Bikepacking. Transcanada westbound

... der Zufallsfund: ein Smartphone-Reparaturladen. Dort gibt es ein auf der Rückseite stark beschädigtes gebrauchtes Samsung. Um den Akku zu testen, will René das Gerät vollständig laden. Also ...
Elektronik in Canada kostet fast das 1,5-fache von deutschen Preisen. SEHR schmerzhaft.
Danke für den interessanten Reisebericht!

Kleine Anmerkung: Vielleicht liegts nur an meinem Bildschirm, aber die Formatierung in Hellgrau macht das lesen echt anstrengend.
Bilder gucken, Text lesen, was in Hellgrau entdecken, mit der Maus markieren, damit es lesbar wird, weiterblättern. Evtl. könntest du eine Farbe nehmen, die man, ohne sie mit der Maus zu markieren, lesen kann? Danke und weiterhin gute Fahrt!
😀
 
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2022-06-28 Dienstag | Trois-Pistoles


Von Le Bic aus führt die Strecke ein paar Kilometer an der Küste entlang, wo sich bei Ebbe ein ziemlich grosser Tidenhub zeigt. Das rote Schiff liegt auf dem Trockenen.
Rechts ab von der Route 132, in den Parc national du Bic, Eintritt $9,20. Der liegt langgezogen an der Küste, ...


... und ist in Sektoren unterteilt. Im Sektor Cap-à-l'Orignal wohnen Wapitis. Zwei davon blockieren den Weg, wollen unbedingt fotografiert werden. Bis ich die Kamera rausgeholt habe, hat das erste schon die Geduld verloren und ist weiter ins Gesträuch, zum Zweige knabbern.


In Nähe des Parkeingangs viele Besucher zu Fuss und mit dem Fahrrad, auf den Trails. Autofahrer, die den Park durchqueren sind benachteiligt, sie müssen immer erst einen legalen Parkplatz finden.


Tidenhub in der Bucht mit dem Plage du Secteur de l'Îlet-au-Flacon. 2 - 3 Meter dürften es sein.


Ufer bei Saint-Fabien-sur-Mer; der Adler ist wieder mal viel zu schnell, um mit aufs Bild zu kommen.


Nach weniger als 30 km schon ist klar - aus dem Vorhaben, die Strecke bis Kamouraska an einem Tag zu bewältigen - da wird nichts draus. Zu verzwuckelt, zu steil, zu schön ist die Strecke. Wo sie die Route 132 kreuzt, gibt es ...


... einen Dépanneur und eine volle Ladung Zivilisation. Camping-Gespann-Motoryacht mit, der Zahl der Klimaanlagen nach, 3 Kabinen. PKW mit Abschleppstange hinten. Unter dem Schlafzimmer vermutlich Fahrräder, Faltboot, ATV.


Eine Umzugsfirma mit Pickup fragt nach dem Weg - der Dialekt ist aber so schwer verständlich, da geht fast gar nichts.


Die Bahnunterquerung, Richtung Inland, wirft interessante Schatten. Dann geht es wieder an die waldige, gebirgige Küste. Viele Highlights wie z.B. ein Wasserfall ...


... doch ab dieser Infotafel mit Liste weiterer Attraktionen geht es erst richtig los. Und zwar, ironischerweise für Motorfahrzeuge komplett gesperrt, nicht mehr gesplittet sondern fein asphaltiert. Und bergauf. Bergauf, da ist doch einer ...


... mit einem Laubbläser, mitten im Laubwald?? Ja - ein Gerät von Stihl. Auch die Seitenbereiche entlang des Strässchens werden vollständig fusselfrei gepustet. Warum man das macht? Für die Radfahrer - damit die nicht wegrutschen! Und die Strecke sei ja nicht so arg lang - nur 3 Tage dauert ein Durchgang ...


... elend steil aber mit bestmöglichem Asphalt-Grip schleppe ich mich durch den Zedernwald von Korsika ... äääh Litoral basque hin und her, hoch und runter. Die ...


... Spiegelungen und ...


... Ausguckmöglichkeiten sind zahlreich, am Schluss auf geht es auf 163 m über dem Strom. Plötzlich wieder Wanderer - ein Parkplatz muss ganz in der Nähe sein. Keine Fahrradfahrer; ich bin der einzige, der die Spuren seines durchdrehenden Hinterrads auf dem blitzblanken Asphalt hinterlässt.


Eine skpektakuläre, über den Steilhang ragende Holzkonstruktion gibt es noch, dann ist wieder gesplittete Auto-Piste (Parkplatz!) angesagt.


Vor Trois-Pistoles, schon im Abendlicht, ...


... ein Weg mit Aussicht, am Fuss des Steilufers. Gut 40% der Strecke bis Kamouraska sind geschafft.


Nach einemSchlenker für einen Einkauf beim IGA, zum Motel la Seigneurie des Basques / Motel Libertad. Hier ist Baskenland. Sogar ein Pelota-Stadion gab es unterwegs zu bestaunen.

http://mtbn.ws/v16drFrüher Nachmttag, Pause am Picknick-Platz von Saint-Simon sur Mer ...
...hier rufe ich zum zweitenmal bei der Boulangerie in Kamouraska an. Der erste Anruf war in Englisch, und etwas verhaspelt, vielleicht spricht man dort diese Sprache nicht. Also betont langsam und klar, in Deutsch.
Es ist ein Anrufbeantworter, den man da besprechen muss, lediglich für die Bestellungen zum Abholen gedacht, eine Gefälligkeit für die Kundschaft. Weil die Boulangerie ist zu, wie man der Webseite entnehmen kann. Sie bietet aber eine Abholmöglchkeit, Verfahren streng reglementiert. Und auch nur Freitags, samstags und sonntags. Einen anderen Kommunikationskanal als diese 'answer machine' gibt es nicht.
Also trage ich ihr das Anliegen vor, hinterlasse Namen, Telefonnummer und die Idee, man könne sich vielleicht ja kurz im Café nebenan sehen. Freitags werde ich natürlich schon längst weiter sein.
 
2022-06-29 Mittwoch | Rivière-du-Loup


Wo die Route Verte #1 in spannende Landschaft führt, werden Motorfahrzeuge mit Hilfe von solchen Gittern ausgesiebt.
Besonderheit in Trois-Pistoles, Heimat der Hells Angels von neulich: da haben ...


Frühstück im Park am Meer - es windet allerdings unangenehm ...
... die Radfahrer ihre Fahrzeuge vor dem Supermarkt abgeschlossen. So did I.


... also schnell den Joggern hinterher ...


... zum wuchtigen Wasserfall des 'Rivière des Trois Pistoles' ...
Es haben sich keine Hinweise auf die Herkunft des reisserischen Ortsnamens finden lassen.


... dann im Wald Anstieg auf eine Hochebene ...
Reihe 6 des Endlosbauwerks; die Stirnseiten der aneinandergesetzten Ballen bleiben offen.


... die sich ca. 70 - 100 m oberhalb des Sankt-Lorenz-Strom ausdehnt.
Frühlingsblumen Ende Juni.


Wo nicht die Landwirtschaft regiert, verläuft die RV1 durch ein Frühlingsblumenmeer.


Schönes Wetter, aber Gegenwind und schwere Beine. Der scharfe Wind kommt aus der falschen Richtung. Die Farmen ...


... sind entlang der Strassen, wie an einem Band, aufgereiht. Der unablässige starke Wind, er ...


... führt zu einer Schlusskurve nach ...


.... Rivière du Loup. Hier der Anleger für die Fähre ans linke Ufer ...


... und da das Motel-Traumhaus in Rosa, mit Balkon zum Fluss und ...


... Aussicht auf die abendlichen Wetterspiele. Es sieht sehr bedrohlich aus, ist letztlich aber doch trocken geblieben.
 
Seit eben kann ich keine Fotos mehr hochladen [Firefox]. Was ist da los?
Weder einzeln, noch viele. Die Bilder-Auswahl klappt nicht. Hab mich bei mtb-news ab- und wieder neu angemeldet; nichts hilft. Auch Neustart Smartphone nicht.
Vorhin lief ein Update Android Webview - Verdacht, dass es damit zu tun hat.
-
Zusätzlich Chrome installiert; damit läuft's; aber alles zugesch... mit Werbung. Genau damit verbringe ich meine Zeit am allerliebsten. Bekommt man das geregelt?
Danke, @filiale
Edit: jetzt funktioniert Upload mit FF hier ebenalls wieder.
 
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Hatte das Update auch. Gerade mal getestet: Bild hochladen geht aber.
 
Seit eben kann ich keine Fotos mehr hochladen [Firefox]. Was ist da los?
Weder einzeln, noch viele. Die Bilder-Auswahl klappt nicht. Hab mich bei mtb-news ab- und wieder neu angemeldet; nichts hilft. Auch Neustart Smartphone nicht.
Vorhin lief ein Update Android Webview - Verdacht, dass es damit zu tun hat.
-
Zusätzlich Chrome installiert; damit läuft's; aber alles zugesch... mit Werbung. Genau damit verbringe ich meine Zeit am allerliebsten. Bekommt man das geregelt?
Danke, @filiale
Brave Browser ist bei mir am Handy Werbearm und Bilderupload funktioniert.

Ansonsten vllt. noch einen adblocker probieren?
 
2022-06-30 Donnerstag
| Kamouraska | Saint-Jean-Port-Poli |


Um 3 Uhr morgends wird es hell überm Sankt-Lorenz-Strom. Forumsbericht fertigstellen, Mini-Frühstück, packen und auf die Route Verte 1 ...


... die einmal mehr auf dem Hochufer oberhalb eines Küstenörtchens vorbeiführt statt in Ufernähe mitten durch. Notre-Dame du Portage und andere Kleinigkeiten verpasst. Dann ein Autoparkplatz mit Strand ...


... und sumpfigem Marschland, vor der Küste Inseln. Gleich früh morgends nochmal ein Anruf bei der Bäckerei; sie haben sich bisher nicht gemeldet.


Schon weit vorher eine Werbetafel für Kamouraska. Es gibt ein Buch, in dem ein Kunsthistoriker und Ethnograph die schönsten Dörfer Quebecs vorstellt. Kamouraska als einer dieser 35 Orte, auf 4 Seiten, gut anderthalb mit Text, grober Ortsplan, Fotos.
Yves Laframboise:
Guide des plus beaux villages du Quebec
ISBN 978-2-551-25202-2



Aber erst mal durch Saint-André. Da steht ein prachtvolles altes Haus, in dem Zimmer vermietet werden. Betreiber ist der Bruder von Jean-Claude, der beim Frühstück in Le Bic so freundlich an seinen Tisch eingeladen hat. Wie auch die Auberge des Îsles du Bic ...


... ist diese Holzkonstruktion mal geliftet worden. Man hat das EG angehoben und ein zusätzliches Geschoss druntergebaut. Oben sieht man die alte Eingangstür, unten die neue.
Eine Schautafel an der Strasse informiert.


Schon entlang der Strecke stehen viele altehrwürdige Gebäude in den unterschiedlichsten Zuständen, und Kamouraska, aus der Ferne scheinbar von Farmsilos dominiert, entpuppt sich als Örtchen mit Museumscharakter. Kirche, zugeparkter Dorfplatz, und ...


... Bäckerei Niemand, geschlossen. Also auch das Gartentor ist verriegelt. Rechts eine Zufahrt, da faucht einen ein Verbotsschild an. Viele Besucher im Umfeld; immer wieder nähern sich welche, drehen enttäuscht wieder ab. Die Bäckerei wird im Buch besonders hervorgehoben. Überhaupt ...
Zettel am Eingang: man sucht Personal, mit Erfahrung


... herrscht - donnerstags - ein Trubel, wie er bisher nur auf den Flughäfen zu erleben war. Parkplatznot, hohe Besucherdichte. Neben der Bäckerei ...
Der Bäcker Niemand kam vor etwa 16 Jahren hierher, so die Informationen von einer Person die in der Gegend aufgewachsen ist und jetzt in Deutschland lebt. Er hat sich grosse Verdienste erworben, indem er [den eiinheimischen Bäckern] bewiesen hat, dass es nicht am Getreide liegt, wenn Schaumstoff rauskommt statt Brot. Er hat viele Leute bei sich ausgebildet, die sein Wissen weiterverbreitet haben und eigene Bäckereien führen, bis hin nach Gaspé.


... das Gebäude mit Café, einem Shop und anderem, es hat geöffnet. Im Eingangsbereich ...


... fast schon Gedränge. Weil ich unten im Garten was essen will, mein Fahrzeug aber nicht unbeaufsichtgt am Besucherstrom stehen lassen mag, gehe ich rein. Eine junge Frau ist Mittelpunkt und Dirigent des Geschehens dort. Souverän und wie selbstverständlich geht sie kurz mit mir raus, um einen geeigneten Platz zu finden. Schnell findet sich ...


... eine prima Lösung. Ich sei auch hier, um Grüsse von einer Person auszurichten, die vor längerer Zeit in der Bäckerei gearbeitet hat, ob sie den A. kenne. Nein, kenne sie nicht, und ist schon etwas genervt wegen der Zusatzfrage, wie lang sie schon hier sei (10 Jahre), sie hat schliesslich reichlich anderes zu tun ...


... das Essen, auf der überdeckten Terrasse, schmeckt überaus gut; bio, regional, und sorgfältig hergerichtet. Kostspielig ist es auch. Aber die Stimmung dort ...
Quesadilla vegé

... ist phänomenal. Karibik in Kanada. Vom Personal sprechen alle Englisch und Französisch gleichermassen, die Musik, die gelassene Stimmung und die Aussicht aufs glitzernde Meer - alles etwas etwas unwirklich, wie ein Paradies...

Das ist die harte Wahrheit, @Husky-Alex
Niemand kennt dich ... dort.
Auf bairisch:
Niemand nicht hat je geantwortet.

Die souveräne Frau im Côté Est ist auf der Homepage abgebildet, z.B. überhalb des Textes 'Buvette'. Sie ist öfters auf Radio-Canada zu hören. Lebenslauf laut 'Quebecmaritime':
Perle Morency has lived in Kamouraska since 1990 when her mother moved back home. Perle has a university degree in literature and has worked on an educational farm as well as at Niemand, a family-run bakery where she acquired business management skills.

Das Côté Est besteht seit 10 Jahren.


tbc
 
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2022-06-30 Donnerstag
| Teil 2 | Saint-Jean-Port-Poli |


Ab Kamouraska verläuft die Route Verte #1 noch eine kuze Zeit direkt an der Küste, dann aber zurückgesetzt, teilweise auch durchs Binnenland ...


... wo es einen Fuchs zu beobachten gab ...


... ansonsten eher Strecke machen angesagt war. Erst ...


... bei La Locatière ist wieder der Sankt-Lorenz-Strom zu sehen. Um ihn direkt zu erreichen, muss man von der Strecke abbiegen. Hier ...


... die Pointe Rouge, schon im Spätnachmittagslicht. Der Wasserstand ...


... ist gerade niedrig, der hellgrüne Bewuchs des 'Meeresodens' ...


... bedeckt grosse Flächen. Tagesabschluss ...


... an der Kante der Steilklippe, im Motel de la Falaise, bei ruhigem schönen Wetter.

 
2022-07-01 Freitag | Saint-Jean-Port-Poli |
Canada Day


Weil nicht nur Canada Day, sondern zugleich langes Wochenende ist, gibt es einen Ruhetag. Von Freitag bis Sonntag sei höchste Andrangstufe auf Unterkünfte zu erwarten, hiess es. Das Motel de la Falaise ist ausgebucht, ein Stellplatz auf dem Campingplatz nebenan aber schon seit gestern gesichert.


Versorgung in Saint-Jean-Port-Poli ist problemlos. Die mutige architektonische Komposition des Supermarkts - riesiges Kanalrohr hinter einer Art Westernfassade - liegt unmittelbar neben der unscheinbaren Zufahrt zum Campingplatz im Bildvordergrund. Der Dépanneur ...


... hat auch feiertags offen, da macht er gute Geschäfte, sagt der Inhaber. Die Auswahl ist, wie fast immer in Kanada, riesig. Mit dem Einkauf im Beutel ...


... ziehe ich um.
Campingplatz, Wochenende: das WiFi ist wg. Überlastung praktisch tot, irgendwer macht nachts noch offenes Feuer mit Rauch der durchs Zelt zieht, abends intensive Kochdüfte aus allen Richtungen. Aber keine Mosquitos.
 
2022-07-02 Samstag | Saint-Vallier |


Um 4:30 werde ich von Wind und Donner wach - die unsichere Vorhersage muss sich zum Schlechten entwickelt haben. Windböen, Regen mit ersten Tropfen in der Luft. Schnell alles zusammengeklappt und die Zeltunterlage als Beutel verwendet. Im Gemeinschaftsraum des Campingplatzes kann das dann in aller Ruhe - und noch trocken - versorgt werden.


Das Unwetter zieht knapp vorbei. Start bei nur leicht bedecktem Himmel. Aber es fehlt an Schlaf; 3 Stunden nur waren es letzte Nacht. Stop nach nur 5 km, an einem Rastplatz. Viele Reisemobile, deren Besatzung gerade aufwacht. Nicht weit davon eine einsame, leere Sandbucht, mit dem Farrad schiebend erreichbar. Die Zeltunterlage, auf dem angenehm weichen Material des Spülsaums, dient als Schlafunterlage. Nach etwa einer Stunde ...


... ist das Wasser nicht etwa gestiegen wie befürchtet, der Rückweg nicht abgeschnitten, sondern am Ufer hat sich eine Wiese gebildet: das ist Unterwasser-Gras!


Oben am Rastplatz - er ist fast leer, das dortige Dixi-WC hat Überfüllung - Infotafeln zum Leuchtturm auf der kleinen Insel 'Le Pilier de Pierre'. Das Binoculaire ist unbrauchbar. An der RV1 entlang der Küste ...


... gibt es einen Wettbewerb ...


... um das entzückendste Häuschen-am-Ufer. Die Fotostopps häufen sich bedrohlich - und noch immer kein Frühstück. Dass in L'Islet-sur-Mer die Frittenbude an der RV1 erst später öffnet, ist ein Glück. So findet sich ...


... am Hafen eine Halle mit raffinierter Mischnutzung: Imbiss (Suppe, vegan), ...


... Aussenterrasse zum Wasser hin (wg. heftigem Wind lieber nicht) und Versammlungsraum / Theaterbühne mit wahlweise sonnigen oder schattigen Sitzplätzen.


Die Niedlichkeit der Kleinbauten am Wasser steigert sich bis zur Unglaubwürdigkeit. Weiter, nach Erkundigungen auf einem Campingplatz, bis ...


... Montmagny, Café du Coin. Nach Besuch beim hiesigen 'OBI'. Der heisst hier 'Canadian Tire'. In einer öden, abgelegenen Zone der Stadt gibt es Ersatz für die arg schwächelnden Ultraleicht-Zeltnägel aus Dünnblech. Sie sind bestenfalls für Bodenklasse 1 - 3 geeignet; bereits einzelne Steinbrocken können zu Totalversagen führen.
Berthier-sur-Mer ...


... dort zwuckelt die RV1 zum Hafen, Strandbad, Freizeitpark. Möwengeschrei, alle Arten Wasser- und Strandvergnügngen, flacher Sand- aber auch ...


... Felsenstrand. Am faszinierendsten ...


... der schebende Schmetterlinssurfer. Wie diese Sportart wohl heisst?
Zuhause ... da gibt es halt den Kirchentellinsfurter Baggersee ...


Der Tag endet nicht auf einem trubeligen Campingplatz. Sondern in einer gerade ungenutzten Zeltgarage. Windschatten, grosszügig, drittklassige Aussicht, nicht an der Küste gelegen. Sei's drum.
 
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Mal was ganz anderes: Wie finster wird es bei dir nachts? Falls es halbwegs dunkel ist und ausnahmsweise keine oder wenig Wolken, könnte es sich lohnen mal den Blick nach Norden/Nordosten zu richten ob vielleicht Polarlichter zu sehen sind. Derzeit ist die Sonne relativ aktiv. Der Nordosten von Amerika ist die Region wo die Polarlichtzone am weitesten nach Süden reicht.
Hier kann man die Aktivität checken:
https://www.spaceweatherlive.com/en/auroral-activity.html
 
2022-07-03 Sonntag
| Québec | Saint-Antoine de Tilly |


Nach kurzer Strecke durchquert die Route Verte 1 das Dorf Saint-Michel-de-Bellechasse, wo (erneut) eine ehemalige Bankfiliale als Café fungiert. In einer halben Stunde öffnet es ...


... und man gelangt, vorbei am Bancomat, durch einen Fahrradverleih an die Kaffeetheke. Die Leihfahrräder, einheitlich nagelneue Retro-Elektro-Modelle ...


... einer nie zu Gesicht bekommenen Marke. Jedes trägt, wie als Nummerntafel, ...


... ein Namensschild; die Nutzer können auf dem Display unterwegs gegenseitig ihre aktuelle Position darstellen lassen: SocialMedia-Radfahren oder so. Nach kurzer Suche finde ich eines für mich. So ...


... muss man sich das dann vorstellen. Leider hab ich kein Nachthemd dabei.


Auf der Mole von Saint-Michel-den-Rest-spare-ich-mir: es wird heiss heute. Die Flussinseln heben bereits ab ...


... die Steine + Blumen in der unmittelbaren Umgebung zum Glück nicht. Der Frühling ist im vollen Gange.


Auf der Weiterfahrt fällt das Rathaus von Beauchamp besonders ins Auge ...


... und einige Kirchendächer, fern wie nah, die im kanadiscen Licht unglaublich weit und auffällig strahlen. Hier, wie bei der Bankfiliale, eine Dachbedeckung aus mattierten Edelstahlschindeln.


In der Strommitte liegt, über 30km lang, die Île d'Orléans. Sie scheint landwirtschaftlich genutzt zu werden. Hier am rechten Stromufer ...


... verdichten sich die Freizeitanlagen und Parkplätze. Viel Fahrrad-Ausflugsverkehr in allen Spielarten. Auf einem Parkplatz bringt ein Mann einer anderen Person das Radfahren bei; noch eine sehr zittrige Angelegenheit.


Dann kommt, gegenüber, Quebec in Sicht, Skyline mit Hafenanlagen. Die Fähre ...


... legt in Lévis an. Überwiegend Radfahrer als Passagiere; es gibt lange ...


... Warteschlangen, fürs Aus- wie auch fürs Einsteigen.
Mit an Land kommen Gabriel und Aude, Bikepackung-Ausrüstung. Sie haben einen Wochenend-Ausflug hinter sich. Was man in Quebec unbedingt gesehen haben müsse? Tja - da gebe es nicht viel ausser der Altstadt. Sie ziehen es vor, dort nicht zu wohnen ...


... die Altstadt ist steil, sehr herausgeputzt und brechend voll mit Besuchern. Die Gebäude seien teilweise 'Rekonstruktionen', haben die beiden, auf Nachfrage, noch erzählt.


Unterhalb von eher bedrohlichen Schlossanlagen die Gassen und Plätze ...


... und eine Irritation: die Frau pedaliert angestrengt auf einem Hometrainer, klopft dann an eine Steinwand, telefoniert laut. Passanten ignorieren das Ganze geflissentlich.
Ich spreche sie an - ob das eine Performance sei? Die Lady bleibt eisern bei ihrer Story. 'This is a fast bike!' und schleppt das Gerät eine Ecke weiter.


Vielleicht weil ich ihr auf den Fersen bleibe, betritt sie ein Gebäude, stellt den Heimtrainer in der Lobby ab, verschwindet schnell im Aufzug. Es ist die Rezeption des Museum Of Bad Art. Die Künstlerin wird von hier unterstützt.


Zum Nachmittag hin wird der Besucherandrang immer dichter, Gaga-Schausteller, Doppelstockbus, Lamborghinis, Pferdekutschen, ...


... von all dem bietet das Aussichtsplateau Ruhe. Es ist der Höhepunkt des Tages, hier, in angemessenem Tempo, auf den Holzbalken anstrengungslos durch die Fussgänger dahinzuschweben. Die Aussicht ist gar nicht sooo lohnenswert. Nach einem Schlenker hoch zum Kreuz von Quebec (Toilette geschlossen, Trinkwasser auch) ...


... über Wege und Trails am Steilhang entlang runter auf den Talboden. Der wirkt zunächst unerfreulich, aber das ändert sich sofort ...


... auf der Route Verte 5. Viele Ausflügler mit dem Fahrrad, ...


... eine dichte Abfolge sorgfältig und aufwändig gestalteter Freizeit- und Versorgungseinrichtungen. Da wirkt sogar die RV1 kläglich dagegen.


Weil das linke Stromufer viel hügeliger ist, gibt es einen Wechsel ans rechte Ufer des Stroms - über die Pont de Québec. Nach einer kompliziert-langen Auffahrt ...


... eine sehr unentspannte Querung des Sankt-Lorenz-Stroms: enger Kanal, luftiges Geländer zum Abgrund hin, bogenförmige Krümmung ohne Anhaltspunkt wann das Ganze endet. Dann eine Kaskade von blitzschnellen Routenwechseln ( RV5 / RV6 / RV1 / RV3 ) ...


... und eine lange Strecke, weit vom Ufer entfernt, mit Regengüssen, teils aus heiterem Himmel. Die RV3 ist hier in extrem schlechtem Zustand mit vielen Schlaglöchern, tiefen Querfugen.


Späte Ankunft in Saint-Antoine de Tilly, in der Auberge du Marchand. Zum Glück ist noch ein Zimmer frei. Auf dem Weg zum Einkauf beim örtlichen Dépanneur noch ein kräftiger Regenguss-bei-Sonnenschein. Die Wasserperlen glitzern schön in der Sonne.
Es herrscht eine überaus angenehme, familiäre Atmosphäre im ehemaligen Handelshaus. Die Tochter des Hausherrn lebt in Deutschland, ist mit ihren 2 Kindern hier im Urlaub.


Am nächsten Morgen: ein sagenhaft gutes Frühstück, bei dem die Herbergsgäste familiär um einen Tisch sitzen und sich, gemischt in mehreren Sprachen, austauschen.
 
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Wie verrückt pedalieren und dann (mit der Stirn) an die Steinwand klopfen, mache ich auch öfters ;)

Schöne Bilder - endlich mal mit richtigem Wetter. Gute Fahrt!
 
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