1. Gabelwartung! Welches Gabelöl?

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Nabend!!
Hab letztens bei YouTube das Video zur 50h Wartung einer Recon SL im Hibike Kanal gesehen. Das schöne, genau die Gabel hab ich auch. Da ich in meinem Beruf an Maschinen rumbastel und ich von mir sage das ich handwerkliches Geschick besitz werd ich nächstes WE meine erste Wartung machen.

Eine Frage hab ich aber doch und zwar welches ÖL?!
Im Video wird 15er verwendet hab aber schon gelesen das manche 5er nehmen. Wann ist welches zu verwenden? Ich wiege zw. 75-80kg und wenn ich z.B. einen abgesenkten Bordstein runterfahr find ich das die Gabel überhaupt nicht anspricht:(
Kann man mit der Viskusität das Ansprechverhalten verändern? Ich will kein SAG von 30mm nur damit sie weicher wird.
In die Luftkammer kommen ja auch 5ml ÖL, istes Wurscht welche Zhl das hat?

Velen Dank für eure Mühen!!
 
Also, das Dämpfungsöl ist in einer Kartusche, das würde ich einfach mal lassen wo es ist. Ich würde nur das Schmieröl, sowohl in der Luftkartusche als auch im Casting austauschen. Ganz klare Empfehlung ist Motoröl, dieses Öl hat keinerlei Dämpfungswirkung und Motoröl schmiert um einiges besser als Dämpfungsöl. Irgend ein Motoröl wirst du schon daheim haben, die Viskosität ist egal. 15ml pro seite und 5ml in die Luftkartusche. deine Gabel erkennst du danach nicht wieder.
 
Die Dämpfung ist gekapselt,normalerweise im rechten Standrohr da würde ich nichts dran machen, hält normalerweise sehr lange bevor man es austauschen muss. Das Schmieröl ist oft werksseitig gar nicht vorhanden, verbraucht suich auch sonst viel schneller und hat mit der Dämpfung nichts zu tun, es suppt ja nur im Casting umher. 15W40 passt.
 
Die Dämpfungseinheit ist in einer geschlossenen Kartusche. Was du da in die Castings kippst kommt nicht mit dem Dämpfungsöl in Berührung. Das ist wirklich nur Öl zum Schmieren und schmiert damit Gleitbuchsen und Dichtungen. Motoröl bevorzuge ich an der Stelle auch.

Bei der Luftkammer, da solltest du ersteinmal das Öl aus der negativ Kammer ablassen (falls vorhanden). Also Druck der Negativkammer ablassen (am besten mitm Schraubenzieher) und das Öl herausspritzen lassen. Danach hast du wieder das ganze Volumen der Negativkammer nutzbar. Bei der Positivkammer das Selbe Spiel, nur das die gabel da ersteinmal paar Minuten auf dem Kopf stehen sollte. Danach einfach besagte 5ml Öl in die Positivkammer (Ventileinsatz rausschrauben, Öl rein, Ventileinsatz wieder einschrauben). Das Öl drückt sich mit der Zeit dann in die Negativkammer durch (Negativkammer wird damit etwas kleiner da das Öl Volumen besetzt, kann man ja jedes Jahr machen oder jedesmal wenn die Gabel sicht-/spührbar trocken läuft)
 
Okay an die Dämpfungseinheit geh ich nicht. Schön das man Motoröl nehmen kann:)

Wie verbessert sich denn das Ansprechverhalten??
Die Gabel ist jetzt ca. 3000km gelaufen aber halt viel durch Schlamm und Salzwasser (Steusalz), Wechselt man da schon die Dichtungen oder sollten die noch bis nächstes Jahr halten?

Danke nochmal für eure Antworten!!!! Und wiedermal hab ich gelernt das man nie auslernt;)

Edit: Das RSP Gabelfett ist gut oder gibts da auch was anderes/besseres??
 
Morjen!!

Das man lieber Motoröl nehmen soll läßt mir keine ruhe. Ich nehme an das Gabelöl speziell für Gabeln entwickelt wurde und irgendwelche Vorteile gegenüber Motoröl haben sollte.
Sorry, aber ich möchts gern verstehen bevor ich was mach:)
 
Dämpfungsöl (Gabelöl) ist darauf ausgelegt in weiten Temperaturbereichen halbwegs konstante Viskositäten zu haben (die Kurve Viskosität in Abhänigkeit zur Temperatur sollte wesentlich flacher sein). Für die Dämpfung bringt das deutliche Vorteile, da diese sich so bei Wärme wie Kälte in einem kompensierbarem Maß verändert (Einstellbereich der Dämpfung reicht zum Kompensieren locker aus). Beim Schmieren ist die Viskosität aber fast egal*, da ist es wichtig, dass ein Ölfilm zwischen Standrohren und Gleitbuchsen steht sowie zwischen Standrohren und Dichtungen ein Ölfilm ausgebildet wird. Dabei ist die Viskosität in weiten Bereichen egal, die Bereiche die normale Öle für PKWs haben reichen da locker. Die dicke Suppe die alte Traktoren zum Schmieren (und Verbrennen :D) nutzen ist jedoch zu zäh :)

Gabelfett braucht es an sich nicht. Wie ich hier lernen durfte ist Gabelfett nur eine andere Bezeichnung für lithiumfreies Fett (also kein lithiumverseiftes Fett, also irgedwas auf Kaliumbasis etc.). Dies begründet sich darin, dass vor langer Zeit irgend ein Gabelhersteller lithiumfreies Fett ausgeschlossen hat, da lithiumhaltiges Fett einige Kunsstoffe (Gleitbuchsen, Dichtungen) aufquellen lässt. Mittlerweile finden sich solche Hinweise nichtmehr und man kann wohl davon ausgehen, dass dieses Problem nichtmehr existiert. Für alle sehr vorsichtigen Naturen hilft der Baumarkt sicherlich weiter, da wird sicher irgend ein Fett für den schmalen Taler verfügbar sein welches nicht lithiumverseift ist. Zumindest meine Sid und Reba haben es mir noch nicht übel genommen da einfach 12Jahre altes Fett der Marke Shell zu verwenden (Lithiumverseift).


*Ich sehe garde wie Maschbaustudenten und andere Techniker Luft hohlen und Fingergymnastik betreiben um dazu einen 10.000 Wörter Aufsatz zu verfassen. An der Stelle sei hinzugefügt, für die doch eher grobschlächtige Technik einer Federgabel reicht es locker. Für andere Anwendungen mit geringeren Toleranzen und wesentlich höheren Anforderungen ist das alles natürlich NICHT egal.
 
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Oh Danke!!!!!!

Dass leuchtet mir ein, für die Schmierung reicht Motoröl (was für ein Motor gut ist, kann für eine Gabel nicht schlechter sein) aber was Dämpfung angeht ist Gabelöl wichtig um im Winter halbwegs gleiche Dämpfung zu haben wie im Sommer. Ist das so richtig??
Ich werd die Woche mal zum Praktiker pilgern und schauen was es da für Fette gibt.
Ich hab zwar auch Shell Fett da aber das ist für Lager und ist eine stinkende braune Paste:)
Was ist mit den Dichtungen? Sollten die vorsorglich gewechselt werden auch wenn sie noch gut aussehen sollten?
 
Wenn du die fragst die daran verdienen, dann wechsle die Dichtungen UND die Buchsen.

Für mich als Fahrer, ich wechsle das Zeug, wenn es defekt ist. Sprich bei Spiel in den Buchsen und/oder wenn die Dichtungen sichtbar und/oder merkbar verschlissen sind. Wenn also die Dichtlippen rau/angerissen/ausgefranst sind (bei mir aufgrund mangelnder Fahrleistung noch nicht vorgekommen *schäm*). So schnell verschleißen die Dichtungen aber wirklich nicht. Normal sollte die Schmierung die von Innen nach Außen kommt (Schmierung auf Verlust weswegen immer mal wieder neues Öl rein muss) die Dichtungen vor übermäßigem Verschleiß bewahren. Deswegen bitte kein WD40, Silikonöl oder irgendwas von außen auftragen. Maximal bei üblem Dreck mal mit nem Lappen+Spüliwasser die Standrohre abwischen und übermäßigen Dreck entfernen und danach mit einem leicht öligem Lappen wieder eine dezente Ölschicht auftragen (damit die Dichtungen eben nicht trocken laufen).
 
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Nabend!!!
Also ich hab 5W40 und 15W40. Welches is´n besser?
Spritzen zum besseren einfüllen hab ich heut gekauft. Sergeringzange nehm ich Freitag von der Arbeit mit. Nusskasten und Imbusschlüssel sind sowieso zu Hand.
Gibts nochwas was ich brauch?
 
An sich ist es beim Schmieröl wirklich wurst was du nimmst. Das 5W40 Zeug ist bei normalen* Temperaturen etwas dünnflüssiger aber wie gesagt macht das keinen großen Unterschied.

*Temperaturen bei denen so ne Fahrradgabel betrieben wird

Hammer (Gummi), Lappen, ne Unterlage da es auf jeden Fall suppen wird und ein kleiner Adapter zum Ausschrauben des Ventileinsatzes. Oder aber nen Rohrsteckschlüssel damit du das Ventil im Ganzen rausschrauben kannst (ich gehe davon aus, dass das bei der Recon ähnlich wie bei der SID ist). Gabelpumpe muss natürlich auch sein
 
Wenn dann schraub ich das ganzen ventil raus. Ist eine 24er Schlüsselweite.
Fusselfreie Lappen, Unterlagen usw. ist ja Standart und eine Gabelpumpe sowieso. Nur einen Gummihammer muß ich mir noch besorgen.

Ich nehm das 5W40 das sollte passen und der Kanister ist neuer als das 15W40 Gebräu:)
 
Wenn du keinen Gummihammer hast nimm einen normalen, leg einen Lappen in 2-3 Lagen übers Werkzeug und gut ist. Das Dämpft dann schon ausreichend. Es geht wirklich nur darum, nicht zu hart drauf zu hauen.
 
Hallo!

Ich habs heut endlich geschafft meine Recon zu zerlegen. Ging alles eigentlich recht einfach und war nicht wirklich kompliziert.
Hilfe hat ich mit dem Video
[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=NHleZ2e_P1c"]YouTube - ‪Rainers Bike Talk: Federgabel-Service "50h-Wartung"‬‏[/nomedia]
was die Sache zusätzlich vereinfachte

Komisch war das sich in der Luftkammer kein Öl befand, Dichtungen waren aber alle tip top in Ordnung. Im nachhinein ärger ich mich, nicht Abstreifer und Schaumstoffringe gewechselt zu haben. Gerade die Schaustoffdichtungen waren ganz schon schmutzig.
Naja ein bissel gereinigt und bis ende des Jahres werden sie noch halten.

Nachdem die Gabel sauber und wieder montiert war wurde sie gleich ans Bike montiert. Dort stellte ich fest das die Standrohre irgendwie zu lang aussahen.
Also Zollstock und gemessen, ähm statt 100mm, 120mm:confused:
Nach ein paar mal einfedern hab ich die 100mm wieder und es bleibt auch so. Ist das normal???

Dann gings gleich auf eine Runde in Stadtpark. Ich muß sagen ein Unterschied ist deutlich zu spüren. Die Gabel bewegt sich viel weicher und man überfährt leichte Huckel nicht mehr so bockig:daumen::daumen:

Dann guckte ich am Standrohr runter und war der Meinung das die Standrohre zu tief in den Tauchrohren steckte. Zu Hause Dämpferpumpe angeschlossen und es war irgendwie zu wenig Bar drauf. Hab sie jetzt noch mal auf gepumpt und die Dämpferpumpe dran gelassen. Werd mal gucken ob sich am Luftdruck noch was ändert.
Kanns dafür einen einfachen Grund geben? Wie gesagt nichts sah aus als ob es kaputt sei:confused:

Vielen Dank nochmal für eure vorhergende Hilfe, habt mir echt geholfen:daumen::daumen:
 
die schaumstoffringe kannste auswaschen und mit ordentlich öl getränkt wiederverwenden.
die dichtungen werden nur getauscht, wenn sie anfangen mehr öl als normal durchzulassen oder sie halt sichtbar verschlissen sind.
 
NOch so etwas spät als Zusatz:
Bei der Luftkammer, da solltest du ersteinmal das Öl aus der negativ Kammer ablassen (falls vorhanden). Also Druck der Negativkammer ablassen (am besten mitm Schraubenzieher) und das Öl herausspritzen lassen. Danach hast du wieder das ganze Volumen der Negativkammer nutzbar.
So kriegt man nie das komplette Öl aus der Negativkammer. Wenn man merkt das die zu ist (z.B. daran das kein Öl mehr in der Positivkammer ist oder das sich die Gabel bei identischen Drücken zusammenzieht) am besten gleich den kompletten Luftkolben demontieren, reinigen und wieder einbauen. Da klebt häufig so einiges drin.
 
Es soll auch nicht der Sinn sein das komplette Öl zu entfernen, sondern nur einen Großteil des störenden Ölvolumens. Der Rest kann für die Schmierung ruhig drinnen bleiben.

Ansonsten, was für Schmodder hast du bitte in deiener Luftkammer kleben? Die Luftkartuschen waren bisher immer 1a sauber.
 
Ähm ich hab eine Recon da gibbets keine Poitive und negative Luftkammer;)

Edit: Bis jetzt kein Luftdruckverlust mehr, allerdings hab ich die Gabel noch nicht wieder arbeiten lassen.
Also hat sich wohl erstmal was gesetzt bzw. eingespielt??
 
Ich hab gehört, wenn man ein paar ml weniger Öl einfüllt, soll auch was bringen... stimmt da was dran? :confused:
 
Was nimmt ihr denn für nen Gabelfett um die abstreifer einzufetten?
Wird das auch mit Motoröl eingefettet?

@Trialbiker82

wie funzt denn dein Recon jetzt, alles in Ordnung?
 
Hast du jetzt doch Motoröl benutzt? Wenn ja, welche Viskosität?

Ich habe hier noch ne Long Life Öl 5W-30 liegen, würde der auch gehen?

Hast du an der Ölmenge rumgespielt wie oben erwähnt wurde oder doch die 15 ml eingefüllt?
 
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