Änderung Forstgesetz Hessen

Es geht der Landesregierung also nicht um mehr Naturschutz sondern die Interessen der Waldbesitzer !

diese erkenntnis kommt dir erst jetzt?

Das war von Anfang an klar, dass die Waldbesitzer geschützt werden sollen :mad:
Nur, dass der Antrag von Bündnis90/Die Grünen im Ausschuss des Landtages so unverholen frech abgelehnt wurde, finde ich schon ein wenig dreist. Da sieht man mal wieder, wie weit die Macht der Lobbisten reicht. Mehr Naturschutz hätte nämlich weniger Profit für die Waldbesitzer bedeutet.
 
Mehr Naturschutz hätte nämlich weniger Profit für die Waldbesitzer bedeutet.

Von welchem Profit sprichst Du denn?

Der durchschnittliche Profit in der Waldbewirtschaftung liegt bei 0 - 3 % (über 100 Jahre). Ohne dass eine Kalamität (Sturm, Schneebruch, Borkenkäfer etc) eingerechnet ist. Viele Waldbewirtschafter arbeiten in IHREM Wald, weil sie ihn weitergeben/vererben wollen, nicht wegen dem geringen Profit.
Erzähl doch mal irgendeinem anderen Industriezweig, dass er für 1 - 3 % arbeiten soll... Und wirf ihm dann Profitgeilheit vor. :rolleyes:
 
Wen das so ist, brauchen wir auch keine Forstautobahnen, Holzlagerplätze, Rückegassen und sonstiges. Der Aufwand /Materialeinsatz, bzw. Verzinsung gibt einen sehr schlechten Rentabilitätsfaktor ? :confused:

->Da hätte man ja man mehr verdient, wenn man Flowtrails, Pumptracks, Northshores anlegt und eine Benutzungsgebühr verlangt :D
 
Wen das so ist, brauchen wir auch keine Forstautobahnen, Holzlagerplätze, Rückegassen und sonstiges. Der Aufwand /Materialeinsatz, bzw. Verzinsung gibt einen sehr schlechten Rentabilitätsfaktor ? :confused:

Wenn man wie ein BWLer denkt, ja.

Viele (gerade private) Waldbesitzer/bewirtschafter haben noch viel mehr Motive, als Profit. Sie wollen zB etwas, das sie vererbt bekommen haben, in einem guten Zustand weitergeben.

Und in den wenigsten Fällen ist ein unbewirtschafteter Wald der bessere. Stichworte dazu: Artenvielfalt, Holz als Substitut, Co² Senke, Trinkwasser, Hangschutzwälder, Erholungsmöglichkeit (es soll Menschen geben, die sich gar nicht von der "Forstautobahn" wegbewegen wollen), und und und
 
Und in den wenigsten Fällen ist ein unbewirtschafteter Wald der bessere. Stichworte dazu: Artenvielfalt, Holz als Substitut, Co² Senke, Trinkwasser, Hangschutzwälder, Erholungsmöglichkeit (es soll Menschen geben, die sich gar nicht von der "Forstautobahn" wegbewegen wollen), und und und

sicher? im un-, bzw. wenig bewirtschafteten teil des nationalpark bayrischer wald sieht das eigentlich sehr gut aus. zunahme der Artenvielfalt, Rückgang der borkenkäferpopulation, etc.
 
Und in den wenigsten Fällen ist ein unbewirtschafteter Wald der bessere. nicht von der "Forstautobahn" wegbewegen wollen), und und und

Ach ja, der Mensch macht es also besser als Mutter Natur??? Na wie gut, daß es uns, die Krone der Schöpfung, gibt, damit wir der Natur zeigen können, wie ein guter Wald auszusehen hat!

:rolleyes:
 
Ach ja, der Mensch macht es also besser als Mutter Natur??? Na wie gut, daß es uns, die Krone der Schöpfung, gibt, damit wir der Natur zeigen können, wie ein guter Wald auszusehen hat!

:rolleyes:

Liebe Bruchpilotin,

der Mensch macht es nicht besser, aber gerade die kleinen Waldflächen im Privatwald mit ihren unterschiedlichen Bewirtschaftungsstadien und -formen bieten mehr Vielfalt als ein relativ lange gleichförmiger Hochwald (der zugegeben oft auch anthropogen geprägt ist).
Und davon ab habe ich ja noch andere Aspekte genannt, die ich wichtig finde.

Lg
 
Und in den wenigsten Fällen ist ein unbewirtschafteter Wald der bessere. Stichworte dazu: Artenvielfalt, Holz als Substitut, Co² Senke, Trinkwasser, Hangschutzwälder, Erholungsmöglichkeit (es soll Menschen geben, die sich gar nicht von der "Forstautobahn" wegbewegen wollen), und und und

Hallo faulpelz,

in meinen Augen ist es einfach so, daß der Mensch hinsichtlich der von dir genannten Punkte (Artenvielfalt, CO2, Trinkwasser, Hangschutz) nur versucht, durch "Bewirtschaftung" die Probleme wieder zu lösen, die er selbst vorher verursacht hat! Der Mensch greift "regulierend" ein, weil er das natürliche System aus dem Gleichgewicht bringt und mit den Folgen hadert.

Die Natur braucht den Menschen nicht, der Mensch aber die Natur! :daumen:

Gruß, MissQuax
 

ich zitiere mal kurz aus dem artikel:
"Um die Auswirkungen des Mountainbikens auf Flora und Fauna zu überwachen, hat die Stadt auch ein ökologisches Begleitgutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnisse überraschen: Auf der bereits etablierten und oft befahrenen Strecke gab es im Vergleich zu einem gleich großen, unbefahrenen Raum keine Schädigung der Natur, sondern die Nutzung hatte sogar positive Auswirkungen. Beispielsweise kämen bestimmte Vogelarten durch den freiliegenden Waldboden besser an Laufkäfer heran. »Das kann einem jetzt gefallen oder nicht, ist aber eine Tatsache«, meinte der Förster."

dieser passus erfreut zwar, macht aber auch deutlich, wie beliebig man die auswirkungen des bikens auf die ach so schwächliche natur auslegen kann (stichwort bodenverdichtung).
 
Mal eine generelle Frage zu Hessen:

In BaWü gilt ja diese ominöse 2-Meter-Regel. Habe recherchiert, aber nichts genaues dazu gefunden. Gilt das Gesetz auch in Hessen?
 
"...Ziel sei es, den Landesbetrieb „effizient und leistungsfähig“ aufzustellen. Künftig könnten manche Arbeiten, etwa die Holzernte, verstärkt an externe Firmen vergeben werden."
Übelstes Outsourcing. Da werden Arbeitsplätze abgebaut und bei Bedarf billig über Sub-Sub-Unternehmer eingekauft. Ich weiss nicht warum ich mich darüber freuen sollte.
Heute die anderen, morgen ich und übermorgen Du!

Saludos y Happy Trails,

J.
 
Lange blind durch den Wald gefahren? Wie wird wohl in den letzen (mindestens) 10 Jahren zunehmend (Forst-) Wirtschaft betrieben?

Klar, einig! Ich finde es nur ziemlich sch** sse und extrem dumm wenn hier so ein De** meint er müsste das gut finden.
Und die Forstwirtschaft und ja nur "Peanuts", das Outsourcing ist ja in D seit Jahrzehnten das gängige Druckmittel um Löhne zu drücken. Nicht umsonst ist D Billiglohnland!

J.
 
Hey Leute. Nicht gleich Platzen. Das war ein Scherz!
Just nachdem das Gesetz (bei dem wir uns fragten wies kontrolliert werden soll) vermutlich entschärft wird werden 300 Stellen gestrichen.

Ich will weder das einer seinen Job verliert oder das der Wald nur noch von Privaten weg gehackt wird. Auch mir ist der Staatsdiener mit en bissel Ökogewissen immer noch lieber als eine reine Profit orientierte "nach mir die Sintflut" Firma. Nochmal: Scherz! Ich habs nur eben nicht so mit political Correctness.
 
Neu auf der Homepage der DIMB

http://dimb.de/images/stories/pdf/publikationen/Rechtsstreit_Gemeinde_Biebertal_2012.pdf

Das ist zwar zeitlich schon eher eine olle Kamelle, über die ich unter anderem schon auf der letzten Jahreshauptversammlung berichtet hatte, aber irgendwie gehörte es noch für die Homepage aufgearbeitet ;)

Fairerweise muss man anmerken, dass die Gemeinde Biebertal auch Austragungsort des Dünsberg Mountainbike Marathon ist und das Mountainbiken eigentlich gar nicht kategorisch verbieten wollte. Dementsprechend konnte der Rechtsstreit auch schnell und konstruktiv in unserem Sinne erledigt werden. Insofern gebührt der Gemeinde Biebertal auch ein Lob für die schnelle Einsicht :daumen:
 
Hallöle, liebe Leute,

wie uns der öffentlich zugängliche Server des hessischen Landtags verraten hat, ist der Gesetzesentwurf am Montag im Parlament eingereicht worden.

Wir haben keine gravierenden Änderungen zu den Absprachen vom Runden Tisch feststellen können. Nun heisst es hoffen, dass der Entwurf dann auch so durch geht.

Hier findet Ihr den Link zum Entwurf:

http://starweb.hessen.de/cgi-bin/we...inks.html&typ=drs&title=Drucksache&nb=18/6732

Viele Grüße

Thomas
 
Meine erste Einschätzung dazu:

Im Gesetzesentwurf wurden die Ergebnisse des zweiten Runden Tischs vollständig übernommen:

"§ 15 Betreten des Waldes, Reiten und Fahren

(2) Waldbesucherinnen und Waldbesucher haben aufeinander Rücksicht zu nehmen, damit eine gegenseitige Belästigung oder Behinderung vermieden wird. .......

(3) Radfahren, Reiten und Fahren mit Krankenfahrstühlen ist im Wald auf befestigten oder naturfesten Wegen gestattet, die von Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern oder mit deren Zustimmung angelegt wurden und auf denen unter gegenseitiger Rücksichtnahme gefahrloser Begegnungsverkehr möglich ist. Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Menschen, die auf einen Krankenfahrstuhl angewiesen sind, gebührt in der Regel der Vorrang."

In der Begründung dazu lesen wir u. a.:

"Das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme bildet die Grundlage, um einen gefahrlosen Begegnungsverkehr ...... auf den Waldwegen zu ermöglichen. Von der Festlegung einer Mindestbreite für Waldwege für das Rad fahren ...... wurde abgesehen."

Auch wenn wir den Entwurf und seine Begründung noch genauer studieren und analysieren müssen, so liest sich das schon sehr gut und stimmt uns zufrieden.

http://starweb.hessen.de/cache/DRS/18/2/06732.pdf
 
Und auch von Seiten des Waldbesitzerverbandes (Christian Raupach) werden versöhnliche Töne laut:

„Der Wald gehört den Waldeigentümern, aber er ist für alle da," betonte der Waldfachmann und kündigte an, den Dialog mit allen Organisationen, die am Runden Tisch im Hessischen Umweltministerium über das Waldgesetz diskutiert haben, auf Landesebene schon sehr bald wieder aufzunehmen.

Quelle: http://osthessen-news.de/H/1223878/...leistung-der-foerster-zu-wenig-honoriert.html
 
tönt gut.


ich hoffe jetzt nur, dass gegenseitige rücksichtnahme auch von unserer seite wirklich von jedem in die tat umgesetzt wird. und ja, man kann auch andere biker, die von diesem gebot noch nix gehört haben (was ich mir nicht vorstellen kann ;)) gerne noch mal darauf aufmerksam machen, wenn man zufällig zusammentrifft.



und zum guten! schluss: noch mal danke an die dimb.
 
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