ein paar weitere Aussagen
- Für eine Saison bin ich eine 180mm-XT-Vierkantkurbel ohne Kurbelschrauben gefahren, ca 12tkm, viel davon alpin, nur zum Checken, 90kg mit ausreichend Wiegetritt.
- Die Zweiradmechaniker dieser Welt wären froh, wenn sie eine Methode hätten, Kurbeln mit untauglichem Abziehergewinde einfach abzubekommen, nach dem Motto: Fahre mal eine Gebirgsetappe ohne Kurbelschraube, dann löst sich die Kurbel. Nein, das passiert nicht, das wäre eine einfache Lösung für das Problem "ruiniertes Abziehergewinde", aber hat sich noch nicht rumgesprochen? Warum?
- Auf dem Tandem fahren wir seit ca 10 Jahren aus rein optischen Gründen rot eloxierte Alu-Kurbelschrauben. Die Kurbeln ziehe ich mit Stahlschrauben stramm fest, danach kommen die raus und die roten Deko-Schrauben drehe ich handfest rein, damit sie nicht rausfallen, aber halten können die gar nichts. Zu Servicezwecken benutze ich dann wieder eine gute Stahl-Aussensechskant-Kurbelschraube aus 10.9 Mancher Kunde zieht mit Aussensechskant aus 10.9 auf, danach wird auf hübsche verchromte Innensechskantschrauben getauscht wg der Optik. Anballern braucht die dann keiner mehr, das ist vorher passiert.
- Die korrekte Bezeichnung für das Bauteil heisst Kurbelbefestigungsschraube, nicht Kurbelhalteschraube. Eine artgerecht montierte Kurbel hält ohne Schraube. Wer eine Vierkantkurbel schlapp montiert, ist von diesen Zusammenhängen natürlich befreit.
- Der Winkel der Vierkantsteigung ist bei ISO und JIS minimal verschieden, das System der Selbstklemmung toleriert beides. Die Selbstklemmung des Konus ist aber nicht nur vom Winkel abhängig, sondern auch von der Materialpaarung, verschiedene Metalle plus verschiedene Oberflächen ergeben teils deutlich abweichende Reibwerte. So kenne ich Titan-Vierkante nur glatt, da könnte man sogar einen steileren Konus verwenden, was natürlich für die Kompatibilität Unsinn ist. Meine Neco-Innenlager haben glatte Flächen, von Miche, SR, früher Camp kenne ich glatte Flächen. Token Innenlager habe ich mit verchromten Stahlwellen, dort ist auch die Schräge verchromt und quer geriffelt. Ich vermute, das gibt mit der geringeren Reibung von Chrom auf Alu wieder mehr Sicherheit. Mir ist der glatte und weitgehend nackte Stahlkonus lieber. Beim Aufziehen auf Titanwellen bekomme ich schonmal Gänsehaut, beim Festziehen der Kurbelbefestigungsschraube ebenso, nie ohne Fett.
- Ich möchte lernfähig sein und bleiben bezüglich des Fettens Stahl-Vierkant ja oder nein. Ich kenne meine Achsmaterialien, meine Kurbelmaterialien, meine Montage. Es kann durchaus sein, dass ein Fahrer mit anderen Achsen, anderen Kurbeln und evtl weniger Aufzieh-Moment da beginnenden Frass beobachtet hat, ich habe das in 50 Jahren mit dem von mir verbauten Material kein einziges Mal gesehen. Am Rest des Rades bin ich sehr schmier-affin mit verschiedensten Schmiermitteln, aber eine eloxierte Alu-Tretkurbel auf einem ordentlichen Achs-Stahl hätte ich gerne trocken. Die verwendeten Marken sind Sugino, TA, ein sehr guter Taiwanese, Stronglight, Innenlager von Neco, Token, Miche, TA, SR, Sakae, Camp, die bewährten Klassiker halt.
- Im Netz gibt es von einem kleinen Betrieb einen Text dazu, und seit über 20 Jahren hat diesem Text (hier) noch keiner widersprochen:
Wie stramm wird aufgezogen?
Für eine gute Aluminiumkurbel auf einer ungefetteten Stahlachse soll man ca. 2 mm Aufziehweg veranschlagen.
Optimal geht das Aufziehen mit Aussensechskant-Schrauben der Qualität mindestens 8.8 besser 10.9 und einer 14er Nuss, mit dem Querstück aus dem Ratschenkasten, und dann gib ihm! Drehmomentangaben wie 40 Nm geistern durchs Netz, aber das ist mechanischer Unfug, zu lose, die Kurbel arbeitet dann auf dem Vierkant, leiert aus und muss nachgezogen werden. Besser ist, einmal richtig feste drauf und Ruhe ist. Ich habe noch keine Kurbelschraube abgerissen und noch keine Schmiedekurbel geprengt, billige Gusskurbeln verhalten sich evtl. anders.
Wenn eine Vierkantkurbel richtig stramm aufgezogen ist, könnte man danach ohne Kurbelschraube weiterfahren, da bewegt sich nichts mehr. Ausserdem ist die Seitenfestigkeit, vor allem des grossen Blattes, viel besser
mit fest aufgezogener Kurbel.
Grüsse aus der Eifel
maro
- Für eine Saison bin ich eine 180mm-XT-Vierkantkurbel ohne Kurbelschrauben gefahren, ca 12tkm, viel davon alpin, nur zum Checken, 90kg mit ausreichend Wiegetritt.
- Die Zweiradmechaniker dieser Welt wären froh, wenn sie eine Methode hätten, Kurbeln mit untauglichem Abziehergewinde einfach abzubekommen, nach dem Motto: Fahre mal eine Gebirgsetappe ohne Kurbelschraube, dann löst sich die Kurbel. Nein, das passiert nicht, das wäre eine einfache Lösung für das Problem "ruiniertes Abziehergewinde", aber hat sich noch nicht rumgesprochen? Warum?
- Auf dem Tandem fahren wir seit ca 10 Jahren aus rein optischen Gründen rot eloxierte Alu-Kurbelschrauben. Die Kurbeln ziehe ich mit Stahlschrauben stramm fest, danach kommen die raus und die roten Deko-Schrauben drehe ich handfest rein, damit sie nicht rausfallen, aber halten können die gar nichts. Zu Servicezwecken benutze ich dann wieder eine gute Stahl-Aussensechskant-Kurbelschraube aus 10.9 Mancher Kunde zieht mit Aussensechskant aus 10.9 auf, danach wird auf hübsche verchromte Innensechskantschrauben getauscht wg der Optik. Anballern braucht die dann keiner mehr, das ist vorher passiert.
- Die korrekte Bezeichnung für das Bauteil heisst Kurbelbefestigungsschraube, nicht Kurbelhalteschraube. Eine artgerecht montierte Kurbel hält ohne Schraube. Wer eine Vierkantkurbel schlapp montiert, ist von diesen Zusammenhängen natürlich befreit.
- Der Winkel der Vierkantsteigung ist bei ISO und JIS minimal verschieden, das System der Selbstklemmung toleriert beides. Die Selbstklemmung des Konus ist aber nicht nur vom Winkel abhängig, sondern auch von der Materialpaarung, verschiedene Metalle plus verschiedene Oberflächen ergeben teils deutlich abweichende Reibwerte. So kenne ich Titan-Vierkante nur glatt, da könnte man sogar einen steileren Konus verwenden, was natürlich für die Kompatibilität Unsinn ist. Meine Neco-Innenlager haben glatte Flächen, von Miche, SR, früher Camp kenne ich glatte Flächen. Token Innenlager habe ich mit verchromten Stahlwellen, dort ist auch die Schräge verchromt und quer geriffelt. Ich vermute, das gibt mit der geringeren Reibung von Chrom auf Alu wieder mehr Sicherheit. Mir ist der glatte und weitgehend nackte Stahlkonus lieber. Beim Aufziehen auf Titanwellen bekomme ich schonmal Gänsehaut, beim Festziehen der Kurbelbefestigungsschraube ebenso, nie ohne Fett.
- Ich möchte lernfähig sein und bleiben bezüglich des Fettens Stahl-Vierkant ja oder nein. Ich kenne meine Achsmaterialien, meine Kurbelmaterialien, meine Montage. Es kann durchaus sein, dass ein Fahrer mit anderen Achsen, anderen Kurbeln und evtl weniger Aufzieh-Moment da beginnenden Frass beobachtet hat, ich habe das in 50 Jahren mit dem von mir verbauten Material kein einziges Mal gesehen. Am Rest des Rades bin ich sehr schmier-affin mit verschiedensten Schmiermitteln, aber eine eloxierte Alu-Tretkurbel auf einem ordentlichen Achs-Stahl hätte ich gerne trocken. Die verwendeten Marken sind Sugino, TA, ein sehr guter Taiwanese, Stronglight, Innenlager von Neco, Token, Miche, TA, SR, Sakae, Camp, die bewährten Klassiker halt.
- Im Netz gibt es von einem kleinen Betrieb einen Text dazu, und seit über 20 Jahren hat diesem Text (hier) noch keiner widersprochen:
Wie stramm wird aufgezogen?
Für eine gute Aluminiumkurbel auf einer ungefetteten Stahlachse soll man ca. 2 mm Aufziehweg veranschlagen.
Optimal geht das Aufziehen mit Aussensechskant-Schrauben der Qualität mindestens 8.8 besser 10.9 und einer 14er Nuss, mit dem Querstück aus dem Ratschenkasten, und dann gib ihm! Drehmomentangaben wie 40 Nm geistern durchs Netz, aber das ist mechanischer Unfug, zu lose, die Kurbel arbeitet dann auf dem Vierkant, leiert aus und muss nachgezogen werden. Besser ist, einmal richtig feste drauf und Ruhe ist. Ich habe noch keine Kurbelschraube abgerissen und noch keine Schmiedekurbel geprengt, billige Gusskurbeln verhalten sich evtl. anders.
Wenn eine Vierkantkurbel richtig stramm aufgezogen ist, könnte man danach ohne Kurbelschraube weiterfahren, da bewegt sich nichts mehr. Ausserdem ist die Seitenfestigkeit, vor allem des grossen Blattes, viel besser
mit fest aufgezogener Kurbel.
Grüsse aus der Eifel
maro