Zunächst mal: toll, dass sich endlich mal jemand der Kritik stellt.
Zu den nicht nachvollziehbaren Testmethoden - nur 2 Beispiele aus dem Hardtailtest in der aktuellen Ausgabe:
Es werden Räder mit unterschiedlicher Bereifung getestet. Wann ergebt ihr euch endlich der berechtigten Kritik, dass dadurch das Testergebnis verfälscht wird und nicht aussagefähig sein kann? Warum seid ihr in diesem Punkt so unfassbar unbelehrbar?
Es werden Räder in unterschiedlichen Größen getestet. Einmal Größe M, dann wieder Größe L. Wie soll es da zu einer vernünftigen Aussage kommen, wenn die Herren Kurschat oder Vogel auf einem Bike sitzen, welches eventuell zu groß oder zu klein ist? Gerade Profis, bei denen alles stimmen muss, sind da doch äusserst empfindlich.
Und glaubt ihr wirklich, dass dieser ganze Messaufwand, den ihr da betreibt, irgendeinen interessiert? Ich behaupte, dass höchstens eine absolute Minderheit Wert auf den immer wieder so hervorgehobenen Stiffness-to-weight Wert legt. Diesen ganzen Tabellenschnickschnack braucht kein Mensch. Auch dieses ganze Rundenzeitengedöhns: meiner Ansicht nach völlig überflüssig.
Zu den anderen Vorwürfen hinsichtlich einer gewissen Befangenheit der Bike-Redakteure kann ich nichts sagen; ist mir allerdings auch ziemlich wurscht.
Sind ja nun diverse Punkte, die der Klärung bedürfen.
Zum Hardtailtest in BIKE 12/09:
- Wie im Artikel geschrieben haben wir die Rundenzeiten mit Einheitsbereifung gemessen. Hier dürfte es also keine Verfälschungen geben. In der Punktetabelle bei Gewicht und dem allgemeinen Fahreindruck ist die serienmäßige Bereifung bewertet.
- Die unterschiedlichen Rahmengrößen sind nicht ideal, aber nicht zu verhindern. Grundsätzlich fordern wir Rahmenhöhe 18,5 Zoll. In jedem Test haben wir das Problem, dass diese Größe nicht von jedem Hersteller angeboten wird. Geschickt wird dann die nächst passende Größe. Gräöße L beim Cannondale im Test begründet sich dadurch, dass es derzeit noch kaum verfügbare Modelle des Flash Team gibt. Wir hatten also die Wahl, eines der spannendsten Bikes aus dieser Testgruppe nicht zu testen oder eben in L.
Zur Fehde mit der MB haben wir nicht. Die machen ein Heft, wir machen ein Heft. Ob und warum die Stuttgarter Uli Stanciu verschweigen, weiß ich nicht. Die Liste der Transalp-Anbieter bei uns beruht auf Informationen der Reiseveranstalter, die wir ziemlich mühselig abfragen. Wer dann auch nach Erinnerung keine Daten liefert, ist halt nicht dabei. Egal, wessen Kumpel er ist.
Zum Test- und Mess-Aufwand:
Der Vorwurf, wir würden zu viel messen zeugt von einem gerüttelt Maß Chuzpe. Sich auf ein Bike setzen, ein paar Runden drehen und hinterher ein Urteil abgeben, kann jeder. Das sind dann aber Urteile für die Mülltonne. Rein subjektive Tests sind für Leser und Industrie nicht nachvollziehbar und arten schnell zur Lachnummer aus. Deshalb der Aufwand, sowohl beim Praxistest als auch im Labor. Die einzelnen Testschritte, Methoden und Prüfstände sind übrigens in Wort, Film und Bild und www.bike-magazin.de zu finden *so testet BIKE.
Schönes Wochenende
oz