13. 04.- Rennrapport aus dem Kellerwald!

onkel

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27. November 2001
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5
Ort
Berlin
Der 13. 04. 03 war ein Meilenstein in der Geschichte des Radsports. In Nordfrankreich quälten sich Straßenprofis über die steinigen Pavees des Klassikers Paris-Roubaix und in Gilserberg (zwischen Kassel und Marburg) quälten Harz-Bikes und ich uns über die staubigen Schotterpisten des Kellerwald-Marathons.

Da wir in Kürze einige CC-Rennen ausprobieren wollen und General Winter uns noch in den Knochen steckte entschieden wir uns für die kürzeste Strecke. 40 Km, 960 hm mit Steigungen bis 23 %.

Unsere Anreise gestaltete sich unprofessionell- Reifenwechsel in letzter Sekunde, vergessen, Startnummernpfand einzustecken (mein Dank gilt hier der Raiffeisenbank Gilserberg), kein Warmfahren.

Das Starterfeld war riesig- ich habe Startnummern im 600er-Bereich gesehen. Dabei waren auch etliche Athleten, die über dem Sport doch tatsächlich das zweite Standbein des Eisenschweins vernachlässigten- den Umtrunk.

Für mich neu war der fliegende Start nach einer Einführungsrunde, der das Feld entzerren sollte (hat auch ganz gut geklappt).

Die Strecke selbst war unspektakulär. Zunächst versank das Feld in einer riesigen Staubwolke, aufgewirbelt von über 1000 Reifen. Die ersten 10 Kilometer riss ich lässig ab und ärgerte mich schon, dass ich nicht doch die doppelte Strecke genommen hatte. Doch dann begannen die Steigungen. Oft ganz harmlos aussehend aber furchtbar lang, später mit teilweise erbärmlich steilen Abschnitten. Dankbar nahm ich nun die Option an der Onkelmaschine III war, die Gabel zu blockieren. So konnte ich dann und wann recht lässig im Wiegetritt ein paar Mitstreiter kassieren.

Die Abfahrten fanden meist auf schottrigen Ziehwegen statt, die hier keine weitere Erwähnung verdienen. Dafür waren 2, 3 Trailabfahrten durchaus prima und ich hätte es sicher gerne Krachen lassen, wenn da nicht immer diese Fahrtechniklegasteniker gewesen wären...Man stelle sich vor: 25 % Gefälle, über lose Steine und nasse Wurzeln mit blockiertem Hinterrad- kein Wunder das der Kollege unsicher war.
Bei diesen Abfahrten war ich auch froh, dass die Veranstalter an allen Gefahrenstellen die Helfer vom roten Kreuz und der Feuerwehr aufgestellt hatten.

Am Schluss plauderte ich mit einem Kollegen, der seinen ersten Marathon bestritt. Währenddessen wurde ich von einem mir leider unbekannten Fahrer auf mein ESK-Trikot angesprochen- er hatte schon zweimal an SS-Events mit Euch teilgenommen. Leider vergaß ich, ihn nach seinem Namen zu fragen.

Die Zieldurchfahrt machte ich mit meinem Gesprächspartner- stellt Euch meine Überraschung vor. Der Sprecher sagte: "Ins Ziel kommen nun: Henning D. (also ich) und OLAF LUDWIG!
Na dann kann ich ja zufrieden sein (leider war es der weniger bekannte Olaf Ludwig aus Nordhessen, ihr braucht mir also keine Profverträge anzubieten).

Eine halbe Minute später kam auch schon Harzbikes rein. 15. und 16. Platz von 45 Herren- immerhin.
Auch wenn die Strecke nicht technisch anspruchsvoll war- Spaß hat es trotzdem gemacht!
 
sehr lobenswert! nicht nur die aktivität an derartigen veranstaltungen teilzunehmen, nein - auch noch im esk-hemd (ein wichtiges und viel diskutiertes detail...).

dann auch noch auf top plätzen durchs ziel und einen bericht geschrieben - und wo gepostet? im b/b forum... . also onkel, das gibt punkte bis zum abwinken.

freue mich schon mit dir ne molle im harz zu nehmen. bis dann und vielen dank für deinen bericht... menis
 
Recht so, Henning! Warst wirklich nicht faul am WE. Und keine schlechte Platzierung! :daumen:

Leider konnte ich auf meinem Mara das ESK-Hemd erst nach dem Rennen präsentieren, bei 0°C war die Gore-Jacke nötig und mit dem Trikot drüber bekomme ich keine Luft mehr.
Hoffentlich bekomme ich nun keinen Punktabzug. Sonst brauch ich ein Trikot in XL. :(

Grüße, auch an Harzbikes
sketcher
 
Lieber Onkel,

ist ja schön zu hören, daß Du in meinem Heimatbundesland so viel Spaß beim Marathon gehabt hast und das ESK Trikot würdig zur Schau gestellt hast.
Falls Du in Zukunft auch noch andere Marathons unter die Pneus nehmen willst, lass Dir gesagt sein, daß der Kellerwald eine der technisch anspruchvollsten Strecken - zumindest in den deutschen Mittelgebirgen - ist.

Grüße, PDa
 
Hallo Onkel,

gut gemacht! :daumen:

...und traget sie hinaus in alle Welt, die frohe Kunde vom ESK! Auf das alle Biker anfangen moegen zu frohlocken...
;)

Ciao
Der Frosch
C.
 
Original geschrieben von PDa
, lass Dir gesagt sein, daß der Kellerwald eine der technisch anspruchvollsten Strecken - zumindest in den deutschen Mittelgebirgen - ist.

Grüße, PDa

Ach, wenn ich doch nur ne Karte von der Gegend hätte. Doch das wird wohl in diesem Leben nichts mehr. :(

s.
 
Onkel war natürlich wieder schneller als ich und heimst das ganze Lob ein , na , ja , nun , denn.
Damit Dank an Sketcher.
Neee, aber wirklich für den ersten Marathon war es echt okay . Es war endlich mal wieder ein zufriedenes Gefühl mit dem ich morgens aufwachte, auch wenn ich die Musik, die mich um 7:30 sanft aus den Träumen holen sollte, lediglich mit einem Grunzen abtat und röchelnd nach Erholung heischend ne Stunde dranhängte, was meinem Examensstoff natürlich nicht entgegen kam. Nun denn harte Situationen verlangen harte Entscheidungen ( Grins ).
Was sehr positiv auffiel, war die hervorragende Organisation.
Sowohl ein gewisses Sicherheitsgefühl durch die endlose Schlange von Sanis ( bestimmt an die 14 Rotkreuzwagen schon bei der Ankunft, als auch nachher auf der Strecke ), als auch die Möglichkeit sein bike zu pflegen und Massen an Fressalien. Außerdem Verlosung und reibungsloser Ablauf trotz des großen Teilnehmerfeldes. Der fliegende Start war okay aber ungewohnt. so verloren Onkel und ich auf der Einführungsrunde schon so bestimmt 1-2 Minuten. Aber jetzt wissen wir ja Bescheid , daß bei Überholmanövern in der Einführungsrunde keine Disqualifikation droht. Die Strecke war eher dürftig , aber dafür ziemlich schnell.
Immens viele Schotterpassagen , die meinen Mythos mehr als nur Respekt abverlangten. Außerdem bin ich nicht eine Sekunde alleine gefahren, was natürlich keine Ideallinie zuließ. Die Ironie des technisch anspruchsvollen Marathons nehme ich mit Freuden entgegen. Allerdings muß ich zugeben, daß die Strecke in nassem Zustand die reine Hölle sein muß. Da der Bikemarathon sich allmählich zur Szenesportveranstaltung zu entwickeln scheint , waren leider auch ein zwei unverständlicherweise grummelige und laute Kollegas dabei ( Dabei war so schönes Wetter ). Letztlich muß ich aber trotzdem sagen ein gelunger Saisonstart. Werden nächstes Jahr natürlich auch da sein. ( Dann wär nen T-shirt anstelle des nicht minder coolen caps sehr nett ). Und ich hoffe dann werde auch ich soweit sein ein ESK-Shirt in Ehren tragen zu dürfen. Letztlich haben wir noch eine gute Tat getan , indem wir einem verünglückten ( wohl noch auf dem bike sitzeneden ) Kollegen geholfen haben seinen Wagen aus dem Graben zu wuchten, über den er es mit einem gekonnten bunnyhop rüberbugsieren wollte . ( Hat nicht geklappt und seine Stoßstange hat verdammt gelitten).
Sehen uns spätestens beim Brockensturm .
Jan
 
Original geschrieben von PDa
Lieber Onkel,

ist ja schön zu hören, daß Du in meinem Heimatbundesland so viel Spaß beim Marathon gehabt hast und das ESK Trikot würdig zur Schau gestellt hast.
Falls Du in Zukunft auch noch andere Marathons unter die Pneus nehmen willst, lass Dir gesagt sein, daß der Kellerwald eine der technisch anspruchvollsten Strecken - zumindest in den deutschen Mittelgebirgen - ist.

Grüße, PDa

Lieber PDa,
nun ist Hessen ja auch mein Heimatbundesland, weshalb es Ehrensache war, dem Kellerwald gegenüber dem Kyffhäuser den Vorzug zu geben!

Da ich mittlerweile 5 verschiedene Marathons (teilweise mehrfach) gefahren bin, kann ich aber nur bekräftigen, dass die Strecke technisch eher anspruchslos war. Das entspricht auch den Angaben des Veranstalters, der wegen des in dieser Jahreszeit unberechenbaren Wetters lieber auf Nummer Sicher gehen wollte. Als Referenz der Glückseligmachung möchte ich einmal mehr die Veranstaltung in Altenau (1 Woche vor dem Harzsturm) hervorheben.
 
Bin das Ding 2000 mitgefahren, und habe noch einige knackige Steigungen und knifflige Abfahren im Kopf. Vermutlich ist die Strecke etwas modifiziert worden oder habe ich einfach nur das Gute in Erinnerung behalten :p

Übrigens war es bestimmt peppaman, der Dich auf das ESK Trikot angesprochen hat, und war mit Stahlbike unterwegs :daumen:
 
Habe nicht so auf das Bike geachtet, war aber irgendwie der Meinung, es sei ein vollgefedertes gewesen. Kann aber sein. Frag ihn doch mal!

Knackige Steigungen gab es wohl, aber die waren nur steil, nicht technisch anspruchsvoll. Und zwei Abfahrten waren nicht ohne. Daran erinnerst du dich bestimmt!
 
Tach zusammen,

hab beim stillen, heimlichen mitlesen eurer poetischen, blumig formulierten und zum nachmachen animierenden Zeilen fast das Gefühl gehabt mich selber mitten im Kampfgetümmel zu befinden. Mehr davon, versüßen derartige Berichte doch ganz erheblich meinen tristen Büroalltag (vor allem wenn draußen die Sonne brennt, der Frühling endlich an die Türe klopft und man eigentlich nur an die nächste Ausfahrt denken kann).

Außerdem habe ich herausgehört, dass ihr bereits Insider bezüglich des Marathons in Altenau seid. Eben diesen habe ich mir als allererste Wettkampfherausforderung auf dem MTB ausgesucht (jeder muß halt irgendwann mal anfangen...). Klärt mich doch mal auf was ich zu erwarten habe:

Mit wievielen Teilnehmern ist zu rechnen?

Wie sieht die Strecke aus (vor allem sind dort richtig knifflige Trailpassagen die mich als nicht unbedingt den "Paradedownhiller" vor unlösbare Aufgaben stellen)?

Kann ich davon ausgehen, dass das überstehen der ein oder anderen ESK Tour ein Inikator dafür ist, dass ich nicht unbedingt die "Rote Laterne" ins Ziel tragen muß?

Natürlich freue ich mich darauf bei dieser Gelegenheit noch ein paar mehr positiv beckloppte hier aus dem Forum kennenzulernen (obwohl ich wahrscheinlich nach euren Berichten zu urteilen nur kurz eure Hinterräder erblicken darf).

Bis dann :)
 
Also, kurze Antwort, Nautilus:

Das Starterfeld wird von Jahr zu Jahr größer, 400 - 500 Leute werden da bestimmt starten!

Unlösbare Aufgaben gibt es auf Marathons bei den Downhills eigentlich nie. Aber wenn du noch nicht so eine gute Fahrtechnik hast, wirst du dich ein-, zweimal überwinden müssen (Das Rennadrenalin macht es leichter:D )

Wenn du ESK-Touren überstehst, ist so ein Marathon erfrischend wie ein Eis im Hochsommer!

Und auf unsere Bekanntschaft kannst du dich wirklich freuen! Soooo nette Menschen!

In diesem Sinne!

Bis bald im Harz!
 
Also dh sind schon ein wenig anspruchsvoll , aber meiner Meinung einer , wenn nicht der schönste hier in der Gegend.
Und als Einsteigermarathon eine absolute Garantie für Rennfieber und zukünftige Marathoninfektion... Anstrengend aber Fahrspaß pur.

http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?s=&threadid=20145


http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?s=&threadid=20333&perpage=25&pagenumber=1


http://www.mountainbike.harz.de/

Das wird dann ja ein riesiges Forumstreffen , richtig familiäre Atmosphäre.
 
Vielen Dank für eure Hinweise. Ich werde mir die Strecke auf jeden Fall vorher genau ansehen und die kniffligen Passagen testen. Aber einen Großteil meiner Sorgen habt ihr mir bereits genommen.

@rob: Vielen Dank für das Kompliment. Sowas geht natürlich runter wie Oel. Dir wünsch ich natürlich gute Besserung, auf das du bald wieder im Sattel platz nehmen kannst.

@all: Wir sehn uns in Altenau...:D :D :D
 
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