Der "Schlagartig ändert sich alles ?!?"- Thread

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Abend !

Mich beschäftigt etwas, ne Sache...bei der ich unbedingt mal wissen will, was ihr drüber denkt.

Situation: Du bist leidenschaftliche Biker...mit Hang zum Extremen - Du sitzt vor der Klotze und lässt Dich inspirieren von dem Ride von Cedric Cracia in NWD 2 - Du realisierst, daß es in ner Woche ab geht - nach Switzerland...Downhillen...Freeriden...

...und dann schiesst Dir folgendes in den Kopf...:2 Wörter, die es bis jetzt so in Deinem Leben noch nicht gab...Vernunft...Verantwortung.

So geht es mir grade, so geht es mir derzeit - ich werde demnächst Papa und ich spüre nen mächtigen Konflikt...nicht das ich mich nicht freu - eher die Angst davor, nie mehr mit der Freiheit im Kopf biken zu können, die sonst immer so selbstverständlich war -

Was denkt ihr drüber ?!


Greetz
Mr. Olafson
 
muss man andersrum angehen: in 2 Jahren kann der Zwerg im Haenger mitfahren, in knapp 3 Jahren dann die ersten Bikeversuche und wenn man/frau das ganze gelassen angeht, dann wird der Nachwuchs in 15 Jahren den Papa mal an der naechsten Rampe gaaaanz alt aussehen lassen.

Sagen wir es so - alles was man bikemaessig erlebt hat kann man ab jetzt Stueck fuer Stueck dem Nachwuchs weitergeben, ist doch was!

Was das Biken derzeitige Biken angeht, why not? Geht wohl eher darum mit der werdenden/zukuenftigen Mutter Verantwortungen und Freiraeume zu teilen. Soll heissen, auch wenn ein Zwerg im Haus ist koennen beide Eltern Ihren Hobbies nachgehen, muss halt fair organisiert werden, mal muss er zuhause hocken und Pampers wechseln, mal sie.

Viel Spass mit dem Nachwuchs!
oldman
(hab selber 2 Zwerge...)
 
..hmmm, dieses Bewußtsein für Verantwortung ist schon vorhanden. Spukt auch immer latent im Hinterkopf herum. Jedoch mach ich mir mehr Sorgen wenn ich mit dem Auto losfahre als wenn ich biken gehe.
Im Gegenteil: biken macht nach wie vor frei im Kopf. da schalte ich ab, da kann ich in mich gehen, da riskier ich auch was....

Was sich aber definintiv ändern wird in Deinem Leben: du wirst die Zeit, die Du biken gehst anfangs deutlich verringern. Mit der Geburt Deines Kindes wird erstmal nichts mehr so sein wie es war. Es dauert eine Zeit, bis man sein Leben wieder neu geordnet hat. Die "Belastung" kann am Anfang groß sein und Du wirst auch mal Zeit "opfern müssen". Die Ansprüche Deiner Famile an Dich sind nicht planbar und somit auch nicht Dein Freizeitsport !!!

Wenn Du kein biker bist, der irgendwelchen Trainingsplänen hinterherhetzt und Dir auch mal Zeit nehmen kannst Deine Familie zu genießen, Deiner Frau Auszeiten zu gönnen, usw..
dann wirst Du es lieben !!!
:daumen:

http://www3.mtb-news.de/fotos/showphoto.php/photo/36922/sort/1/cat/500/page/1
 
Hm ich denke es ist ein besonderes Risiko was man auf sich nimmt im Bezug auf seine Kinder und seine Familie wenn man DDDler ist. Es ist eben ein deutlicher Untershcied ob man zwei mal am Tag ne Runde auf der Hausstrecke dreht oder ob man jedes Wochenende zu nem Bikepark hinfährt oder in waghalsiger Höhe einen Manual macht.

Frag mal KHUJAND alias Arthur Heinz im Bezug auf Kinder und Verantwortung. Der hat einen 3 jährigen Sohn und ist ein sehr fähiger und auch waghalsiger Dirt- und Streetfahrer ;)
 
Für das Risiko muss man nicht unbedingt Dörtjumper oder Freireiter sein. Beim Schwarzwald- Ultrabike mit 70 Sachen auf Schotter runter zu fahren ist auch nicht grade vernünftig, oder bei der Odenwald Rundfahrt auf dem Renner mit 90 Sachen im Pulk auf enge Kurven zuzurasen. Wenn dann irgendwann der Verstand einsetzt, ist das nur natürlich.
Ich bin früher bis zu 16000 Rennradkilometer im Jahr gefahren, dieses Jahr sind es bisher keine 1000 und grade mal 5 mal Biken. Trotzdem macht es Spass, eigentlich noch mehr als früher als Leistungssportler, weil der Druck weg ist und jede Minute auf dem Rad etwas ganz besonderes ist. Und neben dem Biken gibt es auch noch schöne Dinge im Leben.
 
Habe erst spät - mit Ende 30 - mit dem Biken angefangen und stehe ständig vor folgender Situation:

Ein schöner Abhang, mein Bike kann es, ich eigentlich auch, traue mich aber nicht. Die mitbikenden Kiddies legen sich 2mal auf die Schnauze, dananch wissen sie , wie es geht und beherrschen die Abfahrt.

Ich denke mir, viel zu gefährlich und steige im Zweifel lieber ab. Deswegen sind meine Fortschritte viel geringer und einiges werde ich wohl nie lernen.

Damit habe ich aber kein Problem, weil ich keine Rennen fahre, einen speziellen kick nicht brauche, sondern Biken auch als Ausgleich für einen stressigen Job sehe.

Ich setze mir immer neue ganz konkrete Ziele, z.B. Abhang X runterfahren oder Uphill Y hochkurbeln und lasse mir beibringen, wie das klappen kann. Und dann bin ich stolz wie Oskar, wenn ich das dann schaffe. Und nochwas: Ich möchte mit Genuß runterfahren und den habe ich nicht, wenn ich im Grenzbereich fahre, das ist mir zu gefährlich und zu stressig.

Ich denke, man muß einfach dem Alter angemessen fahren - Hauptsache Spaß

Gruß

Weizenbiker
 
ganz einfach: fahre ni cht mehr im strassenverkehr... die autofahrer sind bescheuert und können es nicht und fahren dich um... du kannst dich aber selber einschätzen, und weisst was du tust, oder nicht tust...

ich kenne 5 leute die sich im stassenverkehr an den arsch gemacht haben... aber nur 2 die im wald oder sonst wo sich verletzt haben...
 
das mit dem straßenverkehr ist richtig! beim biken auf einer downhill-strecke oder sonstwo im wald macht man eben allesselber, und wenn was passiert ist man auc selber schuld. das macht es einfacher, ein risiko einzuschätzen. im straßenverkehr sind noch tausende andere leute unterwegs, und ein nicht unbeträchtlicher teil davon verhält sich im auto wie hirnamputiert. da kann man dann aufpassen wie man will, wenn's dumm kommt liegt man auf einer fliflop-lackierten bmw-3er-motorhaube.
 
Moin Olaf,

ich bin selbst vor knapp zwei Jahren Vater geworden und muss sagen: Mein Sohn fährt mental IMMER mit. Beim Biken ist das für mich kein Problem, denn als braver Touren- und Fitnessrunden-Fahren gehe ich ehrlich gesagt kein nennenswertes Risiko einer schweren Verletzung oder gar eines tödlichen Unfalls ein. Und bei einer leichten Verletzung (bis hin zu ein/zwei Wochen Krankenhaus) denke ich als Selbständiger eher an den Verdienstausfall. Ich verhalte mich also auf dem MTB heute also nicht anders als vor der Vermehrung.

Aber: Auf dem Motorrad macht es für mich einen spürbaren Unterschied - den Rausch der Geschwindigkeit pfleg(t)e ich mir hier zu holen, auch den Ehrgeiz, der schnellste auf dem Weg zur Passhöhe zu sein, kenne bzw. kannte ich nur motorisiert.

Wenn ich heute mit dem Mopped unterwegs bis (was aus Zeitgründen nur noch selten der Fall ist), spüre ich die Verantwortung für die Familie deutlich. Ich bin nicht viel langsamer unterwegs, aber die letzten 5 bis 10 Prozent lasse ich eben einfach stecken. Das einzige, was ich mir wirklich verkneife, sind private Wettfahrten (früher habe ich mich ab und zu darauf eingelassen und war dann sauer auf mich selbst). Das Motorradfahren wegen des Risikos ganz aufzugeben, war für mich kein Thema - ich denke, ich kann fahren (20 Jahre ohne Sturz) und das Risiko auf einem akzeptablen Niveau halten.

Fazit: Mit Kind fahre ich "verantwortungsbewusster", aber eben auch bewusster. Der Spaß bleibt für mich der gleiche, denn der wird nicht in Zehntelsekunden oder Platzierungen gemessen. Wenn es Dir beim Downhillen/Freeriden genauso ergehen sollte, ist das doch in Ordnung, oder?

Gruß

Hartmut
 
hi olaf,

also bei mir kam das thema eher schleichend und mit dem alter, als plötzlich mit einem bestimmten anlass. irgendwie tut ein sturz mit steigendem alter immer mehr weh und zudem habe ich auch den job im hinterkopf, wo ich nicht eben mal ein paar wochen wegbleiben kann (und schon garnicht mit schöner regelmässigkeit, wie sich so mancher fussballer aus meinem bekanntenkreis irgendwelche bänder reisst, o.ä.). ich staune ehrfurchtsvoll wie so manche einen downhill runterballern können und 5m drops einfach mal so eben mitnehmen, aber selber machen? da ist mir meine verantwortung (gegenüber mir selbst, im job, und nachdem ich nun auch seit 6 mon. stolzer erziehungsberechtigter bin, auch für den zwerg und die familie) einfach wichtiger. das ganze ist aber eher nicht im sinne von "ich will, aber ich hab familie ich darf das nicht mehr" zu sehen, sondern eher im sinne von "hhmm...irgendwie brauch ich das nicht mehr".
das heisst nun auch nicht, dass ich inzwischen nur noch hallen-halma oder sport-angeln mache, sondern sehr wohl meinen spass auch im bikepark habe - aber eben nicht so als gäbs kein morgen mehr.

also keine panik - das leben hört nicht auf ... im gegenteil :daumen:
 
ICH HEISSE OLAF schrieb:
....eher die Angst davor, nie mehr mit der Freiheit im Kopf biken zu können, die sonst immer so selbstverständlich war....
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen.....
Als junger Mensch hatte ich einfach noch kein Auge dafür das ich mir durch unbedachte Handlungen in Sekundenbruchteilen unter Umständen den Rest des Lebens versauen könnte.

Je älter ich werde, je mehr Verantwortung ich für mich und für andere übernehme und je mehr Erfahrung ich sammle um so mehr beginne ich vorher zu überlegen was passieren könnte.

Das lässt mich dann einfach automatisch absteigen und schieben, auch wenn ich mir sage..."Mensch das könntest Du aber schaffen"...

Jo...könnte ich vielleicht sogar...aber der Witz ist...ich muss es mir und anderen (nicht mehr) beweisen.
Und vor allem....der "Kick" ist zu schnell vorbei...das lohnt sich einfach nicht.

Heutzutage hole ich mir die Erfolgerlebnisse daraus bestimmte Ziele zu erreichen... 2 Stunden am Stück zu fahren, 1 Stunde am Stück zu joggen...
Es regelmässig zu tun und immer wieder den inneren Schweinehund zu killen...

Ich mag es wenn die Muskeln nach dem Training etwas ziehen...dicke Abschürfungen und gebrochene Knochen mag ich gar nicht. :D
 
@ olaf,

ja es ändert ch was, es verschiebt sich etwas im leben. aber wird es deswegen schlechter? NEIN

wir alle gehen durch lebensprozesse. der eine erlebt erfahrungen früher, der andere später. die sortierung wird neu, prioritäten verschieben sich. Aber das ist gut. denn wir lernen. jeden tag mehr.

freue dich auf dein kind. es ist dein fleisch und blut. und du wirs durch ihn noch viel mehr an wirklich wichtigen erfahrungswerten bekommen. genieße es.

grüße coffee
 
Schliesse mich dem Fred liebend gerne an :daumen: mein Junior ist knappe 15 Monate alt.

Meine Waghalsigkeit hat seit der Geburt meines Balgs schon etwas abgenommen, ich frag mich dnn halt auch, was es bringt, wegen eines Blödsinns mind. 2 Wochen aufs herumalbern mit dem Kleinen zu verzichten, weils verletzungsmässig nicht drin liegt.

Hinzu kommt, dass ich den Junior meistens nur am Weekend sehe und dann lieber meine Zeit mit ihm verbringe, als auf dem Bike.

Frue mich schon drauf, ihn das erste Mal mitzunehmen (und auf die vorgängigen Ermahnungen der Mami) :) :)
 

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Ich habe insgesamt fünf Kinder (zw. 5 und 15 Jahren; mit zwei verschiedenen Frauen :) ). Nach der Geburt des ersten Kindes hat sich mein Traininspensum auf praktisch Null reduziert (ein Jahr davor noch Leistungssport Judo und Triathlon). Erst mit meiner zweiten Frau und dem vierten Kind ging's dann so langsam wieder los. Die ersten Ausfahrten mit Kinderanhänger den örtlichen Hügel (260 hm) rauf waren heftig. Wiegetritt nicht möglich, weil meine Tochter sonst schimpfte und nicht schlafen konnte. Das war vor acht Jahren. Seitdem geht's kontinuierlich bergauf. Und dieses Jahr habe ich soviel Radeinheiten trainiert, wie noch nie in meinem Leben. Die Kinder sind alt genug, daß sie einem nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit am Rockzipfel hängen. Meine Frau und ich gehen gemeinsam zwei bis dreimal die Woche zum Radfahren und ich bin nochmals dreimal die Woche alleine unterwegs.
Die nächsten Schritte sind dann ein gemeinsamer Bike/RR-Kurzurlaub nur mit meiner Frau. Wir suchen noch 'ne Kinderbetreuung oder -unterkunft für so etwas :).

Fazit: Am Anfang recht heftige Reduzierung des Trainingsaufwandes, aber Kontakt nicht ganz verloren. Später dann wieder Steigerungen möglich. Und irgendwann fahren die Kinder dann auch mit. Mein Jüngster ist ganz begeistert.

Ciao
 
Vor dem Tag an dem ich erfahren habe, das ich bald den Titel "Papa" tragen werde, hatte ich auch noch mehr Unsinn und Schwachfug im Kopf ... aber plötzlich bist Du nicht mehr nur für Dich verantwortlich und dann kommen bei der ein oder anderen Aktion schon mal Zweifel oder fragen auf ...

Ich hab mich jetzt auch mal mit Protektoren und Fahrtechnik beschäftigt ... aber den Spass am Biken hab ich nicht verloren ... zumal meine Tochter (inzwischen 2 1/2) es gerne mag, wenn wir unterwegs sind!
 
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