WBM 2|2010: Mein erstes Rennen mit der ebm-Kappe.......
Nach den ersten paar gut laufenden Kilometern fährt sich's irgendwie komisch... Aha! Die Kette läuft neben dem Leitröllchen.

Nachdem sie gar nicht mehr läuft

und EP und mudmax mir fast reingefahren wären, sitzt sie wieder richtig.
Zwei Anstiege später läuft sie gar nicht mehr: Runter vom Rad! Die Kette hängt sonstewo: der Schaltkäfig hat sich nämlich ein bisschen aufgelöst und die Kette ist vollständig vom unteren Leitröllchen gesprungen. Also Kette wieder rauf! Tretversuch Nr. 1 scheitert. Kette springt wieder runter. Kette rauf! Tretversuch Nr. 2 scheitert. Kette ist wieder unten. Kette rauf! Tretversuch Nr. 3 (oder wars Nr. 4?) gelingt!
Bei der nächsten Gelegenheit ist sie wieder runter...

Absteigen! Kette rauf! Aufsteigen! Weiterfahren!
Das wiederholt sich noch das ein oder andere Mal, bis ich am Fuße des Wehlabergs stehe. Die Kette ist wieder unten und auch etwas verwurschtelt.

Kette rauf! Vorsichtig weiterfahren. Blick nach unten: "Hm, mein Käfig steht aber gaaaanz schön schief."
...
...
DZLENG!
Das wars.
Schaltauge zerbrochen.
Na ja, denn kann ich ja auch zum Start-Ziel-Bereich gehen.
Hmmm... oder ich bastel mir auch endlich mal einen Singlespeeder!
Also Kette rauf, Schaltwerk raus, auf Baumstamm gelegt (nee, das nehm ich jetzt nicht noch mit!), Kette gekürzt, so dass sie auf dem großen Kettenblatt läuft.
Den Wehlaberg habe ich natürlich rauf geschoben. Oben angekommen sag ich Zwock, der nur just for fun unterwegs war, noch hallo und teste meinen Singlespeeder: Funzt nicht!
Zwock erklärt mir, dass die Kettenlinie stimmig sein müsste und hilft, die Kette weiter zu kürzen. (Thanks!!!)
Okay, läuft schon um einiges besser!

Allerdings hält auch das nicht lange: DZENG! Kettenriss.

Also Kette noch kürzer und auf dem kleinen Kettenblatt unterwegs. So mit ca. 11 km/h? Aber immer schon vorsichtig! Gasgeben bergab fällt natürlich aus. Bergauf will ich das Gebilde auch nicht zu sehr belasten.
Aber noch bevor ich die Straße (die Zielgerade) erreichen: DZENG! Kettenriss.
Na gut! Schieb und roll ich halt ins Ziel! 15 km/h! Ich schieße förmlich durch Köthen!
Kurz vor der Start-Ziel-Linie werde ich noch tatkräftig von einer der jüngsten ESK-Ratschenschwenkerinnen angefeuert.
Und dann? Bekomme ich ein Leihrad angeboten!! Mmmh.. ok!
Ich schlage also zu, pack meinen Hintern auf den etwas zu hohen
Sattel und erklär im Ziel in zwei Sätzen, dass ich jetzt da sei und grad mal das Rad getauscht hätte.
Na dann kann's ja losgehen! Pünktlich 12 Uhr beginnt also für mich das Rennen... Da war ich letztes Mal fast im Ziel...
Natürlich kommt mir die Fuchsjagdreiterhorde entgegen.

Na gut, kann noch ganz gut dran vorbeifahren. So, wie funktioniert jetzt diese Rakete unter mir hier eigentlich? Schaltung: funktioniert fast tadellos! Bremsgriffe: nicht für meine Finger gemacht.

Dämpfung: Äh, Dämpfung? Hallo? Woah, ist die hart eignestellt! Aber egal, an sich ists eine Rakete, die endlich mal wieder Spaß macht!

Abgesehen vom
Sattel, aua!
Allein gehts also durch Wald und über Feld, durch Sand und den Berch hinauf: Mein Schaltwerk liegt noch da, ich überhole noch den ein oder anderen, von welchem mich der ein oder andere noch fragt, ob mein Bike wieder ganz sei. Um die neue Strecke nicht zu übersehen, muss ich bei der Geschwindigkeit auch genauer hinschauen. Fantomas gebietet mir noch, mal bisschen schneller zu fahren. Ja ja, in der ersten Runde hab ich mich ja auch nur ausgeruht....
Letztendlich habe ich auf der zweiten Runde noch drei Mädels überholt und bin auf dem zweiten Platz gelandet. Zumindest als Frau lohnt sich's echt, nicht aufzugeben!
Das dicke Ende kommt erst noch.
Erstmal hab ich lecker Nudeln pur gemampft und bin los, um das Schaltwerk und so weiter zu holen. Als ich zurück komme, sind alle wech. Bis auf rkersten, Angi, EP und Olle Jolze.
Olle Jolze bietet mir Kettenniethilfe an. Na gut! Kann ich derweil meine Sachen packen. Dann gibt mein nagelneues Tool auf, dann ist die Kette zusammengestückelt auf dem mittleren KB. "Fahr mal Probe!"
Joa, funzt!
Dann kann's ja losgehen! Aber was ist das? Ich trau meinen Augen nicht, als ich den Strebenschutz abmache und folgendes entdecke:
KEINE AHNUNG, wie das passieren konnte. Ich hab einfach beschrieben, wie es ablief.
Und wehe, ihr fangt jetzt wieder an zu diskutieren.

Ich bin jedenfalls nicht gestürzt, mir ist kein Hirsch und auch sonst niemand reingerannt. Und auch kein Stein/Stock reingeraten. Und: Wenn man ne Kette auf die Ritzel legt, wird die Strebe nicht abknicken.
Damit ist alles gesagt.

Na mal schauen, was der Hersteller dazu meint...
Vielen Dank für jegliches und vielerbrachtes Mitgefühl und die vielfach angebotene Hilfe von den anderen Teilnehmern!!
Vielen Dank, S-Punkt! Wie kann ich Dir dafür danken???
Edit: Wir haben uns noch um eine herrenlose Sporttasche gekümmert, die da mitten auf dem Hof stand. Wer hat die denn vergessen?