Calcium und Knochenelastizität

carmin

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...ist mir grade beim Gelenk-Knack-Thread gekommen.

Man kennt das ja: kleine Kinder kugeln eine komplette Treppe runter, heulen ein bisschen, stehen auf und laufen weiter. Alte Menschen brechen sich, im Garten mal kurz ausgerutscht, gleich mal die Hüftknochen.

Den Prozess, dass Knochen mit dem Alter spröder werden, wird man schwerlich aufhalten können. Aber ich frage mich, ob man ihn mit falscher Ernährung nicht beschleunigt. Habt Ihr da Infos?

Speziell denke ich an Calcium, von dem ja andauernd gesagt wird, wie "gut das für die Knochen" sei, aber vielleicht bewirkt ja gerade ein Ca-Überangebot ein ungutes Zuviel an Kalkeinlagerungen im Skelett?

Danke schonmal.
 
Hallo Carmin!
Leider kann ich dir keine wirklich befriedigende Antwort auf deine Frage geben, habe aber folgenden Text aus der Broschüre, die meiner Körperfettwaage mit Knochenmassewiegefunktion beigelegt war, abgetippt:

"Forschungsarbeiten haben ergeben, dass sportliche Betätigung und die Entwicklung von Muskelgewebe zu stärkeren gesünderen Knochen führt.
Während die Knochenstruktur sich kurzfristig nicht auffallend ändert, ist es dennoch wichtig, durch eine gesunde Ernährung u. ausreichend Bewegung gesunde Knochen zu entwickeln u. zu erhalten.

Tabelle der geschätzten durchschnittlichen Knochenmasse im Alter von 20 bis 40 Jahren:
-----Gewicht Frauen-----
Unter 50Kg = 1,95Kg
50-75Kg = 2,40Kg
über 75Kg = 2,95Kg
-------------------------
-----Gewicht Männer-----
Unter 65Kg = 2,66Kg
65-95Kg = 3,29Kg
Über 95Kg = 3,69Kg
-------------------------

Die Waage misst den Knochenanteil (Knochenmineralanteil, Kalzium o. andere Mineralien).
Der Wert lässt keinen Rückschluss auf die Knochenhärte oder -stärke des Risikos von Knochenbrüchen zu.


Ich selbst wiege so zwischen 65-67Kg bei einer Knochenmasse von 2,8-2,9Kg und habe mir noch nie etwas gebrochen, was in meiner Familie ausser bei meinem Opa auch noch nie vorkam.

Hast du denn schon mal die Suchmaschinen gefordert?
Bin dabei auf dieses hier gestossen:
http://www.schweisfurth.de/index.php?id=478

http://www.einkaufen-wiesbaden.de/quellen_apotheke/gesundheit/gesundheit.html

Wer sich also ausgewogen ernährt braucht sich weniger Sorgen um seine Kalziumzufuhr und seine Knochen machen.
 
Hallo,
ich kenne mich da n bisschen aus. Ein Zuviel an Ca kannst du deinem Körper nicht geben. Der Ca-spiegel wird im Körper von drei Hormonen genau reguliert, sodass bei einem Ca-überschuss das Ca gar nicht aus dem Darm resorbiert wird bzw. was zuviel da ist wird über den Urin wieder ausgeschieden.
Der Knochen befindet sich in einem ständigen Umbauprozess, dh auf der einen Seite wird er abgebaut und auf der anderen Seite wieder aufgebaut. Der Grund, weshalb bei alten Leuten die Knochen brüchiger sind als bei jüngeren Leuten, liegt darin, dass die Aufbauprozesse hinter den Abbauprozessen nicht hinterher kommen, sodass der Knochen insgesamt an Substanz verliert. Man hat aber festgestellt, dass dieser Prozess weit weniger ausgeprägt ist, umso mehr die Knochen beansprucht werden. Will heißen, dass wenn du bis ins hohe Alter aktiv bist, dein Knochen länger stabil bleibt. Dies ist auch ein Grund, weshalb man heute darauf achtet, dass Menschen, im Krankenhaus möglichst aus dem Bett mobilisiert werden und nicht ewig im Bett liegen sollen, soweit dies möglich ist.
Also Fazit: Sport ist auch für deine Knochen gut, soweit du dich nicht lang legst!
 
Nils79 schrieb:
Hallo,
ich kenne mich da n bisschen aus. Ein Zuviel an Ca kannst du deinem Körper nicht geben. Der Ca-spiegel wird im Körper von drei Hormonen genau reguliert, sodass bei einem Ca-überschuss das Ca gar nicht aus dem Darm resorbiert wird bzw. was zuviel da ist wird über den Urin wieder ausgeschieden.
Ist es sinnvoll seine Nahrung mit Kalzium-Präparaten zu ergänzen oder reicht es, ca. 3 Liter Mineralwasser am Tag zu trinken?
 
Also grundsätzlich ist das wie mit allen Nahrungsergänzungsmitteln, wenn du dich richtig ausgewogen ernährst, hilfst du mit der Einnahme nur einem, nämlich deinem Apotheker oder sonst wen, wo immer du das Zeug kaufst.
Natürlich ist auch das differenziert zu betrachten, da Leute, die beispielsweise Leistungssport betreiben oder die vielleicht irgendwelche Krankheiten haben, natürlich sich auch über das normale Maß hinaus Vitamine Mineralien etc. zuführen sollten.
Das gilt meines Erachtens auf keinen Fall für den Normalverbraucher!
 
carmin schrieb:
.... Alte Menschen brechen sich, im Garten mal kurz ausgerutscht, gleich mal die Hüftknochen.

Hallo carmin,
Bei den alten Menschen mit Oberschenkelhalsbruch, ist es so, das erst der
Knochen bricht und sie dann fallen.

Ansonsten ist es so wie schon geschrieben wurde das man mit Sport nicht
nur Muskelmasse, sondern auch Knochenmasse aufbaut, nur langsamer.
Auch die Sehnen. Was rastet das rostet.
Ich z.B. trinke gerne und auch viel Vollmilch.
Dann und wann mal ne' Brausetablette mit Kalzium und 1-2x Woche eine mit Magnesium 300mg.

@Nils79 wenn ich das Mg nicht nehme, bekomme ich Wadenkrämpfe.

Insofern kann das mit den Nahrungsergänzungsmitteln nicht so pauschal
gesagt werden. Aber es schadet nicht den Arzt oder Apotheker zu fragen.
 
Schildbürger schrieb:
Hallo carmin,
Bei den alten Menschen mit Oberschenkelhalsbruch, ist es so, das erst der
Knochen bricht und sie dann fallen.

bei allem respekt, aber das ist medizinisch gesehen vollkommener schwachsinn.
die fraktur passiert durch den sturz.
aufgrund der, im alter sehr weit verbreiteten osteoporose (v.a. bei frauen), kommt es dann viel leichter zu einer fraktur als bei juengeren menschen
 
Danke für Eure Einschätzungen.

Zunächst: Es ging mir gar nicht um die Sorge, selbst irgendwie unterversorgt zu sein (hab mit allein rd 1 kg Milch[produkten]/Tag sicherlich genügend Ca), sondern um folgendes: Viele denken offenbar "Knochenproblem -> Ca-Mangel -> Tabletten einwerfen". Meine Frage war dann nur, können die sich dadurch langfristig nicht sogar schaden?

(a) hat das Nils79 ja plausibel ausgeräumt (Körper wird prima damit fertig); zudem ist die höhere Bruchgefahr (muss ja nicht gleich Osteoporose sein) nach den Menopause ein starkes Indiz dafür, dass eben nicht nur die Ernährung, sondern der Hormonhaushalt maßgeblich ist.

(b) war mein Denkfehler Kalk -> spröde -> Bruch, aber de facto kommt die höhere Bruchgefahr durch zu wenig (dichte) Knochenmasse; die "Gummiknochen" der jungen Jahre verliert man wohl so oder so. (Insofern ist mit die Frage fast schon peinlich jetzt...) Dass die Antwort darauf auch wieder nicht ist, einfach nur Ca-Tabletten zusätzlich zu nehmen: klar.

(c) existiert das Problem in der breiten Masse gar nicht: trekkingers zweiter Link spricht von einer durchschnittlichen Versorgung von nur 58% eines "Tagesbedarfs".

Noch kurz dazu...
trekkinger schrieb:
Ist es sinnvoll seine Nahrung mit Kalzium-Präparaten zu ergänzen oder reicht es, ca. 3 Liter Mineralwasser am Tag zu trinken?
Bedenke bei solchen Rechnungen immer, dass, was den Schlund hinunterfällt, nicht unbedingt das ist, was ankommt, wo es gebraucht wird. Oder anders: Wenn Du 2 Liter Wasser mit 500mg/l Ca (guter Standard) trinkst, musst Du damit noch nicht Deinen "Tagesbedarf" von 1g gedeckt haben. Die unklare Aufnahmefähigkeit ist ein Argument gegen diese Rechnerei, was ein Tagesbedarf ist, ein zweites, und die starke Variabilität unserer Ernährung ein drittes. Fazit: Sport treiben und vielseitig ernähren und nicht weiter drüber nachdenken ;) So sei es.
 
carmin schrieb:
...ist mir grade beim Gelenk-Knack-Thread gekommen.

Man kennt das ja: kleine Kinder kugeln eine komplette Treppe runter, heulen ein bisschen, stehen auf und laufen weiter. Alte Menschen brechen sich, im Garten mal kurz ausgerutscht, gleich mal die Hüftknochen.

Den Prozess, dass Knochen mit dem Alter spröder werden, wird man schwerlich aufhalten können. Aber ich frage mich, ob man ihn mit falscher Ernährung nicht beschleunigt. Habt Ihr da Infos?

Speziell denke ich an Calcium, von dem ja andauernd gesagt wird, wie "gut das für die Knochen" sei, aber vielleicht bewirkt ja gerade ein Ca-Überangebot ein ungutes Zuviel an Kalkeinlagerungen im Skelett?

Danke schonmal.

Hi, der Thread ist zwar schon quasi geschlossen, aber ein paar Gedanken hab ich dennoch im Kopf.

1. (wie bereits festgestellt) ist der "Alterungsprozess" der Knochen ein natürlicher, vielschichtiger Prozess. Einfluss nehmen Ernährung, Hormone, Sport, etc... Mit falscher Ernährung kann man "Alterungsprozess" sicher beschleunigen (übrigens spielt auch vit C eine Rolle), zuviel Ca schadet Dir aber nicht, carmin (kannst weiterhin fleissig Milchprodukte schlemmen
:D )
2. Beim Stichwort Vit.C (Vit-C-Mangel, Skorbut, etc..) fällt mir ein, dass der Knochen an sich ja hauptsächlich aus "viel Luft = Leichtbau" besteht. Die "festigende" Substanz welche die Knochentrabekel bildet, besteht jedoch nicht nur aus Knochenzellen, sondern zu gut 1/3 auch aus Kollagen - dies verleit dem Knochen seine Zugfestigkeit - und Ca-bindenden Proteinen. Vielleicht liegt ja bei Kindern der Kollagen-Anteil höher und die Knochen "flexen" deshalb so gut ??? Vielleicht kennt sich da ja doch noch jemand aus - würd mich nämlich mal interessieren :daumen:
 
Falls es jemanden interessiert: Im DLF läuft in 45 Minuten die Sendung Sprechstunde zum Thema Osteoporose (wirds danach vielleicht auch noch zum Nachhören geben, http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sprechstunde/). Von einer Radiosendung kann man freilich kein superhohes Niveau erwarten.

Wipfler schrieb:
2. Beim Stichwort Vit.C (Vit-C-Mangel, Skorbut, etc..) fällt mir ein, dass der Knochen an sich ja hauptsächlich aus "viel Luft = Leichtbau" besteht. Die "festigende" Substanz welche die Knochentrabekel bildet, besteht jedoch nicht nur aus Knochenzellen, sondern zu gut 1/3 auch aus Kollagen - dies verleit dem Knochen seine Zugfestigkeit - und Ca-bindenden Proteinen. Vielleicht liegt ja bei Kindern der Kollagen-Anteil höher und die Knochen "flexen" deshalb so gut ??? Vielleicht kennt sich da ja doch noch jemand aus - würd mich nämlich mal interessieren :daumen:
Guter Punkt. Können den Thread ja wieder "eröffnen" ;)
 
Das mit der horm. Steuerung finde ich sehr interr.heißt das bei osteop. ,daß die Hormone nicht mehr funktionieren und calcium nicht resorbiert wird.

Mich würde auch interr. warum die Länder mit dem höchsten calciumanteil in der Nahrung, die sind, die diese Probleme haben.

Stimmt es, das calcium und magnesium nur im Verhältnis von 2:1 im Körper genutzt werden können. Dabei das magnesium als Transportstoff in Richtung Knochen genutzt wird und ohne dieses nicht an den Knochen kommt

Stimmt es, das, um Phosphpor und Phosphate, die sich im Körper befinden immer von calcium gebunden werden?

Mal schauen ob man aufgepasst hat.

Gruß auch
 
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