Ja, wenn einer meint die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und alle anderen für dumm hält...
Wo er Recht hat, hat er Recht. Die Analyse zum völligen Unverständnis bezüglich volkswirtschaftlicher Abläufe ist schlüssig und die darauffolgende Arroganz derjenigen, die sich davon angesprochen fühlen, sprechen eine deutliche Sprache.
Hier wird an einigen Stellen anderen Personen Unwissenheit oder zu viel Meinung vorgeworfen, wenn eindeutige FAKTEN benannt werden. Spitzensteuersätze sind keine Meinung, die können nachgelesen und für jedes Gehalt berechnet werden, ebenso wie die nötigen Sozialabgaben.
Wie beiläufig Steuerhinterziehung weggewischt wird und als "links" abgefrühstückt, erschreckt mich. Steuerhinterziehung betrifft uns alle, denn kaum jemand in D zahlt keine Steuern. Diese Zahl im Verhältnis zu den vermeintlichen Arbeitsverweigerern und die Dimension der Diskusverschiebung wird deutlich.
Völlig unabhängig davon, ob wir links oder rechts einer nicht definierbaren Mitte stehen, die wenigsten hier werden sich zu den glücklichen 1% zählen dürfen, die von 99% der Politik profitieren. Ehr im Gegenteil. Statt sich aber gemeinsam über ein besseres soziales Gefüge, dass uns als Mehrheit tatsächliche Vorteile bringt, jedoch nicht nur mir allein, sondern eventuell auch dem verfluchten Nachbarn, zerfetzen wir uns gegenseitig und lassen uns gegeneinander aufbringen. Das Problem liegt nicht bei demjenigen, der zu wenig hat. Das Problem liegt dort, wo zu viel sich kumuliert und die einzelne Stimme durch Lobbyismus vervielfacht wird.
Beim Thema Fachkräftemangel poppt bei mir direkt die Frage danach auf, ob das nicht auch ein toller Job für in Deutschland Hilfesuchende Menschen wäre. Die meisten von denen wollen nach Ankunft direkt arbeiten, die aktuellen Gesetze erlauben dies jedoch nicht. Ein Einwanderungsgesetz, dass Greencards für Fahrradmechatroniker vergibt. Eine bessere Willkommenskultur in einem Land, dass bereits jetzt massiv auf Zuwanderung angewiesen ist.
Auch hier die kurze Innensicht für jeden: Wie lange musst du noch Arbeiten, bis es in die Rente geht? Und hältst du das Rentenniveau für realistisch bei der absehbaren Bevölkerungsentwicklung?
Wir sind in Deutschland weder besonders kinderfreundlich, noch der Einwanderung gegenüber positiv eingestellt, die aktuelle Politik schreibt aber für die kommenden Jahre ein stabiles Rentenniveau fort. Wer soll das bezahlen?
Politik wird für Menschen ab etwa 55 Jahren gemacht, da die Alterskohorten 55+ die Mehrheit stellen. Und ich möchte diesen ungern ihre hart erarbeiteten Ansprüche kürzen, mir fehlt aber eine realistische Planung dieser Strukturen, wie sie sich die Fortzahlung der Rente vorstellen, die sie sich selbst geben.
Dafür gab es auch ein Schlagwort: Generationengerechtigkeit.
Der Fachkräftemangel, gerade in einer Wachstumsbranche (auch wenn sie gerade nicht danach aussieht) ist nur ein Symptom einer jahrzehntelangen Stagnation in bekannten Prozessen. Es fehlt eine vernünftige Vision für dieses Land. In meinen Augen nicht mit nationalem Fokus, da alle derjenigen Versuche bisher in die völlige Katastrophe führten, sondern im Gegenteil, einem ernstgemeinten internationalen Versuch, mit Wertschätzung für jede und jeden, der selbst Mehrwerte erwirtschaften und an unserer Gesellschaft teilhaben möchte. Und dafür ist nicht jede Person geeignet, auch das ist eine Wahrheit. Aber es gibt international mit Sicherheit genügend Menschen, die eine positive Perspektive in einer Zukunft als Fahrradmechatroniker in Deutschland sehen.