Alte Cantis bremsen kaum, wo ist der Fehler?

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Hallo,

ich habe in der Coronazeit ein altes 90s MTB umgebaut.

Die Bremsen sind Deore LX Cantis. Ich habe von denen kein Wunderwerk erwartet, aber die Bremsperformance ist wirklich richtig schlecht. Aus voller Fahrt, bei durchziehen der Bremse, bekomme ich die Räder nicht blockiert.

Wo kann ein Fehler liegen?

Felgenflanken habe ich gereinigt/entfettet.

Die Bremshebel waren beim Kauf drauf und sollten eigentlich für Canti ausgelegt sein. Ich kann es nicht nachprüfen, finde keine Modellbezeichnung für die Tektro Hebel. Habe davon zu wenig Ahnung.

Bremsschuhe habe ich auch nicht die allerbilligsten gekauft, sind von Jagwire.

Fotos anbei, jeder Hinweis willkommen.

Vielen Dank.
 

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Die Bremsschuhe liegen satt auf der Felge. Bremspunkt setzt bei ca. 20 ein bei 60 Prozent volle Bremsleistung.

Sehr viel mehr nach außen kann ich die Cantis auch nicht bringen, ich hatte irgendwas gelesen, dass das wichtig ist.
 
Einfachste Lösung wäre: Du hast Bremshebel für V-Brake mit Cantis verheiratet. Dann hast du falsche Übersetzungsverhältnisse.
Hatte das früher mal genau anders herum: die ersten V-Brakes Arme mit den alten Canti-Hebeln. Das war wie "Anker werfen"...😉
 
Ah OK, ich hatte es schon fast vermutet.

Wie gesagt, ich kenne mich damit nicht aus, das Bike war bei Kauf in absolutem Topzustand, der ältere Nachbar hat es viel gefahren aber auch immer gut gepflegt. Da hat er wohl in die falsche Teilekiste gegriffen.

Also doch neue Bremshebel. Na ja gut, wenn mir das hilft bin ich ja fast beruhigt.

Aber so war das fast nicht fahrbar.
 
Anstelle von V-Brakes nimm lieber Brakebooster. Auch wenn es Zweifler (und Pfennigfuchser?) gibt, die es bestreiten: Die Dinger machen die Bremsen um Welten wirksamer.
Allerdings müssen dann trotzdem die richtigen Bremshebel dran.
 
Anstelle von V-Brakes nimm lieber Brakebooster. Auch wenn es Zweifler (und Pfennigfuchser?) gibt, die es bestreiten: Die Dinger machen die Bremsen um Welten wirksamer.
Die Dinger sind dann sinnvoll, wenn sich beim Bremsen Gabel und/oder Sattelstreben verwinden. Das muss der TE halt prüfen.
Aber: neue Hebel, bessere Beläge + Booster kosten genausoviel wie neue Hebel und V-Brakes. Und mit seinem Selbstbaumofa kann der TE jedes Quentchen Bremsleistung brauchen.
 
Jep, am e-bike sind gute Bremsen schon aufgrund des höheren Gewichts sinnvoll.

Um Dich jetzt ganz zu verwirren: V-Brakes sind ein ganzes Stück besser als Cantilever Bremsen, der nächste Sprung nach oben sind dann die hydraulischen Felgenbremsen von Magura, die HS33.

z.B. hier: https://www.bike-discount.de/de/mag...MImYzAk-fh-gIVFAmLCh2oiA8fEAQYASABEgJH4_D_BwE

Wenn Du die einmal vernünftig montiert hast, hast Du auf Jahre, evtl. sogar Jahrzehnte Ruhe.

Falls Dein Rahmen und die Gabel Scheibenbremsaufnahmen besitzt: Mit der Magura MT5 machst Du definitiv nix falsch.
 
Habe die Bremse hinten ganz nach außen gestellt, jetzt ist die Bremsleistung etwas besser.

Dann schau ich jetzt nach Bremshebeln explizit für Cantis.

Auf Vbrakes wollte ich nach Möglichkeit nicht umbauen, ich mag die Optik der Cantis und ich will auch die Kabelführung behalten.

Brakebooster behalte ich im Hinterkopf, würden ja auch vom Stil zum Selbstbaumofa passen.
 
Wenn Du zeitlich original bleiben möchtest, schau mal die genaue Bezeichnung der Cantiarme nach. Die ist auf der Innenseite eingeprägt.
Da müsste so was stehen wie "Shimano BR M 535" oder so ähnlich. Wenn Du dann mit der Gruppenbezeichnung bei Ebay Kleinanzeigen schaust, findest Du ganz sicher die passende "Schalt-Bremshebel-Kombination" und ggfl auch die Bremshebel einzeln. Die gibts aber deutlich seltener.
Wenn Du in die Shimano XT Klasse investieren willst: Bis zur M737er Gruppe waren Cantilever Bremsen normal, danach kam dann die V-Brake Zeit.
 
Also na klar bekommt man mit Cantis nen Überschlag und blockierende Reifen hin!
V-Brake ist einfacher einzustellen, das ist das große Plus! Von mir aus auch ein bisschen stärker, aber kein Quantensprung!
Alle Felgenbremsen ob Magura, V-Brake oder Cantis gewinnen mit den Lachsfarbenen Koolstop Belägen!
Das Dreieck maximal nach unten, bis es fast schon auf den Schutzblechen aufliegt, Schutzbleche im Allgemeinen sind nicht ideal für das Bremsdreieck, geht aber.
Die LX Arme sind ok…
Die Canti Gegenhalter können flexen! Das ist sehr schlecht!
Die Bremsgriffe können flexen, auch mist.
Schließ mal flexen aus und dann weiter!
Dia Compe 987 sind gute Canti Griffe, für nen schmalen Taler!
Mal auf die schnelle
 
Achso hab noch mal geschaut die Speed Dial gehen von Ihrer Einstellung her auch für Cantis und sind damit über jeden Zweifelnerhaben…! Sorry
 
Preis- / Leistung- / Sinnhaftigkeitstipps möchtest Du ja keine; mit dem Beharren auf Cantis?
;)
Der somit noch übrige, wichtigste Tipp im ganzen Thread ging dann leider im Text unter, nämlich:
Das Dreieck maximal nach unten, bis es fast schon auf den Schutzblechen aufliegt,
DAS war und ist das wichtigste bei Cantis, noch vor den (weicheren als Shimano original) Belägen.

Du brauchst ein "Seildreieck", an dem wird das Seil vom Hebel festgeschraubt, und da hängt ein 2. Seil von Cantiarm zu Cantiarm dran.
das ganze so tief wie nur irgend möglich, ganz knapp über dem Reifen.
(Mit sich deswegen ergebenden paar Nachteilen)
Deswegen war die V break ja so ein Durchbruch, weil bei der das Seil schon perfekt horizontal eingezogen wurde.
(Und weil die doppelt so lange Arme wie n Canti sich noch hatte).
.
Dafür halte ich nichts von jeglichen Kool-Stop Belägen.
Mit diesem sinnlosen " Höcker" auf der einen Seite lässt sich die Bremse nie gut einstellen.
(Ausnahme: die genannten lachsfarbenen und den Höcker gleich vor Verwendung abschleifen)
:)
 
Preis- / Leistung- / Sinnhaftigkeitstipps möchtest Du ja keine; mit dem Beharren auf Cantis?
;)
Na ja, das ist nicht mein Alltagsrad, sondern eine Spielerei, die auch nicht sportlich bewegt wird. Also ja, würde die Cantis gerne behalten aber natürlich trotzdem gerne sicher unterwegs sein. Falls das trotz neuer Bremshebel zu wenig Bremskraft gibt, würde ich gleich auf Maguras gehen.

Hatte aber gestern noch die Einstellung hinten etwas geändert, so maximal es ging und selbst mit den VBrake Hebeln war das ein deutlicher Unterschied. Von daher bin ich ganz optimistisch.
 
wie ich jetzt am Computer sehe, hast Du eh schon die Variante mit den "Seildreiecken",
die Schutzbleche sind nur leider im Weg.
Montiere mal vorne ab, neues (längeres) Bremsseil rein, das Metallstück so weit wie möglich an den Reifen runter, Querzug drüberspannen und ausprobieren.
Das sind Welten, mit den ca. 2 cm die da drinnen sind.
.
... das andere sind Themen die sind ja schon beinahe 20 Jahre her, die Diskussionen gibt es ja schon lange nicht mehr.
;)
Jedenfalls keine Angst mit den Hebeln, die Speed Dial (übrigens auch meine Empfehlung) haben einen weit größeren Verstellbereich als Canti <-> V-Break Hebel unterschiedlich wären ... und mit denen wird die Bremse richtig gut klappen; auf beiden Extrem-Möglichkeiten des Verstellbereichs.

Ad Beläge: auf keinen Fall Kool-Stop, oben schon beschrieben wieso.
Besser Swissstop, Jagwire, ..., manchmal klappen auch billige no names gut. Die müssen einfach nur bissl weicher wie die Shimano sein (die sollen ja lange halten, daher hart, daher schlechte Bremswirkung)
 
Das bekommst mit Cantis auch nicht gebacken. War ja damals auch der Grund warum Shimano mit den V-Brakes einen riesen Bremsfortschritt gebracht hat.
Hm.....???
:confused:
Diese alten LX Cantis von ca Mitte der 90er Jahre sind etwas schwierig einzustellen, weil man dafür drei Hände bräuchte..., aber das Rad zum blockieren bringen und einen Stoppie machen konnte man damit auch schon.
Wobei V-Brake tatsächlich einfacher wäre, mit dem Einstellen.
Die Tektrohebel waren 1995 schon mies.
Stimmt.
Aber nicht, weil die schlecht verarbeitet waren, sondern weil das Übersetzungsverhältniss der Hebel nicht zu den Shimano Cantis gepasst hat.
Diese Tektro wurden gerne zusammen mit GripShift verbaut, wenn die original Shimano STI zu teuer gewesen wären. NUR Bremsgriffe gab es damals von Shimano gar nicht.


Dafür halte ich nichts von jeglichen Kool-Stop Belägen.
Mit diesem sinnlosen " Höcker" auf der einen Seite lässt sich die Bremse nie gut einstellen.
(Ausnahme: die genannten lachsfarbenen und den Höcker gleich vor Verwendung abschleifen)
Diese Höcker am Ende der Bremsbeläge sollen bei Nässe erstmal die Felge frei vom Wasserfilm machen.

Richtig viel Bumms mit LX Cantis bekommt man bei Verwendung von den Coda/DiaCompe Bremshebeln, zusammen mit roten Gummis von Ritchey, KoolStop oder den dreifarbigen Gummis von Point/XLC.
https://www.flickr.com/photos/75638031@N02/11482761526/in/photostreamDiese sind damals bei P/L&Gewicht top gewesen.

Wenn man wirklich die letzten 10% Leistung rauskkitzeln will, dann sollte man mal fix die Reifen runter nehmen und kann dann die Cantilever wesentlich besser einstellen. Bzw sieht man so besser, wie die optimale Einstellung wäre.
 
Stimmt.
Aber nicht, weil die schlecht verarbeitet waren, sondern weil das Übersetzungsverhältniss der Hebel nicht zu den Shimano Cantis gepasst hat.
Diese Tektro wurden gerne zusammen mit GripShift verbaut, wenn die original Shimano STI zu teuer gewesen wären. NUR Bremsgriffe gab es damals von Shimano gar nicht.
Das kann gut sein, da war GripShift drauf. Das hasse ich aber, ist runtergeflogen.

Habe mir die Dia Compe 77 bestellt. Auf der Rückseite muss noch die Motorenunterbrechung aufgeklebt werden. Dafür brauche ich eine kleine ebene Fläche, die SRAM Hebel sahen so zerklüftet aus.

Nach Brakeboostern halte ich Ausschau, aber will erst einmal verifizieren, ob ich bei Canti bleibe.
 
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