Tag 13: Donnerstag, 09.09.2010, Mauterndorf Trennung - Schladming im Zug bis Krieglach im Sattel bis St. Kathrein am Hauenstein
Nach einer Nacht mit iBikes von Mr. Apple - so hörte man am Morgen - steht EP um 7:35 (!!) als Erster auf --- und ist als Erster wieder im Bett!
Während der Brötchenholdienst auf dem Weg ist, decken die Jungs allerdings sogar den Tisch ein und auf, dass Jausensalateier keines kochenden Wassers mehr bedürfen.
Nach einem Frühstück mit aufgewärmten Eiern und einem Schwätzchen der Hausmutti, welche uns besseres Wetter verspricht, sobald wir erstmal den Tauernpass hinter uns gelassen haben, und welche uns gleich noch ein wenig Rabatt einräumt (diesen Jungs kann man wohl einfach nicht widerstehen), satteln wir auf. Während in Deutschland die Knoppers ausgepackt werden, kurbeln wir die Straße 99 im Nieselregen hinauf.
Die Straße ist:
Laut.
Dreckig.
Und hässlich noch dazu!
Auf dem Tauernpass machen wir ein Dreier-Abschiedsfoto:
Alle mal winken!
Als nächstes wartet DIE Stadt der Städte auf uns: RADstadt!

So kommt es, dass des Mittags drei Mountainbiker im Regen die Straße hinab stürzen: ein LKW wird rechts im Rinnstein bei 50/60 km/h überholt, während in den Köpfen solche Gedanken wie Ist das schweinenasskalt!!! oder Ich steig gleich ab und schreie, ich steig gleich ab und schreie
auftauchen.
Unten angekommen ist es wenigstens trocken. JPK wird sich nun auf sich selbst gestellt nach Kufstein zum Auto durchschlagen.
Wir, Eispickel und Schnegge, wollen nun zum Zug: Erstmal raus aus Radstadt:
Spricht für sich, oder?!
Über Forstenau solls nach Schladming gehen. Dabei werden schnell noch mal 300 hm weggedrückt, die sich teilweise so anfühlen wie 3000 hm. Mit 87 km/h stürzen wir uns wieder nach unten. Wir erahnen am Horizont den Gosaukamm und legen eine SKGT-Gedenkminute ein.
In Schladming dann entdecken wir einen Traum von Kleinstadt mit Übergroßhandel:
100 Jahre Nudelpackparadies (Diese Packung reicht für Ihr 100-jähriges Nudelvergnügen.)
Da wir aber doch nicht für das gesamte Tour-Peloton einkaufen wollen, gehen wir zu Klein-Billa und dann zum Bahnhof.
Dort finden wir ein Rad-Personen-Ticket, dass uns für 12 EUR durch halb Österreich bringt (Nachahmungscharakter für die DB!). Außerdem finden wir noch das hier am roten Hardtail:

Da hat doch jemand gekleckert? | Ob der noch zweineinhalb Tage durchhält?
(Von der anderen Seite : )
Und hier wird auch was gefunden:
Da kommt doch gleich die Sonne raus?
Eine 3,5-stündigen Zugfahrt erwartet uns, ein Hobbyzugbegleiter begrüßt und unterhält uns.
So eine Zugfahrt, die ist lustig, die ist fein... und wir mampfen erstmal was ins uns rein und schlafen dann ein:
Erstmal schlafen und essen!
Und es wird sich auf das Abendmahl gefreut:
Das wird ein Fest!: Nudeln, Soße, Käse, Pudding!
Im Laufe der Fahrt lernen wir die Kleinkleckersdörfer der Steiermark Richtung Mürzzuschlag kennen. Außerdem verlassen wir das Wetterloch Bad Goisern und erreichen: blue sky!!
Die ÖBB bringt uns bis nach Krieglach. Gegen 17:45 beginnen wir, die letzten 500 hm hochzuschrauben.
Hier geht's zum Himmel. So hoch wollen wir dann aber doch nicht, eine Fewo würde reichen.
In der allmählich versinkenden Sonne landen wir direkt in Kuhkacke.
Und DIE Pension in Österreich: Eispickel hat das Tüpfelchen vom i gefunden! In St. Kathrein am Hauenstein öffnet uns eine Mutti die Tür, ist einigermaßen erstaunt, dass wir bleiben wollen (normalerweise kommen Touristen nur im Winter), heißt uns aber willkommen und geleitet uns nach oben in unser Zimmer für diese Nacht: Die letzten Arbeiten werden von Vati gerade an der Deckenlampe abgeschlossen; EP versucht, mit fachmännischen Ratschlägen zu helfen. Schnegge sorgt dafür, dass die getrockneten Pilze im Aufenthalts- und Frühstücksraum weggeräumt werden.
Wir fragen noch nach dem Preis, Vati nuschelt 20 EUR ins Stromkabel, Mutti fragt, ob ers auch so meint.
Frühstück ist inklusive. Super!
Letztendlich haben wir Licht, aber noch nichts in den Bäuchen. Die Rucksäcke sind zwar mit Nudeln, Soße, Milch und Pudding gut gefüllt, aber wir haben dieses Mal ja keine Ferienwohnung
Für EP ist das natürlich kein Problem! Schließlich ist das hier ein Wohnhaus und hier gibt es eine Küche. Also fragt er, ob wir in Muttis Küche etwas warm machen könnte.
Warm machen
mhm
. So kann mans auch nennen
Letztendlich wird es eine ausschweifende Pastaparty!
Im Vordergrund: das Bügelbrett. Auf dem Boden: Dini.
Wir kriegen auch Zucker und Salz, alle Töpfe und Teller, die wir brauchen, lassen allerdings (versehentlich) die Milch überkochen.
Viel zu viel leckerschmecker Pudding.
Wir reden über Ausländer in Österreich sowie die Berühmtheit des Ortes: der Dichter Peter Rosegger, dessen Lieblingskirche eben jene in St. Kathrein war. Die Unterhaltung ist schwierig, denn in ungefähr jedem Raum gibt es mindestens einen Fernseher, der angeschaltet ist und mit einer gewissen LAUTstärke vor sich hin plärrt. (Eispickel macht in einem unbeobachteten Moment ein wenig leiser, juhu!) Dini, der Schlaganfallhund, liegt brav auf ihrer Decke und beobachtet das Spektakel.
Nach 500 g Nudeln und zwei Litern Pudding ist so `ner Schnegge dann aber auch mal richtig übel: sie rollt aus der Küche und übergibt, äh, begibt sich zur Trikotwäsche.
Eispickel kann sich auch bald aus der Küche befreien und findet eine Schnegge vor, die während des Trocknens der gewaschenen Klamotten nicht mehr hochkommt:
Viel zu viel leckerschmecker Pudding Teil 2: Mir ist übel
sooo übel.
Nie wieder Pudding!! ... Für die nächsten zwei Wochen...
Ab morgen gibt's aber erstmal freie Kost und Logis!: Das Trailtesting-Wochenende beginnt!
76,6 km || 4:17 h || 1571 hm