der jan hört auf

Hab jetzt diesen langen Thread gelesen und frage mal:
Kann man die TDF gewinnen _ohne_ Doping? Armstrong ist nachträglich positiv getestet, Landis auch, Ulle wohl auch (?), Pantani ist wohl klar, was ist mit Rijs? Wenn ich mich richtig erinnere, haben sowohl Armstrong wie Ullrich sinngemäß so etwas gesagt wie: Ich habe niemanden betrogen!
D.H. doch im Umkehrschluß: Alle anderen machen es auch, also herrscht Chancengleichheit - oder irre ich mich da?

Gruß
Ralf

p.s. Habe letztens gelesen, daß sich auch Hobbysportler massenhaft dopen: Z.B. Acetylsalicylsäure zur Reduzierung der Körperkerntemperatur ...

Rijs stand zum Ende seiner Laufbahn auch unter schweren Dopingverdacht.

[....]
Die italienische Mannschaft von Gewiss-Ballan bei der Tour de France am 03. Juli 1995. Sieger im Mannschaftszeitfahren - in Rekordzeit. Der Däne Bjarne Rijs vom selben Team beim Zeitfahren. Für viele überraschend wurde er 1995 Dritter. Ein Jahr später gewann er für Team Telekom die Tour de France. Die uns vorliegenden Dokumente zeigen, daß Rijs und andere Fahrer von Gewiss-Ballan 1995 bei der Tour der France mit erhöhten Hämatokritwerten - jenseits der magischen 50% Werte - unterwegs waren.
[...]
Quelle
Interessanterweise hat er sich damals bereits sehr intensiv mit den Möglichkeiten des (legalen) Leistungssteigerung beschäftigt (siehe Buch "Quäl' Dich du Sau!" von Udo Bölts).

Zu Aspirin: Laut Zeitschrift Mountainbike ist die Einnahme schon Doping. Es wird die Schmerzgrenze nach oben verschoben. Blutverdünnung wird dem Stoff ebenfalls nachgesagt, aber das mit der Körperkernthemperatur hab' ich noch nie gehört....:confused:
 
Ulle ist ja auch fürs radfahren bezahlt worden und nicht fürs labern im TV. Radfahren konnte er ob mit oder ohne Tuning, aber dass wird nur er allein wissen.
 
Wenn die Anforderungen im Profi Radsport so hoch sind, das ohne Doping nichts geht, dann sollte man den Mist eben in die Tonne treten oder die Anforderunge so zurückfahren, dass sie wieder mit normalem Training leistbar sind.

Also es liegt doch nicht daran das die Anforderug z.B. einer Tour zu groß sind. Das kann man auch mit normalem Training schaffen, halt nur langsamer. Habe bis jetzt von keinem gehört, der nur gedopt und dafür nicht mehr trainiert hat. EPO wurde/wird ja auch ins Training eingebaut.
Auch denke ich ist es den Zuschauern egal ob die nun mit 14 oder 16 km/h den Berg hochfahren. Das Duell ist doch das spannende. Wem gehen zu erst die Körner aus. Ein weiteres Problem ist doch das im Grunde fast alle Sportler schwer krank sind und daher so viele Medikamente nehmen müssen. Fast alle haben Asthma. Dann hatte Amstrong Krebs. Ich freue mich das er ihn besiegt hat, doch wieso nimmt er die ganzen Mittel weiter und kaum hört er auf aktiv Rad zu fahren braucht er sie nicht mehr. Ich denke da fängt es doch schon an, es gibt viel zu viele Ausnahmen und wenn ein Radfaher so krank ist, das er edliche Medikamente nehmen muss, das ja legal ist, weil für ihn eine Ausnahmegenehmigung besteht, dann gehört dieser Fahrer nicht auf die Strecke. Denn auch das ist doch alles andere als ein Vorbild. Eine Krankheit kurriert man aus und erst dann gibt man wieder Gas.
 
Zu Aspirin etc.: doping ist ganz klar definiert*, es gibt eine dezidierte dopingliste**

Daß Aspirin nicht auf der Liste steht, ist klar. Ich ging von einem erweiterten Dopingbegriff aus, i.S. Medikamente zur Leistungssteigerung einwerfen - wieviel und ob das überhaupt zur Leistungssteigerung führt, weiß ich nicht. Tatsache ist aber, daß sogar im Hobby-Bereich Mittel genommen werden ... :-(
Um wieviel höher ist der Druck im Profisport?

Gruß
Ralf
 
... Ich ging von einem erweiterten Dopingbegriff aus, i.S. Medikamente zur Leistungssteigerung einwerfen - wieviel und ob das überhaupt zur Leistungssteigerung führt, weiß ich nicht.

einen erweiterten dopingbegriff kenne ich nicht.
es gibt hier nur schwarz und weiss, dass macht das ganze imho ja so einfach.

Tatsache ist aber, daß sogar im Hobby-Bereich Mittel genommen werden ... :-(
Um wieviel höher ist der Druck im Profisport?
die profis dürfen die gleichen erlaubten mittel nehmen, aber es gibt eine ganz klare grenze, was erlaubt und was verboten ist.
diese ausrede ist überhaupt nicht stichhaltig.
 
wahrscheinlich sind aber auch alle "hängt ihn höher" schreier, auch diejenigen die jan angegriffen haben, als es mal "nur" zu einen zweiten platz gereicht hat.

wenn ich mir heute die medien anschaue, und was da geschrieben wird, was da redakteur xy vom ulle hält bzw. wie sein auftreten interpretiert wird, dann könnte ich kotzen.
ich frage mich immer, was sie ereicht habe um über jemanden so zu urteilen.

und ich frage mich, wie sich die kritiker hier von euch verhalten würden, wenn ihr an gleicher stelle steht.

aber so ist unsere gesellschaft.....einfach nur noch traurig mit anzusehen.
 
wo steht das?
ich frage mich aber, wie jemand über jemand anderes urteilen kann, wenn er diese person in den meisten fällen nicht kennt?
 
Der Medienrummel ist einfach unter aller Sau und steht in keinem Verhältniss zum Vorwurf gegen Ullrich. Egal ob er jetzt gedopt hat oder nicht darf man den Mann doch nicht menschlich so fertig machen. Hat man doch gestern auch bei Beckmann gesehen, der ist mit der Situation einfach überfordert dass er zu allen Themen die mit dem Dopingvorwurf in Verbindung nix sagen sollte und das was er in die Richtung gesagt hat auch stark gekünstelt, vorgekaut wirkte. Bei privaten Themen war er doch wesentlich lockerer und konnte sogar frei reden.
Die Beweislage scheint ja eindeutig, letztendlich ist es mir persöhnlich vollkommen egal ob er gedopt war oder nicht, aber man sollte doch im Auge behalten dass da ein Mensch hintersteht und es kein Mensch wegen so einer Kleinigkeit verdient hat so niedergewalzt zu werden.
Dass er nicht mit Medien umgehen kann und mit der Situation schlichtweg überfordert ist und sich meiner Meinung nach noch weiter in die ******** reitet steht ja irgendwie auch außer frage.


grüße
jan
 
Die Beweislage scheint ja eindeutig, letztendlich ist es mir persöhnlich vollkommen egal ob er gedopt war oder nicht, aber man sollte doch im Auge behalten dass da ein Mensch hintersteht und es kein Mensch wegen so einer Kleinigkeit verdient hat so niedergewalzt zu werden.

Da hats doch der alte Armstrong wesentlich lockerer weg gesteckt und da hat auch kein Hahn nach gekräht was der so alles intus hatte.
 
die profis dürfen die gleichen erlaubten mittel nehmen, aber es gibt eine ganz klare grenze, was erlaubt und was verboten ist.

Reine Theorie. Ulle ist der einzige von über 100 Sportlern, die noch ein Verfahren am Hals haben.
Doping ist, wenn man erwischt _und_ bestraft wird! Und an der Efuentes-Affäre sieht man doch: Die ganzen Dopingkontrollen bringen gar nix!
Vielleicht wäre es im Sinne des Fairplay besser, jedem/r freizustellen, was er nimmt? Gut, ist nicht gesund wahrscheinlich, aber auch so ist Profisport nicht gesund ;-)
Schwarz-weiß sind die Regeln, aber es gewinnt dann der, der am effizientesten das Doping kaschiert ...

Gruß
Ralf
 
Jetzt muß ich auch noch meinen Senf dazugeben!:o

Für mich ist es in Anbetracht der ganzen "Dopingskandale" im Radsport fast schon unerheblich ob Ulle tatsächlich gedopt war oder nicht. Was mich an der Sache aufregt ist die Art und Weise wie hier vorgegangen wurde!

Erst schließt man einen Sportler wegen Dopingverdacht von einem Wettkampf aus. OK! Dann untersagt man ihm die Teilnahme an weiteren Wettkämpfen weil er unter Dopingverdacht steht. Auch ok.
Aber dann ist man nicht in der Lage in 8 Monaten diesen Verdacht zu bestätigen!:confused: Das kann ja wohl nicht in Ordnung sein! Und die Art und Weise wie der bis dato nicht bewiesene Dopingfall von Presse, Verbänden etc. behandelt wurde spottet aller Beschreibung.
Dass sich Ulle in dieser Sache sehr ungeschickt verhalten hat, hat damit imho nichts zu tun.
Gerade ein Herr Scharping, der schließlich einmal Bundesminister war, müsste eigentlich ein glühender Verfechter unseres Rechtsgrundsatzes sein. Dass der Ulle kategorisch von jeder Teilnahme an Radrennen auf deutschem Boden ausgeschlossen hat, ohne Beweis für dessen Vergehen lässt tief blicken.

Wenn Ulle gedopt hat, muß er dafür bestraft werden. Ohne Wenn und Aber!
Beweisen muß man es ihm endlich mal!
 
bist du mit allen fakten vertraut? z.b. mit der tatsache, daß ullrich konsequent den dns-vergleich blockiert?

woher weißt du das? doch auch nur aus den behauptungen aus presse etc. ullrich selbst sagte gestern abend: stimmt (so) nicht.

aber mal angenommen du hättest recht wäre es nett, könntest du mir eine frage plausibel beantworten: wie und mit welchen begründungen kann man in einem rechtsstaatlichen system wie dem unseren einen staatsanwalt daran hindern, hausdurchsuchungen, dna-vergleiche etc. zu veranlassen?

als staatanwalt brauche ich doch nur einen richter von meiner beweisführung bzw. indizienkette zumindest soweit zu überzeugen, dass ein konkreter tatverdacht bejaht wird und schon wird die maßnahme genehmigt. ullrich oder seine anwälte werden dann gar nicht mehr gefragt.
 
woher weißt du das? doch auch nur aus den behauptungen aus presse etc. ullrich selbst sagte gestern abend: stimmt (so) nicht.
was sehr für meine version spricht, ist daß ein wenig spucke in der schweiz oder auf'em amt in konstanz rumliegt und keiner da ran darf.
was außerdem dafür spricht, ist daß ulrich vor 8 monaten nicht die sache geklärt hat, als er die chance hatte, die ganze chose (vorwürfe der öffentlichkeit, der fans, der medien, des arbeitgebers, rechtliche probleme, sinnlos viele internetforenbeiträge etc.) mit 1x spucken + bissi arbeit im labor aus der welt zu schaffen.
 
49 andere beschuldigte Radprofis haben das genauso gemacht wie Ulle - mit Erfolg, die fahren dieses Jahr wieder ;-(
Schlußfolgerung: Es gibt kein ernsthaftes Interesse an der Verfolgung von Doping ...
Und ich bin sicher: Wenn Basso die TdF gewinnt, kräht kein - oder kaum - ein Hahn nach der Fuentes-Affäre!

Gruß
Ralf
 
woher weißt du das?

Aus Ullrichs Homepage:

"Falsch ist die Behauptung, dass Jan Ullrich jetzt Rechtmittel gegen die Herausgabe der in dem Verfahren gegen spanische Ärzte beschlagnahmten Blutbeutel eingelegt habe. Tatsächlich geht er in Spanien bereits seit Ende vergangenen Jahres gegen ein umfangreiches Rechtshilfeersuchen insgesamt vor."

Steht doch alles drin, also im 2. Satz, oder? Also ich verstehe das so, dass er nicht nur ausdrücklich den Vergleich der DNA-Probe verweigert, sondern das gesamte Rechtshilfeersuchen, d.h. also auch die Übergabe von Unterlagen etc. ...
 
Da er "in" Spanien dagegen vorgeht, handelt es sich m. E. um Gesuche aus D und CH an die spanischen Behörden (z. B. auch die Blutbeutel zum Abgleich zu bekommen).
 
was sehr für meine version spricht, ist daß ein wenig spucke in der schweiz oder auf'em amt in konstanz rumliegt und keiner da ran darf.
was außerdem dafür spricht, ist daß ulrich vor 8 monaten nicht die sache geklärt hat, als er die chance hatte, die ganze chose (vorwürfe der öffentlichkeit, der fans, der medien, des arbeitgebers, rechtliche probleme, sinnlos viele internetforenbeiträge etc.) mit 1x spucken + bissi arbeit im labor aus der welt zu schaffen.

Mein Gott, vielleicht gibt es handfeste, finanzielle ggf. strafrechtlichrelevante Gründe auf Zeit zu spielen.
Kennen wir die Verträge und den Ermittlungsstand?
Warum ist die deutsche Staatsanwaltschaft seit Juli 2006 nicht in der Lage die Tatvorwürfe zu erhärten und Anklage zu erheben?
Möglicherweise ist das Verhalten der Beteiligten (Telekom, Jan Ullrich) nach Bekanntwerden der Dopingvorwürfe nicht vertragskonfrom gewesen?
Vielleicht ist eine möglich zivilrechtliche Auseinandersetzung zwischen Telekom und Jan Ullrich mit einem hohen Prozessrisiko verbunden?
Wie bereits mehrfach geschrieben, kennen wir die Verträge und den Ermittlungsstand?
Vielleicht geht es hier um viel mehr als einen zukünftig bestätigten Dopingvorwurf?
Das Doping steht weder in Spanien noch Deutschland unter Strafe.
Betrug aber schon. Und sollten materielle und immaterielle Vermögensschäden von der Telekom benannt werden können, und deren Beitreibung bei Jan Ullrich durchgesetzt werden, geht es möglicherweise um die finanzielle Existenz von Jan Ullrich.

Wie gesagt, alles Spekulationen von mir.
Dennoch würde ich taktisch ggf. genauso vorgehen.

Vielleicht sollten wir die ganze Entwicklung viel weniger unter dem Dopingvorwurf sehen.

Die wahre Wahrheit liegt wahrscheinlich ganz wo anders bzw. in meinen Spekulationen begraben.
 
Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen Ulle auf privaten Strafantrag der Bannenberg wegen Betruges - da geht es nur mittelbar um Doping. Dazu sollen die Spanier die Blutbeutel rausrücken = Rechtshilfe.
Ein Sportgerichtsverfahren gibt es nicht imho.

Gruß
Ralf
 
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