Allgemeine Frage zum Entlüften: Reservoir nachfüllen nachdem Beläge an die Scheibe herangeführt worden sind?

Was passiert, wenn man die Bremse überfüllt in einer eher kühlen Garage, dann fährt man mit neuen Belägen irgendwohin, wo es heiss ist und nach dem Einbremsen fährt man eine steile, technisch sehr anspruchsvolle Abfahrt, wo man die Bremse kaum loslassen kann? Das Bremsmedium wird heiss, dehnt sich aus und kann nirgends hin, da der Ausgleichsbehälter schon platschevoll ist.
 
Ein Bekannter von mir konnte mal eine Tour im August nicht mitfahren, weil seine Werkstatt offenbar die Bremse überfüllt hatte und diese dann bei >30 Grad auf dem Weg zum Trail zu gemacht hatte.

Jemand, der seine Bremse selbst überfüllt, weiß, was er dann zu tun hat.

Meine Shigura überfülle ich grundsätzlich - auch weil ich das Schnellentlüften über den Griff sehr praktisch finde.
Trotzdem hat sich meine Bremse selbst bei Hitze noch nie zugezogen.
 
An solchen Tagen bin ich froh das genug Öl im Reservoir ist ;)
 

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Muss ich mir Sorgen machen, dass meine Bremsen sowas problemlos wegstecken auch wenn ich sie nicht überfüllt habe?
Nee, gute Bremsen braucht man nicht überfüllen, um dieses für mich nicht passende Wort zu verwenden. Manche Hersteller neigen periodisch aus Gewichtsgründen immer mal wieder dazu die Ausgleichsbehälter zu klein, quasi on the edge, zu designen. Dann und wenn man den Druckpunkt anders mag, kann man mit der Füllmenge spielen.
 
Ein Bekannter von mir konnte mal eine Tour im August nicht mitfahren, weil seine Werkstatt offenbar die Bremse überfüllt hatte und diese dann bei >30 Grad auf dem Weg zum Trail zu gemacht hatte.

Jemand, der seine Bremse selbst überfüllt, weiß, was er dann zu tun hat.

Meine Shigura überfülle ich grundsätzlich - auch weil ich das Schnellentlüften über den Griff sehr praktisch finde.
Trotzdem hat sich meine Bremse selbst bei Hitze noch nie zugezogen.
Das muss nicht sein. Es gibt einige Bremsen, die auch richtig entlüftet so reagieren. Avid und Formula z.B. hatten da einige im Programm. Haben aber beide gelernt.
 
Nee, gute Bremsen braucht man nicht überfüllen, um dieses für mich nicht passende Wort zu verwenden. Manche Hersteller neigen periodisch aus Gewichtsgründen immer mal wieder dazu die Ausgleichsbehälter zu klein, quasi on the edge, zu designen. Dann und wenn man den Druckpunkt anders mag, kann man mit der Füllmenge spielen.
Wie der Füllstand vom AGB einen Einfluss auf den Druckpunkt hat musst du mir jetzt aber erklären. Klar, wenn der AGB zu klein ist, dann schon, ich behaupte aber mal, dass er es bei keiner aktuellen Bremse ist.

Das muss nicht sein. Es gibt einige Bremsen, die auch richtig entlüftet so reagieren. Avid und Formula z.B. hatten da einige im Programm. Haben aber beide gelernt.
Kenn ich, Formula DOT Bremsen haben früher gern Wasser gezogen und sich somit selbst überfüllt.
 
Ich „Überfülle“ schon seit längerem meine Bremsen. Egal ob Sram oder Magura- es funktioniert besonders gut wenn mal viele Tiefenmeter fährt. Ich bin ca 4 mal im Jahr in Österreich und habe die Erfahrung gemacht wenn die Bremse nach Vorgabe befüllt wird, gibt es immer Probleme wenn die Beläge dem Ende zu gehen. Der Druckpunkt wandert und die Bremsleistung wird schwammig. Beim Überfüllen kann ich die Beläge bis zum Ende fahren und es ist immer noch genug Öl im Reservoir. Natürlich musst du beim montieren neuer Beläge beachten das die Füllschraube geöffnet wird da sonst zb bei Magura der Bladder platzt.

Das Bremsmedium dehnt sich bei Hitze aus. Wo soll es hin, wenn das System überfüllt ist ?
Ich war dabei, wo es nem Kumpel den Deckel vom Ausgleichsbehälter weggefetzt hat.
 
Wie der Füllstand vom AGB einen Einfluss auf den Druckpunkt hat musst du mir jetzt aber erklären. Klar, wenn der AGB zu klein ist, dann schon, ich behaupte aber mal, dass er es bei keiner aktuellen Bremse ist.


Kenn ich, Formula DOT Bremsen haben früher gern Wasser gezogen und sich somit selbst überfüllt.
Ich würde mit Behauptungen und Mutmaßungen vorsichtiger umgehen. :D
Schöne Feiertage!:bier:
 
Es ist ja im Allgemeinen so, dass nach Entfernen des Bleedblocks und Wiedereinsetzen der Beläge das System quasi zunächst unterfüllt ist.

Nein.

Die Bremse ist genau dann mit der richtigen Menge DOT/Öl befüllt, wenn die Kolben komplett reingedrückt sind und das DOT/Öl oben an der Entlüftungsschraube ansteht. Der Ausgleichsbehälter reicht dann mindestens soweit, bis die Bremse zum max. Verschleiß runtergebremst ist (also Beläge und Scheibe min. Dicke haben).

Überfüllen ist immer schlecht, denn wenn ein anderer, der nicht weiß, daß die Bremse überfüllt wurde, die Beläge tauscht und dazu die Kolben komplett zurückdrückt, ohne die Entlüftungsschraube am Geber zu öffnen, zerstört im schlimmsten Fall den Geber.
 
Kann bei der MT passieren.
Es mag Leute geben die bei ihrer Bremse Gründe fürs Überfüllen haben. Muss nicht zwingend Duhm sein :o

Ich würde das nicht machen:
Das ist so berechnet, dass bei neuen Belägen noch eine Reserve für Wärmeausdehnung vorhanden ist.
Avid Elixir Fahrer kennen das Problem :lol:
 
Nein.

Die Bremse ist genau dann mit der richtigen Menge DOT/Öl befüllt, wenn die Kolben komplett reingedrückt sind und das DOT/Öl oben an der Entlüftungsschraube ansteht. Der Ausgleichsbehälter reicht dann mindestens soweit, bis die Bremse zum max. Verschleiß runtergebremst ist (also Beläge und Scheibe min. Dicke haben).

Überfüllen ist immer schlecht, denn wenn ein anderer, der nicht weiß, daß die Bremse überfüllt wurde, die Beläge tauscht und dazu die Kolben komplett zurückdrückt, ohne die Entlüftungsschraube am Geber zu öffnen, zerstört im schlimmsten Fall den Geber.
Sorry, hätte (jetzt zue ich es ja) das Ganze im Konjunktiv schreiben sollen. Mich hat halt umgetrieben, dass nach dem Entlüften und Heranführen der Beläge soviel vom Bremsmedium aus dem Reservoir gezogen wird und der Rest dennoch für den korrekten Betrieb, auch bei später abgefahrenen Belägen noch ausreichend sein soll. Aber wie hier schon mehrfach von verschiedenen Seiten betont wurde, scheint das alles durchdacht und in Ordnung zu sein👍
 
nach dem Entlüften und Heranführen der Beläge soviel vom Bremsmedium aus dem Reservoir gezogen wird und der Rest dennoch für den korrekten Betrieb, auch bei später abgefahrenen Belägen noch ausreichend sein soll

...dann hat der Konstrukteur der Bremse was falsch gemacht. Bei Shimano-Bremsen (k. A. welches Modell genau) ist es oft so, daß man am etwas schwammigen und späten Druckpunkt merkt, daß die Beläge und die Scheibe schon ziemlich runter sein müssen.

Und irgendwann, wenn man es total übertreibt, also die Beläge bis auf den Träger runterbremst und die Scheibe schon lange unter der min. Dicke ist, die Kolben sehr weit rausgucken und sich schiefstellen können. Irgendwann ist halt Schluß mit lustig.
 
Zumindest bei meiner Zee war der Druckpunkt bis zum letzten mm Belagstärke konstant. Gemerkt (glücklicherweise auch rechtzeitig) habe ich das ganz konkret bei meinem letzten AlpenX, als der Belag vorn tatsächlich fast runter war. Nach Zurückdrücken der Kolben und Einsetzen der neuen Beläge war kein Unterschied zu vorher zu spüren. Überfüllt habe ich sie auch nie, weil ich trotz meiner o.a. Frage zum Füllstand des AGB auch nie wirklich daran gedacht habe. BTW ist das Thema ,,Überfüllen" hier auch von anderen konkret angesprochen worden. Ich hätte es eher ,, Nachfüllen" genannt. Aber, da das Thema ja hier doch ausgiebig beleuchtet worden ist, werde ich auch nicht ,,nachfüllen".
 
Bremsmedium nachfüllen wenn die Beläge abgefahren sind ist wie in den Luftballon nochmal reinpusten nachdem man ihn zugeknotet hat.

Was soll das bringen? Hat das irgendeiner mal technisch erklärt?

Wenn das Hochdrucksystem keine Luft enthält (also die Bremse korrekt entlüftet wurde und der Hersteller den AGB ausreichend dimensioniert hat weil er bekanntermaßen kein Idiot ist), dann ändert das 0,0 am Bremsverhalten.

Man hat halt mehr Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter, aber das ist der Niederdruckteil der Bremse. Das macht keinen Unterschied außer dass man sich beim Kolben zurück drücken evtl. den Bremshebel schrottet. Super.
 
Selbes Oberthema andere Frage: Bleeding block ja oder nein?
Benutzt ihr Entlüftungsblöcke? Gerade bei Magura sind das ja eh recht schwabbelige Dinger und verhindern nicht, dass die Kolben zumindest etwas ausfahren.
Bei Hope wird ja kein Bleedblock genutzt….
Habe gestern meine MT7 entlüftet. EBT geöffnet, Kolben zurückgedrückt, Spritze oben, dann Spritze unten, Öl durchdrücken. Da baut sich auf den Kolben kaum Druck auf. Die bleiben drin. Auch beim Hebel schnappen lassen. Dann Spritze oben ab und EBT zu, dann Spritze unten ab. EBT nochmal geöffnet, Kolben zur Sicherheit nochmal zurückgedrückt, EBT schließen.
Ergebnis: Perfekter Druckpunkt.
Jaja, wäre auch kein Akt gewesen die gelben Dinger reinzustecken aber Vorteil ist meiner Meinung nach, dass man (siehe Hope) durch das Zurückdrücken der Kolben evtl. vorhandene Luft aus dem Sattel bekommt.
Gefahr, dass die Kolben rausploppen besteht ja eigentlich nicht - System ist ja immer oben offen beim Entlüften (außer ich drück die Spritze unten ohne Verstand durch).
 
Also hope ohne Block geht Garne mir sind die Kolben dabei rausgesprungen weil ich dachte das die so verklemmt sind wie bei den anderen Herstellern 😅

Ich nutze den bleedblock von trickstuff
 
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