YT Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung [Update]: Beschluss erlassen, Geschäftspartner benachrichtigt

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Denn wenn ich (als CEO, als Teil des Führungsteams) den hinkünfitgen Erfolg so offensichtlich nicht selbst in der eigenen Hand habe, sondern auf Gedeih und Verderb ausschließlich von anderen abhängig bin, dann - meine ich - wäre ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende.
ohne dich anzugreiffen, ich gehe davon aus Du bist als Arbeitnehmer unterwegs?

YT wollte wachsen, ob schon vor oder erst ab Corona, als der Boom in der Branche kam, ist eigentlich egal.


Die Jahre bis 2021 waren profitabel, dann wurde wohl investiert, vielleicht auf Teufel komm raus, um den Schwung mitzunehmen und durchzustarten (was ja erwartet wird, wenn fremdes Kapital im Spiel ist). Ob das Ausmaß der Krise immer absehbar war (nicht mal von den Absatzzahlen, sondern viel mehr auf der Seite Einkauf/Produktion), kann ich nicht beurteilen. Vielleicht war es blauäugig und riskant, und ja, der Plan ist schlussendlich nicht aufgegangen.

YT abzuschreiben, ist meiner Meinung nach aber komplett falsch. Vielleicht wurden alle grossen Investitionen getätigt und man wäre ready zum absahnen, vielleicht liegen die neuen Räder kurz vor dem Marktstart, was auch immer ... Schlussendlich ist nun einfach zu wenig Kohle auf der Bank um weiterzumachen.

Wenn ich als kleines KMU im Handel und in der Beratung einen großen Auftrag an Land ziehe, habe ich verschiedene Möglichkeiten, diesen (je nachdem) zu vorzufinanzieren. Und nein, auch ich schaffe das nicht immer mit dem Kapital in meiner Firma. Funktioniert mein Unternehmen deshalb nicht?
 
Und Fakt ist halt auch - ich bin in einer solchen Situation, in der YT sich jetzt befindet moralisch jenen gegenüber zur Auskunft verpflichtet, deren Geld / Produkte / Dienstleistungen ich vor Kurzem noch annahm, obwohl es doch schon offensichtlich gewesen sein dürfe, dass die Insolvenz bevorsteht (man hat ja schließlich „das Eigenverwaltungsverfahren gut vorbereitet“).
Wenn Du als Unternehmer in die Situation kommst das Insolvenz droht, steht Moral nicht mehr auf der Agenda. Und Du wirst nen Teufel tun das mit Deinen Geschäftspartnern zu komunizieren, denn die werden nämlich sofort sämtliche Geschäftbeziehungen mit Dir einschränken oder gar abbrechen müssen, um sich selbst zu schützen...sprich wennst das kommunizierst kannst auch gleich Insolvenz anmelden.
 
Puh da steht aber auch ziemlicher Schmarrn, von Leuten die n halbes Jahr auf Krankschreibung gearbeitet haben. Schon auffällig wenn schlechte Bewertungen in Allen Kategorien verzeichnet sind.
Mir ging es dabei nicht um das Wohlbefinden. Es ist interessant, wie lange da schon steht, dass kein Geld da ist, dass Mitarbeiter nicht gehört werden, die Oberen locker machen. Besonders interessant, der eine sagte 2023 nix zu tun, trotzdem gelobt. Ich habe leider selbst öfter in Situationen gearbeitet, wo ich massig Vorschläge eingebracht habe und die Geschäftsführer einfach in ihrer Blase dachten, es wird schon alles gut. Und es wurde nichts gut. Es hilft halt manchmal, dem Volk aufs Maul zu schauen. Ich bin natürlich ein Einzelfall, aber ich war 23 kurz davor ein Capra zu kaufen, aber die sonderbaren Maße haben mich abgehalten. ZB toptube 607 mm in L? Gerade wenn man blind im Internet bestellt ist das halt so eine Sache, die verunsichert und am Ende kauft man woanders. Das Capra hätte mE längst eine Überarbeitung gebraucht.
 
ohne dich anzugreiffen, ich gehe davon aus Du bist als Arbeitnehmer unterwegs?

YT wollte wachsen, ob schon vor oder erst ab Corona, als der Boom in der Branche kam, ist eigentlich egal.


Die Jahre bis 2021 waren profitabel, dann wurde wohl investiert, vielleicht auf Teufel komm raus, um den Schwung mitzunehmen und durchzustarten (was ja erwartet wird, wenn fremdes Kapital im Spiel ist). Ob das Ausmaß der Krise immer absehbar war (nicht mal von den Absatzzahlen, sondern viel mehr auf der Seite Einkauf/Produktion), kann ich nicht beurteilen. Vielleicht war es blauäugig und riskant, und ja, der Plan ist schlussendlich nicht aufgegangen.

YT abzuschreiben, ist meiner Meinung nach aber komplett falsch. Vielleicht wurden alle grossen Investitionen getätigt und man wäre ready zum absahnen, vielleicht liegen die neuen Räder kurz vor dem Marktstart, was auch immer ... Schlussendlich ist nun einfach zu wenig Kohle auf der Bank um weiterzumachen.

Wenn ich als kleines KMU im Handel und in der Beratung einen großen Auftrag an Land ziehe, habe ich verschiedene Möglichkeiten, diesen (je nachdem) zu vorzufinanzieren. Und nein, auch ich schaffe das nicht immer mit dem Kapital in meiner Firma. Funktioniert mein Unternehmen deshalb nicht?
Zumindest hoffen wahrscheinlich die meisten, dass YT bestehen bleibt.
 
Wer hat eigentlich die ganzen Radfirmen beraten das viele so extrem viel eingekauft haben und geglaubt haben, es würde immer so weiter gehen wie während Corona?
Interessant wäre hier mal ein Überblickt wer da so extrem übers ziel hinaus geschossen hat und geglaubt hat, dass das gut geht und wer realistisch geblieben ist und da nicht mit gemacht hat. Irgendwie erinnert das Verhalten der Radindustrie da an das, wenn Anlieger ein Haufen Geld verlieren weil sie auf Aktien gesetzt haben die Grundlos massiv im Wert gestiegen sind und kurz danach die Blase geplatzt ist und bis auf wenige viele massiv Geld verloren haben. In dem Fall zwar auf Grund von Gier eigens verschuldet während es bei den Radherstellern dann Angestellte trifft die dafür nichts können, die parallelen sind jedoch schon erschreckend.
 
Ohne YT in Schutz nehmen zu wollen. Diesen Corona Boom und den darauf folgenden Absturz haben viele Firmen mitgemacht. Es kam sehr viel zusammen. Wenn ich hier in meiner Region schaue fällt da bspw. Der Firmenname Miele. Die haben während Corona massiv profitiert, Kapazitäten aufgebaut und dann ist die Nachfrage weggebrochen und die Produktionskosten durch den Ukraine Krieg durch die Decke gegangen.
Ich befürchte dass noch eine Reihe Firmen und nicht nur Bike Firmen insolvent gehen werden. Das wird dann auch für Gesamtdeutschland ziemlich krass
 
Wenn man während corona massiv Kapazitäten aufbaut in der Griffnung, das geht jetzt 10 Jahre so weiter...ist das eben nicht die Schuld von corona sondern weiterhin vom Management. Das kann ja niemand ernsthaft geglaubt haben...und dann stellt sich der CEO hin das Management alles geil wäre, nur corona und günstigere Mitbewerber sind eben Schuld, alle...nur man selber halt nicht.
Fehlentscheidungen können immer irgendwie passieren, aber warum kann man nicht ehrlich damit umgehen und geht dann so mit den Kunden um...
 
I ordered my bike on the 24th of June. Got the email saying I am a part of the insolvency process so I won't be getting the bike or the money.
My credit card company won't charge back so that's 2200 euros down the drain.
Is there anything else I can do? I am fine with just getting the bike at this point with no warrany.
 
I ordered my bike on the 24th of June. Got the email saying I am a part of the insolvency process so I won't be getting the bike or the money.
My credit card company won't charge back so that's 2200 euros down the drain.
Is there anything else I can do? I am fine with just getting the bike at this point with no warrany.
Why no charge back? Make pressure on them, in germany its ur right if a company gets insolvency. Its the only way to get ur money back. If not u must wait for the end of the insolvency process and u will become some money back, but never everything.
 
Wer hat eigentlich die ganzen Radfirmen beraten das viele so extrem viel eingekauft haben und geglaubt haben, es würde immer so weiter gehen wie während Corona?
Interessant wäre hier mal ein Überblickt wer da so extrem übers ziel hinaus geschossen hat und geglaubt hat, dass das gut geht und wer realistisch geblieben ist und da nicht mit gemacht hat. Irgendwie erinnert das Verhalten der Radindustrie da an das, wenn Anlieger ein Haufen Geld verlieren weil sie auf Aktien gesetzt haben die Grundlos massiv im Wert gestiegen sind und kurz danach die Blase geplatzt ist und bis auf wenige viele massiv Geld verloren haben. In dem Fall zwar auf Grund von Gier eigens verschuldet während es bei den Radherstellern dann Angestellte trifft die dafür nichts können, die parallelen sind jedoch schon erschreckend.

Ich glaube, dass auch Firmen wie Shimano dazu beitragen haben.
Da die Nachfrage ihre Kapazitäten überschritten haben, haben die wohl kleinere Bestellungen nichtmehr bedient. Sowas zwingt dich eventuell dazu trotz besseren Wissens mehr zu bestellen als nichts zu bekommen...
 
Wenn man während corona massiv Kapazitäten aufbaut in der Griffnung, das geht jetzt 10 Jahre so weiter...ist das eben nicht die Schuld von corona sondern weiterhin vom Management. Das kann ja niemand ernsthaft geglaubt haben...und dann stellt sich der CEO hin das Management alles geil wäre, nur corona und günstigere Mitbewerber sind eben Schuld, alle...nur man selber halt nicht.
Fehlentscheidungen können immer irgendwie passieren, aber warum kann man nicht ehrlich damit umgehen und geht dann so mit den Kunden um...
Ganz im Gegenteil. Es war vermutlich die Krise schlechthin in den letzten 50 Jahren. Da bei der weltweiten Unsicherheit zu denken, yeah, ich bin nicht betroffen! Kauft ein, kauft ein! Das ist an Narzissmus kaum zu überbieten.
 
Ich persönlich könnte da ja nicht mehr ruhig schlafen, ohne dass ich alles reinstecke was ich habe, bis es mir ähnlich geht wie den Menschen die ich in diese klägliche Lage gebracht hab.
Lobenswerter Ansatz und man sollte meinen, dass es selbstverständlich sein sollte; ich denke da ähnlich.

Nur die Denkweise mancher Zeitgenossen habe ich während meiner damaligen Zeit im Kundendienst bei Mercedes-Benz erfahren dürfen. Man lernt die Kundschaft und deren Hintergrund kennen und ich war oft erstaunt, mit was für einer Selbstverständlichkeit davon ausgegangen wurde, dass ihnen die Welt gehört und sich andere mit den Krümeln zufrieden geben müssen.

Es wird oft argumentiert, dass man mit Ehrlichkeit und Transparenz am weitesten kommt. Ich sage, man muss schlicht eine gewisse Skrupellosigkeit besitzen, wenn man ganz an die Spitze will. Es mag löbliche Ausnahmen geben - altes Geld, das von den Vorfahren mit ebensolcher Skrupellosigkeit erwirtschaftet wurde - und die Erben sich jetzt Gönnerhaft geben können.

Aber von 0 auf 100 mit sauberen Mitteln? Ich persönlich glaube nicht mehr daran...
 
ohne dich anzugreiffen, ich gehe davon aus Du bist als Arbeitnehmer unterwegs?
Nein, tatsächlich bin ich Geschäftsführer und Miteigentümer eines mittelständigen Unternehmens - deshalb finde ich auch das Verhalten mancher „Kollegen“ etwas befremdlich … für mich als Unternehmer steht der Kunde stets an erster Stelle, denn nur so kann ich garantieren, dass meine Mitarbeitende und Lieferanten auch immer ihren Lohn / ihre Zahlungen erhalten.

Denn das sind die beiden Verbindlichkeiten die ich als Unternehmer eingehe - den Kunden gegenüber auf der einen Seite und meinen Mitarbeitenden und Zulieferern auf der anderen Seite - deren ich mir Tag für Tag bewusst zu sein habe, wenn ich eine gewisse Position in einem Unternehmen bekleide.

Und klar, ab und an geht was schief - nur dann stellt man sich bitte hin und gibt zu, dass man danebengehauen hat. Passiert und ist meist so erklärbar, dass es dafür Verständnis gibt. Aber immer alles auf andere / andere Umstände zu schieben ist halt leicht und billig. Nur darf ich nicht erwarten, dass dann jeder happy damit ist.

Aber gut, für mich ist es auch Befriedigung genug, wenn das Geschäft dauerhaft läuft und eine Perspektive hat - dafür steht aber auch kein Sportwagen in der Garage; fehlt mir aber dennoch (zum Glück) nichts im Leben.
 
Wenn Du als Unternehmer in die Situation kommst das Insolvenz droht, steht Moral nicht mehr auf der Agenda. Und Du wirst nen Teufel tun das mit Deinen Geschäftspartnern zu komunizieren, denn die werden nämlich sofort sämtliche Geschäftbeziehungen mit Dir einschränken oder gar abbrechen müssen, um sich selbst zu schützen...sprich wennst das kommunizierst kannst auch gleich Insolvenz anmelden.
Ich weiß ja nicht, wo manche ihr Unternehmertum erlernen - aber hier in Österreich gilt:

Das Verschweigen der Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens ist als Insolvenzverschleppung strafbar und kann sowohl zivil- als auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist wichtig, bei drohender oder tatsächlicher Zahlungsunfähigkeit ohne schuldhaftes Zögern einen Insolvenzantrag zu stellen.

Da hätte ich aber wohl auch keine Spielraum da etwas zu „verschleiern“ oder „aufzuschieben“, denn wenn die Zahlen eine Zahlungsunfähigkeit erkennen lassen, würde dies wohl im Zweifelsfalle auch der Steurberater entsprechend anzeigen. Ich denke, sonst säße der mit im Boot.
 
Ich glaube, dass auch Firmen wie Shimano dazu beitragen haben.
Da die Nachfrage ihre Kapazitäten überschritten haben, haben die wohl kleinere Bestellungen nichtmehr bedient. Sowas zwingt dich eventuell dazu trotz besseren Wissens mehr zu bestellen als nichts zu bekommen...
stimmt so nicht. bedenke in der bikebranche sind extrem lange vorlaufzeiten das theme. du bestellst als hersteller nicht einfach jetzt für das nächste modelljahr,sprich 26 die ware. die sind schon bei mj 27 eher 28 angelangt. und während corona gab es extreme unsicherheiten, keiner wußte genau wo die reise zu dieser zeit hingeht, die chinesen haben dann wenn ein mitarbeiter gehustet hat, die bude mal locker 4-6 wochen dicht gemacht. das hat die extremen lieferschwierigkeiten bereitet und deshalb wurde auch zur sicherheit großzügig bestellt. es hieß ja da immer, bestellt ihr bekommt eh nur die hälfte.....

und msa z.b stellt bionicon und trenoli wegen der absatzprobleme jetzt ein und konzentriert sich nur noch auf mopeds
 
stimmt so nicht. bedenke in der bikebranche sind extrem lange vorlaufzeiten das theme. du bestellst als hersteller nicht einfach jetzt für das nächste modelljahr,sprich 26 die ware. die sind schon bei mj 27 eher 28 angelangt. und während corona gab es extreme unsicherheiten, keiner wußte genau wo die reise zu dieser zeit hingeht, die chinesen haben dann wenn ein mitarbeiter gehustet hat, die bude mal locker 4-6 wochen dicht gemacht. das hat die extremen lieferschwierigkeiten bereitet und deshalb wurde auch zur sicherheit großzügig bestellt. es hieß ja da immer, bestellt ihr bekommt eh nur die hälfte.....

und msa z.b stellt bionicon und trenoli wegen der absatzprobleme jetzt ein und konzentriert sich nur noch auf mopeds
Da wäre die logische Konsequenz, sich zumindest auf das eigene Produkt zu beschränken, die Rahmen. Gab ja auch einige, die genau das getan haben.
 
Nach der hiesigen Insolvenz eines größeren lokalen Händler ("größter Speci-Händler" ) mit vielen Gemeinsamkeiten, ua Verkauf an Finazinvestor vor 2 Jahren, 50% Aktionen kurz vor Insolvenzantrag, Insolvenz in Eigenverwaltung, Suche nach Investor, vor ein paar Wochen dann Verkauf,.. ..könnte ich drauf wetten wie das hier weiterläuft. Kurzum die Kunden(Gläubiger) mit den Gutscheinen uä und die MA sind die gelackmeierten
 
Wenn Du als Unternehmer in die Situation kommst das Insolvenz droht, steht Moral nicht mehr auf der Agenda. Und Du wirst nen Teufel tun das mit Deinen Geschäftspartnern zu komunizieren, denn die werden nämlich sofort sämtliche Geschäftbeziehungen mit Dir einschränken oder gar abbrechen müssen, um sich selbst zu schützen...sprich wennst das kommunizierst kannst auch gleich Insolvenz anmelden.
Mag schon sein, aber den Spieß kann man auch rumdrehen und den Biturbo des Zweitporsches rausflexen.
Dann kann man - im Vergleich zu YT - immernoch behaupten, sich um nen sauberen Bilanzausgleich gekümmert zu haben :ka:
 
Nein, tatsächlich bin ich Geschäftsführer und Miteigentümer eines mittelständigen Unternehmens - deshalb finde ich auch das Verhalten mancher „Kollegen“ etwas befremdlich … für mich als Unternehmer steht der Kunde stets an erster Stelle, denn nur so kann ich garantieren, dass meine Mitarbeitende und Lieferanten auch immer ihren Lohn / ihre Zahlungen erhalten.

Denn das sind die beiden Verbindlichkeiten die ich als Unternehmer eingehe - den Kunden gegenüber auf der einen Seite und meinen Mitarbeitenden und Zulieferern auf der anderen Seite - deren ich mir Tag für Tag bewusst zu sein habe, wenn ich eine gewisse Position in einem Unternehmen bekleide.

Und klar, ab und an geht was schief - nur dann stellt man sich bitte hin und gibt zu, dass man danebengehauen hat. Passiert und ist meist so erklärbar, dass es dafür Verständnis gibt. Aber immer alles auf andere / andere Umstände zu schieben ist halt leicht und billig. Nur darf ich nicht erwarten, dass dann jeder happy damit ist.

Aber gut, für mich ist es auch Befriedigung genug, wenn das Geschäft dauerhaft läuft und eine Perspektive hat - dafür steht aber auch kein Sportwagen in der Garage; fehlt mir aber dennoch (zum Glück) nichts im Leben.
Ich bin da absolut bei dir, auch ich würde schlecht schlafen wenn ich weiss dass ich A meine Kunden nicht bedienen kann obwohl ich die Kohle von denen schon hab oder meine Lieferanten nicjt begleichen und das Material liegt schon am Lager.

Glaube aber auch dass je nach Unternehmensgrösse halt die ganze finanzielle Geschichte doch schwieriger wird, wenns bei mir knapp wird bin ich selbst betroffen und „fühle“
dies direkt, bei +/- 200MA weltweit verteilt als CEO und nicht Inhaber (soweit ich dies richtig verstehe) ist dies event. weniger der Fall.
 
Ich weiß ja nicht, wo manche ihr Unternehmertum erlernen - aber hier in Österreich gilt:

Das Verschweigen der Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens ist als Insolvenzverschleppung strafbar und kann sowohl zivil- als auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist wichtig, bei drohender oder tatsächlicher Zahlungsunfähigkeit ohne schuldhaftes Zögern einen Insolvenzantrag zu stellen.

Da hätte ich aber wohl auch keine Spielraum da etwas zu „verschleiern“ oder „aufzuschieben“, denn wenn die Zahlen eine Zahlungsunfähigkeit erkennen lassen, würde dies wohl im Zweifelsfalle auch der Steurberater entsprechend anzeigen. Ich denke, sonst säße der mit im Boot.
Der Bereich der Insolvenzverschleppung ist in D für Geschäftsführer sehr kritisch. Wird zu früh angemeldet, kann der GF von den Gesellschaftern in Haftung genommen werden. Meldet er zu spät an, haftet er gegenüber den Gläubigern und wird auch strafrechtlich belangt. Deshalb muss man sich als GF zwingend von einem Inso spezialisierten Anwalt im Tagesgeschäft begleiten lassen, wenn es richtig eng wird (21 Tage Regel). Insbesondere wenn Absichtserklärungen für ein Investment von Investoren vorliegen, ist der Spielraum sehr groß für den GF und er kann die Inso Anmeldung sehr weit nach hinten ziehen. Wenn dann aber die Sozialabgaben nicht mehr bezahlt werden können, ist spätestens Schluss. In Deutschland gibt es seit einiger Zeit das StaRUG, was laienhaft gesagt eine Insolvenz außerhalb der Insolvenz darstellt. Attraktiv daran ist, dass das Geschäft weiter geht, ohne Insolvenz anmelden zu müssen. Man benötigt die mehrheitliche Zustimmung verschiedener Gläubigergruppen, um das durchführen zu können und die gerichtliche Zustimmung.
 
Glaube aber auch dass je nach Unternehmensgrösse halt die ganze finanzielle Geschichte doch schwieriger wird, wenns bei mir knapp wird bin ich selbst betroffen und „fühle“ dies direkt, bei +/- 200MA weltweit verteilt als CEO und nicht Inhaber (soweit ich dies richtig verstehe) ist dies event. weniger der Fall.
Ich könnte mir vorstellen, der Unterschied dürfte eher im Menschen an sich liegen, der die jeweilige Führungsposition inne hat, denn an der Unternehmensgröße / Mitarbeiteranzahl …

Mache werden sicher auch gut schlafen können, wenn sie Kunde, Mitarbeiter und Lieferanten über die Klinge springen lassen, solange es ihnen selbst noch gut geht und andere wiederum werden alles daran setzen und kämpfen, selbst wenn alles schon verloren ist und sie sich dadurch höchstpersönlich ins Unglück stürzen …
 
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