Antibiotika und dadurch verursachte Achillessehnenschäden

Tilman

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Ich befasse mich seit längerer Zeit mit der Nebenwirkung von sog. "Neuen Chinolonen", z.B. TAVANIC, weil sie vor allem auch Sehnenschäden bis hin zum Sehnenriß hervorrufen können. Auch wenn das mehr für ältere Leute gilt, sind doch auch viele Fälle bei jüngeren Zeitgenossen bekannt, zumal Biker immer im besten Alter (zum Biken) sind. Insoweit sollte es Biker interessieren, was man ihnen verabreicht, damit der Tret-Motor nicht Schaden nimmt.

Schäden durch TAVANIC sind wegen der biochemischen Ursache hinsichtlich der Therapie nicht vergleichbar mit Sportverletzungen! Eine griffige Therapie ist nicht bekannt, empfohlen wird lt. Beipackzettel Liegen und Abwarten. Nicht im BPZ steht, daß das über ein halbes Jahr dauern kann.

Im Gegensatz zu den USA liegen in D keine offiziellen Warnungen vor Nebenwirkungen von "Neuen Chinolonen" auf Sehnen vor.

Zum Thema siehe


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Habe von meinem Hausarzt auch mal ein Antibiotikum aus der Klasse der Fluorchinolone bekommen. Nach drei Tagen hatte ich das Gefühl, dass mit meinen Achillesehnen irgendwas nicht stimmt. Hab die Hinweise im Internet gefunden und in Absprache mit dem HA sofort abgesetzt. Bis jetzt (1 Jahr später) sind sie glücklicherweise nicht gerissen. Nochmal Glück gehabt...
Seitdem trage ich diesen Mist bei jedem neuen Arzt sofort in die Medikamentenunveträglichkeitsliste ein und recherchiere vor der Einnahme neuer Medikamente erstmal gründlichst internationale Warnmeldungen.
 
(Hab die Hinweise im Internet gefunden und in Absprache mit dem HA sofort abgesetzt. (....) Seitdem trage ich diesen Mist bei jedem neuen Arzt sofort in die Medikamentenunveträglichkeitsliste ein und recherchiere vor der Einnahme neuer Medikamente erstmal gründlichst internationale Warnmeldungen.

Bleibt die Frage, wieviele Patienten das tun oder eben wissen, was denn an Nebenwirkungen in Frage käme. Das sind ganz wenige. Darum habe ich ja die Petition veranlasst (momentan 135 Mitzeichner, noch viel zu wenig), idealerweise müßten die "Highlights" von einem Medikament immer einmal extra ganz am Anfang der Packungsbeilage stehen.

Ich habe das untrügliche Gefühl, daß Aktenwühlerei viele Biker eher abschreckt, so daß sie bei Dingen, wo es um die Gesundheit, sprich ihre Achillessehnen, geht, tunlichst, auch im Internet, vermieden werden können sollte. Also muß entweder der Arzt die Info haben (hat sie aber oft nicht) oder der Patient muß ohne viel Drumherum an die Informationen gelangen.

Daß das manchen Hersteller nicht so ganz passen wird und man sich darauf beruft, die Sache mit der Achillessehne sei doch nur selten, wird alle diejenigen nicht interessieren, die es dann doch "erwischt" hat.

Es lohnt sich übrigens, derlei auch an das BfArM zu melden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss gelegentlich Antibiotika - darunter auch genannter Wirkstoff nehmen.
Dass Sehnenschäden, speziell in den Achillessehnen auftreten können, steht doch auf dem Beipackzettel?

Tilman, ich verschiebe den Thread außerdem ins "Fitness"-Forum. Da gehört er m.E. hin und findet auch seine Zielgruppe.
 
Im Gegensatz zu den USA liegen in D keine offiziellen Warnungen vor Nebenwirkungen von "Neuen Chinolonen" auf Sehnen vor.


das nicht, aber:

Dass Sehnenschäden, speziell in den Achillessehnen auftreten können, steht doch auf dem Beipackzettel?


Das sehr wohl, ich hatte das vor Jahren mal gelesen als ich Antibiotika einnehmen mußte. Mit mulmigem Gefühl habe ich sie genommen.


idealerweise müßten die "Highlights" von einem Medikament immer einmal extra ganz am Anfang der Packungsbeilage stehen.


Das in jedem Fall, und nicht so versteckt und verschwurbelt ausgedrückt:(. Auch die Einnahmerichtlinien und Dosierungen zu finden ist oft eine Frechheit.
 
die ganze gruppe der gyrasehemmern haben teilweise ziemliche ueble nebenwirkungen! man sollte sich sowieso erstmal grundsaetzlich die frage stellen...WARUM soll ich das antibiotikum nehmen bzw ist es alternativlos? Es gibt sicher faelle wo es ganz klar angebracht ist...ich wuerde aber erfahrungsgemäß behaupten das ueber die haelfte der antibiotika gaben unnoetig sind! Ich habe auch von faellen gehoert wo es zu meniskusschaeden gekommen ist durch tavanic...es muessen nicht nur die sehnen sein! ausserdem wirken gegen viele bakterien auch andere antibiotika...zum beispiel das nebenwirkungsärmere doxycylin (tetracyclin)! Daher ist es oft moeglich auch auf was anderes umzuschwaenken! falls doch auf gyrasehemmer nicht verzichtet werden kann ist belastung absolut tabu..ausserdem sollte man hochdosiert magnesium dazu nehmen! aber wie oben schon angesprochen gibt es meiner meinung nach nur wenige dinge wo eine einnahme wirklich unumgaenglich ist...
 
Also muß entweder der Arzt die Info haben (hat sie aber oft nicht) oder der Patient muß ohne viel Drumherum an die Informationen gelangen.
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Also muß entweder der Arzt die Info haben (hat sie aber oft nicht) oder der Patient muß ohne viel Drumherum an die Informationen gelangen.
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Der Arzt hat sie garantiert. Nur leider ist es heutzutage "normal" das der Arzt sich die Zeit nicht nimmt den Patienten über die Risiken und Nebenwirkungen aufzuklären. Es seidenn der Patient hakt nach fragt danach. Da wird nur der "Rezeptblock" gezückt, kurz die Dosierung angesprochen und das war es dann. Allgemein werden Medikamente heutzutage viel zu leichtfertig verschrieben wo es oft auch eine Möglichkeit gäbe völlig ohne Medikamente auszukommen.
Zuhause liest du dann den Beipackzettel und die Kinnlade fällt dir runter. Und irgendwas haben sich diejenigen die den Beipackzettel geschrieben haben ja auch dabei gedacht. Das sind ja keine aus der Luft gegriffenen Spinnereien sondern Dinge die tatsächlich genauso eintreten können. Und selbst wenn es nur einen von 100000 Patienten trifft, bringt mir das selbst überhaupt nichts wenn genau ich derjenige bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja lustig, oder eigentlich nicht. Mir ist vor ein paar Jahren zweimal ein Ringband gerissen während einer längeren Antibiotikatherapie. Stand, wie ich später gelesen habe, unter den Nebenwirkungen. Bin 15 Jahre geklettert und die einzigen beiden Ringbandrisse während der Antibiotikaeinnahme. Hätte nicht gedacht dass das häufiger auftritt.
 
Echt gruselig...

aber wie oben schon angesprochen gibt es meiner meinung nach nur wenige dinge wo eine einnahme wirklich unumgaenglich ist...
Word!

Sowas sollte nur für die allerschwersten Infekte unter Ausschluss von Belastung und unter Aufsicht genommen werden.

Wenn mir ein Arzt Antibiotika verschreiben möchte wegen einer Mittelohrentzündung, Darminfektion, schweren Erkältung oder sowas damit meine Erkrankung schneller heilt, frage ich immer ob dass denn wirklich sein muss, und habe noch nie die Auskunft bekommen, dass dies zwingend erforderlich sei.

Bisher war die Auskunft meißt immer, dass das Immunsystem unter Schonung und gerechter Ernährung damit alleine fertig werden sollte und ich mich jederzeit wieder melden könnte um die Antibiotika doch noch zu bekommen bzw wenns schlimmer wird.

Beispiel:
Statt alle paar Jahre wegen wiederauftretender Mitteohrentzündung Antibiotika zu schlucken habe ich es unter HNO-ärztlicher Aufsicht (da droht noch kein Hörverlust) mit normalen Schmerzmitteln durchgezogen, wende im Herbst Ohrenkerzen an und habe seitdem keine Ohrenentzündung mehr gehabt.

Auch Darminfektionen und Infektionen der Atemwege sind in 98% der Fälle nich so schwer dass man sowas brauch, bei letzteren ist Sport eh Tabu!
 
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