Änderung Forstgesetz Hessen

Irgendwie scheinen wir dem Umweltministerium mittlerweile echt auf die Nerven zu gehen. Oder wie sonst soll man sich erklären, dass die jetzt sogar eine FAQ zu ihrem Gesetzentwurf veröffentlichen:

http://www.hmuelv.hessen.de/irj/HMULV_Internet?cid=c584e0b20098a5b48d7dc11594c9d2bf

Ja, aber ... Nachtigall ick hör Dir trapsen:

3. Was genau ändert sich für Waldbesucher durch das neue Waldgesetz?

Für die meisten Waldbesucher bleibt alles beim Alten. Dies gilt insbesondere für Spaziergänger und Wanderer, für Reiter, für Kutschfahrer und nicht zuletzt auch für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

In stark genutzten Waldgebieten kam es in den vergangenen Jahren infolge der technischen und sportlichen Entwicklung beim Mountainbiking mit den eben genannten Waldbesuchern und Nutzergruppen zu Konflikten. Das neue Hessische Waldgesetz soll hier einen Beitrag liefern und eine Grundlage schaffen, um derartige Konflikte und Gefahrensituationen zu vermeiden.

Das steht so noch nicht drin im Gesetz, wird dann aber das Rückzugsgebiet der Politik sein, bzw. den Knochen den man der Meute zuwirft. Von daher ganz wichtig, dass wir MTBler viele sind.
 
Ah, schöne Rahmenhandlung zu Punkt 3. Damit schließt sich doch meine Vermutung. Die Politiker sind schon echt %&$""§$$.

22. Es heißt, die Waldbewirtschaftung würde größere Schäden im Wald hervorrufen als die Freizeitnutzung. Was ist da dran?

Holz ist der umweltfreundlichste Rohstoff, Baustoff und Brennstoff, den wir haben. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der in Deutschland seit 300 Jahren nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit produziert und genutzt wird. Um Forstwirtschaft zu betreiben, eingeschlagenes Rundholz zur Weiterverarbeitung an die Holzindustrie oder beim Brennholz an die Bürgerinnen und Bürger zu liefern, ist eine Erschließung des Waldes mit ausgebauten Waldwegen und mit sogenannten Rückegassen erforderlich. Die Forstbetriebe arbeiten bei der Holzernte und bei der Holzbringung so bestandes- und bodenpfleglich, wie dies auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich ist. Es kommt vor, dass bei schwierigen Witterungslagen Beeinträchtigungen des Bodens und der Waldwege entstehen, die sich nicht vermeiden lassen.

Im Hinblick auf die Freizeitnutzung im Wald ist dies aber nicht der eigentliche Knackpunkt. Es wäre unsinnig zu behaupten, dass beispielweise von Mountainbikern größere Bodenschäden ausgingen, als zum Beispiel von Holz-LKW´s, Forstschleppern oder Harvestern.

Entscheidender sind vielmehr die Belange der anderen Waldbesucher, insbesondere die Vermeidung von Konflikten oder Gefahrensituationen sowie die Belange des Natur- und Artenschutzes. Hierzu zählen auch Störungen der im Wald lebenden Tiere.
 
Die über 300 Jahre währende nachhaltige Waldnutzung ist doch längst Vergangenheit.
Niemand stellt die Produktion von Bau- oder Möbelholz für den einheimischen Bedarf sowie Brennholz als Nebenprodukt in Frage. Für diese Waldnutzungen war die moderate Bewirtschaftung, wie wir sie bis vor einigen Jahren kannten, völlig ausreichend.

Im Zeitalter der industriellen Holzwirtschaft wird aber auch der Wald als ein globaler Wirtschaftsfaktor gesehen. Immer mehr große internationale Investmentkonsortien und Fondsgesellschaften steigen ins Waldgeschäfte ein und wollen maximale Rendite sehen. Auch der Staat als größter Waldbesitzer ist da aufgrund politischer Vorgaben (Gewinnorientierung, Wettbewerb etc.) keine Ausnahme. Deutsches Holz wird weltweit exportiert und stellt auch im Zuge der Energiewende ein starkes Wirtschaftsgut dar.

Nachdem internationale Abkommen zum Schutz der tropischen Regenwälder den dortigen Raubbau von Holz etwas einschränkten, schaffen es kanadische Konzerne mit Gesetzeslücken, ihre Wälder gerade zu versteppen, von den Zuständen in Russland ganz zu schweigen, dabei ist der Anteil der Sauerstoffproduktion der Erde in den nördlichen Zonen sogar erheblich größer als in den Tropen.

In Schweden werden riesige Wälder schon im jungen Zustand zu Zellulosemasse vermatscht, damit wir immer schön weißes Toilettenpapier haben und jeden Tag die Hochglanzwerbeprospekte aus dem Briefkasten entsorgen dürfen, die Altpapierwirtschaft fristet nach einem kurzen Zwischenhoch nur noch ein Schattendasein für untergeordnete Zwecke.

Die Wälder der Zukunft werden auch bei uns noch viel mehr als heute reine Holzäcker sein, Monokulturen in Reih und Glied, mit maschinell entferntem Unterholz (Brandgefahr) und erhöhtem Chemieeinsatz gegen Schädlinge und als Wachstumsbeschleuniger. Das ist keine Schwarzmalerei, sondern zum Teil schon Realität und darüberhinaus weit mehr als nur angedachte Planung.

Die mehr als mangelhafte Gesetzesvorlage krankt vor allem daran, dass die Gründe nur vorgeschoben waren, um von den eigentlichen abzulenken.

Natürlich haben Freizeitradler, Walker, Jogger, Reiter aber auch Jäger in solchen Wäldern keinen Platz mehr, allein die biologische Artenarmut und die definitiv nicht mehr auszublendenden Naturschäden wird letzteren die Lust an der Jagd verleiden bzw. diese gar nicht mehr möglich machen. Es geht bei den in der Gesetzesvorlage erwähnten Konflikten weniger um solche zwischen Radlern und Wandereren oder Reitern als vielmehr um solche zwischen Radlern und Personal und Maschinenpark der Holzindustrie. Logischerweise lässt sich mit schwerem Gerät oder Giftspritze im Wald ganz anders agieren, wenn man nicht ständig damit rechnen muss, dass Mountainbiker oder Jogger um die Ecke kommen.

Genau deshalb soll das Gesetz auch für ganz Hessen gelten und nicht nur für die wenigen HotSpots wie Taunus etc., natürlich mit Peer-Funktion für andere Bundesländer. Warum tut sich z.B. im grün regierten BW nichts? Trauen der Ministerpräsident und seine Regierung ihrer eigenen Mehrheit nicht übder den Weg?
Haben sie Angst vor dem Shitstorm durch die Waldindustrie und traditionell starke rechtskonservative Kräfte, wenn sie anfangen, wirklich grüne Politik zu realisieren?
Egal, jedes Volk hat die Regierung, die es verdient, bzw. gewählt hat.

Es gilt umzudenken, weg vom Irrglauben an unbegrenzte Wachstumskapazitäten, egal ob lokal/regional oder weltweit. Leider haben auch Organisationen wie Robin Wood, Greenpeace etc. die eigentliche Tragweite kommender Umgestaltungen noch gar nicht begriffen, bzw. thematisiert. Statt dessen wird nach wie vor auf spektakuläre Aktionen und altbekannte Schlagworte (Anti-Atom, Schutz des tropischen Regenwaldes, Walfangverbot, Anti-Fluglärm) gesetzt, ohne zu erkennen, wie das alles zuzsammenhängt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was genau ändert sich für Waldbesucher durch das neue Waldgesetz?
Für die meisten Waldbesucher bleibt alles beim Alten. Dies gilt insbesondere für Spaziergänger und Wanderer, für Reiter, für Kutschfahrer und nicht zuletzt auch für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

dazu eine kleine Anekdote von letztem Sonntag:

wir waren auf einem recht beliebten Abschnitt des Burgenwegs entlang der Bergstraße im Odenwald unterwegs. Der Burgenweg (Wanderweg, nicht mit PKW befahrbar) läuft hier über einige km parallel zu einer breiten Forspiste (legal befahrbar laut Gesetzesentwurf). Da wirklich sehr viele Spaziergänger auf dem Teilstück unterwegs waren, war erst unsere Intention, auf dem breiten Weg zu bleiben. Nachdem dies aber bereits schon auf den ersten Metern zu einem Slalom wurde, was sowohl für uns als auch die Spaziergänger etwas lästig war, entschlossen wir uns dann doch auf den Wanderweg zu wechseln: Gähnende Leere! Wir begegneten, bis wir am Ende des Teilstücks wieder auf die Piste kamen, keinem einzigen Menschen. Die Spaziergänger hatten ihre Ruhe vor uns und wir vor den Spaziergängern.

Die halb ernst, halb spaßig gemeinte Frage, die uns dann kam: Wenn es wirklich die Intention ist, Spaziergänger und Radler zu "entzerren" und sich für die "meisten" Waldnutzer nichts verändern soll... würde es dann nicht mehr Sinn machen, Radfahrer auf Trails und Spaziergänger auf breite Wege zu verbannen? :lol: Damit würde sich wirklich nichts ändern, und so wie sich die Sachlage des öfteren darstellt könnten wahrscheinlich mit dieser Variante mehr Leute leben als mit der bisher angedachten Regelung :teufel:

(nicht ganz ernstgemeint, aber mal zum drüber nachdenken ;))


im Übrigen steckt die FAQ so voller Lügen und Widersprüche in sich, dass mir schon wieder übel wird :kotz: aber das ist ja irgendwie momentan nichts Neues, wenn der HMUELV mal wieder etwas von sich gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@scylla
Etwas für die Linksammlung: Biken auf rechtlich schmalem Grat

Forstoberrat Hubert Türich vom Bad Neustädter Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten hält eine klare Regelung durchaus für gut. „Es geht auch um Haftungsfragen der Waldeigentümer. Die müssen auf den Wegen ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen“, so Türich. Der Fahrradverkehr müsse gelenkt werden, damit auch die wirtschaftliche Nutzung sinnvoll erfolgen könne.

Fahrradfahrer stehen also der sinnvollen wirtschaftlichen Nutzung des Waldes im Wege. :spinner: Das kann man ja echt nicht mehr ernst nehmen.
 
Die über 300 Jahre währende nachhaltige Waldnutzung ist doch längst Vergangenheit.
Niemand stellt die Produktion von Bau- oder Möbelholz für den einheimischen Bedarf sowie Brennholz als Nebenprodukt in Frage. Für diese Waldnutzungen war die moderate Bewirtschaftung, wie wir sie bis vor einigen Jahren kannten, völlig ausreichend.

Im Zeitalter der industriellen Holzwirtschaft wird aber auch der Wald als ein globaler Wirtschaftsfaktor gesehen. Immer mehr große internationale Investmentkonsortien und Fondsgesellschaften steigen ins Waldgeschäfte ein und wollen maximale Rendite sehen. Auch der Staat als größter Waldbesitzer ist da aufgrund politischer Vorgaben (Gewinnorientierung, Wettbewerb etc.) keine Ausnahme. Deutsches Holz wird weltweit exportiert und stellt auch im Zuge der Energiewende ein starkes Wirtschaftsgut dar.

Nachdem internationale Abkommen zum Schutz der tropischen Regenwälder den dortigen Raubbau von Holz etwas einschränkten, schaffen es kanadische Konzerne mit Gesetzeslücken, ihre Wälder gerade zu versteppen, von den Zuständen in Russland ganz zu schweigen, dabei ist der Anteil der Sauerstoffproduktion der Erde in den nördlichen Zonen sogar erheblich größer als in den Tropen.

In Schweden werden riesige Wälder schon im jungen Zustand zu Zellulosemasse vermatscht, damit wir immer schön weißes Toilettenpapier haben und jeden Tag die Hochglanzwerbeprospekte aus dem Briefkasten entsorgen dürfen, die Altpapierwirtschaft fristet nach einem kurzen Zwischenhoch nur noch ein Schattendasein für untergeordnete Zwecke.

Die Wälder der Zukunft werden auch bei uns noch viel mehr als heute reine Holzäcker sein, Monokulturen in Reih und Glied, mit maschinell entferntem Unterholz (Brandgefahr) und erhöhtem Chemieeinsatz gegen Schädlinge und als Wachstumsbeschleuniger. Das ist keine Schwarzmalerei, sondern zum Teil schon Realität und darüberhinaus weit mehr als nur angedachte Planung.

Die mehr als mangelhafte Gesetzesvorlage krankt vor allem daran, dass die Gründe nur vorgeschoben waren, um von den eigentlichen abzulenken.

Natürlich haben Freizeitradler, Walker, Jogger, Reiter aber auch Jäger in solchen Wäldern keinen Platz mehr, allein die biologische Artenarmut und die definitiv nicht mehr auszublendenden Naturschäden wird letzteren die Lust an der Jagd verleiden bzw. diese gar nicht mehr möglich machen. Es geht bei den in der Gesetzesvorlage erwähnten Konflikten weniger um solche zwischen Radlern und Wandereren oder Reitern als vielmehr um solche zwischen Radlern und Personal und Maschinenpark der Holzindustrie. Logischerweise lässt sich mit schwerem Gerät oder Giftspritze im Wald ganz anders agieren, wenn man nicht ständig damit rechnen muss, dass Mountainbiker oder Jogger um die Ecke kommen.

Genau deshalb soll das Gesetz auch für ganz Hessen gelten und nicht nur für die wenigen HotSpots wie Taunus etc., natürlich mit Peer-Funktion für andere Bundesländer. Warum tut sich z.B. im grün regierten BW nichts? Trauen der Ministerpräsident und seine Regierung ihrer eigenen Mehrheit nicht übder den Weg?
Haben sie Angst vor dem Shitstorm durch die Waldindustrie und traditionell starke rechtskonservative Kräfte, wenn sie anfangen, wirklich grüne Politik zu realisieren?
Egal, jedes Volk hat die Regierung, die es verdient, bzw. gewählt hat.

Es gilt umzudenken, weg vom Irrglauben an unbegrenzte Wachstumskapazitäten, egal ob lokal/regional oder weltweit. Leider haben auch Organisationen wie Robin Wood, Greenpeace etc. die eigentliche Tragweite kommender Umgestaltungen noch gar nicht begriffen, bzw. thematisiert. Statt dessen wird nach wie vor auf spektakuläre Aktionen und altbekannte Schlagworte (Anti-Atom, Schutz des tropischen Regenwaldes, Walfangverbot, Anti-Fluglärm) gesetzt, ohne zu erkennen, wie das alles zuzsammenhängt.


gutes posting. denn genau das sind die wahren hintergründe.
 
Auf der Seite der HMUELV
http://www.hmuelv.hessen.de/irj/HMULV_Internet?cid=c584e0b20098a5b48d7dc11594c9d2bf

gibt es ja jetzt FAQ:

In der ersten Antwort wird behauptet ein "fester Waldweg" sei auch ein erdfester Weg, nicht nur eine Forststrasse.

In der 3. Antwort wird behauptet:
Bisher war biken nur auf festen Waldwegen, nicht aber auf schmalen Waldpfaden bzw. Single-Trails gestattet.

Was ein fester Waldweg ist, wurde in div. Gerichtsurteilen und Kommentierungen bereits festgestellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom HMUELV verbreiten hier absichtlich oder aus möglicher Dummheit die Unwahrheit. Gleiches trifft auf weitere Punkte im FAQ zu. Da will ich garnicht weiter lesen, sonst bekomme ich noch einen Gehirnstillstand :mad:
 
So, es gibt ein neues Update:

Als Antwort auf meine e-Mail Anfragen an die MdL, habe ich im Auftrag von MdL Günter Rudolph (SPD), die aktuelle Presseerklärung von Heinz Lotz (SPD) weiter geleitet bekommen:

" Heinz Lotz (SPD): Landesregierung stellt FAQs ins Netz – und sich
damit ein Armutszeugnis aus
Dass sich Umweltministerin Puttrich offenbar gezwungen sieht, 22 anscheinend am
häufigsten gestellten Fragen mit passenden Antworten zu ihrem noch nicht einmal vom
Kabinett beschlossenen Entwurf des neuen Waldgesetzes veröffentlichen muss,
bezeichnete Heinz Lotz, der forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, als
„Armutszeugnis“. „Die Not muss unendlich groß sein, wenn man einen einseitigen
Gesetzentwurf formuliert und ihn dann in umfassender Weise erklären muss, indem man
die so genannten FAQs noch vor Kabinettsbeschluss als Interpretationshilfe ins Netz
stellt“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch.
Das Waldgesetz sein ohnehin eine einzige Kommunikationspanne. „Der Entwurf wurde
zwar den betroffenen gesellschaftlichen Gruppen weitergereicht und hat dort insbesondere
bei den Radsportlern einen Proteststurm und viele Diskussionen ausgelöst. Natürlich
gehen der SPD-Fraktion und auch einzelnen Abgeordneten dazu unzählige Mails, Anrufe
und Briefe zu, die wir auch gerne beantworten. Leider hat das Ministerium uns aber bis
zum heutigen Tag trotz Anfrage noch nicht einmal – wenigstens fairerweise – den Entwurf
zugesandt. Stattdessen müssen wir ihn uns von den betroffenen Verbänden erbitten“, so
Lotz. Es erzeuge nur noch Kopfschütteln, so Lotz, wie die Landesregierung mit aller
Gewalt versuche, sich selbst lächerlich zu machen. „Ein einmaliger, peinlicher Vorgang.“ "


Leider immer noch keine inhaltliche Stellungnahme, aber es rasselt im Gebälk.
 
Die Position von Lothar Quanz (SPD) ist ja doch recht deutlich. Und trifft im Kern die Forderung der Mountainbiker. Hoffen wir, das im Gesetzgebungsverfahren dabei kein fauler Kompromiss entsteht.
 
Hallo!

anbei mal ein paar Zahlen die das HMUELV selbst nebenbei nennt, die zeigt, wie abwegig dort argumentiert wird:


Die hessische Landschaft wird von waldreichen Mittelgebirgen geprägt. Die Flächennutzung der 2,11 Mio. ha Landesfläche gliedert sich in:
  • 890.000 ha Landwirtschaftsfläche (41%)
  • 895.000 ha Waldfläche (42%)
  • 326.000 ha Siedlungs- und Verkehrsfläche (15%)
  • 47.000 ha Wasserfläche, Abbauland, Öd- und Unland, Übungsgelände u.ä. (2%)
Auf rund 1.800.000 ha Fläche wird in Hessen die Jagd ausgeübt. Auf rund 240.000 ha (13%) führt der Landesbetrieb HESSEN-FORST die Jagd durch. 87% der hessischen Jagdfläche werden durch die private Jägerschaft betreut.

In Hessen leben 23.000 Jägerinnen und Jäger. Dies entspricht ca. 0,4% der hessischen Bevölkerung...

In Hessen steht der Wald zu 40 % im Eigentum des Landes, zu 35 % gehört er den jeweiligen Kommunen und zu 25 % ist er im Eigentum von rund 60.000 privaten Waldbesitzern. Diese Waldbesitzarten sind in den Regionen sehr eng und mosaikartig miteinander verzahnt.

Nimmt man Waldbesitzer und Jäger in Summe zusammen sind das maximal 83.000 Personen. Wobei davon ausgegangen werden kann, daß nur wenige Großgrundbesitzer wirkliche Vorteile aus der industriellen Holzproduktion ziehen können und daher entsprechenden politischen Einfluss ausüben (können).
Das zeigt ganz deutlich, dass hier eine relativ kleine Minderheit (max. 1,38% bezogen auf 6 Mio. Hessen) ihre Ziele zu Lasten der breiten Bevölkerung durchsetzten will.
Und wenn uns die Initiatoren des Gesetzes erzählen wollen, dass die Landschaft durch "Freizeitdruck" überfordert wird (immerhin besteht Hessen zu 83% aus Wald und Feldern), dann kann ich auch nur lachen. Abgesehen einigen Hot-Spots (wo viele Parkplätze sind) sehe ich meinen Touren irgendwie fast nie Menschen.
Also über was reden wir überhaupt????????
Wenn ich in Gesprächen der letzten Tagen diese Fakten nenne, wird jeder nachdenklich...
 
Hallo!

anbei mal ein paar Zahlen die das HMUELV selbst nebenbei nennt, die zeigt, wie abwegig dort argumentiert wird:


Die hessische Landschaft wird von waldreichen Mittelgebirgen geprägt. Die Flächennutzung der 2,11 Mio. ha Landesfläche gliedert sich in:
  • 890.000 ha Landwirtschaftsfläche (41%)
  • 895.000 ha Waldfläche (42%)
  • 326.000 ha Siedlungs- und Verkehrsfläche (15%)
  • 47.000 ha Wasserfläche, Abbauland, Öd- und Unland, Übungsgelände u.ä. (2%)
Auf rund 1.800.000 ha Fläche wird in Hessen die Jagd ausgeübt. Auf rund 240.000 ha (13%) führt der Landesbetrieb HESSEN-FORST die Jagd durch. 87% der hessischen Jagdfläche werden durch die private Jägerschaft betreut.

In Hessen leben 23.000 Jägerinnen und Jäger. Dies entspricht ca. 0,4% der hessischen Bevölkerung...

In Hessen steht der Wald zu 40 % im Eigentum des Landes, zu 35 % gehört er den jeweiligen Kommunen und zu 25 % ist er im Eigentum von rund 60.000 privaten Waldbesitzern. Diese Waldbesitzarten sind in den Regionen sehr eng und mosaikartig miteinander verzahnt.

Nimmt man Waldbesitzer und Jäger in Summe zusammen sind das maximal 83.000 Personen. Wobei davon ausgegangen werden kann, daß nur wenige Großgrundbesitzer wirkliche Vorteile aus der industriellen Holzproduktion ziehen können und daher entsprechenden politischen Einfluss ausüben (können).
Das zeigt ganz deutlich, dass hier eine relativ kleine Minderheit (max. 1,38% bezogen auf 6 Mio. Hessen) ihre Ziele zu Lasten der breiten Bevölkerung durchsetzten will.
Und wenn uns die Initiatoren des Gesetzes erzählen wollen, dass die Landschaft durch "Freizeitdruck" überfordert wird (immerhin besteht Hessen zu 83% aus Wald und Feldern), dann kann ich auch nur lachen. Abgesehen einigen Hot-Spots (wo viele Parkplätze sind) sehe ich meinen Touren irgendwie fast nie Menschen.
Also über was reden wir überhaupt????????
Wenn ich in Gesprächen der letzten Tagen diese Fakten nenne, wird jeder nachdenklich...

Du wirst die Zahlen noch etwas relativieren können. Ich denke dass einige Waldbesitzer auch Jäger sind. Wobei ich eh die Jägerschaft weniger als Triebfeder für die Novelle sehe, ganz im Gegenteil
 
Übrigens mal was zum Thema "Verschrecken von Wild"



Das war gestern Nachmittag, die Perspektive ist etwas blöd, aber es waren nicht mal 10 Meter.

Keine Spur von Aufregung, stand einfach da hat mir zugeschaut wie ich gemütlich das Handy ausgepackt habe und ist dann gemächlich weggetrabt.

Auf dem Bild nicht zu sehen mein Labrador, der saß neben mir. Auch der war dem Wild egal.....
Umgekehrt übrigens auch :)
 
du wirst genügend förster finden, die die theorie der wildvertreibung nur belächeln. es sind auch diejenigen, die nichts gegen radfahren im wald haben, auch auf trails und schmalen pfaden.

natürlich finden sich unter dieser berufsgruppe auch kritiker.

es bleibt wie immer dabei: wo licht, da ist auch schatten - und umgekehrt ;).
 
Ich war jetzt einige Zeit im Urlaub, und da ist es wieder und es ärgert mich wieder.

Das ist nicht der richtige Ansatz; der wird von der Gegenseite wunderbar als Brandbeschleuniger ausgenutzt werden.
Ganz abgesehen davon, dass der Taunus zwischen Königstein und Saalburg damit geopfert wird; neben den anderen Regionen, in denen die meisten Biker wohnen. Danke.
Na ja, ein paar Ameisen müssen wohl geopfert werden. Hilft mir aber nicht, weil genau dort mein Revier liegt.

Strategie und Taktik sind ex ante reine Ansichtssache, aber wir werden sehen was rauskommt.
:rolleyes:

Welche Opfer denn bitte?
Wir wollen, dass die 2-spurige Regelung in der Tonne verschwindet. Auch für Dein Revier. Und dann wollen wir in Starkdruckgebieten eine Entzerrung über ein richtiges Trailangebot an die Biker erreichen.
Die DIMB IG Taunus hat dazu einen Wegenetzvorschlag eingereicht, der ein super Angebot für die Biker darstellt. Wir haben insbesondere vorgeschlagen, in der Feldbergregion parallel zu den stark frequentierten Hauptwegen Flowtrails a la Stromberg anzulegen. Für jeden Spaß pur und besser als der Tourislalom. Lenkung durch Angebot funzt halt viel besser als durch Verbot.

Was wäre denn Dein strategischer Ansatz? Gar keine Besucherlenkung in Starkdruckgebieten unterstützen? Dann macht der Forst das völlig ohne die Biker. Und was dabei herauskommt, brauche ich Dir wohl nicht zu erklären. Bin aber sehr gespannt auf Deine Ideen & Vorschläge...

Und außerdem: wem das Trailangebot nicht passt, fährt doch eh weiterhin seine bisherigen Wege, oder nicht? Deswegen müssen die Bikertrails ja gut werden. Sonst funzt die ganze Geschichte nicht und wir tragen das Ergebnis auch nicht mit.
 
Ha, jetzt haben sie es doch selbst beerdigt:
11. Ich habe im Internet gelesen, dass ich in Zukunft nur noch auf Waldwegen Rad fahren darf, die auch für große Autos geeignet sind. Ist das so richtig?

Nein. Auch feste Waldwege, auf denen im Hinblick auf die Wegesbreite zum Beispiel ein Kleinstwagen wie ein Smart oder ein Polo fahren könnte, stehen für das Radfahren im Wald und für das Mountainbiking grundsätzlich zur Verfügung.

Ok. "Kleinstwagen". Nicht Kleinwagen. Die Interpretation "Kleinstwagen" = "Kleinst möglicher Wagen" liegt da ja nahe.

Dazu:
Texanischen Forschern ist es gelungen, ein molekülgroßes Auto bei Raumtemperatur fahren zu lassen. Das winzige Vehikel misst gerade einmal drei Nanometer und ist damit fürs menschliche Auge nicht sichtbar.
www.welt.de/wissenschaft/article317...kleinste-Auto-der-Welt-kann-jetzt-fahren.html

3 Nanometer find ich akzeptabel.
 
Ist das die neue Bescheidenheit? ;-)

Das nenne ich mal einen Ansatz. Endlich hätte man mit dem Bike eine gute Chance im direkten Aufeinandertreffen mit dem Auto :lol:
Ich höre schon so manchen Biker sagen: "Man habe ich heute wieder Sch....viel Autos zwischen den Stollen kleben, das nervt":D

Und die Staus auf den Autobahnen hätten sich auch erledigt....
 
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