29er Hinterrad für schweren Fahrer, 32 oder 36 Speichen?

shibboleth

Mointainbiker
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Hallo,

aus Interesse und Spaß am Fummeln hab ich mir für mein (komplett verstellbares) 650B-Bike zusätzlich zum vorhandenen LRS von Whizz-Wheels noch ein 29er-Vorderrad für Mullet aufgebaut, mit DT 350 Hybrid, 32 Alpine III-Speichen, Squorx-Alunippeln (die bei der Felge dabei waren) und HX531. Bis auf die Felge und Nippel sind das die gleichen Komponenten wie bei meinem 27er Satz.

Hat viel besser geklappt als erwartet (und echt Spaß gemacht) und jetzt überlege ich, mir gleich noch ein passendes Hinterrad zu bauen um alle Optionen zu haben, wenn der Rahmen das schon her gibt. Würde auch hier wieder die DT 350 Hybrid-Nabe und die HX 531 nehmen und auch Alpine III und Squorx-Nippel (allerdings Messing für hinten). Das Gewicht des LRS ist mir vollkommen wurscht.

Der Einsatzzweck liegt eher so bei Touren mit Trailanteil und weniger full throttle Enduro-/DH-Geballer oder Bikepark, dafür hab ich die 27er... stabil sein darf das Teil natürlich trotzdem.

Frage mich jetzt nur ob ich für hinten bei einem Kampfgewicht von um die 135kg fahrfertig 36 Speichen nehmen sollte, oder ob 32 ausreichen. Ich denke dass 36 schon eine gewisse zusätzliche Stabilität bringen würden, aber die meisten Diskussionen zu dem Thema sind echt alt und meist dreht es sich da noch um 26"er. Und mein 27.5er Satz hat zwar vorne und hinten 32, allerdings gibt es die dort verbaute Felge HX581 nicht mit 36 Löchern, von daher stand das eh nicht zur Debatte. Andererseits hab ich noch einen DT H1900 System-LRS und der hat v+h nur 28 Speichen in einer SP-Nabe, und damit war ich sogar schon im Bikepark und er hats überlebt... also reichen vielleicht auch 32 Speichen? Was meint ihr?

Danke!
 
32H wären hier vollkommen fahrbar und ausreichend.
36H, wenn als Konfiguration möglich, bedeuten im Endeffekt natürlich mehr Speichen, die die selbe Kraft ableiten, was ja nie schlecht fürs System ist, wenn die Belastung der einzelnen Komponenten/Teile reduziert wird.

Auf (sehr) lange Sicht gesehen, sollten die 36H Räder deshalb länger tadellos funktionieren, zumindest aus dem Standpunkt der Aufbau-Integrität. Wie es um die Lager oder Freiläufe bestellt ist hat damit ja weniger zu tun.

Welchen Nachteil könnten die 36H bringen? Was du dir hier ins Haus holst, ist erstmal zusätzliches Gewicht in Form von mehr Speichen, was dir vermutlich kaum die Sache vergällen wird. Die 25g mehr pro Laufrad wirst du schon bewegt bekommen. Es könnte aber sein, dass die 36H Komponenten bei DT Swiss keine ewige Nachsorge erfahren werden, ergo du in 5-10 Jahren hier vielleicht keine Ersatzteile mehr bekommst, solltest du mal Nabe oder Felge ersetzen müssen. Das ist aber erstmal eher spekulativ.

Bei vernünftig stabilen Felgen, wie es die HX auf jeden Fall welche sind, halte ich 32H Aufbauten für sehr stabil und dauerhaltbar, wenn man es beim Aufbau nicht komplett in Sachen Speichenhomogenität verreisst. (Man kann hier sogar noch weiter runter gehen und auch diverse 28H Aufbauten bis zu einer gewissen Belastungsgrenze als Problemlos bezeichnen, da die Felgen für die nötige Integrität sorgen)
Da du auch noch mit den richtig fetten Speichen aufbauen möchtest wäre es auch noch empfehlenswert, wenn du eher weniger als mehr Speichen nimmst, da diese den Aufbau wirklich sehr hart werden lassen und nicht gerade für ihre Elastizität bekannt sind. 36 Stück davon in einem LR sind schon ein ganz schönes Brett, das vermultich kaum bis nie flext. ;)

Ich glaube nicht, dass du wirklich was falsch machen kannst. Beide Varianten haben so ihre kleineren Vor und Nachteile. Im Endeffekt sollte aber beides für dich funktionieren, entscheide dich einfach für etwas und fang an. :D
Vg
Hexe
 
Huhu, wow, vielen Dank für deine ausführliche Antwort :) habe mich jetzt für den 32er Aufbau entschieden und bin froh, die letzte passende Felge bei B24 gekriegt zu haben - 36-Loch hättense noch öfter gehabt, aber irgendwie haben deine Ausführungen mich jetzt überzeugt doch auf 32 v+h zu gehen, und mein Kampfgewicht sinkt dank dem vielen biken eh auch kontinuierlich... vor einem Jahr waren das noch >165kg und da hätte das wohl anders ausgesehen. :)

Da ich noch nie zwei LRSe für ein Bike hatte frag ich mich jetzt noch, wie "man" das dann üblicherweise mit der Kassette handhabt... ich hab die SRAM XX1 drauf wegen der Haltbarkeit und jetzt eine zweite Kassette und einen zweiten Stahl-Freilaufkörper anzuschaffen ist halt dann schon irgendwie ziemlich teuer, und im schlimmsten Fall passt dann der Kettenverschleiß irgendwann nicht mehr zum Kassettenverschleiß. Oder man wechselt die Kette mit, dann passt aber der Kettenblattverschleiß nicht und Kurbel ausbauen für LRS-Wechsel ist irgendwie Overkill und man verbraucht ordentlich Kettenschlösser. Man kann ja bei DT sehr einfach den Freilaufkörper zusammen mit der montierten Kassette umstecken, vielleicht wäre das also ne Option die zudem das Geld für einen zweiten Freilaufkörper spart. Ist sowas in Hinsicht auf die Haltbarkeit von Nabe/Freilauf ne gangbare Option, oder spricht da irgendwas gegen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Umstecken geht problemlos und in Sekunden, wenn alles gut geschmiert ist.
Ich tausche momentan, weil es keine oder zu teure Kassetten gibt ...
 
Cool, alles klar, dann mach ich das so. :) Danke euch! Teile sind bestellt und Wettervorhersage mies, perfekte Voraussetzungen! ;)
 
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