XC World Cup – Blog Luca Schwarzbauer: Wohin entwickelt sich der Weltcup?!

Hmm. Ein Fahrer, der, bzw. dessen Team, von einem Bike-Hersteller bezahlt wird, setzt sich für mehr Einfluss der Bike-Hersteller und Teams ein? Besonders überraschend kommt das nicht.

Die Frage ist doch, was würden die Teams konkret anders machen?

Luca Schwarzbauer sagt ja selbst, die Übertragungen sind besser als zu Red Bull-Zeiten, und die Rennen sind deutlich spannender als sie früher manchmal waren - was laut Luca u.a. wesentlich an der aufwändigen Neugestaltung von Strecken liegt. (Beides sehe ich persönlich genauso, und das ist ja schon mal positiv für den Sport).

Jetzt soll es günstiger für die Veranstalter sein, günstiger für die Zuschauer, die Teams und Fahrer sollen mehr bekommen, und die Übertragungen und Vermarktung weiter besser werden - klingt ein wenig nach Quadratur des Kreises, fürchte ich.
 
Merci Luca für deinen Kommentar und deine "Bedenken" zum Sport (Weltcup). Ja, ich teile diese zu 90% und habe eine ähnliche Meinung zu den aktuellen Geschehnissen - leider!
Die Kostenstruktur ist tatsächlich explodiert. Ich kenne zwei Schweizer Teams und habe zum Teil Einblick was es diesbezüglich heisst da mitzufahren. Noch vor 10 Jahren absolut kein Problem aus Sicht Team Manager und Kosten. Heute eine unglaubliche Gratwanderung und ich spreche von Teams die Spitzenfahrer mit Top 5 Ergebnissen haben. Und nochmals auch bei diesen Teams haben die Fahrer Löhne wo unsereins am Morgen nicht aufstehen würde... Nur schon die Kosten für die Startgage damit das Team überhaupt mitfahren darf! Ohne Schweizer Sporthilfe und Unterstützung der Eltern, Kollegen und Freunde würde es niemlas funktionieren.
 
Du schreibst "Vielleicht liegt es ja gar nicht daran, dass ich physisch so komplett anders bin als andere, sondern eher daran, dass ich eine alternative Herangehensweise habe. Im Short Track funktioniert sie oft gut für mich – warum also nicht dabei bleiben?"

Ich versteh nicht ganz - was ist denn genau deine Herangehensweise? Ich check sie nicht, ernsthaft ;)

Zu deiner Frage: "Wie nehmt ihr die Entwicklung des Weltcups wahr? "
Vielleicht ist die Kostenexplosion ja auch eine Chance für kleinere lokale Veranstaltungen sich preislich günstiger und zuschauerinnenfreundlicher zu präsentieren und so mehr Leute an die Strecke zu bringen. Ob jetzt 5.000 Leute in Heubach oder in Brasilien an der Strecke stehen ist doch aus Sicht lokaler Veranstalter egal. Fahrräder werden in Heubach gekauft und in Brasilien. Dann lieber kein Weltcup sondern brasilianische Rennen für Locals. Ist günstiger und es müssen auch nicht hunderte von Menschen durch die Welt geflogen werden.
 
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Wenn sich das finanzielle Spielrad dreht, möchte immer jemand die dicke Kohle machen. Das wird bei der UCI und seinem Medienpartner nicht anders sein. Kleinere Orte wie Albstadt können sich die Austragung nicht mehr leisten. Dann gibt es die Rennen nur noch da, wo das Geld liegt. Das wiederum führt zu einer Entrückung von der Basis, den Menschen die mit fiebern und mit dem Herzen dabei sind.
 
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Ich habe gerade mal Canyon Cllctv bei YouTube in die Suche eingegeben. Aktuellen Content über die FahrerInnen konnte ich nicht finden. Wenn ich mir dagegen anschaue, wie die Gravelszene z.B. dieses Medium bespielt, wie ich über viele FahrerInnen richtig guten Content über Material, Training, Ernährung, Rennen etc. sehen kann, dann sehe ich da schon auch Potential, den Sport besser zu vermarkten und mehr Einnahmen zu generieren. Grundsätzlich sehe ich es aber auch als großes Problem, wie im Straßenradsport, dass die Teams nicht an den TV Geldern beteiligt werden. Ein bisschen hat Radsport immer was von moderner Sklaverei.

@ Luca Schwarzbauer: Mir gefällt dein Fahrstil, verändere nix, macht Spaß beim Zuschauen!
 
Ich habe gerade mal Canyon Cllctv bei YouTube in die Suche eingegeben. Aktuellen Content über die FahrerInnen konnte ich nicht finden. Wenn ich mir dagegen anschaue, wie die Gravelszene z.B. dieses Medium bespielt, wie ich über viele FahrerInnen richtig guten Content über Material, Training, Ernährung, Rennen etc. sehen kann, dann sehe ich da schon auch Potential, den Sport besser zu vermarkten und mehr Einnahmen zu generieren.
Ja genau, das ist denke ich eine Falschwahrnehmung von SpitzensportlerInnen in leistungsintensiven Sportarten, dass sich die Wertschöpfung ausschließlich in Leistung am Pedal und Platzierungen bemisst. Die Wertschöpfung liegt im Marketing durch Unterhaltung. Und da fehlt es definitiv an gutem Content. Ich mein´ der Blogartikel hier ist schon ein super Ansatz, das zu lösen. Finde auch, dass da viel mehr kommen muss und dass das eine sehr coole Chance ist für AthletInnen, das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Ich meine, es ist fast null Konkurrenz da in dem Bereich.
 
Nur um sicherzugehen: In dem Teil hat es keinen Tippfehler
[...] in ich über 3-4 Sekunden rund 1400 Watt gefahren, und trotzdem zieht er uns so davon, als ob der Rest von uns einfach stehen bleibt.
🤪

Es gab eine Zeit, da fühlte ich mich superfit, habe Bike Marathons gefahren und auch spontan mal einen Ironman in einer anständigen Zeit beendet. Aber ich habe nicht mal die Hälfte dieser Leistung erreicht!!!
😂
 
Ja genau, das ist denke ich eine Falschwahrnehmung von SpitzensportlerInnen in leistungsintensiven Sportarten, dass sich die Wertschöpfung ausschließlich in Leistung am Pedal und Platzierungen bemisst. Die Wertschöpfung liegt im Marketing durch Unterhaltung. Und da fehlt es definitiv an gutem Content. Ich mein´ der Blogartikel hier ist schon ein super Ansatz, das zu lösen. Finde auch, dass da viel mehr kommen muss und dass das eine sehr coole Chance ist für AthletInnen, das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Ich meine, es ist fast null Konkurrenz da in dem Bereich.
Insgesamt stimme ich dem zu.

Ich denke aber auch, dass die jeweilige Ausprägung (also am Ende wieviel % der eigenen Schaffenskraft in sportliches Training oder Marketing gesteckt werden) wahrscheinlich auch sehr individuell ist.

Es gibt ja Menschen, denen Social Media etc. nicht so wichtig ist. Die wollen vllt. nur fahren (und gewinnen).

Klar, wenn das Ziel die maximale monetäre Wertschöpfung aus den paar Profijahren ist, dann muss man frühzeitig anfangen, die Medienpräsenz entsprechend aufzubauen uns zu bespielen (dafür aber Abstriche in der physischen Performance machen?).
Aber das muss ja nicht zwangsläufig das Ziel aller Athleten sein.

Und es ist halt auch ein schmaler Grat. Wenn du sportlich zu weit von der Spitze weg bist, bist du halt einer von vielen Media-Sternchen. Über Luca reden wir ja auch nur, weil er sportlich etabliert ist in der Weltspitze.
Ohne seine Platzierungen würden zumindest mich seine medialen Aktivitäten sehr wahrscheinlich nicht interessieren.
 
Mehr präsenz könnte man ja durch mehr Pressekonferenzen erreichen. Und zwar nicht wie die von der UCI wo nur die Fahrer der Finanzstärksten Teams eingeladen werden sondern wo aus jeder Finanzklasse jeweils Fahrer vertreten sind. Das jedes mal nach dem Zufallsprinzip.
Beim DH also nach dem Track Walk, nach der Quali und nach dem Rennen z.B. Beim XC dann halt nach dem Track Walk (wenn es sowas gibt), nach dem Training, nach dem Shorttrack und eben nach dem Rennen.
Würde jedoch tippen, dass das seitens der UCI nicht erlaubt ist da dass ja alles über Warner vermarktet werden soll.
 
dein neuer insta channel ist schon mal sehr gut. wusste nicht das es sowas gibt. das werd ich gern verfolgen. datenanalyse nach dem training oder sogar race, immer her damit.
 
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