Das Alpencrossmärchen 2010

Tag 8: Sonnabend, 04.09.2010, St. Kassian – Winnebach

Der Schneggenbrötchenholservice kann erst 8:30 beginnen, denn überraschenderweise öffnet erst zu dieser Zeit der große Supermarkt einen Ort tiefer (sechs Kilometer weiter). Somit trudeln Brötchen, Törtchenersatz und Tagesverpflegung circa 9:15 in der Fewo ein. Dort warten die Jungs noch nicht am gedeckten Frühstückstisch – sondern sind gerade mal aufgestanden.
Des einen Freud, des anderen Leid: Wir verlassen St. Kassian gegen 11 Uhr Richtung Großfanesalm.

Der Fanes-Nationalpark wartet heute auf uns!! Das ist soo herrlich dort! :) Außerdem wartet die Plätzwiese auf uns, soll wohl auch toll sein.

Wir fahren also rein in den Fanes-Nationalpark. Beim Aufstieg müssen wir auch etwas schieben.
Zwei Mountainbiker kommen uns entgegen und als sie Renn.Schnecke sehen, meinen die beiden lachend zu EP und JPK, dass sie bestimmt wegen dieser Strecke Ärger von ihrer Begleiterin bekommen werden. Daraufhin stellt JPK richtig, wer von wem Ärger bekommen wird… … … ;)

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Schiebst Du noch oder trägst Du schon?

Einige Treppen später haben wir Blick auf die Sellagruppe.

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Sellagruppe mit Blümchen, äh, Gebirgspflanze der Dolomiten im Vordergrund


Eine Familie wollte sich per Selbstauslöser knipsen; EP drängt sich dazwischen



Bald spannen wir und die Wanderer um uns herum die Regentüten über die Rucksäcke. Zum Glück bleibt es aber bei ein paar Tropfen. Die schwarzen Wolken umgehen uns!:


Links sunshine, rechts die Jungs und die böse, dunkle Wolkenarmada

Wir erreichen die Großfanesalm und sind damit auch auf dem vorläufig höchsten Punkt angelangt.
Herrlich hier!
Leider ist der Tag noch nicht um, wir können also weiter: Weg Nr. 10 geht’s runter, Richtung Cortina D’Ampezzo. (Für die Pannenstatistik: JPK musste auf dieser Abfahrt einmal den Schlauch wechseln.)


Hach ja, die Dolomiten… (dies ist ein Foto aus vier Fotos!)

Wir halten sogar mal an und legen die Räder weg: Ein schmaler Pfad führt uns zu einem Wasserfall, wo fünf Jahre zuvor sogar schon mal rumgeschneggt wurde. Damals war kein Fotoapparat dabei, aber dieses Mal!


Bikelose Biker

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Die Wanderer vor uns haben auch einen Helm auf, sichern sich allerdings – im Gegensatz zu uns - ab.


Und vonna andern Seite

Als wir weiter bergab rollen, regnet es. Dann scheint wieder die Sonne und wir schieben schnell eine Pause und Stulle mit Brot ein. EP verteilt seine gesamten (nassen) Sachen auf dem Tisch und erzählt, dass wir dann doch langsam weiter sollten, während JPK und RS ihre Sachen bereits wieder verstaut und auf dem Rücken haben…

Nun müssen wir ein Stück auf der Straße fahren und dann auf einem teilweise geschotterten Radweg nach Cima Banche und Schluderbach. Von dort ackern wir auf Schotter zur Plätzwiese hoch.

Hier ist es ziemlich nett und der Strudelkopf sieht zum Feierabendrunden-Wandern passabel aus. Wir fahren aber wieder runter, nachdem wir einige Minuten an der Ampel gewartet haben, die alle 4,5 min auf grün schaltet:

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Natürlich waren wir die einzigen weit und breit auf dieser Straße….

Der gewählte Weg - Nr. 37 - erweist sich als trailig und flowig. :daumen:
So ungefähr bei der letzten Wurzel - die Jungs sind schon eine Kurve weiter - macht Schnegge auf dem Weg, der rechtsseitig zu Ende ist, also wo es nur noch runter zum Bach geht, einen Salto zu eben jener Seite hin: Kopfüber ins Gebüsch! - Und auf den Füßen gelandet! War ja nicht tief. Unten angekommen reichen ein paar Schritte, um den Hang wieder hoch zu laufen. Währenddessen erschallen Ausrufe von oben: „Wie EP oder JPK klingt das aber nicht, außerdem haben sie das gar nicht gesehen?!“
Ein italienischer Wanderer hat’s gesehen! Er hilft, das Rad wieder auf den Weg zu hieven (es hing in den Büschen) und ist noch ganz perplex: als schon wieder schnell den andern beiden hinterhergeschneggt wird, steht er immer noch an der Unfallstelle und schaut, die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, den Hang hinunter.

Außer, dass Äste im Schneggen-Helm hängen, ist nichts passiert und wir können weiter nach Innerprags fahren und dort einkaufen. Vollbepackt mit Nudeln (Nr. 3!), Käse, Soße… fahren wir durch Niederdorf, wo wir zwar nach einer Fewo schauen, dann aber doch den Weg fortsetzen.

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So spät noch unterwegs zu sein hat Vorteile: Schööönes Licht.

Tja, wären wir mal dort geblieben. So aber fahren wir über Toblach nach Innichen, wo alles ausgebucht ist, denn morgen ist ein Triathlonevent!

Wir fahren zur Touriinfo, wir lassen uns von „Emmy“ einen Tipp geben, wir lassen uns die Lage von Menschen, die vor einem Radladen stehen, erklären: alles voll. In Österreich würden wir sicherlich etwas finden. Österreich liegt aber in der falschen Richtung!
Also noch einmal zur Touri-Info, denn dort sollen die freien Unterkünfte ausgeschrieben sein. Wir notieren einige Nummern und finden die Telefonzelle des Ortes. Und die ist: Außer Betrieb! Mittlerweile wird es schon wieder dunkel. Per Funktelefon werden die Nummern ausprobiert und im letzten Licht sausen wir nach Winnebach, was auch in der falschen Richtung liegt und so gut wie in Österreich ist, hinunter. Aber hier bekommen wir eine Fewo für eine Nacht für 25 EUR pro Person bei Pojaufer. Wer sagt’s denn! :cool:


Fotos vom Tag gucken. Links unten: unser Höhenprofil.


94,5 km || 6:05 h || 1371 hm (hm sind ohne Einkauf ;))
 
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Tag 9: Sonntag, 05.09.2010, Pojauer/Winnebach – Malga Dignas

Nachdem Eispickel für das Frühstück Teebeutel bei der Chefin des Hauses besorgt hat, kommt sie noch zu uns herauf und bringt uns drei Stück Kuchen vom Vortag.
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So haben wir uns das vorgestellt! :)


Kuuuuchen zum Frühstück


Toasten mal anders



10°° sitzen wir auf den Rädern und fahren die acht Kilometer auf dem Lienz-Radweg, auf dem uns Massen an Radlergruppen entgegen kommen, zurück nach Innichen. Ab dieser Stadt, die uns gestern verschmäht hat, folgen wir der Radroute nach Sexten zur Rotwandseilbahn. Dort erzählt uns eine Temperaturanzeige was von 27°C. Nicht schlecht, leuchtete doch vorgestern noch eine eins mit einer vier daneben uns an.

[ame="http://www.vimeo.com/15326992"]Gib Milch! on Vimeo[/ame]
Auf dem Weg nach Sexten lassen wir uns es nicht nehmen, den Milchlehrpfad zu probieren

Dem Ruf des Genusses folgend, stellen sich die Jungs in die Schlange zur Seilbahn an. Da das bisher immer geklappt hat, fährt Schnegge schon mal los und – findet oben niemanden.

Kein Mountainbiker da! Was soll denn das???
Des Rätsels Lösung findet sich, nachdem EP und JPK auch oben angekommen sind: und zwar auf den Rädern und nicht in der Gondel! Die Seilbahn nimmt nämlich keine Fahrräder mit!


Pause anna Rotwand

Nach 45 min Pause fahren wir runter zum Kreuzbergpass und rauf zur Nemesalm und zum Kniebergsattel.


Welcher Gipfel sieht denn hier aus wie ein Kniesattel?

Hier ist’s schööön verlassen. Wir können sogar ganz oben in 2300 m Pause machen ohne zu erfrieren.


Kampf um die Wurst

Während Schnegge noch überlegt, ob sie nicht weiter hoch zu einem offensichtlichen 1. Weltkrieg-Bau wandert, hat EP seine „so war das damals im Krieg, als die Österreicher (Tomaten) gegen die Italiener (Törtchen) um die Wurst kämpften“-Kriegsschaukulisse aufgegessen bzw. weggeräumt.
Und es geht weiter: Wir düsen vom Kniebergsattel hinunter und fahren mehr oder minder parallel zur Grenze zu Österreich auf dem Karnischen Höhenweg.

Als wir wieder hinauf müssen, ist der Weg steinig, nicht glatt, aber matschig. Mittlerweile hat es sich zugezogen und als wir Passo Palombino erreichen, sehen wir jede Menge…. Nebel!

Dafür geht es auf einem Trail hinab.


War schon bissl anspruchsvoll die Abfahrt.


Man sieht gut, wie wenig man von den Bergen sieht.

Als wir eine Schotterstraße erreichen, müssen wir uns entscheiden: Fahren wir weiter runter zu den eingezeichneten Hotels oder 300 hm hinauf zur Mg. Dignas, von der wir nicht wissen, ob dort eine Übernachtung möglich ist. Die Malga Dignas liegt auf unserem geplanten Weg, die Hotels nicht. 18:05 (bald wird es dunkel!) gehen wir das Risiko ein und fahren zur Malga. 18:45 steht Erleichterungen in dem ein oder anderen Gesicht: hier bleiben wir!
Wir haben ein Zimmer für uns. Das WC müssen wir mit einem Pärchen, die einzigen weiteren Gäste, teilen. Dafür ist der Flur wie eine Sauna. Unser Zimmer nicht unbedingt, aber wir sind trotzdem nicht in den Flur gezogen. ;)

Für den nächsten Tag wurde bereits das Land des Topfens anvisiert. Törtchenbunkerungspläne wurden ausgerufen!
Dass der nächste Tag gar nicht so einfach und schrullig dazu werden würde, ahnten wir noch nicht....

[FONT="]62 km || 6:05 h || 2248 hm
[/FONT]​
 
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Tag 10: Montag, 06.09.2010, Malga Dignas – Forni Alvotri - Mauthen

Die gewaschenen Klamotten sind über Nacht super getrocknet. Wie gesagt, im Flur ists so warm wie in einer Sauna (und wir kennen uns damit aus!). Draußen herrscht Waschküche: Neeebel.
Das Frühstück ist mau; nur Brot, Butter, Marmelade. Währenddessen lässt sich aber ein wenig blauer Himmel blicken!
9°° Uhr spüren unsere Stollen wieder den Boden des Karnischen Höhenwegs. Allerdings biegen wir bald falsch ab, zur bereits österreichischen Porze-Hütte, und fahren 200 hm zu viel.

Zurück auf dem richtigen Weg schließt JPK Freundschaft mit einem Esel. Doch leider passt der Esel nicht in den Rucksack und muss zurückgelassen werden.



Vorbei an der einen oder anderen Malga wird der Weg wieder schmaler, trailig.
Abgründe tun sich auf, aber wir fahren weiter. Wir treffen sächsische Wanderer. Der Sonnenschein macht sich langsam dünne und es wird kühler. Die Aussicht sinkt auf Null.


Karnischer Höhenweg...


Karnischer Höhenweg in Wolken...

Nach einer Pause laufen wir wieder ein Stück. Eigentlich sollte es ja runter gehen. Ob wir noch richtig sind?

Dann erreichen wir den Wegweiser zum „Singletrail des Tages“ und zum Rifugio Sorgentin. Der Trail führt böse bergab. Und dann relativ böse bzw. nicht einfach zum Laufen bergauf.


Es wird...


steil!


JPK hält den Baum auf Abstand, damit EP hinab fahren kann. Und zwar (hier leider noch nicht im Bild) ein ganz nettes Stück nur auf dem Vorderrad! ;) (steil wars!)

Schnegges Cleat am Schuh lockert sich. Ein Stein im Schraubenkopf verhindert das Festziehen. Zum Glück liegt der kleine Schraubendreher zu Hause. Aber mit einem Messer klappt’s dann doch!
Am Rifugio angelangt wollen wir schnell wieder runter. Außer Nebel gibt es eh nichts zu sehen. Nach einem Stück Asphalt warten gigantische Karrenwege auf uns, vor denen wir noch gewarnt worden. Und tatsächlich ist es „schplitty wie Sau“. Gut durchgeschüttelt erreichen wir „das Dorf des Grauens“ (Forni Alvotri). Hier ist alles dicht bis auf „Guiseppes Bar“… schrullig…
Der Supermarkt hat eigentlich jetzt offen, aber wir haben leider lunedi (Montag) und deswegen: chiuso (geschlossen)!

Na gut, fahren wir hoch nach Collina (wo es auch nichts zum Einkaufen gibt). Hier sieht es so verlassen aus, es würde einem Experiment gleich kommen, hier Postkarten einzuwerfen. (Tatsächlich hat das Experiment funktioniert! ;))


Wenigstens gibt’s Milch.

Irgendwo in den Bergen, zwischen Nebel und Wolken, erreichen wir das Rif. Marinelle. JPK ist so froh, dass wir es geschafft haben. Schnegge fragt EP nach seinem Plan: er ist fest entschlossen, noch ein ganzes Stück weiterzufahren. JPK traut seinen Ohren nicht. ;) Jedoch ist einfach die Gefahr, dass wir am nächsten Tag im Schnee hinab fahren müssen zu groß.
Im Rifugio gibt’s erstmal einen Tee für jeden, während die Italiener Karten spielen. Sie dürften wohl einen Rekord aufgestellt haben, denn sie spielen seit dem 15.8.! Seitdem haben sie wohl nichts anderes gesehen als Nebel; also was bleibt einem da anderes übrig als das Kartenspiel?

Nach dem wunderbar heißen Tee, satteln wir wieder auf. 5,6°C und abwärts, heim ins Reich von Grisseman und Sterman, zu Topfen und Kaiserschmarrn, vorbei an gigantischen Kuhfladen, zum Römerweg: Der ist schön glatt; Absturzpfade inklusive. Der hat echt was. Die Nässe schwebt um uns, das Grün der Wiesen ist dunkel, die Wassertropfen hängen in der Luft und schlucken so manches Geräusch. Unterwegs war sonst niemand. Und wir – mittendrin.

Wir erreichen die Italienisch-Österreichische Grenze und damit den Plöckenpass. Zur Abwechslung funktioniert EPs neuer Sigma-Bikecomputer mal wieder nicht. Aber erst einmal egal: Licht montiert und die Straße hinuntergerast nach Kötschach-Mauthen. Dort fragt EP den erstbesten Fußgänger nach einem Wirtshaus und wir entscheiden uns für seinen Vorschlag „Pfeffermühle“. Dort gibt es Abendbrot satt. Die Bedienung wundert sich anfangs (!) noch über unsere Bestellungen:
- „Die Würstelnudelsuppe bitte als Vorspeise.“
- „?? Das ist aber ein Hauptgang. Das ist ein soo großer Topf mit Suppe.“
- „Egal!“
Das ist letztendlich EPs Tag der größten Ausgaben bis dato. Er fragt noch nach einer Unterkunftsempfehlung und wird überrascht: Es gibt eine Fewo direkt in der Pfeffermühle. Und sie ist groß (zwei Stockwerke) und ziemlich schön.

Nur die Törtchen fehlen…

76 km || 7:09 || 2500 hm
 
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Bei Tag 10 fehlen noch EPs Fotos. Hier eine Auswahl:

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Karnischer Höhenweg

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So klein...! Oder: so groß?

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Trail des Tages

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An dieser Stelle konnte man eigentlich nicht mehr wirklich von Weg sprechen. :cool:

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Bei 5,4 °C kommen wir beim Rif. Marinelli an:

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... Und fahren - nach der Auffüllung von ca. 200 ml des Magens mit warmen Gesöff - weiter.

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Römerweg. Irgendwie wars schön dort.

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Potsdam auf dem Plöckenpass?
 
Leider bin ich kein Freund vieler Worte.

Aber eure Bilder sind immer wieder Klasse. MEHR DAVON !!!
Damit ich mich auf naechstes Jahr freuen kann :daumen:
 
Tag 11: Dienstag, 07.09.2010, Mauthen - Hermagor - Spittal an der Drau

"Träumt der Bauer nachts ganz schlimm, macht Biken (in den Bergen) keinen Sinn..." so oder so ähnlich lassen sich die Wetteraussichten des letzten gehörten Wetterberichts vom Vortag im Rifugio Marinelli zusammenfassen. Nachdem es bereits gestern nicht nur auf den Bergen ohne die Sonne mehr als empfindlich kühl war und man eh keine Bergpanoramen sah, beschließen wir beim Frühstück die Höhenmeter auf der Tagesroute nach Hermagor aus dem Programm zu nehmen.

Das Ergebnis dieser Aktion sieht dann so aus, dass wir bei ziemlich frischen Temperaturen durch ein ungemütliches und wolkenverhangenes Tal entlang der Gail in knapp 1h nach Hermagor rasen. Die Strecke war bei dem vorherrschenden Wetter nur langweilig und so richtig Spaß wollte nicht aufkommen. Zu vermelden wäre noch ein schleichender Platten bei Eispickels Alpenlux. In Hermagor gibt es erstmal ein zweites Frühstück und einen kurzen Aufwärmstop im örtlichen Supermarkt.

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Für die einen Routine, für andere Grenzerfahrung

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Spannende Aussichten... JayPKay friert anscheinend :D

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Gail(e)querung

Eispickels Versuch, nochmal Törtchen oder anderweitig leckeres italienisches Knabberzeug zu erstehen, endet kläglich. Da wir in unserem Reiseplan noch den ein oder anderen Tag aufzuholen haben, ist der Tag in Hermagor natürlich nicht zu Ende. Die Tourenkommission beschließt aufgrund der eisigen Temperaturen und der fehlenden Sicht auch die nächste Bergkuppe aus dem Programm zu nehmen und erstmal auf der Straße in Richtung Kreuzberg weiterzurollen. Vom Kreuzberg (!) geht es zum Weißensee (!).. irgendwie kommt uns das, obwohl wir noch nie da waren, bekannt vor. Fast so als hätte man davon schon mal irgendwo was gehört...

Am Weißensee gibts ein Tiefkühlpicknick auf einer Bank, bevor es rauf zur Hermagorer Bodenalm geht... Das einzige, was uns wirklich in Erinnerung bleiben wird, sind Abermillionen Viehgatter mit den obligatorischen Hinweisen, diese immer wieder zu verschließen, aber auch "erhobenen Zeigefinger"-Anweisungen explizit für Mountainbiker... Irgendwie haben wir das Gefühl, in der Gegend nicht wirklich willkommen zu sein.

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Weißensee mal anders...

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Hermagorer Bodenalm

Es ist bereits wieder fortgeschrittener Nachmittag als wir Stockenboi erreichten. Ein letzter Verpflegungsstop bevor es in die letzten 1000hm des Tages gehen soll. Beim Anstieg geht es erst über Asphalt und dann weiter über Schotter knackig bergan... die letzten 200hm über eine Almwiese scheinen direkt in den Himmel reichen zu wollen. Eispickel weiß nicht, ob er nicht lieber doch gleich umfallen soll. Aber aufziehender Regen in Verbindung mit bedrohlich auffrischendem Wind geben die nötige Motivation schnellstmöglich das vor uns liegende Kuhkackeparadies zu durchkraxeln.

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Endlich gehts wieder bergauf...

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Ein erster vorsichtiger Blick zurück - JayPKay eine und Schnegge zwei Etagen tiefer (das sollte aber nicht lange so bleiben)

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So langsam könnten wir jetzt aber wirklich mal oben sein...

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Achtung Kuhfladen!

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Boa... *hechel* *keuch* ... warum ist das eigentlich so steil hier??

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Endlich oben...!!!

Oben angekommen dämmert es bereits und es heißt, Licht raus und warm anziehen, denn die Abfahrt sollte mehr als frisch werden. Mehrere Versuche, auf der Abfahrt Unterkunft und Essen zusammen aufzutun, scheitern und so kommt es, wie es kommen musste - wir fahren bis Spittal an der Drau durch und erreichen die Stadt erst im Dunklen. Es ist bereits nach 21 Uhr und die Auswahl an Unterkünften scheint auch hier nicht wirklich besser als bei unseren Versuchen zuvor zu sein.

Für die saisonalen Gegebenheiten hören wir unglaubliche Preise und so zieht sich das Projekt Nachtruhe noch ein wenig in die Länge. Nach einigem Suchen fanden wir einen Gasthof, in dem wir zu zivilen Preisen mit großen Portionen unseren Hunger stillen können und auch eine günstige Unterkunft gleich um die Ecke wird uns von der Wirtin versprochen.

Nachdem wir bis zum Platzen mit Pommes und Kaiserschmarrn vollgestopft sind (es wird übrigens der einzige Tag während der ganzen Reise bleiben, an dem etwas von dem bestellten Speisen auf den Tellern liegen bleibt) hieven wir uns irgendwie auf die Räder und rollen zu der genannten Adresse...

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Im Wirtshaus gibt es Pommes satt... *lecker*

Dort angekommen denkt Eispickel spontan an seine letzte Nacht vor dem Zwischenziel Rom mit Will letztes Jahr in Italien: Eine Unterkunft wie vor 50 Jahren, ein leicht seltsamer Geruch, Möbel wie im Museum aber eine Badewanne... Zum Glück sind wir so erschöpft, dass all das keine Rolle spielt und wir kurze Zeit später in einen tiefen und erholsamen Schlaf fallen...

Gute Nacht!
 
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Tag 12: Mittwoch, 08.09.2010, Spittal – Mauterndorf

Die Baustelle vorm Fenster ist schön laut, das Haus schön hellhörig. Das Wetter ist zweifelhaft und nachdem wir uns von der netten Lady des flairigen Gästehaus' Klingan verabschiedet haben, machen wir uns auf die Suche nach Frühstück.

Heute ist unser letzter gemeinsamer Tag! Morgen, am Donnerstag, wird sich JPK in den Norden aufmachen. EP und Schnegge hingegen in den Osten, denn die BikeSportNews braucht unsere Antlitze, um die November/Dezember-Ausgabe zu füllen. ;)

Jedoch ist erstmal Mittwoch. An dessen späten Vormittag haben wir in dem ein oder anderen Supermercato Frühstück gefunden und verteidigen es am Mittelstädter See gegen zuhappende Entenschnäbel.


Beinahe hätte es aufmüpfigen Entenbraten gegeben.

Mittags setzen wir unseren Alpencross endlich fort - aber was ist das? Da grollt doch was?

Gewitterdonner nennt man es wohl. Also streichen wir kurzerhand den Plan der nächsten offroad-Bergauf-Befahrung, darin haben wir ja schon ein wenig Übung, und nehmen die Straße nach Gmünd rauf. Einsetzender Regen begleitet uns. :(


Wir tun auch heute wieder alles, um uns zu erkälten.

Auf dem Weg zum Katschberg dann wechseln die Jungs sich mit dem Turbo ab. Erst hat ihn EP inne, als dann die Sonne wieder rauskommt, übergibt er ihn JPK. Die Stimmung schwankt zwischen "Wie sinnlos ist das denn?!?" und "Ich mach erstmal Pause".


Der Solarbiker erweist sich merkwürdigerweise heute als Regenbiker?!

Auf dem Katschbergpass (1.641 m ü. A.) angekommen, haben JPK und Schnegge schließlich relativ viel Zeit, nach einzelnen Sonnenstrahlen zu fischen, die Touristen zwischen den Liftanlagen zu beobachten, sich auf die Straße zu setzen und den Berg hinunter zu schauen.

Als wir wieder vollständig sind, legen wir sicherheitshalber noch die ein oder andere Zwiebelhaut an und stürzen die Straße auf der anderen Seite wieder hinab.

Bei St. Michael im Lungau entschwindet die Weiblichkeit kurz, wahrscheinlich, um den Prinzen des Schloss Moosham zu finden. Die Suche endet aber erfolglos.

Mittlerweile ist es 17 Uhr und wir stehen in Mauterndorf. Der Tauernpass wartet auf uns, aber da brauchen wir auch nochmal eine gute Stunde rauf. Also bleiben wir im schönen Mauterndorf:


Das müsste die Taurach sein.

Wir halten uns nicht allzu lang mit der Unterkunftssuche auf. Noch im Hellen fragen wir hier und klingeln dort und nehmen dann doch die erste Wahl: Die Tochter ist nett und hübsch, die Hausherrin arbeitet gerade im Stall, das Haus ist groß und wir haben die Wahl. Unsere Wohnung für diese Nacht hat sogar fast Blick auf das Wahrzeichen des Ortes: "Auf einem Felsen thront mächtig die Maut-Burg. Vom 44 m hohen Wehrturm hat man einen faszinierenden Ausblick auf Mauterndorf, die Radstädter Tauern im Norden, die Hohen Tauern im Westen sowie die Nockberge im Süden."

Wir interessieren uns dann aber doch mehr für unsere heutige Puddingkochküche und rollen zum Lebensmittelladen: 1 kg Nudeln, 2 Liter Pudding sind nur ein Teil der Beute.


Ja, wir werden jegliche Nudel in unsere Mägen verlegen.

Es gibt also wieder Pasta, aber dieses Mal sogar einen richtigen Nachtisch; Premiumeinrührer JPK erweist sich beim Kochen von Vanille- sowie Schokopudding als Puddinggott, EP bei der Vorbereitung wieder mal als Beschaffungstalent!



Special Ausgabe der Sendung "Wenn Männer kochen":
[ame="http://www.vimeo.com/16778439"]Willkommen im MTB-news-Kochstudio! on Vimeo[/ame]
Spitze, Jungs! :D

Für diesen Tag halten wir fest, dass wir bisher alles getan haben, um uns zu erkälten, aber wir sind dennoch nach wie vor gesund.


Nach dem Besuch des Tourinfo'schen Internetcafés, bevor die Fotografin versehentlich die Hausherrin fast zu Tode erschreckte: das Wahrzeichen von Mauterndorf.

Morgen wird es endlich wieder Sonnenschein geben sowie eine Unterkunft, welche sich selbst Eispickel nicht in seinen abenteuerlichsten Träumen hätte vorstellen können. Aber davon wissen wir noch nichts, als wir den Brötchenholdienst festlegen (Schnegge) und mit kugelrunden Bäuchen einschlafen.

75 km || 4:40 h || 1578 hm
 
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Tag 13: Donnerstag, 09.09.2010, Mauterndorf – Trennung - Schladming – im Zug bis Krieglach – im Sattel bis St. Kathrein am Hauenstein

Nach einer Nacht mit iBikes von Mr. Apple - so hörte man am Morgen - steht EP um 7:35 (!!) als Erster auf --- und ist als Erster wieder im Bett! :D
Während der Brötchenholdienst auf dem Weg ist, decken die Jungs allerdings sogar den Tisch ein – und auf, dass Jausensalateier keines kochenden Wassers mehr bedürfen.

Nach einem Frühstück mit aufgewärmten Eiern und einem Schwätzchen der Hausmutti, welche uns besseres Wetter verspricht, sobald wir erstmal den Tauernpass hinter uns gelassen haben, und welche uns gleich noch ein wenig Rabatt einräumt (diesen Jungs kann man wohl einfach nicht widerstehen), satteln wir auf. Während in Deutschland die Knoppers ausgepackt werden, kurbeln wir die Straße 99 im Nieselregen hinauf.

Die Straße ist:
Laut.
Dreckig.
Und hässlich noch dazu!
Auf dem Tauernpass machen wir ein Dreier-Abschiedsfoto:

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Alle mal winken!

Als nächstes wartet DIE Stadt der Städte auf uns: RADstadt! :D So kommt es, dass des Mittags drei Mountainbiker im Regen die Straße hinab stürzen: ein LKW wird rechts im Rinnstein bei 50/60 km/h überholt, während in den Köpfen solche Gedanken wie „Ist das schweinenasskalt!!!“ oder „Ich steig gleich ab und schreie, ich steig gleich ab und schreie…“ auftauchen.

Unten angekommen ist es wenigstens trocken. JPK wird sich nun auf sich selbst gestellt nach Kufstein zum Auto durchschlagen.

Wir, Eispickel und Schnegge, wollen nun zum Zug: Erstmal raus aus Radstadt:



Spricht für sich, oder?!

Über Forstenau soll’s nach Schladming gehen. Dabei werden schnell noch mal 300 hm weggedrückt, die sich teilweise so anfühlen wie 3000 hm. Mit 87 km/h stürzen wir uns wieder nach unten. Wir erahnen am Horizont den Gosaukamm und legen eine SKGT-Gedenkminute ein. ;)

In Schladming dann entdecken wir einen Traum von Kleinstadt mit Übergroßhandel:


100 Jahre Nudelpackparadies („Diese Packung reicht für Ihr 100-jähriges Nudelvergnügen.“)

Da wir aber doch nicht für das gesamte Tour-Peloton einkaufen wollen, gehen wir zu Klein-Billa und dann zum Bahnhof.
Dort finden wir ein Rad-Personen-Ticket, dass uns für 12 EUR durch halb Österreich bringt (Nachahmungscharakter für die DB!). Außerdem finden wir noch das hier am roten Hardtail:


Da hat doch jemand gekleckert? | Ob der noch zweineinhalb Tage durchhält?


(Von der anderen Seite : )
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Und hier wird auch was gefunden:
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Da kommt doch gleich die Sonne raus?

Eine 3,5-stündigen Zugfahrt erwartet uns, ein Hobbyzugbegleiter begrüßt und unterhält uns.

So eine Zugfahrt, die ist lustig, die ist fein... und wir mampfen erstmal was ins uns rein und schlafen dann ein:


Erstmal schlafen und essen!

Und es wird sich auf das Abendmahl gefreut:

Das wird ein Fest!: Nudeln, Soße, Käse, Pudding!

Im Laufe der Fahrt lernen wir die Kleinkleckersdörfer der Steiermark Richtung Mürzzuschlag kennen. Außerdem verlassen wir das Wetterloch Bad Goisern und erreichen: blue sky!!

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Die ÖBB bringt uns bis nach Krieglach. Gegen 17:45 beginnen wir, die letzten 500 hm hochzuschrauben.


Hier geht's zum Himmel. So hoch wollen wir dann aber doch nicht, eine Fewo würde reichen.

In der allmählich versinkenden Sonne landen wir direkt in Kuhkacke.
Und DIE Pension in Österreich: Eispickel hat das Tüpfelchen vom i gefunden! In St. Kathrein am Hauenstein öffnet uns eine Mutti die Tür, ist einigermaßen erstaunt, dass wir bleiben wollen (normalerweise kommen Touristen nur im Winter), heißt uns aber willkommen und geleitet uns nach oben in unser Zimmer für diese Nacht: Die letzten Arbeiten werden von Vati gerade an der Deckenlampe abgeschlossen; EP versucht, mit fachmännischen Ratschlägen zu helfen. Schnegge sorgt dafür, dass die getrockneten Pilze im Aufenthalts- und Frühstücksraum weggeräumt werden.
Wir fragen noch nach dem Preis, Vati nuschelt 20 EUR ins Stromkabel, Mutti fragt, ob er’s auch so meint.
Frühstück ist inklusive. Super!

Letztendlich haben wir Licht, aber noch nichts in den Bäuchen. Die Rucksäcke sind zwar mit Nudeln, Soße, Milch und Pudding gut gefüllt, aber wir haben dieses Mal ja keine Ferienwohnung…
Für EP ist das natürlich kein Problem! Schließlich ist das hier ein Wohnhaus und hier gibt es eine Küche. Also fragt er, ob wir in Muttis Küche etwas warm machen könnte. … … Warm machen… mhm…. So kann man’s auch nennen…

Letztendlich wird es eine ausschweifende Pastaparty!


Im Vordergrund: das Bügelbrett. Auf dem Boden: Dini.

Wir kriegen auch Zucker und Salz, alle Töpfe und Teller, die wir brauchen, lassen allerdings (versehentlich) die Milch überkochen.


Viel zu viel leckerschmecker Pudding.

Wir reden über Ausländer in Österreich sowie die Berühmtheit des Ortes: der Dichter Peter Rosegger, dessen Lieblingskirche eben jene in St. Kathrein war. Die Unterhaltung ist schwierig, denn in ungefähr jedem Raum gibt es mindestens einen Fernseher, der angeschaltet ist und mit einer gewissen LAUTstärke vor sich hin plärrt. (Eispickel macht in einem unbeobachteten Moment ein wenig leiser, juhu!) Dini, der Schlaganfallhund, liegt brav auf ihrer Decke und beobachtet das Spektakel.

Nach 500 g Nudeln und zwei Litern Pudding ist so `ner Schnegge dann aber auch mal richtig übel: sie rollt aus der Küche und übergibt, äh, begibt sich zur Trikotwäsche.

Eispickel kann sich auch bald aus der Küche befreien und findet eine Schnegge vor, die während des Trocknens der gewaschenen Klamotten nicht mehr hochkommt:


Viel zu viel leckerschmecker Pudding Teil 2: „Mir ist übel… sooo übel.“

Nie wieder Pudding!! ... Für die nächsten zwei Wochen...
Ab morgen gibt's aber erstmal freie Kost und Logis!: Das Trailtesting-Wochenende beginnt!

76,6 km || 4:17 h || 1571 hm​
 
Tag 14: Freitag, 10.09.2010, St. Kathrein am Hauenstein – St. Jakob im Walde zzgl. Bonusrunde für Schnegge

Nach einer erholsamen Nacht in der Peter Rosegger Gedenkferienwohnung liegen noch knapp 15 lange Kilometer zwischen uns und der schönsten Blumenstadt Europas! Das klingt zwar nur nach einer Handvoll Kilometer, aber wer weiß denn schon beim Frühstück, was solch ein Tag alles für uns bereithalten wird...

Zum Frühstück selbst mangelt es uns an nichts, nur die Monitore um uns herum sind irgendwie ungewohnt.



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Zwischen Weiterfahrt und Rechnungsbegleichung, zwischen Bewunderung und Überraschung... (= Was man nicht so alles findet, wenn man warten tut.)

Mit handgemachtem Frühstück und zur Schneggenfreude lecker Himbeer-/Heidelbeertee *mmmh* sowie Instantkakao im Bauch, geht’s (nach einer viel zu kurzen aber sehr angenehmen Einrollphase bergab) natürlich die verbleibenden Kilometerchen mehr oder weniger bis nach St. Jakob im Walde nur noch bergauf.





Entgegen aller Wettervorhersagen von vor zwei Tagen können wir sogar sonnenbeschienene Motive aufnehmen: Ach, wie werden wir uns an kalten Herbst- und/oder Wintertagen daran erfreuen können und uns danach sehnen!

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Die Ortsbesichtigung findet inklusive Stahlhelmen und dem pinken Pink-Gasthof statt.


Nachdem die Highlights des Ortes ausreichend gewürdigt wurden, stellt sich die alles entscheidende Frage: Wo ist unser Hotel? -- Ah, da ganz oben, am Waldrand auf dem höchsten Hügel der näheren Umgebung! Aus der Ferne sieht es schon mal vielversprechend aus.

Da wir die ersten Eintreffenden sind, haben wir bei den Zimmern die freie Auswahl und erschleichen uns das schönste Zimmer direkt unter dem Dach und mit Balkon nach Südwesten. Anschließend gehts zur Hotelbesichtigung und Schnegge testet das Trampolin. Schon mal ne Schnegge mit Helm aufm Trampolin rumexperimentieren gesehen? :D ;)

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Ausblick von unserem Zimmer u.a. auf den hoteleigenen Biopool.

Als nächstes folgt jeder von uns seinen eigenen Bedürfnissen: EP testet die Sauna und die Infrarotkammer, Schnegge schwingt sich auf den Lux und erkundet den Hochwechsel, ein 1700 m hoher Ausblicksgipfel.


Als sich EP wieder aus dem Saunabademantel geschält und Schnegge den Lux gesund und munter zurück gebracht hat, ist es Zeit, sich an die Pflege der Raketen zu begeben:

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Katzenwäsche


Katzenknuddeln

Als die Sonne untergeht, treffen unsere Wegbegleiter für das Wochenende ein: Corinna & Markus aus Regensburg, Marc und Robert aus Bonn, später kommt die Fotografin Regina aus Graz dazu. Jetzt aber reden wir erst einmal mit Andreas, dem lokalen Fremdenverkehrsverantwortlichen und Guide, der nach eigenen Aussagen auch ab und an mal auf dem Rad sitzt. Der Ablauf der nächsten zwei Tage soll besprochen werden. Leider bzw. wie sich später herausstellt zu unserem Glück ist er verhindert, hat uns aber u.a. Karten für das Gebiet mitgebracht und
gibt uns Hinweise für eine Tour.

Denn das ist unsere Aufgabe für das Wochenende: zusammen mit Robert und Marc sollen wir das Joglland auf Mountain-Bike-Fahrtauglichkeit testen. Markus von der Bike Sport News wird mitradeln und in der November-Dezember-Ausgabe der Bike-Zeitschrift darüber berichten. Regina soll für ansprechendes Fotomaterial sorgen.

Ein Rückblick: Im Juli 2010 bewarben wir uns kurz vor Einsendeschluss mit einem gekürzten Bewerbungsschreiben und zwei Fotos für dieses Trailtesting-Wochenende. Kurz vor dem Startschuss zum Alpencross erhielten wir die Zusage. So kam es, dass uns unsere diesjährige Alpencrossroute von Brennero über Riva nach St. Jakob im Walde führte!

Nun sind wir also hier im Landhotel Berger-Krutzler und obwohl die Abendbrotzeit schon fast verstrichen ist, wird auch uns noch das yammi-yammi 4-Gänge-Menü aufgetischt. Der krönende Abschluss in Form eines doppelten Apfelstrudel (doppelt nur für EP :D) lässt alle anderen neidvoll schauen, während wir genießen und Pläne für den morgigen Tag schmieden.

Nach dem Essen wird Markus zum Modepapst: Er holt eine große Kiste mit vielen bunten Bikeklamotten aus dem Auto und die Schlacht um die besten Teile kann beginnen.


EP will Sunday mal übertrumpfen


Der Trailtechniker Marc wird uns morgen zeigen, wo die Kurbel hängt.

Zur Auswahl steht so ziemlich alles, was der Markt an Bikebekleidung hergibt. Des Weiteren gibt es auch Brillen, Helme und Rucksäcke. Und Regenklamotten. Ach, so eine Goretex-Regenjacke würde Schnegge wirklich gut kleiden. Und so eine hochwertige Regenhose würde EPs eingerissene Regenhose echt gut ersetzen! Lustige Armlinge und Knielinge probieren wir auch an und nehmen letztendlich das, was perfekt bis ganz gut sitzt.


"Unser Model führt Ihnen hier exquisit(e) Arm- und Beinlinge vor."

Unsere Bikerfotomodelkarriere kann beginnen!

Anreise: 19 km || 1:30 h || 545 hm
Mit dem Lux zum Hochwechsel: 34 km || 2:50 || 960 hm

Macht zusammen: 53 km || 4:20 || 1500 hm​
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin mal gespannt, ob ihr noch gute Bilder habt von der ersten Tour. Die von Regina haben wir leider immer noch nicht geschickt bekommen.

Ride on,
Marc
 
Tag 15: Sonnabend, 11.09.10, Trailtest bei den Joglländern Teil 1

Oooooh herrlich, wie wunderbar man doch im Joglland träumen kann... und gemütlich ist es in den Betten auch, da will man gar nicht aufstehen... noch im Halbschlaf dösend beginnt Eispickel zu überlegen, ob er eigentlich noch träumt oder bereits wach ist...??

Die Sonne strahlt von einem wunderbar blauen Himmel, die Temperaturen sind auch wieder als angenehm zu bezeichnen und Renn.schnecke steht bereits fix und fertig für die Tour angezogen auf dem Balkon und fragt grinsend, ob es endlich losgehen kann...

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Guten Morgen, Eispickel, können wir los?

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Sonne am Morgen...

Nachdem Eispickel sich den letzten Schlaf aus den Augen gerieben hat, gehts zum ersten Test des Tages: das Frühstücksbuffet wird einem intensivem Geschmacks- und Belastungstest unterzogen. Das anschließende Fazit lautet: es schmeckt hervorragend und den Belastungstest besteht die Küche auch mit bravour. :love:

Da die bei Bikesportnews übliche Tourenstartzeit anscheinend 10:00 Uhr ist, haben wir mehr als genug Zeit an diesem Morgen. Für Eispickel fühlt es sich fast ein wenig wie Urlaub an. Pünktlich finden sich alle hübsch verkleidet auf dem Parkplatz ein und somit kann es losgehen.

Die Anreise ins Zielgebiet erfolgt vorwiegend auf asphaltierten Straßen. Die Laune ist bestens und während Marc uns ausführlich zeigt, was man als Techniktrainer alles Tolles mit

einem Mountainbike machen kann, schießt Regina schon fleißig Fotos. Wir als Flachländer ohne Trainingsstunden können bei Marc auch noch den ein paar praktische Hinweise aufschnappen.

Da unser Trailguide ja verhindert ist, übernimmt Schnegge mehr oder weniger die Führung. Das Kartenlesen haben wir ja die letzten Tage ausgiebig geübt und so gibt es keine größeren Probleme mit der Orientierung. Die Jungs, allesamt mit "schwerer Technik" unterwegs, sind zwar schwer am Kurbeln, aber für uns ist das Tempo trotzdem sehr angenehm bzw. moderat. Wir nutzen die überschüssige Luft und lassen uns von der Crocodile und Alpencross Trophy berichten, welche Regina organisiert, wenn sie mal nicht fotografiert. Ganz nebenbei genießen wir die herrlichen Ausblicke über das schöne Joglland, welche sich immer wieder bieten.

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Sind wir noch richtig?

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Schnegge versucht den Redakteur bei Laune zu halten ... oder wars umgekehrt??

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Eispickel ist ganz gebannt vom Joglland

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Nach einer guten Stunde Fahrt verlassen wir die Straße und biegen auf einen mautpflichtigen Schotterweg rauf zum Stuhleck ein. Das Mittelgebirgsfeeling lassen wir unten an der Straße zurück denn ab hier sind wir auch vom Gefühl her wieder in den Alpen. Für uns beginnt damit auch der ungewohnte Teil der Veranstaltung. Immer wieder werden wir von Regina unterbrochen, hier mal bitte in der Gruppe hoch und runter, vorwärts, rückwärts, zu zweit, alle zusammen, alleine usw... der Auslöser klackert im Takt der Ritzel und die Zeit vergeht wie im Fluge...

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Bergauf rollt es nach dem Ruhetag fast wie von alleine :)

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Der erste Anstieg ist gleich geschafft...

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Da staunt die Abteilung Fahrtechnik nicht schlecht, was Frau alles mit nem Hardtail machen kann

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Ganz weit oben im Joglland

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Verbesserungsvorschlag: Northshores für Mountainbiker über die Kuhgatter errichten :)

Es ist bereits Mittag, als wir das Roseggerhaus auf 1588 Metern über dem Meeresspiegel erreichen. Das Angebot auf der Hütte sieht vielversprechend aus. Robert aus Bonn ordert ne riesige Brettljausn welche auf nem Jausnbrettl serviert wird und die anderen versuchen sich an einem unvergleichlichem Geschmackserlebnis: warmer Blaubeerstrudel mit selbst gepflückten Blaubeeren... alleine schon deswegen muss man einmal im Leben im Joglland gewesen sein.

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Hunger!!!

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Das sieht nicht nur lecker aus...

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... sondern isses auch!

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Na Markus, bestellen wir das gleich noch mal??

Nachdem wir uns alle die Bäuche vollgeschlagen haben, gehts in einem größeren Bogen mit diversen weiteren Fotostopps zurück zum Hotel. Die Ankunft verzögert sich ein wenig, da Marc beim Posing am Morgen anscheinend zu viele Körner verschossen hat und es jetzt ein wenig ruhiger angehen lässt. Zufrieden und glücklich erreichen wir gegen 19 Uhr das Hotel, um uns über das bereits vorbereitete Abendmahl herzumachen.

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Schön isses im Joglland...

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Seit Riva erwartet - nun gekommen: das Ende von Schnegges Schaltzug

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Die beiden Pannenkönige des Tages unter sich... Robert (im Hintergrund) & EP (in bunt)

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Robert von Bundes-Rad entdeckt den Bundesbus ;)

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Markus freut sich schon aufs Abendbrot...

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Schnegge würde lieber noch ne Runde fahren...

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Feierabend

Selbstverständlich gab es auch an diesem Abend wieder doppelten Nachtisch :love:. Nach dem Essen sitzen wir noch lange zusammen und besprechen unter anderem die Route für den folgenden Tag. Es ist bereits 0:00 Uhr, als wir uns auf den Weg auf die Zimmer machen. Ein völlig ungewohnter aber trotzdem wunderbarer Tag geht zu Ende und der Plan für Morgen verspricht noch einiges.

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Bernhard, Reginas Objektivträger, sorgte für massig gute Laune am Tisch :) :daumen:
 
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Richtig hochgestylt seid ihr da durch die Gegend... ob man mich da noch mitfahren läßt mit meinen ausgelutschen Sachen...:D

P.S. Sunday... Und wie wär's mit Schlafen um Uhr 5:18 in der Früh? Oder habt ihr Zeitverschiebung in Brandenburg? :D
 
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