Alte Leichtbau Lenker inzwischen alle Schrott?

Nochmal kurz zum Thema Eloxal:
So wie ich das verstehe scheint das Eloxierung von Alu die Ermüdungsresistenz des Materials deutlich zu schwächen:
https://www.witpress.com/Secure/elibrary/papers/SURF01/SURF01037FU.pdf
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1877705810001116
Grund dafür scheint die Härte der Eloxalschicht zu sein, die durch ihre Sprödheit (spröder als das darunter liegende Material) bei elastischen Verformungen des Grundmaterials bereits kleine Risse bildet. Da die Eloxalschicht aber mit dem Grundmaterial direkt verbunden ist, breiten sich diese Risse dann auch dort weiter aus.
 
Die Abhandlungen zeigen aber auch, dass nicht das Eloxieren an sich zur Schwächung der Ermüdungsresistenz beiträgt, sondern die Vorbehandlung durch Beizen. Beizen wurde in den 90ern allgemein zur Entfettung der Werkstücke angewendet, aus Umweltschutzgründen ist man seit längerem davon abgekommen.
Die hier angesprochenen Lenker wurden aber sicher noch durch Beizen entfettet.
Die in den Abhandlungen genannten Schwingungstests zeigten frühzeitige Ermüdungen auf, was ist dann mit ungenutzten, nicht belasteten Lenkern? Hier kann ja noch keine elastische Verformung des Grundmaterials vorliegen. Zumal die Eloxalschicht im inneren der Lenker, wo die Risse sichtbar sind, deutlich dünner ist als außen.
Für mich sind das eher Spannungsrisse, genauso wie an bestimmten Naben, die sich selbständig in der Vitrine zerlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe an einen neuen schwarzen Control Tech Lenker, nachdem ich lange gesucht habe, Answer Hyperends montiert. Hätte ich wohl lieber nicht tun sollen. Jetzt hat der Lenker kleine Risse, obwohl ich keinen Meter gefahren bin

Ich denke, dass es einfach am Alu liegt. Wie bei Easton Rahmen. Das Alu ist zwar extrem leicht, dafür aber auch dünnwandig, hart und spröde.

Aber viele Bling Bling Aufbauten werden ja eher als Ausstellungstücke genutzt. Oder die Teile liegen in der Vitrine
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist inzwischen 30 Jahre her.

Retro-Bling-Bling-Teile, die bruchgefährdet sind, gibt es ja einige.

Wer heute einen sauteuren 900 Gramm Rahmen kauft, geht auch nicht davon aus, dass dieser bis zum Ende seines Lebens hält.
 
Die Abhandlungen zeigen aber auch, dass nicht das Eloxieren an sich zur Schwächung der Ermüdungsresistenz beiträgt, sondern die Vorbehandlung durch Beizen. Beizen wurde in den 90ern allgemein zur Entfettung der Werkstücke angewendet, aus Umweltschutzgründen ist man seit längerem davon abgekommen.
Die hier angesprochenen Lenker wurden aber sicher noch durch Beizen entfettet.
Die in den Abhandlungen genannten Schwingungstests zeigten frühzeitige Ermüdungen auf, was ist dann mit ungenutzten, nicht belasteten Lenkern? Hier kann ja noch keine elastische Verformung des Grundmaterials vorliegen. Zumal die Eloxalschicht im inneren der Lenker, wo die Risse sichtbar sind, deutlich dünner ist als außen.
Für mich sind das eher Spannungsrisse, genauso wie an bestimmten Naben, die sich selbständig in der Vitrine zerlegen.

Ohne das genau gelesen zu haben: Sind dann gestrahlte Lenkeroberflächen (zB Syntace) insofern besser, dass hier nicht diese „Verbindung“ von Eloxal zu Material in der Gleichmäßigkeit auftritt?
 
Ich nehme an, dass Syntace wegen dem Strahlen das Beizen (= Fehlerquelle laut den obigen Berichten) von Haus aus nicht anwendete. Ob die Verbindung vom Eloxal zum Grundmaterial durch das Strahlen nicht mehr homogen ist und dadurch eine Rissbildung unterbunden wird, kann ich nicht beurteilen. So aus dem Bauch raus würde ich sagen nein.
Syntace hat aber auch nicht ganz so empfindliche Legierung, wie in der Luftfahrt üblich, verwendet. Und deren Lenker waren immer eher auf der schwereren und dickwandigeren Seite. Bei denen war die ganze Chose einfach nicht so ausgereizt.
MTB-Lenker gibt es von Syntace erst seit 1994, die hier weiter oben angesprochenen Lenker kamen davor auf den Markt. Vielleicht hatte Syntace dadurch auch schon einen Wissensvorsprung? :ka:
 
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