Änderung Forstgesetz Hessen

Immerhin war am Samstag in der Rheinischen Post (sehr große Tageszeitung in NRW) die Hauptschlagzeile, dass Jäger in NRW nicht mehr mit Blei schießen dürfen, die Welt ist also gerettet.

Die Bundeswehr trennt den Müll in Kunduz (den der afghanische Müllentsorger dann wieder auf einen Haufen kippt), die Jäger in NRW schießen mit bleifreier Munition, wir alle füllen aus Lebensmittel gemachten Treibstoff in unsere Autos und die Mountainbikefahrer machen den Wald kaputt. Schön wenn die Welt so einfach ist!!
 
der titel läßt nichts gutes hoffen: "in deutschen wäldern mehren sich die konflikte mit mountainbikern".
ich hab den artikel nicht gelesen, aber damit scheint die schuldfrage ja schon geklärt. :rolleyes:
 
der titel läßt nichts gutes hoffen: "in deutschen wäldern mehren sich die konflikte mit mountainbikern".
ich hab den artikel nicht gelesen, aber damit scheint die schuldfrage ja schon geklärt. :rolleyes:

Wie der Artikel auch immer ausgefallen ist, kann man ihn ja kommentieren.
Diese Reichweite bietet jedenfalls keines der "Wochenblättchen", die i.d.R. darüber berichten. Also positiv denken und das Beste daraus machen :)
 
Wenn Ihr Euch wundert warum sowenige Reiter in Wiesbaden waren, dann lest mal diese Meldung: http://www.facebook.com/permalink.p...comment_id=35448637&offset=0&total_comments=2

Ich bin aber trotzdem nicht unzufrieden. Das Feedback der Wiesbadener war sehr gut. Wir kamen uns nicht vor wie auf verlorenem Posten vor der Staatskanzlei. Eine Menge Zuschauer kamen rüber vom Taunusstraßenfest; es war bestes Wetter. Die Pferde waren echte Sympathieträger. Schon allein das Aufhängerbild "free riding" in Bild online war die Aktion wert. Polizeieskorte gab's mit allem drum und dran, und wir waren auch nicht soviele dass wir die ganzen Autofahrer verärgert hätten. Und fast niemand hat bemerkt dass kaum ein Reiter die "gelben Nummern" trug... eine gelungener Cup der "Rebellen"... :cool:

Schön, dass du soweit zufrieden bist und es auch deinen Mitstreitern Spaß gemacht hat (und das Foto ist echt klasse!). Ein paar mehr Reiter und auch Biker wären natürlich nicht schlecht gewesen, aber so wie du die Situation und die Reaktionen beschreibst, hört es sich doch gut an. Ihr habt Aufmerksamkeit erregt und - ganz wichtig! - einen positiven Eindruck hinterlassen, das ist doch super! :)

Die Meinung und Meldung dieses Reiterverbandes ist besonders unverständlich, wenn man auf deren Facebook-Hauptseite die direkt daneben stehende Meldung vom 26. August (also zwei Tage zuvor) liest: Dort werfen sie einem Politiker vor, dass er sich an sein Versprechen nicht mehr zu erinnern scheint, rufen zu einer Demo nur vier Tage später auf und sagen, dass die Lage wirklich ernst sei. Sie erleben hier also gerade ganz aktuell, wie so etwas auf politischer Ebene läuft und was solche Versprechen wert sind, aber in Sachen Waldgesetz verhalten sie sich wieder ganz genau so … :ka:

War eigentlich zu dem erwähnten Gespräch mit Vertretern der Natursportverbände am 7. August 2012 im HMUELV noch jemand (z.B. auch die DIMB) eingeladen und anwesend? Ich konnte dazu bisher keinerlei anderweitigen Infos finden und habe momentan den Eindruck, dass ausschließlich die Vertreter dieses Pferdesportverbandes dort (eingeladen) waren.

der titel läßt nichts gutes hoffen: "in deutschen wäldern mehren sich die konflikte mit mountainbikern".
ich hab den artikel nicht gelesen, aber damit scheint die schuldfrage ja schon geklärt.
Puh, das hört sich wirklich nicht gut an. Wäre sehr schade, wenn die auch auf diesen Hetzkampagnen-Zug aufgesprungen sein sollten. :( Da bin ich echt gespannt …

Bis dahin kann man sich ja mal diesen Artikel zu Gemüte führen. Weg Ist Weg Der ist von 1976 und es geht natürlich nicht um Mountainbiker, aber trotzdem kommt mir sehr vieles sehr bekannt vor. ;)
Dieser hier von 1997 Schilderwald im Forst ist auch ganz nett. (Den könnte man auch den naiven Reitern und ihren Verbänden mal zur Erinnerung vorhalten.)
Es war also irgendwie alles schon einmal da. Nur sind es heute die Mountainbiker gegen die geschossen wird.

 
ich komme soeben aus der buchhandlung meines vertrauens, wo ich den besagten spiegel-artikel gelesen habe. zum kauf des blattes hatte ich nach der lektüre keine lust mehr.

es wird sich zwar bemüht, vielen sichtweisen der problematik raum zu geben, so kommt auch der "präsi" zu wort, doch der verfasser bleibt in den gängigen klischees stecken: mountainbiker werden pauschal downhillern gleichgesetzt. sie preschen mit 50 sachen durchs unterholz, buddeln deutschlandweit den wald um, verscheuchen den schwarzstorch, bauen schanzen, brechen sich reihenweise die knochen u landen in der notaufnahme.
wer jemals die notaufnahme einer deutschen stadt nachts an einem wochenende von innen gesehen hat, weiß, daß die allermeisten verletzungen alkoholbedingt zu stande kommen, durch unfälle und schlägereien. bei jedem fußballtraining verletzen sich mehr leute als beim mountainbiken. die problematik der systematischen wald- und wegezerstörung durch den einsatz von harvestern bleibt selbstverständlich außen vor.

dieser artikel trägt leider nicht zur klärung der problematik bei. im gegenteil, seine undifferenzierte sichtweise schadet uns. daher unbedingt kommentieren und unsere sichtweise darlegen!
 
Wenn es um Ursachenforschung für das neue Waldgesetz geht, dürfte diese Veranstaltung sicherlich hilfreich sein (http://www.hessen-forst.de/service/...Bewirtschaftung_2012_09_13_Friedrichsdorf.pdf)

Den Begriff "Holzmobilisierung" finde ich besonders griffig.

Das ist eine relativ normale Tagung ohne viel Hintersinn. So oft, wie im Wald Holz gemacht wird, ist das schon rein quantitativ für Wege-Fragen uninteressant, zumal auch schon jetzt Wege zum "Holz-Machen" gesperrt werden dürfen, wenn dies sonst mit Gefahren für Biker verbunden wäre.

Ich habe mich jedoch als DIMB angemeldet, weil wir den Anspruch erheben, über Dinge etwas zu wissen, über die wir reden.

Andere mögen über MTB reden, ohne viel darüber zu wissen, was Gerüchte bis hin zur üblen Nachrede zur Folge hat. Das kritisieren wir dann ja auch artikuliert, und mögen manche Politiker und Verbandsfunktionäre das noch so oft als "aggressiv" abtun, weil ihnen die Argumente fehlen.
 
Ist vielleicht schon jemand im Spiegel-Forum angemeldet? Im Sport würde sich ein Link zu diesem Thread bestimmt gut machen... mal etwas anderes als Fußball! ;-)

Gerade angemeldet, komme aber mit dem Spiegel-Forum nicht klar...:confused:
 
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Ist vielleicht schon jemand im Spiegel-Forum angemeldet? Im Sport würde sich ein Link zu diesem Thread bestimmt gut machen... mal etwas anderes als Fußball! ;-)

Gerade angemeldet, komme aber mit dem Spiegel-Forum nicht klar...:confused:

Themen setzt die Redaktion, habe aber gerade dort angeregt, einen Thread zum Thema eröffnen.
 
Habe folgenden Leserbrief an den Spiegel geschickt:

Sehr geehrte Spiegel-Redaktion,
als langjähriger Spiegelleser waren für mich die gründliche Recherche und objektive Berichterstattung immer die wesentlichen Qualitätskriterien, anhand derer sich der Spiegel von anderen Magazinen wohltuend abhebt. Leider gilt dies nicht für ihren Bericht „Trendsport – Zoff im Unterholz“ (Ausgabe 36, S.107). Bei den meisten Themen, über die Sie berichten fällt mir die Beurteilung zugegebenermaßen schwer und ich muss auf Ihrer Objektivität und Seriosität vertrauen.
Da ich dem MTB-Sport seit seinen Anfängen in Deutschland (seit 1988) eng verbunden bin, kann ich mich in aller Bescheidenheit als „Experten“ bei den angesprochenen Themen und als Kenner der Biker-Szene bezeichnen. Somit sehe ich mich in der Lage zu dem Artikel qualifiziert Stellung zu nehmen.
Der Artikel von Herrn Eberle ist nachweislich schlecht recherchiert und gibt über weite Strecken einseitig die von der Forst- und Jagdlobby geschürten Vorurteile und Unwahrheiten über den MTB-Sport wieder. Dies ist man in der laufenden Diskussion um das geplante hessische Waldgesetz von „Provinzblättern“ – die um lokale Werbekunden fürchten - zwar gewöhnt. Dass sich der Spiegel offenbar auf dieses Niveau herab lässt, hat mich doch sehr enttäuscht.
Wenn Herr Eberle nur 3 Stunden im Internet recherchiert hätte, wäre ihm sicherlich aufgefallen, dass er sich mit seinem Artikel in den Dienst der privaten Waldbesitzer und Jäger stellt, die mit einer geschickten Lobbypolitik und gezielten Diffamierungen eine umfassende Einschränkung des Betretungsrechts in hessischen Wäldern – und zwar für alle Erholungssuchenden – durchsetzen will. Die Mountainbiker dienen hierbei nur als nützliches Feindbild, um das Gesetz rechtfertigen zu können. Frau Puttrich – die nachweislich der Holzindustrie sehr nahe steht – vertritt ungeniert die Partialinteressen einer kleinen Gruppe, die in Ruhe den Holzbestand „mobilisieren“ (zu deutsch: ernten) und auf die Pirsch gehen will. Da stören Erholungssuchende einfach. Mit den Radfahrern sollen nämlich auch die Reiter, Kutscher und Rollstuhlfahrer künftig auf die breiten „Waldautobahnen“ verbannt werden, was die Interessenskonflikte mit Fußgängern nur weiter verschärft.
Dass sich neben den Sportverbänden auch SPD, Grüne, Teile der FDP, der NABU Hessen, die IHK, die hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (um nur die wichtigsten zu nennen) entschieden gegen den Gesetzentwurf aussprechen, sollte Beleg genug sein, dass der Vorstoß von Frau Puttrich alles andere, als der von ihr propagierte „faire Interessenausgleich“ ist.
Diese offensichtliche Klientelpolitik der Ministerin zu Lasten der breiten Bevölkerung ist der eigentliche Skandal, der das „Futter“ für einen Spiegel-Bericht bietet, nicht ein paar Jugendliche, die stellenweise im Wald „buddeln“.
Die im Bericht exemplarisch dargestellten „Downhiller“ sind eine verschwindend kleine Minderheit, die meiner Erfahrung nach bei weniger als 1% der MTB-Fahrer liegen dürfte. Selbst der Sprecher des Umweltministeriums (Thorsten Neels) musste eingestehen, dass es auf über 99% der Waldfläche keine Probleme durch Mountainbiker gibt. Spätestens hier sollte ein Journalist in Grübeln kommen.
Das immer wieder angesprochene „Rasen durchs Dickicht“ ist leider eines der Märchen, das gerne von den selbsternannten „Naturschützern“ der Forst- und Jagdlobby bemüht wird. Mit einem MTB durchs Unterholz oder Dickicht (also abseits eines Weges) zu rasen ist technisch nicht wirklich möglich bzw. sinnvoll. Meist endet dies sehr schnell mit einem Sturz oder technischen Defekt.
Außerdem ist dies nach der bisherigen Gesetzeslage schon verboten und kann entsprechend geahndet werden. Daher drängt sich an dieser Stelle die Frage auf, warum mit dem neuen Gesetz etwas verboten werden soll, was jetzt schon nicht erlaubt ist.
Die mit Abstand überwiegende Zahl der MTB-Fahrer hält sich an die von der Deutschen Initiative Mountainbiker (kurz DIMB) aufgestellten „Trail-Rules“, die ein sozial- und umweltverträgliches Verhalten der Sportler einfordern. Einige „schwarze Schafe“ wird es – wie immer im Leben – weiterhin geben. Es käme ja auch keiner auf die Idee das Autofahren zu verbieten, weil sich einige nicht an die Regeln halten.
Es ist unbestritten, dass illegale Trails von „Downhill-Fahrern „ angelegt werden. Es stellt sich nur die Frage warum. Die Politik redet zwar immer davon, dass solche Entwicklungen (Änderung des Freizeitverhaltens) durch die Schaffung von legalen Angeboten kanalisiert werden sollen, doch passiert ist bisher sehr wenig. Am Feldberg (Frankfurt) versuchen Sportler seit nahezu 10 Jahren eine legale Trainingsstrecke zu bekommen und werden vom Forst und den Behörden immer wieder „vertröstet“. In der Landeshauptstadt Wiesbaden läuft ein ähnliches Verfahren seit etwa 2 Jahren – Erfolg ungewiss. Dass dann einige Sportler den Glauben an unsere politischen Institutionen verlieren und „eigene Wege“ suchen, halte ich zumindest für nachvollziehbar.
Ich habe die stille Hoffnung, dass der genannte Artikel ein „Ausrutscher“ war und nicht stellvertretend für die journalistische Arbeit des Spiegels steht.
Das Thema wird auf jeden Fall weiterhin in den Medien präsent sein, da sich die Radfahrer auf einen langanhaltenden und kreativen Widerstand einrichten. Denn eines ist sicher – Radfahrer haben nicht nur beim Radeln einen langen Atem.

Mit freundlichen Grüßen

Svenos




Mal sehen, ob es eine Reaktion gibt. Ich habe ja schon lange keine Ilusionen mehr bezüglich Ethos und Recherchequalität bei den heutigen Journalisten (habe fast täglich mit Redakteuren aus dem Bereich der "Bewegtbilder" zu tun), aber dem Spiegel hätte ich mehr zugetraut.
 
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Auch von mir :daumen:

Ein Hinweis auf die "Literaturseite" der DIMB waere noch toll gewesen. Ansonsten aber sehr gelungen. Danke fuer deine Arbeit.

lg
 
Es scheint keine mountainbikenden SPIEGEL-Redakteure zu geben, während Reiter und Pferdezüchter dort eine Lobby haben, wie bei früheren Gelegenheiten feststellbar war. Da müsst Ihr etwas tun; das von dieser Zeitschrift vermittelte Meinungsbild ist nicht ganz unbedeutend...
Ich bezweifle allerdings dass man in "Hamburch" das downhillfahren aus eigener Anschauung kennt, und man eher Vorurteile widergibt.
Interessant fand ich die Recherche beim BGU in Frankfurt, wobei die angebliche Steigerung der Mountainbike-Verletzten von 5% p.a. natürlich ins Verhältnis gesetzt werden muss zur (mit Sicherheit größeren) Wachstumsrate dieser Sportart. Als vor knapp 30 Jahren die Freizeitreiterbewegung boomte wurden die steigenden Reitunfälle auch überall beklagt; inzwischen redet da niemand mehr drüber. Das ist wohl auch immer so, dass das Sicherheitsdenken sich bei den Leuten erst entwickeln muss.
 
Sehr gelungen, nur als Leserbrief zu lang, um abgedruckt zu werden.

Vielleicht druckt der Spiegel ja einen Auszug.
Es wäre toll, wenn die Redaktion in ähnlichen Leserbriefen "ertrinken" würde. Ich konnte ja längst nicht alle Punkte ausführlich bearbeiten.
Also ran an den PC :daumen:.

Wäre jedenfalls enorm hilfreich, wenn sich der Spiegel dem Thema "Waldgesetz" unvoreingenommen annehmen würde. Das Potential für eine "Skandalgeschichte" liefert Frau Puttrich ja genügend :D
 
Na zumindest erstellen sie Videos dazu:
Immer am Limit: Downhill-Mountainbiker und die Entstehung illegaler Waldpisten
(Hab nicht gesehen, ob der Link hier schon gepostet wurde.)

Das Video bestätigt mal wieder meine These, dass die Leute nicht mehr klar denken können, wenn das rote Licht einer Kamera angeht.
Der Biker-Kollege ist ja über jedes Stöckchen gesprungen, dass man ihm hingehalten hat. Hat der gedacht, dass das ein Imagefilm über das Downhill-Fahren wird??? :(
Sorry, das musste mal gesagt werden.
 
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