Bekanntes Problem mit dem Postmountgewinde

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Hallo,

da ich vor einigen Tagen mit dem Problem beschäftigt bin (gewinde bei der Manitougabel ausgerissen), habe ich interessante Info zu dem Thema gefunden.

Erstaunlich, dass Hersteller/Händler alles zusammen schrauben was zusammen geshraubt werden kann ohne die Materialeigenschaften zu beachten. In meinem Fall waren die M6-Schrauben von Hayes-Bremsen nur 7mm in die Aufnahmegewinde reingedreht was definitiv zu wenig war um eine feste Verbindung zu gewährleisten.

Alsi hier ist ein Beitrag von der Fa. Kamax:
http://www.kamax.de/pdf/VerschrMagn20030401.pdf

Hoffe, dass es vielleicht jedmandem helfen kann.
Ich würde bei dem neuen Bike diese Schrauben einfach durch längere Aluschrauben ersetzen und meinem Händler empfehlen etwas Fachwissen zu besorgen.
 
achte nur darauf die schrauben nicht zu lang zu wählen....denn sonst haste eine ölquelle an der pm aufnahme ;)

btw....reicht die festigkeit von aluschrauben denn überhaupt aus für diese anwendung.
und hast du bedacht, das ja jetzt nur ein teil des gewindes vorhanden ist, in dem die schraube halt findet?

die geeignetste lösung ist imho immer hoch ein helicoil einsatz...
 
Ich habe selbst schon bei Manitou-Gabeln ausgerissene Gewinde repariert. Das Problem mit den Sacklöchern ist, dass bereits minimal zu lange Schrauben zu einer Zerstörung des Gewindes führen können; vom Drehmoment red ich gar nicht.

Es gibt zum Glück die Möglichkeit, mit Helicoil-Einsätzen (einfach mal googlen) solche Gewinde in Stand zu setzen.

Alu-Schrauben für die Befestigung eines Bremssattels würde ich nicht nehmen. Wenn, dann nur Stahlschrauben. Die Gewichtsersparnis von Alu-Schrauben zu Stahl ist minimal und auf Grund der mechanischen Eigenschaften von Alu hätte ich einfach kein gutes Gefühl bei der Sache.
 
achte nur darauf die schrauben nicht zu lang zu wählen....denn sonst haste eine ölquelle an der pm aufnahme ;)

btw....reicht die festigkeit von aluschrauben denn überhaupt aus für diese anwendung.
und hast du bedacht, das ja jetzt nur ein teil des gewindes vorhanden ist, in dem die schraube halt findet?

die geeignetste lösung ist imho immer hoch ein helicoil einsatz...

Danke für den Tipp.
Ich habe jetzt stat schrauben die Gewindestangen eingesetzt um die noch vorhandene Gewinde maximal ohne Schaden auszunutzen. Die Befestigung von Bremsen erfolgt durch 2 selbstsichernde M6 Mutter. Die Gewindestangen sind jetzt für ewigkeit da (Loctite 648).
Oben war die Gewinde unbeschädigt. Unten ist nur die (unbenutzte) Hälfte da. Da die beastung durch das Bremsen sowieso in die andere richtung geht, soll es jetzt halten.

Ah ja, ich denke dass Aluschrauben ganz hart sein können. Beispiel: Kettenblatt Schimano XT/XTR
 
Ich habe selbst schon bei Manitou-Gabeln ausgerissene Gewinde repariert. Das Problem mit den Sacklöchern ist, dass bereits minimal zu lange Schrauben zu einer Zerstörung des Gewindes führen können; vom Drehmoment red ich gar nicht.

Es gibt zum Glück die Möglichkeit, mit Helicoil-Einsätzen (einfach mal googlen) solche Gewinde in Stand zu setzen.

Alu-Schrauben für die Befestigung eines Bremssattels würde ich nicht nehmen. Wenn, dann nur Stahlschrauben. Die Gewichtsersparnis von Alu-Schrauben zu Stahl ist minimal und auf Grund der mechanischen Eigenschaften von Alu hätte ich einfach kein gutes Gefühl bei der Sache.

Helicoil finde ich zu aufwendig, fragwürdig und teuer. Die Bremswirkung belastet die Schraube minimal. Mechanische eigenschaften von Alu - habe schon Beispiel mit XT/XTR Kettenblatt genannt. Allerdings ist die Verbindung von Stahl mit Magnesium viel unstabihler bei gleichem Schraubeeingriff.
 
7mm hört sich doch gut an?

ja, aber nur wenn es um Stahl+Stahl geht (siehe Anhang von der Fa. Kamax). Stahlschraube beim 7mm Eingriff zerstört die Magnesiumgewinde schneller als man denkt. Schon wenn man mehrmals eine Edelstahlschraube in die Magnesiumgewinde rein und rausdreht, sieht man den schwarzen Spur auf der Schraube
 
Meins ist auch ausgedreht, hab mit dem Gedanken gespielt einen Gewindestab einzukleben und dann mit Muttern zu arbeiten, wird denk ich die beste Lösung sein....
 
Eigentlich wollte ich nur mal zeigen wie unprofessionell die Händler/Hersteller unterschiedliche Komponenten zusammenschrauben. Ok, wenn man kein Fachwissen besitzt, sollte man zumindest auf Drehmomentangaben achten. Diese sind: Manitou 8Nm, Hayes 11Nm. Das heisst das Hayes Scheibenbremsen mit Manitou Gabeln (Black) nicht kompatibel sind. Klar, zusammenschrauben kann man alles, was auch gemacht wird.
Schlimm ist, dass diese Info erst nach dem Recherchieren in verschiedenen Foren zu finden ist und die Kompetenz vom Händler fragwürdig macht.
Wenn ich schon solche Gedanken mache muß, werde ich auch selber das Rad (um)bauen und auf die Händlerhilfe(Preisaufschlag) versichten will.
 
Meins ist auch ausgedreht, hab mit dem Gedanken gespielt einen Gewindestab einzukleben und dann mit Muttern zu arbeiten, wird denk ich die beste Lösung sein....

Hast Du noch etwas von der Gewinde da oder ist alles zerstört? Bei mir hatte ich noch die Hälfre (ca 7mm) unberührt. Soll in Verbindung mit Loctite 648 genug sein.
Wie gesagt, die Bremswirkung geht in andere Richtung (30 bis 40 grad) und die Schraube nicht rausreisen soll. Wenn dann mit der Postmountaufnahme.

Viel ruhiger werde ich natührlich mit der neuen Gabel rumfahren...

Viel Erfolg.
 
und so sieht es jetzt aus. Loctite muß mind 2 Tage ohne Belastung stehen.
 

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Hab schon noch ein wenig Gewinde, aber das ist ungefähr so wie wenn man so komische plastikflaschen zudreht, wenn man über einen bestimmten Punkt dreht wirds wierder lose.
Bei mir waren Hayesbremsen montiert, als ich mal die Beläge tauschen wollte und den Sattel das erste mal gelöst hab ging das sehr schwer und dabei ist ein wenig Gewinde mit rausgekommen, hab jetz Edelstahlschrauben die länger sind, toll ist es aber nicht, hab immer ein komisches gefühl weil ich halt net so richtig anziehen kann, und ich bin sicher keiner der die Schrauben anknallt.
Wie ist das, das Hochfeste Loctite, wenn ich das mit reinknalle, das wird doch fest und formt sich dadurch sowas wie ein neues Gewinde oder kommt das Zeug beim lösen der Schraube wieder mit raus?
 
und die Kompetenz vom Händler fragwürdig macht.

Hauptsächlich stellt das die Kompetenz der Gabelhersteller in Frage. Ein so kleines, sicherheitsrelevantes Gewinde in einem so großen, teuren Bauteil aus einer Magnesiumlegierung, das ist eine Fehlkonstruktion aller erster Güte, schlimmer geht es eigentlich garnicht.
Dabei müsste da nur eine Stahlgewindebuchse eingelassen sein.

Aber vielleicht wollen die Gabelhersteller ja mehr Geld mit Ersatzteilen verdienen...
 
Hauptsächlich stellt das die Kompetenz der Gabelhersteller in Frage. Ein so kleines, sicherheitsrelevantes Gewinde in einem so großen, teuren Bauteil aus einer Magnesiumlegierung, das ist eine Fehlkonstruktion aller erster Güte, schlimmer geht es eigentlich garnicht.
Dabei müsste da nur eine Stahlgewindebuchse eingelassen sein.

Aber vielleicht wollen die Gabelhersteller ja mehr Geld mit Ersatzteilen verdienen...

Die gewinde ist eigentlich ca 15 mm tief. Die vom Hersteller eingebaute Schrauben (anscheinend die mit Hayes geliefert worden) sitzen nur 7mm tief drin. Jeder gelernter KFZ-Mechaniker weiss, dass so was nicht geht. Und keine Schwein die mir im Laden sofort über den Drehmomentschlüssel erzählen wollte, mach sich gedanken gemacht ob diese Verbindung aus dem mechanischen sicht in Ordnung ist. Da wird alles zusammengeschraubt was gleiche Gewinde hat. Aber vorsichtig und mit dem Drehmomentschlüssel :lol:
 
Hab schon noch ein wenig Gewinde, aber das ist ungefähr so wie wenn man so komische plastikflaschen zudreht, wenn man über einen bestimmten Punkt dreht wirds wierder lose.
Bei mir waren Hayesbremsen montiert, als ich mal die Beläge tauschen wollte und den Sattel das erste mal gelöst hab ging das sehr schwer und dabei ist ein wenig Gewinde mit rausgekommen, hab jetz Edelstahlschrauben die länger sind, toll ist es aber nicht, hab immer ein komisches gefühl weil ich halt net so richtig anziehen kann, und ich bin sicher keiner der die Schrauben anknallt.
Wie ist das, das Hochfeste Loctite, wenn ich das mit reinknalle, das wird doch fest und formt sich dadurch sowas wie ein neues Gewinde oder kommt das Zeug beim lösen der Schraube wieder mit raus?

dann lass es lieber - Loctite wird Dir nicht helfen. Kaufe Dir neue Standröhre oder überlege die Helicoil Lösung.
 
150 €
Ich vermute, dass da nur die Standröhre geliefert werden

Da gehen sich 150 Euro nicht aus.

Man kann sagen, dass es unabhängig vom Gabelhersteller, unrentabel ist, Tauchrohreinheiten zu kaufen, da diese inkl. der nötigen Umbauten und dem Kleinmaterial etwa auf den Preis einer neuen, gleichwertigen Gabel kommen.

...und überhaupt: was habt ihr gegen Helicoil-Einsätze? Solche Sachen werden auch in der Flugzeugtechnik und im Rennsport bei Verbindungen mit höchsten mechanischen Belastungen eingesetzt. Das Zeug funktioniert!
 
Ja, hm, ich weiß net ob das geht bei der Travis, die Wandstärke der aufnahme ist voll dünn, weiß net ob ma genug wegnehmen kann....

Wie genau funzt das?
Aufbohren und ab dafür oder wie?
 
...und überhaupt: was habt ihr gegen Helicoil-Einsätze? Solche Sachen werden auch in der Flugzeugtechnik und im Rennsport bei Verbindungen mit höchsten mechanischen Belastungen eingesetzt. Das Zeug funktioniert!

Dann werden die Wände zu dünn. Und diese werden beim Bremsen belastet, nicht die Schrauben. Schrauben sind nur dafür da damit die Bremse immer gerade ausgerichtet werden und nicht Wegrutscht.

Was kostet eigentlich 2 Einsätze einbauen (lassen)?
 
Ich werde wahrscheinlich eine neue Gabel besorgen und diese als VBrake Version verkaufen. Ganz sicheres gefühl bekomme ich damit nicht.
 
beim Bremsen werden die schrauben doch ganrnich auf zug belastet...die hauptbelastungsrichtung ist doch gegen die aufnahme (im gegensatz zu felgenbremsen vorne, da würd ich NIE Aluschrauben nehmen!)

Daher sind die schrauben eigentlich nur zur Positionshaltung oder nich?

Ich hab gelernt das bei ner Schraubverbindung der erste Gewindering 37% der gesamtkraft(gilt jetzt für Zugbelastung) aufnimmt.... wenn du die M6 aus "nur" 7 mm reinschraubst reicht das vollkommen denk ich, die kraftaufnahme des 6. Gewinderings ist schon im unter 1% bereich.. Da ist die 7 mm schraube genau richtig..(wenn sie auf zug belastet würde) .

Das problem in diesem Fall sind die unterschiedlichen Anzugsmomente die angegeben wurden.. und wer nen so feinen Drehmomentschlüssel hat weiß das 8 respektive 11Nm noch viel weniger als "handwarm" ist!! (checkt ma die angaben bei den Vorbauten)

Magnesium ist ehr weich und daher reißt das gewinde schnell raus...wenn man auch minimal zu fest anzieht...(also über 8 Nm weil Gabelhersteller)

Unterschiedliche Werkstoffe (Schrauben vs. Gewinde) geben Kontaktkorosion.. speziell Alu und Stahl bei Magnesium und Stahl bzw. Alu findi ch gerade nix..
 
Ich verwende dort Titanschrauben welche ich mit 6 Nm anziehe. Damit sich die Schrauben problemlos wieder lösen lassen verwende ich die Montagepaste von Shimano. Um ein selbständiges Lösen der Schrauben sicher zu verhindern, unterege ich Federringe aus rostfreiem Edelstahl welche ich nach jedem Lösen durch neue ersetze. Hatte noch nie Probleme mit dieser Methode.

Gruss Opa
 
Dann werden die Wände zu dünn

Das ist quatsch. Bei einem Helicoil wird das bestehende Loch mal ausgebohrt. IN einem zweiten Arbeitsgang wird etwa 1/10mm grösser vorgebohrt und dann ein Gewinde in den Druckguss geschnitten (größere Gewindeflanke, größere Steigung = bessere mech. Belastbarkeit). In dieses Gewinde wird dann ein Stahlinsert eingeschraubt und mit Loctite zusätzlich eingeklebt.

...Wandstärke zu dünn; sowas hab ich noch nie gehört. Und bei den Black´s Sherman´s und Dorado´s funktionieren solche (meine) Reparaturen noch immer.

Kosten tut´s an Bagatell; meist eine Einzahlung in die Kaffeekasse bis max. 20 Euro.
 
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