualisieren:
Bremse, ist elementar für Fahrspaß und muss funktionieren.
Antrieb, Umbau auf 1x10 oder 1x11 mit Führung, um ständige Abwürfe zu vermeiden. Reifen.
Dinge die ich meist nach kurzer Zeit zusätzlich nachgerüstet habe:
Längere Gabel, wegen flacherem Lenkwinkel fals keine Geometrieverstellung vorhanden.
Neues Cockpit, d.h. kürzerer Vorbau und breiterer Lenker ( Lenker würde ich bei einem gebrauchten Freerider sowieso tauschen).
Offset Buchsen am Dämpfer, für ein tieferes Tretlager, Ausgleich für die Längere Gabel. Wie schon weiter oben erwähnt, bist du dann Preislich nicht mehr weit von einem neuen Rad im Angebot.
Ein Kompromiss ist aus meiner Sicht ein gebrauchtes 27,5 MTB, max 10Jahre alt, schon mit 1Fach Antrieb und vernünftiger Bremse. Da ist die Geo meist auch schon halbwegs ok.
Viel Spaß beim Wiedereinstieg 🤙🏻
Bremse und antrieb ist klar, einiges aus der "Neuen" Zeit habe ich hier noch rumfliegen das würde ich dann sowieso umbauen.
Ich kann mich selber noch nicht so entscheiden ob ich doch eher auf was Neues gehe oder nicht.
 

Anhänge

  • 2015_Visnchgau 0079.jpg
    2015_Visnchgau 0079.jpg
    983,1 KB · Aufrufe: 87
Was heißt klein genug ? Ich bin circa 1,92cm groß.
die alten Standards kenne ich noch.
So ab 2015 bekommt man schon was gutes was Geometrie angeht, könnten aber immer noch zu kurz sein. Letztens noch ein 26" Canyon Torque im Park gesehen, konnte ganz gut fahren
 
26" machen echt Spass und in Wahrheit hängt viel mehr vom Fahrkönnen als vom Gerät ab.

Hab selber einige in den letzten beiden Jahren gekauft.

Ich rate jedoch trotzdem davon ab - nicht nur weil es schade wäre wenn die sehr niedrigen Gebrauchtpreise steigen würden weil die Dinger plötzlich jemand haben will. Die gelten ja als absoluter Schrott, daher fast gratis zu bekommen (wenn die Verkäufer da mitmachen, oft träumen die ja vom grossen Geld).

Sondern weil der Gebrauchtkauf von so alten Bikes einfach nicht zumutbar ist.

Die 26er werden i.a. vom 3 oder 4ten Besitzer verkauft, die meist gar keine Ahnung haben was sie da verkaufen. Keine Ahnung von Wartung (sobald sich der Dämpfer bewegt ist er "ok"), oft auch werden erstklassige Downhiller mit Klingel, Reflektoren und Schutzblechen auf der Strasse gefahren.

Alle Bikes die ich gesehen habe waren wartungsmässig völlig vernachlässigt, bis zu einem Bike aus 2013 das offenbar keine einzige Dämpfer-Wartung jemals gesehen hat. Kann man als Vorteil sehen, zumindest ist alles absolut original.

Allermeistens sind die Bikes auch verbastelt - das reicht von neuen Bremsen (kann ok sein) bis hin zu Oberschlauen (sorry) die unbedingt einen unpassenden Stahldämpfer mit längerem Hub und zu grosser Einbaulänge unter Zuhilfenahme einer Feile in den Rahmen einpassen mussten und sich damit nicht nur die Geometrie ruiniert haben. Den original abgestimmten Luftdämpfer bekommt man natürlich nicht dazu (liegt ja schon lange am Müll).

Der hier im Forum ständig zu sehende Drang zu perfektem Zustand und regelmässiger Wartung (penibelst mit ständiger Kontrolle des Losbrechmoments der Dichtungen wie man oft liest) existiert nur hier im Forum. Und falls ständig hochdruckgereinigt wurde sind die Lager oft hin bis zu festgefressen.

Wenn man sowas kauft, dann wenn irgendwie möglich vom Erstbesitzer.

Und kaufe einen Berg Werkzeug gleich mit - Schrauben gehört da dazu. In die Werkstatt magst sowas nicht geben.
 
Zurück