2020-Corona-5-Länder-Alpenquerungs-Erlebnisbericht

Ihr seid dann ja rübergequert zur Fourcla da Valletta und die steilen spitzkehren runter....
Fahrbar mit Umsetzen ?
 
Nunja, da die vierte Etappe es in sich hatte und wir die Schnauze voll hatten, nahmen wir den Zug nach hause:

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Seit wann fährt der Bernina-Express hier lang?

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Und wieso hängen Geralds Sachen am Bahnhof zum Trocknen?

Ihr seht, das Wetter ist am nächsten Morgen wieder fantastisch, so dass Bruno, der Mitbewohner von Allistair, uns seine Bahn einmal vorführt. Er hat sowohl die Strecke als auch die Fahrzeuge selbst gebaut. Respekt! Auf youtube sind sogar ein paar Videos vorhanden. Hier noch ein paar Bilder von der Strecke:

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Tunnel und Galerien ...

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Landschaft im Hintergrund ...

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Und der Bahnhof

Na gut, da konnten wir dann nicht mitfahren (und im Zweifel wäre es auch nur eine Runde ums Haus geworden). Mussten wir also selbst wieder in die Pedalen treten. Uff. Dann setze ich mich mal heute Abend hin und erzähle, wie wir es endlich ins vierte Land unserer Reise, nach Italien, schafften.
 
Das war schon etwas surreal, so in Summe. Die Bahn fuhr einmal ums Haus, auf der Rückseite entsprechend serpentiniert, so dass man beim Zähneputzen auch was von hatte.
Es war noch eine Truppe französischer Moppedfahrer mit schweren Geschossen im Haus, das hat mich an frühere Alpenquerungen erinnert. War irgendwie auch nett, damals 🤔
 
5. Tag - Avers nach Dascio - Teil 1

78km


Nachdem ich aufwachte und noch alle Glieder bewegen konnte, kehrten die Lebensgeister langsam zurück. Gerald hatte inzwischen die noch nicht trockenen Sachen in die Sonne gelegt. Immer schön, wenn einer mitdenkt :anbet:
Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer Bahnvorführung wurden die restlichen Sachen eingepackt und es ging wieder los. Ziel der heutigen Etappe: Dascio, am Ufer des Comer Sees. Oder auch: ITALIEN! Von Allistair gab es noch einen Tipp für einen Zwischenstopp, aber das heben wir uns für später auf.
In der ersten Planung zu unserer Tour hatte ich noch die Idee, den Lago di Lei zu besuchen und dann über die Alpe Angeloga Richtung Comer See zu düsen. Aber dazu gab es auch keine Tourinfos, außer ein paar älteren Wanderberichten. Im Endeffekt hätten wir uns nur wieder wie am Vortag mit Schieben und Tragen gequält.
Daher fiel unsere Wahl auf die Überquerung des Passo di Emet. Dazu mussten wir bis Innerferrera rollen, was uns aufgrund der abfälligen Straße keine Schwierigkeiten bereitete. Im Gegenteil erfrischte der Fahrtwind und ließ neue Energie verspüren. Ein wenig Zeit für Fotos war schon noch.

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Keine Wölkchen am Himmel

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Von da hinten irgendwo kamen wir her

Es ging über Brücken und durch Tunnel und dann auch wieder nicht:

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Ich hatte genug Zeit, die ganzen Schilder zu lesen.

Aber die 20min haben wir nicht durchgehalten. Es war dunkel im Tunnel und wir hatten kein Licht. Ergo konnten wir auch nicht gesehen werden (irgendwas stimmt an meiner Schlussfolgerung nicht). Naja, und kurze Zeit später waren wir in Innerferrera. Wir drehten noch eine kleine Runde um den Brunnen und dann hieß es ca. 300hm auf 3km zu erklimmen. Vllt. war die Strecke auch kürzer. Das war eine von den Passagen, auf denen man nicht mehr aufsteigen kann, wenn man einmal runter ist. Aber: die Körner waren da und wir haben es ohne Probleme geschafft. Dann ging es gemächlich weiter und es blieb Zeit für ein paar Actionaufnahmen.

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Und: Action!

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Was für eine Dynamik!

So wie das irgendwann bergauf in den Alpen ist, schwanden die Bäume so langsam.

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Ein Blick zurück

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Kurzes Picknick. Nein, es gab kein Fladenbrot

Dem gut beschilderten Wanderweg - häh? Wo müssen wir jetzt lang? Ach guck ma, da der Stein, da geht's lang - gefolgt und wir waren auf dem Pass.

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Das passt mir

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Ein paar Meter noch ...

Da waren wir also: Land Nummer 4 - Italien! Als erstes sehen wir ein paar Jugendliche/Kinder die grasende Kühe ärgern. Und als wir die Kante zum Tal erreichen glauben wir unseren Augen kaum: Menschen. Nicht zwei/drei, nein, viele Menschen. Sehr viele Menschen. Alles voller Menschen! Was ist denn hier los?! Stellt sich heraus, dass der am Pass gelegene Lago die Emet ein gern besuchtes Ausflugsziel ist, da man sehr weit hoch mit dem Auto anreisen kann und nur wenig wandern muss. Also erstmal Päuschen.

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Pause mit Weitblick

Jetzt war die Frage, welchen Weg nach unten wir wählen wollen. Da die Wanderwege aufgrund der vielen Menschen nicht fahrbar waren, ohne eine Flut italienischer Beschimpfungen über sich ergehen zu lassen, entschlossen wir uns zu einer Wanderung zum Lago di Montesplugo. Mmmh. Super Idee! Sind ja nicht wirklich weniger Menschen unterwegs. Und der Weg verläuft in einer Felswand und ist manchmal nur knapp einen Meter breit. Da muss das Rad dann schon das eine oder andere mal halb über dem Abgrund schweben. An einigen breiten Stellen werden wir dann auch vorbeigelassen. Alles schiebend, versteht sich. Da wir aber nicht drängeln, werden wir eher als seltsam, manchmal sogar sportlich! betrachtet. Fühlt sich ganz gut an.
Die letzten paar Meter zum See fahren wir dann eine ausgewaschene Schotterstraße runter. Danach durften wir die Serpentinen der Teerstraße bis nach Chiavenna hinunterraasen. Aufgrund der besseren Kurventechnik konnte auch der eine oder andere PKW passiert werden. So wurden schnellstens 1800hm verbraten. Aber wie gesagt, wegen der vollen Pfade wären wir offroad nicht glücklich geworden.

Und Chiavenna, da war ja noch was:

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Mmmmh, lecker!

Noch ein Tipp von Allistair aus den Bergen: am Kreisverkehr halblinks, dann rechts in die Fußgängerzone und direkt hinter der Brücke: die beste Gelateria der Stadt. Hamm wir gefunden. Und die Brücke war auch ganz schick gelegen:

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Ein beliebstes Fotomotiv: Eis essender Radfahrer

Na gut, dann den zweitel Teil gleich hinterher:

5. Tag - Avers nach Dascio - Teil 2

78km


Jetzt mussten wir wieder strampeln. Bis Dubino die ganze Zeit auf der Landstraße. War nicht wirklich schön, da Verkehr war und langsam der Spaß nachließ. Hinzu kam, dass Sattel und Gesäß sich bei mir nicht mehr grün waren und ich immer wieder im Stehen treten musste. Naja, irgendwann konnten wir dann auf einen ufernahen Radweg wechseln und schließlich über die Brücke ans Westufer des Sees. Die restlichen Meter nach Dascio waren dann nicht mehr der Rede wert. Noch einmal die Räder in Szene gesetzt:

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Räder in Dascio

und dann ins Hotel. Eingecheckt, geduscht und uns was Leckeres zum Essen machen lassen, das wir auf der Terrasse mit Seeblick genießen konnten. Dolce Vita!
 
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Es war kurz nach 18h
Da dacht ich mir schon: Uiuiuiuiui! Um die Uhrzeit sitzt man doch für gewöhnlich schon zwei Stunden mit dem Feierabendbierchen auf der Terrasse?! Und dann kam:
O.O
Warum gab es wohl keine Berichte von Bikeüberquerungen der Forcellina?
Dabei sieht das so schöööööööööön und einsam aus!
OMG! Das.darf.doch.nicht.wahr.sein!
fing es auch noch zu schütten an!
OMG! Das.darf.doch.nicht.wahr.sein!!!
Natürlich auch noch die Unterkunft verpasst und eine Viertelstunde im strömenden Regen gesucht.
OMG! Das.darf.doch.nic... !!!!!

Klaaaassse! Weiter so! ^^
 
Klaaaassse! Weiter so! ^^
Juhu, meine erste Anstecknadel: Anwärter für den Club der Verpeilten!
Nee, mal im Ernst, wenn ich lese, wie du so deine Schlafplätze findest (wenn überhaupt), dann frage ich mich, wie du den nächsten Tag überhaupt bestreiten kannst. Kommt da nicht auch Frust auf?

Da der Gerald und ich dieses Jahr in die Dolomiten wollen, werde ich mich sicherlich noch mit gaaaanz vielen Fragen melden. Und weil ich schwer von Begriff bin, frage ich bestimmt einige Sache mehrmals.
 
6. Tag - Dascio nach Refugio San Jorio

36km


Nach einen etwas ruhigerem Tag war heute eine ganz kurze Etappe geplant. Sozusagen Erholung pur!
Nach dem Frühstück gab es noch einen kleinen Spaziergang am See.

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Die Sonne steht schon hoch. Wann haben wir denn gefrühstückt?

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Von da hinten oben irgendwo sind wir gekommen ...

Die Sonne schien also mal wieder. Und sie sollte sich den ganzen Tag hinter keinem Wölkchen verstecken.
Es ging wie immer ganz entspannt los. Der Weg führte größtenteils direkt am See entlang und wir passierten Zeltplätze und Marinas. Nach ungefähr 14km verließen wir in Gravedona den See. Warum sage ich das mit den km? Naja, weil es in den nächsten 22km bis zum Ziel rund 1800m hoch gehen sollte. Au Backe! Also besser nochmal Halt machen, Wasser auftanken fotografieren.

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Lichtblick in dunkler Gasse

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Marketing am Brunnen

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Mein "Fuse" hat es auch bis dahin geschafft

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Ein eigener Charme ...

Genug gepaust. Noch ein Blick zurück und dann ging es weiter:

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O sole mio ....

Das Ziel war noch lange nicht in unserem Blick. Es ging weiter Asphaltstraßen bergauf. Diesmal war kaum Verkehr. Ich erinnere mich an ein Motorrad, welches auf sportlichem Wege nach oben schoss. Ansonsten gab es nur Sonne. Und die presste das Wasser aus uns heraus. Ich glaube hinter mir ein Tropfenmuster gesehen zu haben. Aber wir hatten ja getankt. Und weiter ging es um Kurven mit Aussicht.

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Kurve

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Aussicht

Wie man sieht waren wir schon etwas höher. Es gab immer mal wieder etwas flachere Areale wo man schöne Häuschen bewundern konnte. Anreise etwas anstrengend aber Blick einmalig!

Da war doch was mit meinem Sattel? Und dem Gesäß? Woran auch immer es lag, es wurde nicht besser. Ich kämpfte mich abwechselnd als Lance Armstrong locker im Stehen und als Jan Ullrich keuchernd im Sitzen vorwärts. Das eine schmerzte in den Oberschenkeln, das andere, naja, schon erzählt. Leise jammernd und laut fluchend rollte ich weiter und weiter. Zeit für eine Pause.

Auf geschätzt halber Höhe gibt es einen Kletterpark der uns ein wenig Schatten spendet. Also etwas Nahrung nachgelegt. Hunger gibt es zwar keinen, aber Essen muss. Langsam, tausendmal gekaut.
Ein Autofahrer hält in unserer Nähe und packt sein Rad aus. Was der wohl vorhat? Wir treffen ihn auf seinem Rückweg. Der wollte auch schnell mal hoch.

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Traute Zweisamkeit im Schatten

Also wir auch weiter bis die Straße zu Ende ist und wir uns für einen Weg entscheiden müssen. Zwei, drei Autos stehen hier. Man hat jetzt die Chance einem ausgewaschenen Schotterweg zu folgen, oder über einen kürzeren Wanderweg das Ziel zu erreichen. Da der Wanderweg aber erstmal nach unten? geht und kürzer auch steiler bedeut entscheiden wir uns für die Hauptstraße. Aber nochmal kurz gefotodingsbumst:

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Die Räder brauchten unbedingt eine Pause

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Die Vielfalt der Natur genießen

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Und da ging es weiter

Was eine Pause so alles ausmacht! Auf einmal fühlte ich mich beschwingt und voller Energie. Ich flog regelrecht mit meinem Rad bergauf! Immer schneller ging es vorwärts. So insgesamt vllt. 400m. Dann ging nichts mehr. Die ständigen Schläge der vielen Steine und Huckel machten das Sitzen unerträglich.
Der Rest des Weges bis oben war eine Qual.

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Ein Teil unseres Weges

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Gerald hat sich nicht rasiert!

Abwechselnd fahrend und schiebend ging es für mich weiter bis zu einer Alpe, deren Namen mir entfallen ist. Von dort konnte man aber endlich das Ziel sehen. Es fehlte noch ein knapper Kilometer. Entlang eines gepflasterten Weges - rüttel rüttel - ging es dann zum Rifugio. Ich nutze jede Möglichkeit zu einem Stopp, da einfach alles wehtat. Ein entgekommender Hund durfte an meinem verschwitzen Handschuh riechen. 1min Pause. Der nächste auch. Noch 1min. Ich hätte wahrscheinlich auch Ameisen HighFive gegeben, um ein wenig auszuruhen. Aber jede Qual hat irgendwann ein Ende (unverifizierte Behauptung) und auch ich kam oben an. Gerald hatte es sich schon eingerichtet und genoss den Ausblick.

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Trocknen an frischer Luft

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Blick vom Pass auf das Rifugio

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Es lies sich dort aushalten

Für unsere feuchten Sachen gab es nach der Dusche auch eine Wäscheleine zum Aufhängen. Es gab Radler und Kaffee und unsere Essenswünsche wurden abgefragt. Ist das nicht toll? Also primi piatti und secundi piatti und Nachspeise - mmh! Das Rifugio wurde von einer Gruppe Leute im Rentenalter geführt. Die waren sehr nett zu uns, weil wir uns nicht so laut aufführten wie die ebenfalls anwesende schweizer Wandergruppe. Man muss nicht unbedingt nett sein, nur netter ;)

Der Blick von hier oben war sensationell. Ich habe bestimmt eine halbe Stunde einem Greifvogeljungen bei Flugübungen mit einem Elternteil zugeschaut. Irgendwann wurde es dann kühl und es gab Essen. Pasta ragout und eine Polenta mit Fleisch. Dazu ein Bier und zum Abschluss noch ein Grappa. Eigentlich wollte ich mir noch den Sternenhimmel anschauen, aber ich hatte nicht genügend (trockene) Kleidung und bin dann lieber bibbernd in meinen Schlafsack. Draußen war es noch eine Weile laut aber bei mir gingen die Lichter aus und ich habe schön geschlafen.

Morgen ist der 21. August und wir werden unser Ziel erreichen. Und ins Wasser springen. Freu!
 
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7. Tag - Rifugio San Jorio nach Locarno

ca. 50km


Was für eine Nacht! Richtig tief geschlafen. Na mal rausschauen.

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Vor 2h Stunden ist schon der erste Wanderer los. Der hat auch in unserem Zimmer gepennt. Da war es noch dunkel draußen.

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Der Pass liegt nur 100m vom Rifugio entfernt

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Sonnenaufgang

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Das ist schon wieder die Schweiz

Wir frühstücken auf der Terrasse. Irgendwo hat da jemand hingeulft. Widerlich! Müssen wir einen anderen Tisch nehmen. Dafür bekommt Gerald Gesellschaft:

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Falter mit Schuh im Sonnenschein

Stellt sich heraus, dass es die Schweizer Wandergruppe gestern etwas übertrieben hat. Im Bad fehlte eine Kloschüssel. Die war etwas wackelig und scheinbar ist einer damit besoffen umgefallen. Da war sie kaputt.
Jetzt kommen sie auch langsam zum Frühstück. Man, sehen die verkatert aus! Wir kommen doch noch etwas ins Gespräch. Eine Frau entschuldigt sich stellvertretend für alle. Sie erzählt uns, dass alle miteinander verwandt sind und auf den Spuren Ihrer Vorfahren wandeln (also nicht das Besaufen). Die wollen in den nächsten Tagen bis Chiavenna. Da haben sie noch was vor.

Wir packen alle zusammen und satteln wieder unsere Gäule. Den heutigen Weg haben wir nicht wirklich durchgeplant. Aber in Ermangelung einer eigenen Karte und ohne Handyempfang werfen wir nur einen Blick auf die Karte im Rifugio und wissen ungefähr, wo wir lang wollen. Also los geht's.

Ja, wieder zu Fuß.

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Die Strecke ist durchaus tragbar

Es geht unterhalb des Grates so knapp 3km größtenteils zu Fuß. Und weiter.

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So langsam geht mir der Anblick der Berge auf den Senkel. Irgendwie bin ich satt. Es reicht. Kann nicht mehr. Muss aber noch. Ich hab nun keinen Bock mehr. Bin so richtig leer. Aber die Berge gehen nicht weg.

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Echt jetzt?

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Bis da vorn zum Hochspannungsmast noch

Ok. Geschafft. Jetzt können wir endlich wieder rollen. Kurz umgeschaut.

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Eine Infotafel

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Rechts unten sieht man noch einen Tunnelausgang von den Grenzsicherungen im ersten Weltkrieg. Wir fahren links Richtung Baude. Dort wird gerade gebaut. Und ein Schild weist uns den Weg nach Bellinzona. Also geht es endlich wieder bergab.
Das geht ganz gut. Und der Frust ist auch nicht mehr so präsent. Muss mich ja konzentrieren. Ein kurzer Stopp um ein paar Rindviecher zu fotografieren ist auch drin.

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Es macht schon Spaß die geleisteten Höhenmeter wieder einzusammeln. Ein weiterer Stopp um was zu essen und aufzutanken.

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Rad neben Brunnen

Während wir so pausieren kommt uns ein älterer Mann auf seinem Hardtail entgegen. Er hält auch an. In Formel 1-Manier tankt er seine drei Trinkflaschen auf, springt wieder auf sein Rad und düst weiter bergauf. Er hat weder gegrüßt noch uns eines Blickes gewürdigt. Echt konzentriert fokussiert! Na wenigstens hat er uns auf dem Rückweg nicht eingeholt.

Und so geht es weiter Richtung Zivilisation. Die Kurven werden unübersichtlicher und Gerald lässt mich vorfahren, um den möglichen Gegenverkehr aus dem Weg zu räumen. Platz da! Nach oben schauen müssen wir auch, da doch einiges an Geröll auf dem Weg liegt.

Kurze Fotopause

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Hier in der Kurve lag was langes Weißes in der Sonne auf einem Busch. Als ich genauer schauen will, ringelt es sich weg.

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Weit ist es nicht mehr

Nun sind wir unten im Tal angelangt. Den Weg nach Locarno finden wir entland des Flusses. Jetzt erstmal ab ins Wasser!

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Schatten gibt es auch!

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Eis!

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Panorama

Im Wasser fühlt man sich schwerelos. Och, ist das schön. So gerade tut gar nichts weh! Nun noch die Augen zu und den Moment genießen. Wir sind da!

Nach einer Weile ist es Zeit, sich um die Unterkunft zu kümmern. Es wird wieder eine Jugendherberge. Wir bekommen sogar ein Zimmer mit eigenem Bad.

Vllt. waren wir auch zuerst in der Unterkunft. Nebensache. Am Abend geht es an die Uferpromenade und wir futtern noch eine Pizza. Dann zurück in der Unterkuft suchen wir das Fernsehzimmer für irgendsoein Fußballspiel, was an diesem Abend lief. Der Fernseher stand in (Kinder-)Spielzimmer. Noch ein paar Stecker umgesteckt und wir konnten schauen.
Warum sind diese Kinderpuzzle immer so schwer?

Müde von einer langen Reise geht es in Bett. Morgen ist dann die Heimfahrt angesagt
 
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Epilog

Alle Sachen sind gepackt und wir rollen mit unseren Rädern zum Bahnhof. Ich muss noch mein Ticket kaufen. Mit der Regionalbahn geht es nach Bellinzona und dort per Schnellzug Richtung Luzern. Für Gerald dann Richtung Heimat und ich fahre zu meiner Familie, die bei der Schwimu urlaubt.
Da wir noch Zeit haben, radeln wir ein Stück am See entlang und machen noch das Finisher-Foto:

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Bye bye Lago

Wir gehen nochmal baden und dann ab in den Zug. In Bellinzona warten schon viele Reisende mit Rädern. Größtenteils ältere Herrschaften mit E-Bikes und ein/zwei Familien. Aber wir hatten ja Fahradkarten. Die anderen aber auch. Und die Schweizer Bahn hat es DB-mäßig geschafft, nur falsche Nummern rauszugeben. Die Schlacht um die wenigen Radstellplätze beginnt.

Im Zug ist es ruhig. Nicht allzuviele Mitfahrer hier. Wir fahren los.

Es knallt unglaublich auf den Ohren, als der Zug in den Gotthard-Basistunnel reinrauscht ...
 
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