Biosphäre Bliesgau - Die Kernzone Kirkel

saschakiefer

bonsey
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Kirkel
Hi,

bin grad über folgenden Artikel gestolpert http://www.biosphaere-bliesgau.eu/index.php/de/aktuelles/presse-2011/507-pm-11-02-14-kirkel o_O

Vor allem im Bereich des Hutschucker Kopfes, aber auch am Hirschberg, am Hohen Kopf und im Taubental werden Wegetrassen entfallen und in Zukunft gesperrt.

Alle bisher ausgewiesenen Rund- und Fernwanderwege bleiben von den Sperrungen, mit Ausnahme des sog. Schmetterlingspfades unberührt.
Die Route des Schmetterlingspfades wurde in Absprache mit dem Saarforst und der Gemeinde auf einer neuen, attraktiveren Trasse geführt.

Die verlinkte Karte (http://www.biosphaere-bliesgau.eu/images/mediathek/Taubentalgesamt.pdf) hat keine so tolle Auflösung. Frauenbrunnen (bzw. Tafeltour) scheint erhalten zu bleiben. Zick-Zack-Pfad sieht man nicht. Schmetterlingspfad ist ein herber Verlust.
Die neue, attraktivere Trasse muss ich mir mal anschauen. Kennt die schon jemand?

Grüße,

Sascha
 
Dass da was im Gange ist war ja seit längerem bekannt.
Im Artikel lässt vor allem diese Zeile aufhorchen:
"• Befahren Sie keine Wege, denn damit stören und gefährden Sie andere Lebewesen – gehen Sie zu Fuß."

Im Schmetterlingspfad wurden aber ja erst kürzlich neue Stege gebaut so dass die Hoffnung besteht dass die Änderungen nicht zu gross sind.

Bisher gehen im Saarland ja leider die Belange des aktuellen Bikesports bei den Gremien meist unter weil wir uns als Lobby nicht einmischen.
Da wissen meist die entscheider gar nicht wie bedeuten solche Regionen für die Biker sind.
 
Hi zusammen,
Also bedeutet dies, dass wir uns wohl Richtung 7 Fichten oder Wörschweiler Kloster orientieren müssen. Das Pfädchen an der Straße entlang hoch zur Kurklinik können wir dann auch knicken. 8-):heul:

Kennt jemand ein paar gute pädcher im bereich 7 Fichten, Peters Eiche, Wörschweiler Kloster?

Gruß N.
 
Denke das wäre die falsche rangehensweise. Das Gebiet ist so bedeutend und wird seit über 20 Jahren bebiket, so dass es doch genügend Interessenten geben müsste um hier für die Belange des Bikesports aktiv zu werden.

Ich war gestern vor Ort unterwegs und konnte zufällig ein Gespräch mit einem Saarforst Mitarbeiter führen.
Fakt ist dass diese Saison Wege in der Kernzone der Bioshäre rückgebaut werden, was zunächst noch kein Beinbruch wäre.
Die bemerkenswertere Tatsache ist, dass in der Kernzone, die als Naturschutzgebiet gillt, zukünftig das Radfahren verboten ist!
Hier ist der NABU zuständig und hat beschlossen, dass lediglich das Wandern mit den Belangen des Naturschutz zu vereinbaren ist
und Biken eben nicht.
Spätestens bei so einem Beschluss sollten die Ralder doch hellhörig werden da es wohl einfach zu wenig Dialog diesbezüglich gibt.
Hierzu gibt es nämlich etliche Studien die dies wiederlegen und man hat das Gefühl dass einfach mal entschieden wurde,
vermutlich nichtmal böswillig, da wir uns ja nicht in die Biosphären Verhandlungen eingemischt haben.

Hier waren die Kletterer wesentlich intelligenter und haben die drohende Gefahr früher erkannt und eine Regelung gefunden
die Kletterfelsen in der Biosphäre für Boulderer und Kletterer zu erhalten und durften in dem Zug sogar das Gebiet Sanieren
und Haken erneuern, sogar mit Zuschussgeldern.

Nur wer eine Stimme hat wird gehört! Wenn sich hier eine Initiative in diese Richtung entwickelt bin ich als Sprecher
der IG Saar im DIMB e.V. gerne bereit zu unterstützen! Die DIMB hat gerade vergleichbare drohende Probleme mit der 2 Meter Regel in Hessen abwenden können und hat defenitiv mit den deutschlandweit 50.000 Mitgliedern Gewicht und auch Fachleute für diese Fragen.
 
Hallo sportfreund78!
Mir war diese Änderung bis zu diesem Forumseintrag hier gar nicht bekannt.

Also stellen sich mir folgende Fragen:
  • Wer sind denn die Ansprechpartner beim NABU?
  • Wie können wir Biker dem NABU klar machen, dass 2,35er Geländereifen nicht schädlicher als ein Wanderschuh Größe 46 ist?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass der NABU und Biosphärenzweckverband hier ihre Entscheidung nochmals überdenken werden?
  • Wie kann der DIMB mit dem Biosphärenzweckverband ins Gespräch kommen?

Gruß N.
 
...Die bemerkenswertere Tatsache ist, dass in der Kernzone, die als Naturschutzgebiet gillt, zukünftig das Radfahren verboten ist!
Hier ist der NABU zuständig und hat beschlossen, dass lediglich das Wandern mit den Belangen des Naturschutz zu vereinbaren ist
und Biken eben nicht...
Der NABU kann weder Gesetze noch amtlich relevante Regelungen erlassen, er kann allenfalls versuchen Einfluss zu nehmen
Außerdem steht in keiner der gesetzlichen Regelungen zur Biosphären Kernzone etwas vom Radfahrverbot, da ist lediglich die Rede von motorisierten Fahrzeugen.

Ciao Jobal
 
Zumindest steht im Artikel:

Es sollten in den Kernzonen aber auch einige allgemeine Spielregeln eingehalten werden...

Sollte verstehe ich auch nur als Empfehlung. Es gibt auch anderswo Wege die plötzlich eine Absperrung erhalten, es aber nirgendwo ein Hinweis "MTB verboten" gibt. Solche scheinbar nur von Wanderern überwindbaren Hindernisse umfahre ich dann ja auch.

Grüße

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Hi,

bin grad über folgenden Artikel gestolpert http://www.biosphaere-bliesgau.eu/index.php/de/aktuelles/presse-2011/507-pm-11-02-14-kirkel o_O



Die verlinkte Karte (http://www.biosphaere-bliesgau.eu/images/mediathek/Taubentalgesamt.pdf) hat keine so tolle Auflösung. Frauenbrunnen (bzw. Tafeltour) scheint erhalten zu bleiben. Zick-Zack-Pfad sieht man nicht. Schmetterlingspfad ist ein herber Verlust.
Die neue, attraktivere Trasse muss ich mir mal anschauen. Kennt die schon jemand?

Grüße,

Sascha

Diese "TOLLE" Nachricht geistert schon seit Tagen durch die Presse und ich habe auch den obigen Beitrag auf der biosphaere-bliesgau.eu-Homepage gelesen - und war danach alles andere als erfreut. Laut diesen Neuregelungen wird die Zukunft des Bikens RUND UM KIRKEL sehr bescheiden werden. Der Blick in die Zukunft bedeutet zunächst Verbote, Wege-&Trailsperrungen, etc. Diese werden das frühere Bikerevier "Kirkel" stark beschneiden. Alte Trails werden der Kernzonenregelung geopfert. Und wieder wird der "DEUTSCHE BIKEMICHEL" benachteiligt.

Die "Vorredner" oben haben die Dinge schon klar angesprochen:
...Das Gebiet ist so bedeutend und wird seit über 20 Jahren bebiket, so dass es doch genügend Interessenten geben müsste um hier für die Belange des Bikesports aktiv zu werden....


Der Vergleich mit den Kletterern ist meiner Meinung nach etwas - sagen wir mal - schwierig und hinkt etwas.
Hier waren die Kletterer wesentlich intelligenter und haben die drohende Gefahr früher erkannt und eine Regelung gefunden
die Kletterfelsen in der Biosphäre für Boulderer und Kletterer zu erhalten ...

Fakt ist, dass das Gebiet am Felsenpfad unter Federführung von Wolfgang Kraus in Stand gesetzt wurde. Vieles wurde saniert und neue Routen / Abseilpisten wurden geschaffen. Was man hier allerdings anführen muss, ist die Tatsache, dass die Gemeinde Kirkel die Kletterfelsen schon seit Jahren als touristisch interessantes Ausflugsziel auf der Agenda stehen hat. Die Nutzung der Felsen ist ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Gemeinde Kirkel! Somit ist deren Erhaltung und Sanierung auch nicht verwunderlich.
Vielleicht stimmt es tatsächlich, dass uns Bikern eine Stimme "mit starkem Gewicht" fehlt. WOLFGANG KRAUS konnte als Vertreter der Kletterinteressen seine starke Position in der Gemeinde Kirkel und im Saarpfalz-Kreis gut ausspielen. Sein Wort hat definitiv Gewicht und er wird bzgl. Klettern etc. gerne um Rat gefragt.
Zudem muss hier auch beachtet werden, dass die Kirkeler Felsen eine im Umkreis "einmalige" Location darstellen. Sowas zu "sperren" ist mehr als töricht. Kletterer können halt nicht wie Biker auf andere "nahe gelegene" Trails ausweichen - zumindest nicht in näherer Umgebung.
Und das ist auch gleichzeitig die Problematik bei der Organisation des Widerstandes auf Seiten der Biker. Da die Möglichkeit des "Auszuweichens" besteht, ist ein gemeinsamer Widerstand "schwieriger" zu organisieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fahre den "Wildsaupfad" und die Tafelrunde und ich weiß immer noch nicht wo steht dass dies verboten sein soll?!

Der Felsenpfad ist ja schon länger, zumindest mit einem Schild gekennzeichnet, für MTB gesperrt. Daran hatte ich mich bislang auch gehalten.

Viele Grüße

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Irgendwie ist das alles andere als befriedigend :(
Ich kann Jobal's Argumentation nachvollziehen und habe auch in der Verordnung zum Biosphärenreservat nicht wirklich was bzgl. eines Fahrradverbotes gefunden: http://sl.juris.de/cgi-bin/landesrecht.py?d=http://sl.juris.de/sl/gesamt/BliesgauBioResV_SL.htm §4 - Gut, jetzt bin ich auch kein Jurist.

Ansonsten halte ich es wie hotchilis, so lange keine Verbotsschilder auftauchen... Außerdem, wer fährt schon am ersten Tag des Jahres mit Sonnenschein Sonntags mittags um 2 auf der Tafeltour ;) So lange der Forst nicht aktiv Wege zurückbaut, wird es ja auch ne Zeit lang dauern, bis Wege wie der Zickzackpfad "verschwunden" sind... Und trotz möglicher Alternativen, ich wohne quasi neben dem Naturfreundehaus und mir würde der Wegfall der Trails direkt vor der Haustür schon weh tun :(
Mir geht es da aber auch wie neolytan. Mir war bis vor der Pressemitteilung nicht bekannt, dass da irgend was im Busch ist. Gut, ist natürlich klar, dass die Verantwortlichen da kein großes Tam Tam drum machen um keine schlafenden Hunde zu wecken...
Wie könnte der DIMB denn unterstützen, jetzt wo das Kind schon mal in den Brunnen gefallen ist? Ich fände es schon cool, wenn es statt Schlupflöcher ne klare Ansage gibt, dass der Wald uns genau so gehört wie den anderen...

Grüsse,

s.
 
Nunja, das habe ich mich auch gefragt. Das Ganze aufhalten oder stoppen ist nicht möglich.

Das Einzige worauf man hinwirken könnte, ist das gleichberechtigte Nutzungsrecht für Wanderer und Biker.
 
Ich fahre den "Wildsaupfad" und die Tafelrunde und ich weiß immer noch nicht wo steht dass dies verboten sein soll?!

Der Felsenpfad ist ja schon länger, zumindest mit einem Schild gekennzeichnet, für MTB gesperrt. Daran hatte ich mich bislang auch gehalten.

Viele Grüße

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Find ich auch immer wieder interessant. Es steht nirgends, dass diese Wege verboten sind, aber der Glaube daran hält sich wacker.

Selbst das Schild am Felsenpfad hat meinem Stand der Dinge nach keinerlei Aussagekraft. Offizielle Fahrverbotsschilder sehen anders aus. Auch im Wald. So ein selbstgezimmertes Schild kann ja jeder irgendwo aufstellen.

Ändert aber nix dran, dass ich, wie die meisten diese Strecken dennoch zu Hauptverkehrszeiten meiden.
Allein schon um Konflikten aus dem Weg zu gehen.

Was ich bis jetzt gelesen habe finden sich dort aber auch zukünftig keine direkten Verbote für Fahrradfahrer.
Oder liege ich falsch?
 
Ich glaube auch nicht daran, aber ich denke mal dass dieser Zimmermann es schneller durchgesetzt bekommt den Weg für Fahrräder zu sperren lassen, als du ihn offiziell zur MTB Strecke erklären kannst.

Beim Felsenpfad gehe ich sehr stark davon aus, dass die Leute die sich darum kümmern, dies auch letzten Endes durchgesetzt bekommen. Bei den Bikern gibt es selten Vereine die sich speziell um einen gewissen Trail kümmern. Stimmt auch nicht so ganz, aber unterm Strich ist das so.

Diese Trails zu meiden wenn viel Verkehr ist aus meiner Sicht nur sinnvoll, weil es den Fahrspaß mindert, wenn laufend ein Wanderer kommt. Die Anzahl derer die davon dumm macht ist eher gering. Eben wie im richtigen Leben sonst auch.

Grüße ☺

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Ich war heute mal wieder auf dem Schmetterlingspfad, Zickzackpfad und Frauenbrunnen/Wildsauenpfad unterwegs. Bisher gibt es noch keine Veränderung and den Trails. Das Einzige, was mir aufgefallen is, ist ein Schild hinterm Naturfreundehaus, wie es @Flohman oben beschrieben hat. Ich kann aber nicht beschwören, dass das nicht schon länger dort steht ;-)

Den Schmetterlingspfad konnte ich heute seit Monaten auch mal wieder komplett fahren, ohne mich durch irgendwelche Schlammlöcher wühlen zu müssen. Das schöne Wetter hat hier Wunder gewirkt. Außer einer Stelle (vor der 3. Brücke gegen den Uhrzeigersinn) ist der Trail echt wieder in gutem Zustand und macht wieder richtig Spaß :daumen:

Für mich ist aber immer noch die Frage offen ob "man" jetzt noch aktiv wird oder nicht? Mir fehlt ehrlich gesagt die Erfahrung, wenn man wie ansprechen würde. Hier schaue ich hoffnungschwanger auf den DIMB? @sportfreund78 was könntet ihr denn tun?

Viele Grüße,

Sascha
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
heute war ja in der SZ ein Artikel über das Thema,von einem Verbot für Mtb steht da nichts.Wird halt ausdrücklich darauf hingewiesen, daß auch Mountainbiker in den Kernzonen auf den Wegen bleiben sollen.
Gruß Peter
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Es ist richtig, dass bisher keine eindeutig greifenden Fahrverbotsschilder zu finden sind aber es ging mir auch nicht um die Auslegung und Ausarbeitung der genauen rechtlichen Situation. Meine Information durch den Forst war einfach, dass in der Kernzone der Biosphäre andere Regeln gelten, für die der BUND zuständig ist und eben lediglich das Wandern noch erlaubt ist.
Natürlich kann man jetzt einfach argumentieren dass man mal abwartet und sich evtl. nix daran ändert dass man "geduldet" bleibt als Biker.
Auf der anderen Seite erkennt man in den nun doch recht zahlreichen vorangehenden Posts hier ja doch, dass die Bikerseite sich Gedanken macht und es ja schon "intern" eine Art Regelwerk gibt, wie zum Beispiel eben das Meiden an Wochenendzeiten und das Rücksichtsvolle Verhalten bei Begegnungen mit Wanderern. Daher keimte meine Hoffnung dass wir es im Dialog mit den zuständigen Behörden hinbekämen
als Biker hier auch offiziell als Walddnutzer anerkannt zu werden und eine Mitsprache Möglichkeit zu erreichen.
So sehe ich durchaus die Chance hier mit einem Kompromiss eine Legalisierung zu erreichen:
Wenn man zum Beispiel die "DIMB Trailrules" als Verbindlich anerkennt und dann den Verzicht der Nutzung zu "Wanderkernzeiten" (z.B. Sonntags generell nur Wanderer, restliche Tage auch Biker) anerkennt, kann der Widerstand seitens der Gremien kaum noch gross sein, da diese dann auch anerkennen müssen dass wir uns Gedanken machen und es einfach um eine geregelte geimeinsame Nutzung geht.
Ein tolles Besipiel hierzu gibt es im Kanton Graubünden in der Schweiz wo alle Wege legal befahrbar sind es aber eine einheitliche Beschilderung mit "Respect" Schildern gibt, einem Konzept, dass die Konfliktopunkte erkannt hat und eben ein paar Regeln für Biker erfasst, durch die dann aber eben die Behörden einer generellen Freigabe zum Biken zustimmen konnten.

"In der Region Kloster-Davos-Lenzerheide heisst die Losung deshalb schon länger: Toleranz unter den Wegnutzern. Die Zeiten sind zumindest dort vorbei, als man als Biker bestenfalls einen verächtlichen Blick erntete, sehr oft aber auch böse Worte. An den Anblick der kleinen weissen Tafeln an den Wegmarkierungen gewöhne ich mich jedenfalls sehr gerne: «Trail-Toleranz: Diesen Weg benutzen Wanderer und Biker gemeinsam»."

Wenn es jemanden aus dem Bereich um Kirkel gibt der sich vorstellen kann das Thema anzugehen biete ich gerne an den Background über die DIMB IG Saar mitzugestalten.
Ich denke ein versuch wäre es Wert, und mehr als ein "Nein" und somit den Status Quo haben wir sicher nicht zu befürchten,
könnten aber andererseits evtl. mittelfristig als Biker anerkannt werden.

Hier noch der link zum Zitattext:
http://blog.tagesanzeiger.ch/outdoor/index.php/22071/mountainbiker-als-tourismusfaktor/
 
War letze Woche auf einer Besprechung im Einöder Bürgerhaus, bei der es um die "Problematik" Radfahren im Wald und Trailbau ging.
Selbst Orstvorsteher, Jaddgenossenschaft und Waldbesitzer sind der Auffassung, dass man mit dem Rad nicht auf Wanderwegen fahren darf.
Selbiges war in einer Pressemitteilung des Kreisanzeigers zu lesen.
Das stimmz natürlich nicht ganz, da im Saarland der Begriff Weg nicht definiert ist, ebenso steht nirgendwo, dass man in der Bisosphäre nicht Radfahren darf, ausser Wege werden für Biker gesperrt.

Auszug aus dem Saarländischem Landeswaldgesetz:
(1) Das Betreten des Waldes zum Zweck der Erholung ist jedermann gestattet. Das Radfahren, das Fahren mit Krankenfahrstühlen und das Reiten im Wald ist nur auf Straßen und Wegen gestattet; die Pferde müssen gekennzeichnet sein. (....)

Da hinsichtlich der Rechtslage ein großes Informationsdefizit besteht, werden natürlich auch von der Presse oft Fehlinformationen verbreitet.
Hierbei sehe ich ein großes Problem: Unabhängig der tatsächlichen Rechtslage, könnte das Radfahren auf unseren geliebten Pädchen unangenehm werden, wenn man sich von jedem zweiten Spaziergänger einen Spruch anhören muss.
Ignoriert man das und fährt einfach weiter, wird das nach mehreren Begegnungen sicherlich die eigene gute Laune etwas dämpfen.
Desweiteren wird die Stimmung zwischen Fussgängern und Biker sicherlich sehr angespannt werden.
Man kann natürlich auch stehen beleiben, ein Gepräch anfangen und die Leute aufklären, das funktioniert in der Regel ganz gut und ist der Stimmung zuträglich. Jedoch wird das nervig, wenns zu häufig vorkommt.

Denke daher, dass es nicht schlecht wäre, sich an die Presse zu wenden um die Allgemeinheit aufzuklären, damit ein entspanntes Miteinander möglich wird.
Was mich bisher davon abgehalten hat ist, dass ich zu wenig Zeit habe um mich darum zu kümmern. Mann sollte nämlich unbedingt am Ball bleiben, wenn man dadurch schlafende Hunde weckt und Politiker auf die Idee kommen unser Waldgesetz zu ändern oder die Gemeinden auf die Idee kommen Verbotsschilder aufzuhängen.

Vielleicht ist unter euch jemand dabei, der rhetorisch Fit ist und Lust hätte sich darum zu kümmern? Stehe auch gerne zur Verfügung wenns um Infos oder Beratung geht. Denke, wenn wir zusammen an einem Strang ziehen, kann man schon was bewegen.
Hab nämlich das Gefühl, dass sich in nächster Zeit einiges Ändern wird, wenn wir einfach nur dasitzen und zusehen.

Cheers

Hier noch einige Infos von der DIMB bzgl. Waldgesetze:
http://www.s162552179.online.de/DIMB-BETR.htm
 
Servus, deine Anliegen sind sehr gut nachvollziehbar. Wir bewegen uns in der Tat in einer juristischen Grauzone beim Befahren der Trails in unserer Heimat. Dass man das Verhältnis zwischen Biker und anderen Waldnutzern verbessern sollte, dies ist meiner Ansicht nach auch dringend geboten und dessen Bedeutung sollte man auch nicht unterschätzen.
Aber ein Gang an die Presse? Für mich ist fraglich inwiefern hier genügend positive Signalwirkung für uns Biker ausgeht. Die Sache sieht für mich doch gerade so aus, dass die oben genannten Personen -wie Ortsvorsteher, Jaddgenossenschaft und Waldbesitzer- einen Artikel in der Zeitung geradezu als "Provokation" wahrnehmen könnten und dass dadurch evtl. genau das GEGENTEIL erreicht wird, wie man eigentlich mit der Zeitungs/Presseaktion bezwecken wollte. Du schreibst ja selbst
... wenn man dadurch schlafende Hunde weckt und Politiker auf die Idee kommen unser Waldgesetz zu ändern oder die Gemeinden auf die Idee kommen Verbotsschilder aufzuhängen. ...
... und genauso verstehe ich das auch - der Schuss kann nach hinten losgehen!!!

Ich denke der Ansatz, den anderen "Waldnutzern" bei der Begegnung auf dem Trail ein Gespräch anbieten und der Grundsatz "Freundlichkeit auf dem Trail siegt" ist zunächst der Richtige. Denn hier wird/werden genau die Personengruppe/en angesprochen und in ein freundliches Gespräch verwickelt, die oben nicht genannt wurden. Das mag zwar auf Dauer lästig sein, aber genau eine solche positive Begegnung auf dem Trail bleibt den Leuten im Kopf. Zudem hast du wenn du "Stoßzeiten" meidest, kaum Kontakt mit der wandernden Bevölkerung. Es kommt halt auch darauf an wo und wann man fährt... Nur Ahnungslose sind an sonnigen Sonntagnachmittagen auf den Trails in Kirkel unterwegs.

Wenn man nun nur eine Diskussion um die Auslegung der Gesetzeslage im Saarland startet, wo und ob man nun mit dem Bike im Wald und auf "Wegen"/Trails fahren darf und man dies auch noch über die (eher stark regierungsfreundliche) Presse macht, sehe ich das Problem, dass bestimmte Personen Stress und Stunk machen. Wir haben halt nicht die beste LOBBY die oben genannten Personen schon!!! Wir sind auch zahlenmäßig in der absoluten Minderheit... Waldbesitzer, Jagdpächter, Wanderer etc. davon gibt es schlichtweg mehr die auch besser organisiert sind / bzw. - und das ist jetzt noch wichtiger- in gesellschaftspolitischer sowie teilweise finanzpolitischer Hinsicht einfach mehr Bedeutung haben. Sollte es zu einer (Gesetzes-)Änderung kommen dann hat ihre Stimme mehr GEWICHT. Diese Tatsache ist zwar bedauerlich, aber daran etwas zu ändern ist schwer - sehr schwer :-/

Falls man jetzt dennoch den Weg über die Presse gehen möchte, sollte beachtet werden, dass ein "verfasster Artikel" im Vorfeld wirklich extrem gut durchdacht und wohl überlegt sein muss!! Man möchte das BESTE für die Bikerschaft bekommen und das Ganze darf aber dann nicht genau im Gegenteil münden.
 
Wenn es um juristische Spitzfindigkeiten geht, so ist die Sichtweise der DIMB leider nicht auf dem aktuellen Stand:

Der angegebene Link verweist auf ein Gesetz das 1977 verabschiedet und am 03.02.1999 geändert wurde (http://www.s162552179.online.de/DIMB-BETR.htm#SAARLAND, Waldgesetz für das Saarland (Landeswaldgesetz - LWaldG) v. 26. Oktober 1977 idF v. 3. Februar 1999 (Amtsbl. S. 838).

Meine Recherchen haben ergeben, dass das LWaldG des Saarlandes laut Amtsblatt am 26.06.2013 nochmals nouvelliert wurde. D.h. die Angaben auf der DIMB-Seite sind eindeutig veraltet. Der geänderte Paragraf 25 "Betreten des Waldes" besitzt nun einen neuen Wortlaut / Ergänzung! Bei dieser Nouvelle hat man sich der Definition von "Waldwegen" aus dem Rheinland-Pfälzischen Waldgesetz bedient !!!

Auf das alte Gesetz/ auf den alten Wortlaut vom 03.02.1999 würde ich mich daher nicht stützen. Ein Argumentieren mit diesen Punkten hat keinen juristisch gedeckten Rückhalt und ist von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Juristen werden das Gesetz ganz "realistisch" betrachten und darüber hinaus "objektiv" auslegen - das bedeutet "dünnes Eis" !!!

Beim Durchforsten der DIMB-Hompage bin ich auf folgende wichtige und einleuchtende Passagen gestoßen:

Im Ergebnis ist somit festzuhalten, dass im Saarland auf allen zumindest naturfesten Waldwegen unabhängig von deren Breite das Radfahren erlaubt ist. Soweit darüber hinaus das Radfahren im Einzelfall verboten ist, ist dies durch entsprechende amtliche Verbotskennzeichen ersichtlich zu machen.

Verhaltenspflichten

Analog zu anderen Waldgesetzen wird auch Saarland ein verantwortungs- und rücksichtsvolles Verhalten gefordert:

"Wer den Wald benutzt, hat sich so zu verhalten, dass die Lebensgemeinschaft Wald und die Bewirtschaftung des Waldes nicht gestört, der Wald nicht beschädigt, gefährdet oder verunreinigt sowie die Erholung anderer nicht beeinträchtigt wird." (§ 25 Abs. 5 LWaldG)
Damit setzt das Saarland auf die Eigenverantwortung aller Waldbesucher, auf ein Miteinander und auf gegenseitige Rücksichtnahme. Mountainbiker können und sollten sich in der Praxis dabei an den DIMB TrailRules orientieren.
(http://www.dimb.de/aktivitaeten/open-trails/rechtslage/318-die-rechtslage-im-saarland)
 
Zuletzt bearbeitet:
"In der Region Kloster-Davos-Lenzerheide heisst die Losung deshalb schon länger: Toleranz unter den Wegnutzern. Die Zeiten sind zumindest dort vorbei, als man als Biker bestenfalls einen verächtlichen Blick erntete, sehr oft aber auch böse Worte. An den Anblick der kleinen weissen Tafeln an den Wegmarkierungen gewöhne ich mich jedenfalls sehr gerne: «Trail-Toleranz: Diesen Weg benutzen Wanderer und Biker gemeinsam»."

Solche Schilder wären ja bestimmt hilfreich, auf jeden Fall würde sich auf beiden Seiten mal der Ein oder Andere erst mal seine Gedanken darüber machen (es gibt ja leider immer paar Deppen egal zu welcher Gruppe sie gehören).

Aber bis dahin alleine ist es ja schon ein weiter Weg und die seltenen aber nervigen Anzickereien werden ja nie ganz aufhören!

Aber tun muss man was, bevor es zu spät ist.
 
Hallo alle zusammen,

ich war heute Morgen im Kirkeler Tal und auf dem Schmetterlingspfad unterwegs und bin über den Hohen Kopf und den alten Steinbruch zurück zum Frauenbrunnen.
Ich bin in diesem Wald groß geworden und fahre dort seit 25 Jahren, auch wenn ich jetzt weiter weg wohne.
Was mir persönlich auffällt, ist die Tatsache, dass insbesondere in den letzten drei Jahren die Zahl der "selbst angelegten" oder soll ich sagen "wilden" Trails speziell in diesem Teil zugenommen hat. Jeder Sandsteinfelsen abseits vorhandener Wege dient als Spielwiese, die Spuren im Waldboden sind unverkennbar.
Die technischen Hindernisse auf den Pfaden, welche in den vergangenen Jahren ihren Reiz ausgemacht haben, besitzen mittlerweile überall Umfahrungen, welche am Rand entstanden sind.
Es sind an manchen Stellen Anlieger sichtbar, welche m.E. auf eine Moto-Cross Strecke gehören und nicht in einen Wald, welcher als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Unser Wald ist aber nun mal keine Moto-Cross Strecke!

Angesichts dessen, was ich dort gesehen habe, kann ich mir vorstellen, was manche Zeitgenossen dort treiben, zumal es dann auch noch werbewirksam in Youtube gepostet wird. Das Logo des Schmetterlingspfades in Hintergrund darf natürlich nicht fehlen.
Ich stelle mir die Frage, was dies noch mit den hier so viel beschworenen Trail-Rules der DIMB zu tun hat.
Diese Zeitgenossen leisten doch der Sachen einen Bärendienst.

Und nun stelle man sich vor, ein Naturschützer, welcher nicht die Begeisterung für unseren Sport mit sich bringt, sieht das.
Für wahr eine Steilvorlage!

Sollte man vielleicht angesichts solchen Verhaltens nicht erst einmal anfangen, vor der eigenen Tür zu kehren, sprich das eigene Verhalten zu ändern, bevor man argumentativ daran geht, um eines der besten Reviere im Südwesten zu kämpfen.
Es gibt sehr wohl einen Unterschied zwischen sportlichem, rücksichtsvollem Fahren auf vorhandenen Wegen und solch einem Treiben.
Wie schon mehrmals hier gesagt, bieten die Trails-Rules der DIMB die beste Grundlage dafür, aber nur, sofern man sich daran hält.
Aber leider habe ich Grund zu vermuten, dass manche Leute das noch nicht kapiert haben.
 
Hallo, bin heute von Sportfreund78 beim Renovieren des Flowtrails in Ottweiler auf die Forumsdiskussion aufmerksam gemacht worden. Ich fahre selbst seit 25 Jahren auf den Kirkeler „Päädcha“ und erlebe die Problemsituation Radfahrer und Spaziergänger seither. Sie ist also nichts Neues. Geändert haben sich ein paar Rahmenbedingungen. Seit 2009 existiert das Biospärenreservat Bliesgau und die Ausweisung der einzelnen Zonen. Warum ausgerechnet der Buchenwald im Bereich Kirkel als vorher schon stark frequentierte Region zur Kernzone erklärt wurde, erschließt sich mir leider nicht. Wie aus der Karte (http://www.saarforst-saarland.de/images/stories/Staatswaldinventur Karte Waldnutzung-final.pdf) ersichtlich, wäre genügend Staatsforst in kaum frequentiertem Gelände zur Verfügung gewesen. Dass es so aber zu Interessenkonflikten kommen muss, war eigentlich abzusehen. Dies bezieht sich nicht nur auf Radfahrer, sondern auch auf Spaziergänger, alteingesessene Pilzsammler, Hundebesitzer u.w.

Ein weiterer Punkt, neben der Ausweisung als Naturschutzgebiet, könnte auch die letztjährige Änderung des §25 Landeswaldgesetz (NoFear erwähnte es schon) sein.

„Wege im Sinne dieses Gesetzes sind nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmete, dauerhaft angelegte oder naturfeste forstliche Wirtschaftswege; Maschinenwege, Rückeschneisen, Gliederungslinien der Betriebsplanung sowie Fußpfade sind keine Wege.“ (http://sl.juris.de/cgi-bin/landesre...ris.de/sl/gesamt/WaldG_SL.htm#WaldG_SL_rahmen). Wobei die Definition Fußpfad nirgendwo eindeutig nachlesbar ist.

Klar ist aber auch, dass ein Wildwuchs an illegalen, wild hingezimmerten Trails natürlich nicht im Sinne der Sache ist. Wobei, wenn ich an meine Kindheit denke, wir immer irgendwo im Wald gebaut haben und es hat keinen gestört. Und es sind oft gerade die jüngeren, die munter bauen. Denen fehlt die Mobilität um auszuweichen, also wird vor der Haustür gebaut.

Ich war letztes Wochenende auch wieder auf dem Schmetterling, der Tafeltour und dem Felsenpfad unterwegs. Samstags und Sonntags ab 15:00 Uhr! Begegnet sind mir zwei Familien mit Kindern, die im Wald herumgelaufen sind (was im Naturschutzgebiet verboten ist), zwei Reiter (was auch verboten ist), drei Hundebesitzer mit nicht angeleinten Hunden (auch verboten) und sechs Mountainbiker. Ach ja und zwei einfache Spaziergänger. Mit allen hatte ich einen freundlichen Wortwechsel a la „Guten Tag, danke, schönen Tag noch. Und so geht es mit in 99,9 % der Fälle. Ein problemloses Miteinander ist also völlig unproblematisch möglich. Leider sind diese 0,1 % aber wohl das Problem. Nicht nur für die Radfarer, sondern auch für die vorgenannten Waldnutzer.

Genug geschrieben. Noch ein Hinweis:

http://www.biosphaere-bliesgau.eu/i...l&view=evecal&ecAction=details&ecEventId=2006

Ich werde schauen, dass ich Zeit finde, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Vielleicht schafft es noch der ein oder andere.

Ich denke aber, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Deshalb mit Rücksicht viel Spass beim Radfahren.
 
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