Als Mountainbiker im Deutschen Alpenverein (DAV) - austreten oder drinbleiben?

Und sollten die ersten Verbote in Bayern diesen Sommer kommen, und da bin ich sicher, können
wir als Mtb ler nur einfach weg bleiben. Je mehr weg bleiben, desto mehr steht der örtliche Tourismus
unter Druck.
Ich fürchte, du überschätzt die Wirkung vom "Tourismus" ganz gewaltig.

Erst mal gibt es hier in meiner Region (MB, TÖL) genügend Stellen, die zwar vom Tourismus reden, aber MTB kommt da überhaupt nicht vor. Sinngemäße Aussage von einem Bürgermeister: "Wir sind ein Wintersportort. Und das wird auch so bleiben." Sprich, die wären sogar froh, wenn weniger MTBler kommen.

Der Anteil an Leuten, die auf die anspruchsvollen Wege gehen, ist sehr gering. Geschätzt 90% sind zufrieden mit Forststraßen.

Und dann wird im Tourismus hauptsächlich über Übernachtungen und Gastronomie geredet. Das ist aber bei den Wegbenutzern per MTB nicht relevant, die kommen alle aus der Region. Ich habe noch nie mitbekommen, dass jemand für ein verlängertes Wochenende in diese Region fährt, um anspruchsvolle Trails zu fahren. Und die Gastronomie wird eh an den Hotspots überrannt, da machen die anspruchsvollen MTBler nichts aus.

Ob "wir" viele sind, ist auch sehr relativ. Natürlich siehst du immer wieder Leute, die jenseits von S2 fahren wollen. Aber stelle die alle in ein normales Fußballstadium, dann wäre wahrscheinlich der Eindruck "verdammt schlecht besuchtes Spiel". (Der Vergleich mit einem Fußballstadium ist nicht von mir. Das mit "wir sind viele" war damals zu meiner Segelfluzeit auch ein Thema, und da war eben der Vergleich, dass alle Segelflieger in Deutschland locker in ein Fuballstadium passen.)

Und noch was: Wohin soll ich denn gehen, wenn ich "weg bleiben" will? Ins Vinschgau? Zum Gardasee? Für eine Tagestour? Für meine "erweiterten Hometrails"?

Ich würde es anders angehen. Ich würde Präsenz zeigen. Nur dann können wir zeigen, dass wird Wünsche, Vorstellungen, Ansprüche und Rechte haben.
 
Da ist übrigens auch eine Rechtsschutzversicherung inbegriffen...
Greift die Rechtsschutzversicherung auch bei Bußgeldverfahren wegen Befahrens gesperrter Wege und insbesondere bei der Abwehr von zivilrechtlichen Unterlassungsklagen? Letzteres ist nämlich bei den meisten Rechtschutzversicherungen ausgeschlossen.

Aber Zurück zum Thema:

Bei der Gründungsversammlung der DIMB IG Allgäu am 25.02.18 im Haus Oberallgäu waren Vertreter der DAV Sektion Kempten, der DAV Sektion Allgäu-Immenstadt und des Hauptvereins anwesend und haben sich zu Wort gemeldet. Bei dieser Gelegenheit habe ich das 1. Mal vom Pilotprojekt Mountainbike gehört. Wenn ich mich recht erinnere, wurde das Engagement des Deutschen Alpenvereins durchwegs positiv dargestellt und insbesondere wurde der Eindruck vermittelt, dass auch der Alpenverein auf Seiten der Mountainbiker steht.

Gleichzeitig muss ich jetzt aber feststellen, dass der Hauptverein parallel daran gearbeitet hat, das freie Betretungsrecht für Mountainbiker durch seine Mitarbeit an der Verwaltungsvorschrift einzuschränken.

Irgendwie drängt sich mir hier der Eindruck auf, dass der Deutsche Alpenverein hier ein doppeltes Spiel gespielt hat, was ich vor dem Hintergrund, dass hier Fördergelder in 6-stelliger Höhe bezahlt wurden, erst recht bedenklich finde.

Im Übrigen habe ich vor kurzem mitbekommen, dass zumindest das örtliche Landratsamt nunmehr entsprechend dem hier im Thread veröffentlichten Schreiben des Umweltministeriums anfängt, konfliktträchtige Stellen abzufragen und mögliche Sperren vorzubereiten.
 
Ich fürchte, du überschätzt die Wirkung vom "Tourismus" ganz gewaltig.

Erst mal gibt es hier in meiner Region (MB, TÖL) genügend Stellen, die zwar vom Tourismus reden, aber MTB kommt da überhaupt nicht vor. Sinngemäße Aussage von einem Bürgermeister: "Wir sind ein Wintersportort. Und das wird auch so bleiben." Sprich, die wären sogar froh, wenn weniger MTBler kommen.

Der Anteil an Leuten, die auf die anspruchsvollen Wege gehen, ist sehr gering. Geschätzt 90% sind zufrieden mit Forststraßen.

Und dann wird im Tourismus hauptsächlich über Übernachtungen und Gastronomie geredet. Das ist aber bei den Wegbenutzern per MTB nicht relevant, die kommen alle aus der Region. Ich habe noch nie mitbekommen, dass jemand für ein verlängertes Wochenende in diese Region fährt, um anspruchsvolle Trails zu fahren. Und die Gastronomie wird eh an den Hotspots überrannt, da machen die anspruchsvollen MTBler nichts aus.

Ob "wir" viele sind, ist auch sehr relativ. Natürlich siehst du immer wieder Leute, die jenseits von S2 fahren wollen. Aber stelle die alle in ein normales Fußballstadium, dann wäre wahrscheinlich der Eindruck "verdammt schlecht besuchtes Spiel". (Der Vergleich mit einem Fußballstadium ist nicht von mir. Das mit "wir sind viele" war damals zu meiner Segelfluzeit auch ein Thema, und da war eben der Vergleich, dass alle Segelflieger in Deutschland locker in ein Fuballstadium passen.)

Und noch was: Wohin soll ich denn gehen, wenn ich "weg bleiben" will? Ins Vinschgau? Zum Gardasee? Für eine Tagestour? Für meine "erweiterten Hometrails"?

Ich würde es anders angehen. Ich würde Präsenz zeigen. Nur dann können wir zeigen, dass wird Wünsche, Vorstellungen, Ansprüche und Rechte haben.

Ich werde mir mein Bike nicht wegnehmen lassen und es ist für Leute aus anderen Bundesländern
wirklich schwierig zu erfahren wo Mtb erlaubt ist oder nicht. Somit bleibe Ich einfach weg, und wenn
es keinen stört ist es mir auch egal. Was tue ich, ich spende für die Dimb und Hoffe.
Gute und wirklich freie Gebiete findest Du in Frankreich (Vogesen, Les Arcs, Port Du Soleil u.a.), in
der Schweiz (Davos, Lenzerheide, Arosa u.a), Grenze Italien Schwyz rund um den Lago, Slowenien,
Spanien. Kroatien ist auch sehr wild und schön. Das Vinschgau kenne ich seit über
20 Jahren, jetzt kein Ort mehr für mich. Fahr ein Stück weiter kommste nach Livingio und rund um
den Ortler ist es einsam und schön. Selbst am Gardasee, der Wiege des Mtb Sports, gibt es schöne
und wenig befahrene Ecken. Und wenn mal Bikepark angesagt ist kann ich wirklich Lac Blanc und La Bresse empfehlen. Noch was vergessen, Grenze Ösiland Slowenien rund um den Petzen ist freie Fahrt.😎
 
Somit bleibe Ich einfach weg, und wenn
es keinen stört ist es mir auch egal.
Ich finde deine Haltung schon sehr egoistisch. Es geht nicht um Touristen, sondern um die Locals. Und ich wäre von Sperrungen direkt betroffen, weil ich hier wohne. Hast du Hometrails bei dir? Stell dir vor, es wären alle gesperrt, du könntest nur noch legal biken nach einer Autofahrt von mindestens 200 km einfach.
 
Ich finde deine Haltung schon sehr egoistisch. Es geht nicht um Touristen, sondern um die Locals. Und ich wäre von Sperrungen direkt betroffen, weil ich hier wohne. Hast du Hometrails bei dir? Stell dir vor, es wären alle gesperrt, du könntest nur noch legal biken nach einer Autofahrt von mindestens 200 km einfach.
Daran willst du dich wirklich halten? Wenn Gebiete nur für eine Gruppe von Erholungssuchende zugelassen werden. Da wird es höchstens bei Unfällen mit Fussgängern vor Gericht kritisch.
 
Daran willst du dich wirklich halten? Wenn Gebiete nur für eine Gruppe von Erholungssuchende zugelassen werden. Da wird es höchstens bei Unfällen mit Fussgängern vor Gericht kritisch.
Aber leider meint dann jeder vom Wanderer, über Jogger, Nordic Walker, Jäger, Bauer, bis hin zum Naturschützer, dass er dir aufgrund der VwV ans Bein pinkeln kann
 
Aber leider meint dann jeder vom Wanderer, über Jogger, Nordic Walker, Jäger, Bauer, bis hin zum Naturschützer, dass er dir aufgrund der VwV ans Bein pinkeln kann
Klar, wird nicht einfacher. Wem außer der Polizei sollte ich meine Daten geben. Denke, das es zu einer Zeiteinteilung kommen wird. Vor 10 und nach 16 Uhr okay. Dazwischen viele Kintrollen
 
... Und ja, es sollte zuerst um die Locals gehen.
geht es denn nicht um die Ortsansässigen = Locals und die Ortsfremden = Touristen/(Tages-)Ausflügler?

Ich würde hier keine Trennung sehen. Eine Unterscheidung in Prio1 und PrioX, nach Besitzstandsdenken o.ä. bringt nichts und dürfte nur denen Vorteile bringen, die das Radfahren und Mountainbiken einschränken wollen.

Grundsätzlich ist es wohl richtig, dass in den meisten (häufig von den auf Klicks o.ä. gierenden Medien, Verbandsvertretern und Politikern initiierten) Diskussionen v.a. im bayerischen Alpenraum die Ortsfremden als Problem ausgemacht werden und "Lösungen" für dieses "Problem" gesucht werden. Tatsächlich wird es jedoch dem "Problem" nicht gerecht und sich das ohne Einbeziehung aller Gruppen (= "Störer" bzw. "Problemverursacher") auch nicht lösen lassen.
Das "Miteinander" oder "Gemeinsam" beginnt nicht auf dem Weg im Wald oder am Berg...
 
geht es denn nicht um die Ortsansässigen = Locals und die Ortsfremden = Touristen/(Tages-)Ausflügler?

Ich würde hier keine Trennung sehen. Eine Unterscheidung in Prio1 und PrioX, nach Besitzstandsdenken o.ä. bringt nichts und dürfte nur denen Vorteile bringen, die das Radfahren und Mountainbiken einschränken wollen.
Ganz einfach. Der Tourist kann ausweichen, der Local, der mit dem mtb selbst zum Trail fährt nicht.
In einer idealen Welt, bräuchten wir das alles nicht zu diskutieren. Da wir diskutieren, ist es offensichtlich, dass wir nicht in einer idealen Welt leben, oder?
Dies bedingt, dass möglicherweise Kompromisse gefunden werden müssen und hier sehe den Local priorisiert, weil ... siehe Anfang.

Edith: ich gestehe, dass ich hier etwas egoitisch bin, weil 100% local.
 
Ganz einfach. Der Tourist kann ausweichen, der Local, der mit dem mtb selbst zum Trail fährt nicht.
In einer idealen Welt, bräuchten wir das alles nicht zu diskutieren. Da wir diskutieren, ist es offensichtlich, dass wir nicht in einer idealen Welt leben, oder?
Dies bedingt, dass möglicherweise Kompromisse gefunden werden müssen und hier sehe den Local priorisiert, weil ... siehe Anfang.

Edith: ich gestehe, dass ich hier etwas egoitisch bin, weil 100% local.
No criticism implied - aber das scheint mir juristisch irgendwie sehr vermintes Gelände zu sein. Anders als bei (potentiellen) Anliegern im Zuge irgendwelcher 'Anlieger Frei' Schilder hat der Local ja kein anderes Interesse als der Touri irgendwelche Trails zu fahren - Sind ja beide 'zum Spass' drauf, der Local wohnt bloß ein paar KM näher am Traileingang als der Touri - das scheint mir irgendwie bezüglich Gleichheitsgrundsatz haarig zu sein.
 
Wenn es über den Gleichheitsgrundsatz lösbar ist, erübrigt sich die Diskussion.
Wenn nicht und Kompromisse werden notwendig, sollte der Local priorisiert werden, wenn es notwendig ist.
Bsp. eine Zeitenregelung dürfte die meisten Locals weniger treffen, als den (Wochenend-)Touris.
Sind ja beide 'zum Spass' drauf, der Local wohnt bloß ein paar KM näher am Traileingang als der Touri -
Es geht um die Möglichkeit auszuweichen oder nicht. Ob ich 40km links oder rechts mit dem Auto anreise ist egal.
Bei mir wäre es der Pfälzer Wald, den ich in 40 min mit dem Auto erreiche. HD bis Weinheim erreiche ich aber mit dem mtb. Ich bin nie im Pfälzer Wald, weil es nicht meine Form dieses Hobbies ist.
 
Die Diskussion ob Local oder Touri geht am Problem vorbei: Jeder ist irgendo Local, und jeder ist irgendwo Touri. Und wenn sich eine Maßnahme wie die Sperrungen "bewährt", werden sie woanders als "Beispiel" genommen und dort auch eingeführt. Sprich, diejenigen, die jetzt meinen, "das ist aber nur irgendwo in Bayern, im Alpenraum" sieht sich vielleicht auch in Hessen, RLP, Niedersachsen mit der Problematik "zu Hause" konfrontiert. In diesem Sinn müssen wir alle deutschlandweit zusammenhalten. Siehe die 2 m-Regel in BaWü, die manche auch gerne in anderen Bundesländern einführen wollen.
 
Der Thread ist jetzt schon seit 2 Wochen offen und noch immer keinerlei Versuch zu erklären, warum auf Betreiben des DAV die vermeintlich objektiven Wegkriterien in die VwV eingeführt wurden und wie dies mit dem Positionspapier des DAV aus 2015 vereinbar sein soll.
Und die Anmerkung von @GlobeT , der Hauptverein würde die Diskussion hier im Forum nicht mitbekommen, halte ich für einen schlechten Witz, denn immerhin maßt man sich auf Seiten der Geschäftsführung des Deutschen Alpenvereins an, für die Mountainbiker zu sprechen, die (noch) Mitglied im Deutschen Alpenverein sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
........
Und die Anmerkung von @GlobeT , der Hauptverein würde die Diskussion hier im Forum nicht mitbekommen, halte ich für einen schlechten Witz, denn immerhin maßt man sich auf Seiten der Geschäftsführung des Deutschen Alpenvereins an, für die Mountainbiker zusprechen, die (noch) Mitglied im Deutschen Alpenverein sind.
Besteht denn evtl. eine Möglichkeit für mountainbikende Mitglieder, sich direkt an die Geschäftsführung/die Namengebenden zu wenden und konkret nachzufragen und eine Antwort zu erbitten?
Hat das schon jemand versucht?
Sorry, falls ich es dann überlesen haben sollte.
.
 
Die Diskussion ob Local oder Touri geht am Problem vorbei: Jeder ist irgendo Local, und jeder ist irgendwo Touri.
Falsch, ich bin aktuell und das schon seit Jahren 100% local.
Und wenn sich eine Maßnahme wie die Sperrungen "bewährt", werden sie woanders als "Beispiel" genommen und dort auch eingeführt.
Darum ging es mir aber gar nicht. Die Verhinderung jeglicher Einschränkung muss oberste Priorität haben.
Sprich, diejenigen, die jetzt meinen, "das ist aber nur irgendwo in Bayern, im Alpenraum" sieht sich vielleicht auch in Hessen, RLP, Niedersachsen mit der Problematik "zu Hause" konfrontiert.
Ich wollte damit auf keinen Fall die Idee in dem Raum stellen, dass es für mich als (2mR)Local egal ist, ob es jetzt in vielen Teilen Bayerns schlimmer wird, als hier wo ich ja durchaus Freiheiten geduldet genießne darf.
In diesem Sinn müssen wir alle deutschlandweit zusammenhalten.
Jep
Siehe die 2 m-Regel in BaWü, die manche auch gerne in anderen Bundesländern einführen wollen.
And vice versa. Sobald in Bayern ein paar Sperrungen publik werden, ist es hier vorbei mit der Abschaffung der 2mR.
 
Sind seit knapp 10 Jahren im DAV. Die meisten Leistungen wie Hüttenpreise und das "Bergsteigeressen" habe ich nicht einmal in Anspruch genommen. Es ging eigentlich nur um die Absicherung bei möglicher Helikopter-Evakuierung.

Wie sieht es da beim DIMB aus? Gibt's andere Möglichkeiten, solche kostenintensiven Evakuierungen abzusichern?
 
@Downhillsocke : gibt es in der DIMB PLUS Mitgliedschaft, ja. Siehe mein Post dazu einige Seiten vorher (hier). Einschränkend muss ich ergänzen: gilt nur für Radsport (ergo: nicht für andere Bergsportarten) und ist subsidiär, d.h. es wird erst geprüft, ob deine eigene Versicherung zahlt. Zahlt die nicht (oder nicht alles), greift diese. Das Prinzip der Subsidiarität gilt aber meines Wissens nach auch bei den DAV Versicherungen.
 
Meinst du sowas?

https://www.mtb-news.de/forum/t/als...streten-oder-drinbleiben.937660/post-17277920
Darf gerne kopiert/ angepasst und an den DAV gesendet werden..
Nein, ich meine Vorstand/Geschäftsführung/Verantwortliche. Alle darunter Agierenden können sich wegducken, nix sagen können, nach oben verweisen.
Darauf vertrauen, dass meine Sektion, eine Redaktion, ein Projektleiter etc. vielleicht was nach oben weiterreicht, wär mir zu ... devot? ... zu wage? ... zu wenig? ... zu wenig erfolgversprechend.
.
 
Zurück
Oben Unten