Ketten verschleissen durch die abrasive Wirkung von Dreck zwischen Ketten-Bolzen-, hülle und rolle. Extremer Schräglauf der Kette (Fahren von "verbotenen Gängen") tut ein Weiters, da die Flächenpressung zwischen Bolzen, Hülle und Rolle extrem wird, wenn die Auflagefläche durch den Schräglauf reduziert wird.
Die Längung der Laschen kann beim Fahrrad vernachlässigt werden, das schafft noch nicht einmal ein gedopter Leistungssportler. Deshalb denke ich, dass das Vorrecken von Fahrradketten technisch gesehen ziemlichen Nonsense ist, weil die Zugkräfte einfach viel zu klein sind, um die Laschen ernsthaft zu stressen. Und ich denke auch, dass das keiner macht, sicher bin ich aber nicht.
Ich habe bisher gute Erfahrungen mit KMC-Ketten gemacht, wobei ich glaube, dass die Titan-Nitrid-Beschichtung auch eher ein Marketing-Gag ist. Super finde ich das MissingLink, da muss man sich nicht mit Bolzen-Nieten rumschlagen.
Wichtig ist aber die Kette regelmäßig zu schmieren, von Dreck zu befreien (mit einem geölten Lappen, nicht mit Dampfstrahler oder Kettenreiniger!) und beim Schalten auch an den Schräglauf denken. Und frühzeitig wechseln, um die Zahnkränze und die Kassette vor übermäßigem Verschleiss zu schützen. Im Dreck ist eine Kette nach spätestens 3000 km bei mir immer am Ende. Ich wechsle deshalb zweimal im Jahr (vor der jährlichen Transalp und nach dem Winter). Sooo riesig sind die Unterschiede, finde ich, nicht. Auch eine Shimpanso-Kette hält bei guter Pflege. Rohloff hab ich noch nicht ausprobiert, eine Wippermann hatte ich schon mal, da hat aber das Schalten nicht mehr so toll funktioniert (vor allem vorne, von klein auf mittel und von mittel auf groß), deshalb hab ich die deutlich vor der Verschleissgrenze entsorgt.